Eduard von Keyserling - Eduard von Keyserling – Gesammelte Werke

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Eduard Graf von Keyserling (1855–1918) war ein deutscher Schriftsteller und Dramatiker des Impressionismus. Keyserling war selbst in seinem Stand ein Einzelgänger und gesellschaftlich isoliert. Immer mal wieder vergessen und neu entdeckt gilt Keyserling aufgrund seiner ab 1903 veröffentlichten Erzählungen, Novellen und Romane als einer der wenigen bedeutenden impressionistischen Erzähler.Null Papier Verlag

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Fräu­lein Sal­ly war bei ih­rer Toi­let­te an­ge­langt. »Nicht wahr, denkst du nicht auch?« wand­te sie sich an ihre Freun­din, die nur ein hei­se­res »Ja« ver­lau­ten ließ. Fräu­lein Sal­ly wun­der­te sich nicht dar­über. Sie wuss­te, ein hüb­sches Kleid war für Rosa ein un­lieb­sa­mes The­ma. Na­tür­lich, sie hat­te ja nur das wei­ße Mus­se­lin­kleid, das sie schon zu ih­rer Ein­seg­nung ge­tra­gen, das arme Mäd­chen.

Der Mond kam plötz­lich über dem Gie­bel des ge­gen­über­lie­gen­den Hau­ses zum Vor­schein und zeich­ne­te das Fens­ter­kreuz auf den Estrich, groß und schwarz auf gol­de­nem Grun­de. Alle schwie­gen. Fräu­lein Sal­ly neig­te das Köpf­chen und blick­te zum Fens­ter hin­über. Rosa rück­te ih­ren Stuhl in den Mond­schein hin­ein und saß still und fei­er­lich da; sie fühl­te, sie sei schön. Am­bro­si­us starr­te sie, rot vor Er­re­gung, an; auch Fräu­lein Sal­ly konn­te ihre Be­wun­de­rung die­ser blon­den, mond­be­glänz­ten Ge­stalt nicht ver­sa­gen; um auch ih­ren Teil an die­ser Schön­heit zu ha­ben, beug­te sie sich an Rosa her­an, leg­te die brau­nen Löck­chen an die blon­den Zöp­fe und sag­te zärt­lich: »Mein lie­bes, lie­bes Herz!«

»Es ist spät«, ver­setz­te Rosa ernst und ge­rührt, wie es Mäd­chen zu sein pfle­gen, die sich ge­ra­de schön wis­sen. Sie er­hob sich, um heim­zu­ge­hen. Das Mond­licht war so hell, dass es fast wie Ta­ges­licht über dem Städt­chen lag. Ein bläu­li­cher Glanz er­füll­te die Luft und blitz­te auf den Fens­ter­schei­ben. Rosa ging lang­sam ihre Wege, sah in die Mond­schei­be und at­me­te has­tig und tief, als lie­ße sich das Licht trin­ken. Mit­ten auf dem Markt­platz stand der Apo­the­ker und hielt sei­ne Uhr ge­gen den Mond, um zu se­hen, wie spät es sei. Aus dem Fens­ter ei­nes Erd­ge­schos­ses beug­te sich eine Dienst­magd her­aus und leg­te ihre mäch­ti­gen nack­ten Arme vor sich auf das Fens­ter­brett, um sie in der Abend­luft zu küh­len, ne­ben ihr saß ein Bur­sche und hielt mit bei­den Hän­den des Mäd­chens di­cke, rote Ba­cken. In ei­nem Win­kel zwi­schen zwei Häu­sern stand die Tröd­ler­s­toch­ter Ida Wulf mit ih­rem Schus­ter­bu­ben. Sie dräng­ten sich an­ein­an­der und ki­cher­ten.

Rosa hör­te ei­li­ge Schrit­te hin­ter sich und blieb ste­hen. Am­bro­si­us war es, au­ßer Atem und sehr er­regt: »Oh! Fräu­lein Herz, gnä­di­ges Fräu­lein, ge­hen Sie schon heim?«

»Ja, es ist spät«, er­wi­der­te Rosa und be­gann mit klei­nen Schrit­ten wei­ter­zu­ge­hen.

»Ja! – hm – Oh, gnä­di­ges Fräu­lein, ich woll­te nur… ich muss. Sie sind mein Ide­al; ge­wiss, mein Ide­al!« Nun ward er feu­rig: »Vor­hin – im Mond­schein, Sie wa­ren zu schön. Ich muss es Ih­nen sa­gen. – Sei­en Sie nicht grau­sam, Sie sind ein En­gel – hm – mein En­gel.« – Rosa war be­stürzt, den­noch kam ihr der Ge­dan­ke: »Jetzt ist der Au­gen­blick ge­kom­men, so muss es sein! Jetzt muss et­was ge­sche­hen, und wenn du nichts sagst und nichts tust, dann ist es vor­über.« Aber sie sag­te und tat nichts.

»Müs­sen Sie wirk­lich nach Hau­se?« frag­te Am­bro­si­us schmel­zend.

»Ja, mein Va­ter er­war­tet mich.«

»Wir müs­sen also schei­den. Ge­ben Sie mir Ihre Hand, o Lie­be!« Am­bro­si­us nahm Ro­sas Hand, dann Rosa selbst und küss­te ihre Lip­pen, dann ließ er sie los. Schwei­gend und zit­ternd stan­den sich bei­de ge­gen­über. Schrit­te wur­den hör­bar. »Auf Wie­der­sehn«, flüs­ter­te Am­bro­si­us, »mein Ide­al« – und has­tig fuh­ren sie aus­ein­an­der.

An der Trep­pe der Herz­schen Woh­nung fand Rosa Ida Wulf. Das Ju­den­mäd­chen rich­te­te sei­ne schwar­zen Au­gen for­schend auf Rosa und lä­chel­te ein al­tes, über­le­ge­nes Lä­cheln.

»Nun, Ida, was treibst du?« frag­te Rosa.

»Nichts, Fräu­lein Rosa. Schön ist es heu­te.« Rosa nick­te. »Fräu­lein Rosa«, fuhr Ida lei­se fort und leg­te zwei ma­ge­re brau­ne Hän­de auf Ro­sas Arm. »Die­ser jun­ge Herr bei Lan­ins, der ist schön, nicht? Ich bin auch ver­liebt in ihn.« Rosa schlug die Au­gen nie­der und sag­te un­si­cher: »Du soll­test um die­se Zeit schon zu Bet­te sein, Ida.«

Das Ju­den­mäd­chen lach­te. »Nein! Ich blei­be lan­ge drau­ßen. Aber Fräu­lein Rosa, ich ken­ne vie­le, vie­le Stel­len, wo man zu­sam­men sein kann. Sie wis­sen, Fräu­lein Rosa, so al­lein. Der Pe­ter, Sie wis­sen, Fräu­lein Rosa, der gars­ti­ge Schus­ter­bub und ich, wir wis­sen alle sol­che Stel­len. Soll ich sie Ih­nen zei­gen, Fräu­lein Rosa?« Da­bei nahm Ida einen von Ro­sas Zöp­fen und wog ihn in der fla­chen Hand. »Wozu?« er­wi­der­te Rosa. »Was machst du denn dort mit dem Schus­ter­bu­ben?« füg­te sie hin­zu und blick­te über das Ju­den­mäd­chen hin­weg.

»Wo?« frag­te Ida ernst.

»Nun – an – an je­nen Stel­len« – – –

»Oh, der Pe­ter!« ki­cher­te Ida, »wie der gars­tig ist – das kann ich Ih­nen gar nicht sa­gen, Fräu­lein Rosa.« Mit die­sen Wor­ten lief Ida da­von. Rosa stand noch einen Au­gen­blick sin­nend an der Trep­pe und hör­te die schwe­ren Schu­he des Ju­den­mäd­chens die Stra­ße hin­ab­klap­pern.

Zehntes Kapitel

Am Mon­ta­ge fand Fräu­lein Schank ihre Schü­le­rin­nen nicht all­zu flei­ßig bei der Ar­beit. Die pflicht­treues­ten – selbst Ma­ri­an­ne Schulz – hat­ten Au­gen­bli­cke gänz­li­cher : Geis­tes­ab­we­sen­heit. Fräu­lein Sal­ly war stolz und sin­nend, als las­te eine große Verant­wor­tung auf ihr. Fräu­lein Schank zeig­te sich heu­te nach­sich­tig ge­gen den Man­gel an Auf­merk­sam­keit. Sie be­nütz­te nur die Ge­le­gen­heit, um eine Rede zu hal­ten, in der sie die The­se auf­stell­te: »Nur nach ge­ta­ner Ar­beit schmeckt das Ver­gnü­gen.« Die­se Be­haup­tung soll­te auch das The­ma für die nächs­te schrift­li­che Ar­beit sein. Die nächs­te Ar­beit? Gro­ßer Gott, wie fern lag die! Die nächs­te Ar­beit? – Also in ei­ner Zeit, da der Ball längst vor­über sein wird. Nach dem Ball! Das war eine Zeit­rech­nung, die kei­ner be­griff. Ma­ri­an­ne Schulz riss ihre Au­gen auf, als Fräu­lein Schank die Auf­ga­be für den fol­gen­den Tag stell­te. Das Wort »Die Ge­sell­schaft«, das Fräu­lein Sal­ly so groß­ar­tig aus­zu­spre­chen ver­stand, er­füll­te Ma­ri­an­ne mit an­däch­ti­ger Freu­de. Sie, die kaum an den großen Au­gen­blick zu den­ken wag­te, in dem sie wirk­lich das wei­ße Mus­se­lin­kleid und den grü­nen Gür­tel wür­de an­le­gen dür­fen, sie soll­te an einen Tag glau­ben, da al­les vor­über sein wür­de? Das konn­te sie nicht, Fräu­lein Schank dünk­te ihr eine Kas­san­dra, die un­heim­li­che, trau­ri­ge Schick­salss­prü­che in die Welt hin­aus­ruft.

Nun – und dann war er da, die­ser große, be­se­li­gen­de Abend.

Der Kron­leuch­ter des Lan­in­schen Saa­l­es strahl­te. Der Estrich war wohl­ge­bohnt. Die Stie­gen prang­ten im Schmuck der Gir­lan­den, die den Ein­tre­ten­den mit dem an­ge­neh­men Fest­duft wel­ken­der Krän­ze um­weh­ten. Fräu­lein Sal­ly, in ei­nem blau­en Tar­la­tan­klei­de, stand re­gungs­los un­ter dem Kron­leuch­ter und harr­te ih­rer Gäs­te. Sie leg­te einen Fin­ger an die Lip­pen und wand­te den Kopf zu­rück, mit der zar­ten An­mut je­ner Da­men in den Mo­de­blät­tern, un­ter de­nen »Rück­sei­te der Ball­toi­let­te« zu le­sen ist.

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