Eduard von Keyserling - Eduard von Keyserling – Gesammelte Werke

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Eduard von Keyserling – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Eduard Graf von Keyserling (1855–1918) war ein deutscher Schriftsteller und Dramatiker des Impressionismus. Keyserling war selbst in seinem Stand ein Einzelgänger und gesellschaftlich isoliert. Immer mal wieder vergessen und neu entdeckt gilt Keyserling aufgrund seiner ab 1903 veröffentlichten Erzählungen, Novellen und Romane als einer der wenigen bedeutenden impressionistischen Erzähler.Null Papier Verlag

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Sie gin­gen durch den Hof in die Tröd­ler­woh­nung hin­ein, Ida saß auf der Fens­ter­bank und sah die Ein­tre­ten­den so ru­hig an, als hät­te sie sie er­war­tet. »Ida, wir kom­men dich be­su­chen«, rief Am­bro­si­us gut­ge­launt.

»Müs­sen die Vor­hän­ge vor­ge­zo­gen wer­den?« frag­te Ida in gleich­gül­ti­gem Ge­schäftston.

»Ge­wiss«, er­wi­der­te Am­bro­si­us. »Es ist Ge­fahr im An­zu­ge.«

Das Zim­mer war äu­ßerst klein und fins­ter. In ei­ner Ecke stand ein ge­räu­mi­ges Bett, halb von ei­ner gel­ben Gar­di­ne ver­hüllt; da­ne­ben ein Kas­ten, an des­sen Ecken wel­ke Un­ter­rö­cke hin­gen. Auf ei­nem dünn­bei­ni­gen Tisch­chen am Fens­ter war al­ler­hand Gerät zur Schau ge­stellt, sil­ber­ne Kan­nen, zer­bro­che­ne Tel­ler, gold­durch­wirk­te Fet­zen. Da­vor auf ei­nem ab­ge­rie­be­nen ro­ten Samtses­sel saß die alte Jü­din und schlum­mer­te – eine große, farb­lo­se Mas­se. Wo die schmut­zi­gen Fet­zen ih­rer Klei­dung auf­hör­ten und wo der Kör­per be­gann, war nicht zu un­ter­schei­den; al­les schi­en gleich schlaff und von gleich gelb­grau­er Far­be. Nur zu­wei­len blitz­ten un­ter dem Tuch düs­te­re Fun­ken auf – das wa­ren dann die Au­gen. Frau Wulf nahm von ih­ren Gäs­ten kei­ne No­tiz, son­dern schlum­mer­te wei­ter. Ida stäub­te mit ih­rem Klei­de zwei Stüh­le ab, stell­te sie mür­risch vor Am­bro­si­us hin, zog die Vor­hän­ge vor das Fens­ter und setz­te sich schwei­gend auf das Bett.

»Hm – sehr ro­man­tisch«, sag­te Am­bro­si­us. Den­noch sa­ßen sie ein we­nig be­fan­gen mit­ten im Zim­mer. Die fröh­li­che Lau­ne war fort, und in bei­den reg­te sich die Sor­ge. »Ich soll­te viel­leicht heim­ge­hen«, be­merk­te Rosa klein­laut.

»Heim­ge­hen? Jetzt?« rief Am­bro­si­us ent­rüs­tet aus. Ro­sas nie­der­ge­schla­ge­ner Ton, ihr me­lan­cho­lisch mut­lo­ses Ge­sicht verd­ar­ben vollends sei­ne Lau­ne, und nichts ver­zieh er schwe­rer, als wenn man ihn ver­stimm­te und in sei­nem Her­zen den Welt­schmerz weck­te, das heißt den Ge­dan­ken an ge­wöhn­li­che Werk­ta­ge, an sei­nen On­kel, an sei­ne Pf­licht im Ge­schäft. Gut! Rosa soll­te ge­hen; die Über­zeu­gung aber konn­te sie mit­neh­men, dass sie sei­nen Plä­nen und An­schau­un­gen nicht ge­wach­sen war. Hät­te er ge­wusst, dass Rosa sich von ei­ner so al­ber­nen Per­son wie Sal­ly ein­schüch­tern ließ, er wäre ihr aus dem Wege ge­gan­gen. – Er er­hob sich, mach­te mit den Ar­men wei­te Be­we­gun­gen; sei­ne Stim­me nahm einen an­ge­neh­men Ba­ri­ton­klang an, und sei­ne Aus­drücke wa­ren ge­wählt und voll­tö­nend. Er woll­te sich über sei­ne Miss­s­tim­mung hin­weg­re­den.

»Nein! Ich hät­te dein ru­hi­ges – ich möch­te sa­gen – fried­lich-un­schul­di­ges Le­ben nicht ge­stört, hät­te ich ge­wusst, du seist nicht bes­ser als die an­de­ren. Ich ken­ne mei­nen un­glück­li­chen Cha­rak­ter. Ich weiß, auf der großen Heer­stra­ße ver­mag ich nicht ein­her­zu­ge­hen. Ich kann das eben nicht. Es liegt nicht in mei­nem Na­tu­rell! Ganz glück­lich wer­de ich nie sein; und die – die ich lie­be – wird es auch nicht sein. Das ist, möch­te ich sa­gen, der Fluch, der auf uns, qua­si ab­nor­men Geis­tern, ruht, dass wir je­dem, den wir lie­ben, un­ser Ver­häng­nis mit­tei­len.« – Das Be­wusst­sein, ein ab­nor­mer Geist zu sein, ein Ver­häng­nis und einen Fluch zu ha­ben, gab Am­bro­si­us wie­der sei­ne gute Lau­ne zu­rück. Er war stets der ers­te, den sei­ne Re­den über­zeug­ten. Wäh­rend des Spre­chens wand­te er sich öf­ters an Ida, und als er die Hand auf das Herz leg­te, blick­te er die alte schlum­mern­de Jü­din an. »Da­rum eben su­che ich ein tap­fe­res Herz, das wil­lig mei­nen – hm – Fluch teilt. Bist du die­ses Herz? Sage! Bist du es?«

Rosa neig­te den Kopf. Was sie hör­te, ge­fiel ihr sehr gut, aber ant­wor­ten! Ähn­li­ches hat­te sie schon in Ro­ma­nen ge­le­sen, es war ihr je­doch nie ein­ge­fal­len, dass man auf so et­was eine Ant­wort ge­ben konn­te. Da je­doch Am­bro­si­us schwieg, sag­te sie lei­se: »O ja!« mit dem deut­li­chen Be­wusst­sein, dass ein nack­tes »O ja« auf eine so hüb­sche Fra­ge eine lä­cher­li­che Ant­wort sei. Am­bro­si­us ge­nüg­te es. Gut, war Rosa die­ses Herz, dann durf­te sie sich nicht vor Sal­ly oder sonst je­man­dem in die­sem dum­men Nes­te fürch­ten.

Der Nach­mit­tag war weit vor­ge­rückt. Über die Wän­de zo­gen blass­ro­te Lich­ter, und drau­ßen auf dem Pflas­ter klap­per­ten die Schrit­te der Abend­spa­zier­gän­ger.

Am­bro­si­us seufz­te und er­griff Ro­sas Hand. »Nein, das darfst du nicht, mich ver­las­sen darfst du nicht.«

Rosa dräng­te sich an ihn her­an. Sie fürch­te­te sich vor der Welt, die drau­ßen zu lär­men be­gann und den Ton be­kann­ter Stim­men, ei­li­ger Schrit­te her­ein­sand­te. Es tat wohl, trau­lich bei­ein­an­der zu sit­zen und sich lang­sam von der Däm­me­rung über­de­cken zu las­sen.

Am­bro­si­us sprach jetzt mit ge­dämpf­ter Stim­me, dicht auf die wir­ren blon­den Haa­re des Mäd­chens nie­der­ge­beugt. Er woll­te sie schüt­zen. Er lieb­te sie nur zu sehr. Fort, in eine große Stadt woll­ten sie flüch­ten. Dort, im Ge­drän­ge und Lärm, wür­de sich das Band zwi­schen ih­nen en­ger noch und fes­ter knüp­fen. Jour­na­list, Schrift­stel­ler woll­te er wer­den, das war, er fühl­te es wohl, sein Be­ruf.

So ging es mit halb­lau­ter Lei­den­schaft fort. Rosa hielt die Au­gen ge­schlos­sen, und je­des Wort, das sie hör­te, nahm die An­schau­lich­keit ei­nes Trau­mes an – end­lo­se Stra­ßen vol­ler Son­nen­schein, Pa­läs­te, Men­schen­ge­tüm­mel – und über­all ein ge­fei­er­tes, ge­lieb­tes blon­des Mäd­chen. Als es ganz dun­kel war, schwieg Am­bro­si­us; nur noch das Schnar­chen der Jü­din war im Ge­ma­che ver­nehm­bar.

Plötz­lich ver­lau­te­te eine schläf­ri­ge Stim­me: »Ida, bring die Lam­pe.«

Rosa fuhr auf. Ja, sie war noch im­mer im Hin­ter­stüb­chen des Tröd­lers. »Es muss spät sein«, sag­te sie be­klom­men. Eine große Angst be­mäch­tig­te sich ih­rer. Sie muss­te fort – und drau­ßen harr­te et­was Bö­ses, Feind­li­ches ih­rer.

Ida brach­te die Lam­pe, und das har­te gel­be Licht ver­brei­te­te furcht­ba­re Trau­rig­keit um sich. Idas for­schen­de Au­gen, das ver­schla­fe­ne Ge­sicht der al­ten Jü­din, das Zim­mer mit sei­nen schä­bi­gen Sa­chen – al­les war nie­der­drückend, und doch hät­te das ban­ge Mäd­chen viel dar­um ge­ge­ben, nicht aus die­ser gars­ti­gen Stu­be hin­aus zu müs­sen. Aber es muss­te ja doch sein. »Ich gehe«, sag­te sie has­tig und bot ihre sor­gen­vol­le Stirn Am­bro­si­us zum Kus­se dar, dann war sie fort.

Am­bro­si­us saß noch da. Ihm war un­be­hag­lich ge­nug ums Herz; hiel­te ihn nicht die Scham ab, er hät­te, wie ein Kind, aus üb­ler Lau­ne ge­weint. Hin­aus soll­te er? Lan­ins ent­ge­gen­tre­ten? Das war zu fa­tal. Er ging nicht, er blieb sit­zen.

Dreizehntes Kapitel

Herrn Klappe­kahls Apo­the­ke war ein äu­ßerst freund­li­cher Auf­ent­halt. Geräu­mig, wei­ße Spit­zen­vor­hän­ge an den Fens­tern, ein Mo­sa­ik­fuß­bo­den, der auf blau­grau­em Grun­de wei­ße Ster­ne zeig­te, al­lent­hal­ben eine Ver­schwen­dung an Ma­ha­go­ni, die Türe, die Schrän­ke, die Fens­ter­bän­ke, die Stüh­le – al­les von Ma­ha­go­ni und spie­gelblank. Auf der grau­en Mar­mor­plat­te des La­den­ti­sches stan­den in mus­ter­haf­ter Ord­nung Waa­gen, Mör­ser, Ge­wich­te von je­der Grö­ße. Die Schrän­ke wa­ren voll schnee­wei­ßer Büch­sen und kla­rer Fla­schen, und al­les das von gol­de­nem Mor­gen­son­nen­schein über­flu­tet, von ei­nem schar­fen Ge­ruch von Me­di­ka­men­ten um­weht, zu dem ein Ro­sen­strauß auf dem Fens­ter­brett sei­nen zar­ten Duft ge­sell­te. Vor die­sem Ro­sen­strauß stand Herr Klappe­kahl, frisch ge­kämmt, ro­sig, in sei­nem lei­ne­nen Som­mer­an­zug, so rein und blank wie sei­ne Büch­sen oben in den Fä­chern. Er such­te sich ge­ra­de eine Rose aus, um sie in sein Knopf­loch zu ste­cken. In dem Blick, den er auf den klei­nen Platz vor dem Hau­se warf, lag eine Welt von Güte und Frie­den. Jetzt war der Ent­schluss ge­fasst, jetzt wuss­te er es, jetzt war ihm die gute Tat ein­ge­fal­len, mit der er die­sen schö­nen Som­mer­mor­gen be­gin­nen woll­te. Er ging zur Türe, öff­ne­te sie und rief sanft: »Zap­per!«

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