Eduard von Keyserling - Eduard von Keyserling – Gesammelte Werke

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Eduard Graf von Keyserling (1855–1918) war ein deutscher Schriftsteller und Dramatiker des Impressionismus. Keyserling war selbst in seinem Stand ein Einzelgänger und gesellschaftlich isoliert. Immer mal wieder vergessen und neu entdeckt gilt Keyserling aufgrund seiner ab 1903 veröffentlichten Erzählungen, Novellen und Romane als einer der wenigen bedeutenden impressionistischen Erzähler.Null Papier Verlag

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Sehr wahr­schein­lich ist es, dass Fräu­lein Sal­ly noch in ih­rem Zim­mer ge­weint hat, denn sie war am fol­gen­den Mor­gen nicht im­stan­de aus­zu­ge­hen. Sie saß hin­ter ge­schlos­se­nen Vor­hän­gen und zank­te mit dem klei­nen Dienst­mäd­chen, weil es die ar­men Ner­ven sei­ner Her­rin mit sei­nem lau­ten We­sen auf die Fol­ter spann­te.

Zu Mit­tag er­schi­en Fräu­lein Sal­ly im blau­en Ka­mi­sol und mit Haar­knol­len, und auf Am­bro­si­us’ lie­bens­wür­di­ge Fra­ge, was ihr feh­le, er­wi­der­te sie ein »Nichts«, das eben­so­gut be­deu­ten konn­te: Ich habe die Pest.

So­fort nach dem Mit­ta­ges­sen eil­te Fräu­lein Sal­ly, den Zahn­sto­cher noch zwi­schen den Lip­pen, in das Wohn­zim­mer, zog die Vor­hän­ge zu­recht, ver­grö­ßer­te das ges­tern ge­mach­te Loch, rück­te zwei Ses­sel her­an und war­te­te. An die Fens­ter­bank ge­lehnt, biss sie an ih­rem Zahn­sto­cher her­um, schüt­tel­te die Haar­knol­len und schau­te vor sich nie­der. Die Auf­re­gung, die sie bis­her be­seelt hat­te, schwand in der hei­ßen Stil­le die­ses Ge­ma­ches. Die ehr­wür­dig so­li­de Welt der Fir­ma La­nin, über der jetzt eine Wol­ke von Son­nen­stäub­chen und der Duft der Mit­tags­sup­pe lag, mach­te Fräu­lein Sal­ly trau­rig. An die Stel­le der Ver­ach­tung für die fre­che Per­son, die sich am Tröd­ler­hau­se von Am­bro­si­us küs­sen ließ, trat der Neid. Gern hät­te Fräu­lein Sal­ly auch eine heim­li­che Lie­be ge­habt, um sie in ei­nem son­ni­gen Win­kel zu ver­ber­gen. Ihr Herz ward sehr schwer bei dem Ge­dan­ken an die be­lausch­te Lie­bes­sze­ne. Es muss­te gut­tun, wenn er einen so um­fass­te, wenn er…

»Geht es schon an?« frag­te Frau La­nin und schurr­te her­bei.

»Nein«, er­wi­der­te Fräu­lein Sal­ly kurz und wand­te sich ab, denn sie fühl­te, dass ihre Au­gen vol­ler Trä­nen stan­den.

»So!« mein­te Frau La­nin und gähn­te.

Die­ses Gäh­nen em­pör­te Fräu­lein Sal­ly; sie be­zwang sich je­doch und sag­te nur bit­ter: »Ja – so –«

Mut­ter und Toch­ter sa­ßen nun ein­an­der ge­gen­über und schau­ten die Ara­bes­ken des Vor­han­ges an. Zu­wei­len er­hob sich Fräu­lein Sal­ly, späh­te durch das Guck­loch auf die Stra­ße hin­aus und mel­de­te: »Nichts.«

»Wo blei­ben sie nur?« seufz­te Frau La­nin schläf­rig.

End­lich, als Fräu­lein Sal­ly wie­der ihr Auge an das Löch­lein brach­te, blieb sie dar­an kle­ben.

»Was gibt es?« forsch­te Frau La­nin. Ihre Toch­ter schwieg. »Siehst du et­was?« Fräu­lein Sal­ly ant­wor­te­te nicht. »Geh, sag, sind sie da?« rief Frau La­nin und er­hob sich. Sie preß­te ihre schlaf­fe, wei­che Wan­ge an die hei­ße Wan­ge ih­rer Toch­ter, um zu dem Guck­loch zu ge­lan­gen; die hei­ße Wan­ge hielt je­doch stand, und die bei­den fest an­ein­an­der­ge­drück­ten Ge­sich­ter ver­zo­gen sich selt­sam, ein je­des aus Är­ger über das an­de­re. »Sag, sind sie da oder nicht?« be­fahl Frau La­nin jetzt streng.

»Ja doch!« er­wi­der­te Fräu­lein Sal­ly un­ge­dul­dig.

»So lass es mich se­hen!«

»War­te.«

»Du hast lan­ge ge­nug hin­aus­ge­schaut.«

Ver­ge­bens! Un­ent­schlos­sen und un­glück­lich blick­te Frau La­nin um sich. Was soll­te sie tun? Wie soll­te sie den Starr­sinn ih­rer Toch­ter bre­chen? Die Zeit ver­strich, wäh­rend sich drau­ßen die in­ter­essan­tes­ten Din­ge ab­spiel­ten. »Sal­ly­chen«, be­gann sie wie­der – im erns­ten Ton der Er­mah­nung, »ver­lass das Fens­ter, ich wün­sche es. Du siehst Din­ge mit an, die sich für ein jun­ges Mäd­chen nicht schi­cken. Bis­her habe ich dich sorg­sam be­hü­tet, habe al­les Böse von dir fer­ne ge­hal­ten. Ich habe es so­gar ver­bo­ten, dass du dich mit Hühner­zucht ab­gibst, du weißt, der Papa war auch da­ge­gen. Und nun so was! Sal­ly – Kind – höre.« Das Kind rühr­te sich nicht. »Sal­ly«, fuhr Frau La­nin in in­brüns­ti­gem Ge­bet­ston fort, »ge­hor­che dei­ner Mut­ter. Ich muss für dei­ne See­le dort oben ver­ant­wor­ten. Sal­ly! Be­den­ke, dass ein hö­he­rer Rich­ter auf dich her­ab­sieht. Den­ke dar­an, was Ra­ser vo­ri­gen Sonn­tag in der Kir­che sag­te.«

Fräu­lein Sal­ly wur­de un­ru­hig und drück­te ih­ren Kopf fes­ter ge­gen den Vor­hang.

»So sage we­nigs­tens, was du siehst«, flüs­ter­te Frau La­nin wei­ner­lich.

»Still! Sie küs­sen sich«, be­rich­te­te Sal­ly.

»Wo?«

»Er nimmt ihre Hand.«

»Was noch?«

»Vor­läu­fig nur die Hand.«

»So geht es nicht«, mur­mel­te Frau La­nin, trat ei­ni­ge Schrit­te zu­rück und rann­te mit der gan­zen Wucht ih­res Kör­pers ge­gen ihre Toch­ter an. Die­se fiel auf einen Ses­sel. »Es ist em­pö­rend«, rief sie mit blei­chen Lip­pen und füg­te höh­nisch hin­zu, das sehe der hö­he­re Rich­ter auch. Frau La­nin leg­te ihr Ge­sicht in vie­le di­cke Fal­ten, schau­te auf die Stra­ße hin­aus und hör­te nicht auf ihr zor­ni­ges Töch­ter­chen. Plötz­lich leg­te sich eine schwe­re Hand auf Frau Lan­ins Rücken, eine zwei­te schob sie sach­te bei­sei­te, und eine wür­di­ge lei­se Stim­me frag­te: »Was gibt es?« Herr La­nin war auf wei­chen Haus­schu­hen her­an­ge­schli­chen und nahm ru­hig von dem Guck­loch Be­sitz. Er ließ ein knur­ren­des »Oh!« hö­ren, dann schwieg er, stand mit ge­krümm­tem Rücken da, die Hän­de auf die Fens­ter­bank ge­stützt, und späh­te hin­aus. Mit An­ti­pa­thie schau­ten Mut­ter und Toch­ter auf den brei­ten Rücken des Haus­herrn. »Der geht ge­wiss nicht fort!« mein­te Frau La­nin.

»Es ist dei­ne Schuld, du warst zu laut«, er­wi­der­te Fräu­lein Sal­ly kühl und lach­te bit­ter, doch, schnell ge­fasst, be­schloss sie, im an­de­ren Vor­hang ein Loch für sich – für sich ganz al­lein zu ma­chen.

»Das kann ich auch tun«, sag­te Frau La­nin, und bei­de eil­ten an das an­de­re Fens­ter.

Ein je­der hat­te jetzt sein Guck­loch, und es herrsch­te Frie­den in der Fa­mi­lie La­nin. Re­gungs­los kleb­ten die drei Pro­fi­le an den Vor­hän­gen, und ein je­des hat­te ein fest zu­ge­drück­tes Auge und einen schief ver­zo­ge­nen Mund.

»Das ist zu stark!« stöhn­te Fräu­lein Sal­ly plötz­lich auf und eil­te zur Türe. Va­ter und Mut­ter blick­ten ver­wun­dert auf.

»Was will sie? Sie ist toll«, mein­te Herr La­nin.

Aber Fräu­lein Sal­ly wuss­te wohl, was sie woll­te. Sie riss die Hau­stü­re auf, steck­te ih­ren Kopf hin­aus, sand­te ein schril­les, ho­hes La­chen auf die Stra­ße hin­ab und ver­schwand wie­der. Das er­leich­ter­te ein we­nig ihr be­drück­tes Jung­frau­en­herz.

Fräu­lein Sal­lys Ge­läch­ter schreck­te die Lie­ben­den aus ei­ner en­gen Umar­mung auf. »War das nicht Sal­ly?« frag­te Rosa. »Ja­wohl, sie war es«, be­stä­tig­te Am­bro­si­us. Sie schau­ten sich an und be­gan­nen zu la­chen: »Sal­ly! Mein Gott! Sal­ly!« Das La­chen woll­te kein Ende neh­men. Rosa muss­te sich an Am­bro­si­us leh­nen, weil das un­bän­di­ge Ge­läch­ter sie al­ler Kraft be­raub­te. »Dort hin­ter dem Vor­hang hat sie ge­ses­sen. Gott, wie mag sie ge­schielt ha­ben.« End­lich dräng­te sich je­doch die Fra­ge auf, was soll­te ge­sche­hen? Rosa ward be­sorgt; Am­bro­si­us aber mach­te sich aus al­le­dem nichts. »Wir ge­hen ins Haus. Die tol­le Sal­ly soll uns nicht stö­ren; die ge­wiss nicht!« Er war ent­schlos­sen, sich die­se Lie­bes­stun­de nicht neh­men zu las­sen, das wuss­te er!

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