Eduard von Keyserling - Eduard von Keyserling – Gesammelte Werke

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Eduard Graf von Keyserling (1855–1918) war ein deutscher Schriftsteller und Dramatiker des Impressionismus. Keyserling war selbst in seinem Stand ein Einzelgänger und gesellschaftlich isoliert. Immer mal wieder vergessen und neu entdeckt gilt Keyserling aufgrund seiner ab 1903 veröffentlichten Erzählungen, Novellen und Romane als einer der wenigen bedeutenden impressionistischen Erzähler.Null Papier Verlag

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Rosa war die ers­te, die in den Saal trat. Ja, sie trug das wei­ße Ein­seg­nungs­kleid; aber ei­ni­ge rote Hau­ben­bän­der aus dem Nach­lass des Fräu­lein Ina ga­ben ihm ein neu­es, bun­tes An­se­hen. Und dann – die­ses kind­li­che Kleid, in dem Rosa fromm und an­däch­tig vor dem Al­tar ge­stan­den, es war so­weit ver­welt­licht, dass es ihr Hals und Schul­tern frei ließ. Die Haa­re bil­de­ten über dem Schei­tel einen Strauß von Löck­chen, und mit­ten in ih­nen saß eine rote Ka­me­lie, auf der sich eine blaue Li­bel­le wieg­te. Dass das Rot der Ka­me­lie ein we­nig ver­gilbt war, dass der Li­bel­le ein Flü­gel fehl­te – wer sah das? – au­ßer Fräu­lein Sal­ly, die mit ei­nem Blick alle Män­gel des An­zugs ih­rer Freun­din her­aus­ge­fun­den hat­te. Män­gel wa­ren ge­nug da; den­noch woll­te es Fräu­lein Sal­ly schei­nen, als sei der Tri­umph des blau­en Tar­la­tan über den wei­ßen Mus­se­lin nicht voll­stän­dig. In Ro­sas An­zug lag et­was Ge­woll­tes, Küh­nes, et­was, das man an Schank­schen Schü­le­rin­nen nicht ge­wohnt war. Statt des In­be­griffs ei­ner Ball­toi­let­te, statt des wei­ßen Klei­des, der ro­sen­far­be­nen Schär­pe und dem Ro­sen­kranz auf dem glatt­ge­schei­tel­ten Haar hat­te die­ses Kleid, das so weit von den Schul­tern her­ab­fiel, hat­ten die ro­ten Bän­der, die ni­cken­den Lo­cken, hat­te al­les in Fräu­lein Sal­lys Au­gen das Über­ra­schen­de und Aben­teu­er­li­che ei­nes Mas­ken­an­zu­ges. Es war un­schick­lich, ja! – und doch…

»Ah! Rosa! Schön, dass du die ers­te bist«, rief Fräu­lein Sal­ly und lä­chel­te, als wür­den auch ihre Lip­pen von ei­nem zu en­gen Schnür­leib be­drückt. »Ich mein­te, ich könn­te dir hel­fen«, er­wi­der­te Rosa. Sie küss­ten sich, lang­sam die Köp­fe zu­ein­an­der nei­gend – vor­sich­tig – um die Klei­der nicht zu zer­knit­tern. Dann gin­gen sie, mit klei­nen Schrit­ten, ne­ben­ein­an­der auf und ab, weh­ten sich Küh­lung mit den Ta­schen­tü­chern zu und un­ter­hiel­ten sich höf­lich – kur­ze Sät­ze, bei de­nen die Bli­cke zer­streut im Ge­mach um­her­irr­ten. Fräu­lein Sal­ly er­klär­te die Ein­rich­tung: »Hier das Da­men­zim­mer. Sehr gut – nicht wahr? – – Hier das Zo­fen­zim­mer –; du weißt, je­mand tritt ei­nem auf die Schlep­pe – ein Band – oder so­was… eine Zofe ist im­mer nö­tig.« Das Zo­fen­zim­mer war ziem­lich düs­ter, nur eine Ker­ze brann­te in dem­sel­ben. Zwei Zo­fen wa­ren be­reits da. Ag­nes Stock­mai­er und Fräu­lein Sul­ler, die Wirt­schaf­te­rin der Lan­ins. Sie sa­ßen vor ih­ren Kaf­fee­tas­sen, steck­ten die grei­sen Köp­fe zu­sam­men und plau­der­ten lei­se. »Gut?« frag­te Fräu­lein Sal­ly.

»Ja, o ja!« er­wi­der­te Rosa, ob­gleich es ihr schi­en, als habe die­ses Ge­mach, mit sei­ner tief bren­nen­den Ker­ze, mit den bei­den alt­be­kann­ten Ge­sich­tern, et­was All­täg­li­ches an sich, das zu dem großen Abend nicht recht stim­men woll­te. Sie hat­te sich ein Zo­fen­zim­mer doch an­ders ge­dacht.

Die Gäs­te ka­men. Ein Flüs­tern, ein Rau­schen der Män­tel und Tü­cher – dann zo­gen sie ein in lan­gen Rei­hen, die Da­men in wei­ßen Klei­dern mit bun­ten Bän­dern. Run­de Krän­ze la­gen auf den spie­gelblan­ken Lo­cken; die Hän­de, in wei­ßen Hand­schu­hen, drück­ten sich fest an den Gür­tel. Eine Schar Kon­fir­man­den, die mit den wei­ßen Klei­dern auch die fei­er­lich erns­ten Ge­sich­ter an­ge­legt hat­ten. Un­si­cher trip­pel­ten sie über den glat­ten Fuß­bo­den und blin­zel­ten zum Kron­leuch­ter auf. Hin­ter ih­nen die Müt­ter in dunklen Sei­den­ro­ben. Freund­li­che Ge­sich­ter, die aus großen Spit­zen­hau­ben her­vor­lä­chel­ten. End­lich die Her­ren – sehr kor­rekt in schwar­zen Frä­cken und mit stark ge­öl­tem Haar. Schü­ler gin­gen Arm in Arm im Saal um­her, stie­ßen sich in die Sei­te und ki­cher­ten. Hand­lungs­die­ner stell­ten sich an die Wand und mach­ten Ver­beu­gun­gen. Herr Klappe­kahl er­schi­en mit sei­ner Toch­ter Er­nes­ti­ne, ei­nem großen blon­den Mäd­chen, das nicht mehr die Schu­le be­such­te, ein gel­bes Schlepp­kleid, einen Veil­chen­kranz und einen Fä­cher trug. Herr La­nin, ein Stück Or­dens­band im Knopf­loch, be­grüß­te sei­ne Gäs­te wohl­wol­lend und wür­dig, wäh­rend sei­ne Gat­tin – in grau­er Sei­de – mäch­tig und lie­bens­wür­dig grü­ßend durch die Men­ge schritt. An­fangs gab es ein stei­fes, un­be­hag­li­ches Um­her­ste­hen, bis Fräu­lein Sal­ly die Da­men zu den Sit­zen nö­tig­te, ei­ni­ge bei den Hän­den nahm und sie zu den Stüh­len führ­te – mit ei­ner Mie­ne, auf der deut­lich die Pf­licht­er­fül­lung zu le­sen war. Die Müt­ter setz­ten sich auf So­fas und be­gan­nen ihre Ge­sprä­che über Dienst­bo­ten; Ge­sprä­che, die den Töch­tern eine Pro­fa­na­ti­on des Abends dünk­ten. Herr La­nin klopf­te dem Dok­tor auf den Rücken und for­der­te ihn zu ei­ner Par­tie auf; »wäh­rend die Ju­gend hüpft« – und sie ta­ten bei­de der Ju­gend leid. Klappe­kahl blieb im Saal. Mit knar­ren­den Stie­feln ging er zwi­schen den Da­men um­her, lach­te, scherz­te – mit rit­ter­li­chen Be­we­gun­gen ei­nes al­ten Sa­lon­hel­den –, steck­te sein Ge­sicht noch zu den er­rö­ten­den Mäd­chen­ge­sich­tern und wei­ßen Kin­der­schul­tern und er­götz­te sich als raf­fi­nier­ter Groß­städ­ter an all den auf­blü­hen­den Frau­en­rei­zen. Rosa stand mit­ten im Saal und sprach mit Her­weg über die Hit­ze des heu­ri­gen Som­mers: je­doch Am­bro­si­us’ Aus­blei­ben be­un­ru­hig­te sie. End­lich kam er. Spät – na­tür­lich! Er hat­te einen Spa­zier­gang ge­macht, der Abend war so schön! Sein An­zug war un­ta­del­haft. Wie eine wei­ße Rüs­tung wölb­te sich die Wä­sche aus der weit­aus­ge­schnit­te­nen Wes­te her­vor. Die Lo­cken glänz­ten und duf­te­ten zu bei­den Sei­ten des Schei­tels. Er fä­chel­te sich Luft mit sei­nem Hute zu sprach mit den Müt­tern. Oh, er war be­wun­de­rungs­wür­dig mit sei­ner hei­te­ren, un­be­fan­ge­nen Ruhe in die­sem Au­gen­blick, der alle an­de­ren mit an­däch­ti­ger Steif­heit er­füll­te!

Er­fri­schun­gen wa­ren ge­reicht wor­den. Die Da­men wisch­ten sich zart die Fin­ger­spit­zen an ih­ren Ta­schen­tü­chern und sa­ßen ge­ra­de da. Der Tanz soll­te be­gin­nen; es war je­doch nicht leicht, den An­fang zu ma­chen, da mein­te Am­bro­si­us, un­be­fan­gen lä­chelnd, als hand­le es sich um einen ge­ring­fü­gi­gen, lus­ti­gen Um­stand: »Nun, Cou­si­ne, tan­zen wir nicht?« – – »Oh, ge­wiss, Cou­sin! Ma­chen Sie den An­fang, bit­te – bit­te.« Man rief nach Mu­sik. Fräu­lein Wut­ter, die Mu­sik­leh­re­rin der Schank­schen Schu­le, setz­te sich an das Kla­vier, und die Mu­sik spiel­te einen Wal­zer. Am­bro­si­us er­griff sei­ne Cou­si­ne und dreh­te sie an­mu­tig im Saal her­um. Der Bann war ge­bro­chen! Die Müt­ter stri­chen sich die Sei­den­klei­der glatt und schau­ten lä­chelnd in das wir­re Durchein­an­der flat­tern­der Bän­der und wei­ßer Klei­der. Die Ka­va­lie­re stie­ßen und dräng­ten sich, um zu den Da­men zu ge­lan­gen und sie mit has­ti­gen, schie­fen Ver­beu­gun­gen zum Tanz auf­zu­for­dern; und die Da­men, mit nie­der­ge­schla­ge­nen Au­gen, er­hitz­ten Wan­gen, lie­ßen sich an­däch­tig durch den Saal schwen­ken. – – Rosa tanz­te mit Am­bro­si­us. Er drück­te ihre Hand mit ei­ner ab­ge­run­de­ten Be­we­gung auf sein Herz und blick­te ge­fühl­voll auf sie nie­der. »Oh, gnä­di­ges Fräu­lein! Ich habe viel an den gest­ri­gen Abend ge­dacht – an Sie – an den Mond – es war köst­lich!« – »Ich auch«, er­wi­der­te Rosa und schlug ihre Au­gen lang­sam zu ihm auf, ge­ho­ben von dem Ge­fühl, dass sie et­was Küh­nes, Un­er­hör­tes be­gin­ne. Als sie an der Türe vor­über­tanz­ten, sah Rosa ih­ren Va­ter dort ste­hen. Lä­chelnd wieg­te er sein wei­ßes Haupt nach dem Tak­te der Mu­sik und blick­te kri­tisch auf die vor­über­tan­zen­den Füße. Dies grei­se, lä­cheln­de Männ­lein er­schi­en Rosa ein we­nig ver­ächt­lich und ih­rer nicht ganz wür­dig. – Der Kron­leuch­ter warf durch den auf­ge­wir­bel­ten Staub ein röt­li­ches Licht auf die wo­gen­de Schar. Das Lä­cheln auf den Lip­pen der zu­schau­en­den äl­te­ren Leu­te nahm eine müde Ste­tig­keit an, wäh­rend die Tan­zen­den schwei­gend atem­los und eif­rig da­hin­stürm­ten.

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