Eduard von Keyserling - Eduard von Keyserling – Gesammelte Werke
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»Sehr bedauerlich, dass in der Schule kein Spiegel hängt, sie würde dich dann vielleicht eher fesseln.« Fräulein Schank machte diese Bemerkung und musterte ihre Schülerin mit säuerlichem Blick: »Liebe Rosa«, fuhr sie fort, »benimm dich ein wenig gesetzter. Sich doch Sally an; wie ist sie heute allerliebst! – Wer hat dein Kleid so toll ausgeschnitten? Es ist unerlaubt. Morgen bringst du’s mir; ich werde es ändern. Bald ist es auch elf Uhr; man muss ans Schlafengehen denken.« Rosa warf einen bitterbösen Blick auf die alte Dame, sie hätte sie schlagen mögen und lief hastig fort – mit großer Entrüstung im Herzen.
Im Zofenzimmer saß Agnes am Tisch und schlief, den Kopf auf die Brust gesenkt. Rosa kauerte sich auf dem Sofa hin, zog die Knie an sich, umfasste sie mit beiden Armen, stützte ihren Kopf darauf und weinte. Zuweilen schaute sie auf, und dann ruhten ihre Blicke sinnend auf dem stillen Bilde vor ihr. Agnes’ altes, schlummerndes Gesicht unter den trüben Flammen der Kerze, die durch Rosas Tränen mit wunderlich krausen Strahlen umringt schien. – – –
Musik scholl herüber. Fräulein Sally trat ins Gemach. »Rosa!« rief sie, »bist du hier? Was treibst du?« Rosa erwiderte nichts und blickte starr vor sich hin, die Lebenslage, die sie eben noch so drückend empfunden hatte, dünkte ihr jetzt, da sie bemerkt ward, interessant.
»Warum so allein?« fuhr Fräulein Sally fort und setzte sich neben ihre Freundin. »Du hast geweint? Sag, was gibt es?«
»Nichts«, entgegnete Rosa geheimnisvoll.
»Doch, mein Herz!« Fräulein Sally wurde zärtlich und strich Rosa das Haar an den Schläfen glatt. »Sag es mir.«
»Nichts. Es überkam mich so.«
»Ja, das passiert mir auch häufig. Eben noch dachte ich an den armen Onkel. Weißt du, mitten in all der Lust schnürte es mir das Herz zusammen. Es regnete, und ich musste denken, jetzt liegt er in seinem Grabe, bei dem Wetter; und erst im Herbst, wenn der Sturm, weißt du, um den Grabhügel heult – oder Schnee… Ach, er war so gut!« Fräulein Sally wischte sich mit dem Taschentuch die Augen und trocknete dann auch Rosas Tränen. »Komm! Man tanzt den Souper-Walzer. Unsere Abwesenheit könnte auffallen. Komm! Lass uns mutig sein.« Die Arme zärtlich ineinander verschlungen, kehrten die Freundinnen mit langsamen, müden Schritten in den Saal zurück. Dort drehten sich wieder die schwarzen Beine und weißen Röcke umeinander. Die tanzenden Füße übertönten mit ihrem scharrenden Geräusch die sechs sich stets wiederholenden Walzertakte des Fräulein Wutter. Die jungen Leute betrieben ihr lustiges Geschäft mit atemlosem Eifer, die rücksichtslose Hast, in der die Herren nach den erhitzten Dämchen griffen, zeigte, wie einem jeden die schnelle, tolle Bewegung das Wichtigste war, und im gemeinsamen Vergnügen vergaß einer des anderen Person. Dennoch zeigte sich nur selten ein Lächeln auf den jungen Gesichtern. Die Damen hatten rote Wangen und leuchtende, verwunderte Augen. Ihr Blut, von Wein und Bewegung erhitzt, schien den jungen Herzen etwas Ernsteres zu predigen, das sich in den Tanz mischte – etwas, das die wenigsten verstanden.
»Wir haben Sie gesucht, Fräulein Lanin!« rief Toddels. »Bei Gott, wie eine Stecknadel haben wir Sie gesucht! Ich bitte um Ihren Walzer, Sie sind das mir und sich selbst schuldig.« Fräulein Sally nickte und warf sich hingebend in die langen schwarzen Arme des jungen Toddels. Rosa tanzte mit einem vierschrötigen Sekundaner, einem sogenannten »forschen« Tänzer, der laut mit den Absätzen aufklappte und mit zurückgeworfenem Kopf, die Augen halb geschlossen, durch den Saal rannte. Als sie an der Türe des Eßsaales vorübertanzten, sah Rosa Lurch an der halb abgedeckten Tafel sitzen. Herweg stand vor ihm und trank ihm zu; beide lachten, wobei Lurch den Mund weit und schmerzvoll öffnete.
»Aha! Kollhardt hat den Lurch vor. Das wird Scherz geben«, bemerkte der Sekundaner Georges – Rosas Tänzer.
»Was tut er ihm?« fragte Rosa.
»Nichts, mein Fräulein, Sie können unbesorgt sein; er säuft ihn nur ein wenig ein«, erwiderte Georges sehr höflich.
Marianne Schulz saß kerzengerade auf ihrem Stuhl und wartete: »Wieviel Uhr ist’s, Herr Toddels – bitte«, flüsterte sie. »Dreiviertel elf«, erwiderte er hochmütig und bat Fräulein Klappekahl um ihren Tanz. »Gott sei Dank, erst dreiviertel elf!« rief Marianne aus. Sie faltete ihre roten Händchen, blickte mit den klaren runden Augen still vor sich hin und wartete auf das große Glück des Abends.
»Wie finden Sie die Rosa Herz heute abend?« fragte Frau Lanin den Apotheker.
»Süperb! Sie ist so – so –«, Klappekahl streckte seine fünf Finger empor, um etwas sehr feines anzudeuten, wofür er das rechte Wort nicht fand.
»Ja, o ja!« nahm Frau Lanin wieder sanft und freundlich das Wort. »Sehr hübsch und munter. Finden Sie nicht, dass sie ein wenig –«, Frau Lanin lächelte fromm, »ein wenig unpassend ist? Sie hat etwas, das nicht hierher gehört. Natürlich nichts Schlechtes! Aber doch etwas Plebejisches.«
»So?« meinte Klappekahl ernst. »O ja! Es ist so etwas – so…« Wieder hoben sich die fünf Finger, dieses Mal aber bewegten sie sich.
»Nichts Schlechtes!« fuhr Frau Lanin fort. »Nein! Ich liebe das gute Kind. Ach Gott, es hat keine Mutter zur Seite gehabt, und ohne Mutter, da ist es schwer! Obgleich – die Mutter der Rosa, hätte die gelebt – wer weiß! Es ist vielleicht besser so, wie der liebe Gott es gefügt hat.« Frau Lanin seufzte und schaute der vorübertanzenden Rosa zärtlich nach. »Die gute Schank nimmt sich ihrer an. Ich – soviel ich konnte – ließ dem armen Kinde auch Rat und Hilfe angedeihen. Sie kommt oft zu Sally. Zuweilen ißt sie bei uns. Zu Hause wird sie nicht viel Gutes bekommen, so gönne ich ihr von Herzen einen Löffel Suppe, ein Stück Braten an unserem Tisch. Gott, man tut, was man kann, aber bei diesem Vater! Das arme Kind! Es ist recht – recht traurig!« Träumerisch blickte Frau Lanin auf ihren grauseidenen Leib nieder.
»Ja! Demimonde«, versetzte der Apotheker mit Heftigkeit.
Die Reihe der älteren Leute ward immer stiller und regungsloser, stumm saßen die Mütter da – verdrossene Karyatiden des Anstands. Plötzlich erhob Fräulein Schank ihre scharfe Stimme: »Liebe Mutter! Es ist wirklich genug. Bedenken wir, morgen ist kein Feiertag.« – Eine allgemeine Entrüstung machte sich Luft. »Was untersteht sich diese Person in meinem Hause«, flüsterte Fräulein Sally mit funkelnden Augen. Ein großes Getümmel entstand um das Klavier und Fräulein Schank. Rosa stand ruhig am Fenster. Sie wusste es wohl, dieser merkwürdige Abend konnte nicht – so ohne weiteres – zu Ende sein, nur weil morgen Schultag war. Nein! Aber was konnte noch geschehen? Ambrosius trat eilig an sie heran und sagte leise: »Jetzt – dort durch jene Tür.« Rosa verstand ihn nicht, er aber zog die Stirne kraus und wiederholte heftig: »Dort durch jene Tür – durch den Flur.« Rosa senkte den Kopf und ging auf den Flur hinaus. Die Türe zur Straße hin stand offen, und der Mond warf einen breiten gelben Streif auf die feuchten Steine des Fußbodens. Ein kalter Luftzug strömte herein, und man hörte den weichen Ton einiger Tropfen, die vom Dachrande auf das Pflaster fielen. Zitternd stand Rosa da und bedeckte mit den Armen ihre heißen Schultern. Was sollte geschehen? Sie hörte Schritte neben sich. Ambrosius war ihr gefolgt und zog sie zur gegenüberliegenden Türe, die er aufstieß. Sie standen in einem finstern Raume. An dem Gewürz- und Fischgeruch erkannte Rosa den Laden. Ambrosius tappte durch das Gemach – schob etwas – räusperte sich; plötzlich fielen Mondstrahlen in die Nacht durch ein kleines Fenster, von dem Ambrosius eben den Laden entfernte, und dieses Licht, wie es so durch die engen, verstaubten Scheiben drang, erschien selbst grau und verkümmert. Nun machte sich Ambrosius mit der Lichtkiste zu schaffen, rückte sie aus ihrer Ecke heraus, befreite sie vom Staub, schob sie hin und her – geschäftig und ernst – mit der peinlichen Langsamkeit träger Leute, die mit großem Zeitaufwand alles für eine Arbeit vorbereiten, an die sie ungern gehen. »So – denke ich, wird es gut sein«, versetzte er endlich. Dann blickte er zu Rosa hinüber und sagte unsicher: »Kommen Sie.« Rosa fürchtete sich, am liebsten wäre sie davongelaufen, und doch hätten die Neugier und der Durst nach Erlebnissen dieses verwegene Mädchen bewogen, in noch wunderlicheren Augenblicken auszuharren. So setzte sie sich auch jetzt langsam auf die Lichtkiste und saß – mit dem scheu erwartungsvollen Blick eines Kindes, das gescholten werden soll – aufrecht da. Sie bedeckte noch immer ihre Schultern mit den Händen, und den Kopf gesenkt, blickte sie auf das gelbe, blasse Licht herab, das auf dem Fußboden zitterte. »Rosa – hm –«, begann Ambrosius leise, mühsam die Worte suchend, als habe er gewusst, was er sagen wollte, und müsse sich wieder darauf besinnen. »Sie – vielmehr du – weißt, dass ich dich – hm – liebe. Ich konnte dich heute nicht allein sprechen. Ich meinte, hier würden wir ungestört beisammen sein. Hier ist es zwar primitiv – aber – hm – warum sprichst du nicht – sage?« fragte er dann in plötzlicher Hilflosigkeit. »Rosa, ist Ihnen bang?« – Rosa nickte. – »Bang? Aber ich tu Ihnen nichts – gewiss nicht!« Er setzte sich auf die Kiste und ergriff Rosas Hände: »Ich dir etwas tun? Ich lieb dich doch –« Er zog sie ganz nah zu sich heran: »Hier ist es traulich – nicht, Liebchen?«
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