Eduard von Keyserling - Eduard von Keyserling – Gesammelte Werke

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Eduard Graf von Keyserling (1855–1918) war ein deutscher Schriftsteller und Dramatiker des Impressionismus. Keyserling war selbst in seinem Stand ein Einzelgänger und gesellschaftlich isoliert. Immer mal wieder vergessen und neu entdeckt gilt Keyserling aufgrund seiner ab 1903 veröffentlichten Erzählungen, Novellen und Romane als einer der wenigen bedeutenden impressionistischen Erzähler.Null Papier Verlag

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Der lau­te Ton von Kir­chen­glo­cken er­scholl.

»Was gibt es?« frag­te Am­bro­si­us.

»Abend­got­tes­dienst«, er­wi­der­te Lurch. »Heu­te ist Mitt­woch!«

»Ah! Sal­ly woll­te hin­ge­hen.«

»Ja, Fräu­lein Sal­ly ist fromm. Über­haupt die gan­ze Fa­mi­lie ist fromm«, be­merk­te Lurch und lä­chel­te.

»Ich gehe auch hin«, be­schloss Am­bro­si­us und eil­te fort. In der Türe wand­te er sich noch ein­mal um und sag­te: »Zum Scherz – wis­sen Sie.«

Die Kir­chen­glo­cken rie­fen laut und un­ge­dul­dig durch die Gas­sen. Aus al­len Häu­sern ström­ten Leu­te her­vor – has­tig – als fürch­te­ten sie, ge­schol­ten zu wer­den, wenn sie säum­ten. Sie knüpf­ten ihre Hut­bän­der oder zo­gen ihre Hand­schu­he erst auf der Stra­ße an und eil­ten der Kir­che zu. Nur ei­ni­ge Kom­mis und Schü­ler blie­ben sorg­los ste­hen, rück­ten ihre Müt­zen schief, steck­ten ihre Hän­de in die Ho­sen­ta­schen und pfif­fen, als woll­ten sie zei­gen, dass sie vom Kir­chen­ge­hen nichts hiel­ten.

Die Räu­me der klei­nen Kir­che wa­ren ganz von Gläu­bi­gen er­füllt. Als Am­bro­si­us hin­ein­trat, stimm­te die Or­gel ein Lied an. Ein Chor dün­ner Frau­en­stim­men fiel ein und sand­te lang­ge­zo­ge­ne an­däch­ti­ge No­ten zur Wöl­bung auf. Der Al­tar war mit ei­ner rein­li­chen wei­ßen Mus­se­lin­de­cke und zwei As­t­ern­sträu­ßen ge­schmückt. Über ihm er­hob sich ein ho­hes Öl­ge­mäl­de, Chris­tus am Kreuz dar­stel­lend. Da das Kreuz und der Hin­ter­grund die­sel­be Far­be hat­ten, so mach­te der dür­re gel­be Leib des Er­lö­sers, ein­sam und tot im Lee­ren hän­gend, einen selt­sam düs­te­ren Ein­druck. Vor dem Al­tar stand der Pfar­rer, eine re­gungs­lo­se schwar­ze Ge­stalt.

Am­bro­si­us lehn­te an ei­nem Kir­chen­stuhl und blick­te for­schend um sich. Ne­ben ihm saß eine alte Dame in ei­nem glän­zen­den At­las­man­tel und mit ei­nem großen Hut, über­deckt von ro­ten Sta­chel­bee­ren. Sie sah Am­bro­si­us streng und miss­bil­li­gend an, leg­te ihr Ta­schen­tuch auf das Pult des Kir­chen­stuhls, die Füße auf die Fuß­bank, rück­te an ih­rem Son­nen­schirm, der an ei­nem Na­gel un­ter­halb des Pul­tes hing, als woll­te sie be­wei­sen, dass sie all die­se Vor­keh­run­gen ken­ne und sich hier si­cher und wie zu Hau­se füh­le. – Rosa und Sal­ly sa­ßen nicht weit von Am­bro­si­us ne­ben­ein­an­der. Bei­de hat­ten ihn be­merkt. Sal­ly sand­te ihm einen lan­gen, erns­ten Blick zu, dann warf sie sich in plötz­li­cher Zer­knir­schung auf die Knie, barg ihr Ge­sicht in ihre Hän­de, ver­harr­te eine Wei­le in die­ser Stel­lung und rich­te­te sich mit schmerz­vol­ler Mie­ne auf, als habe sie einen ar­gen See­len­kampf be­stan­den. Rosa be­nahm sich leicht­fer­ti­ger. Sie blick­te oft zu Am­bro­si­us hin­über, lä­chel­te ein­mal ganz un­ver­hoh­len, strich sich die Löck­chen aus der Stirn, beug­te sich an das Ohr ih­rer Freun­din und flüs­ter­te ihr et­was zu, er­hielt je­doch nur einen stra­fen­den Blick.

Der Ge­sang ver­stumm­te.

Al­ler Au­gen rich­te­ten sich auf den Pfar­rer, der ru­hig da­stand und em­por­blick­te. Als er je­doch mit ei­nem lau­ten »O Herr!« be­gann, schi­en es un­er­war­tet zu sein, denn die alte Dame zuck­te er­schro­cken mit den Schul­tern. Jetzt wa­ren die tie­fe Stim­me des Geist­li­chen und ein be­stän­di­ges Hüs­teln, das die Run­de durch die Ge­stüh­le mach­te, die ein­zi­gen Lau­te im Raum. Blät­ter­schat­ten fuh­ren über den Estrich. Son­nen­strah­len spiel­ten an den Wän­den und über­gol­de­ten zu­wei­len jäh das an­däch­ti­ge, fal­ti­ge Ge­sicht ei­ner al­ten Frau. Am­bro­si­us gab sich wil­lig der ru­hi­gen, be­hag­li­chen Stim­mung hin, in der all die­se Men­schen ein­träch­tig bei­ein­an­der­sa­ßen, wie eine große Fa­mi­lie in ei­nem al­ten Fa­mi­li­en­zim­mer. Bei sei­ner Vor­lie­be für ab­ge­grif­fe­ne Wor­te nann­te er das »idyl­lisch«. Eine flüch­ti­ge Auf­merk­sam­keit schenk­te er auch der Pre­digt, die den Gang der zwei Jün­ger nach Em­maus er­ör­ter­te. Vi­el­leicht emp­fand er et­was von der Poe­sie die­ser schö­nen Er­zäh­lung. Das Ein­her­ge­hen von Zwei­en auf der nächt­li­chen Land­stra­ße, das Be­spre­chen der wun­der­sa­men Er­eig­nis­se, die Be­geg­nung mit dem Er­lö­ser, bei des­sen Wor­ten ihre Her­zen bren­nen, das ge­mein­schaft­li­che Mahl, end­lich – das Fort­schaf­fen ei­ner so be­trü­ben­den Tat­sa­che, wie der Tod ei­nes großen und ge­lieb­ten Freun­des ist. All das fand Am­bro­si­us heu­te »idyl­lisch«.

End­lich der blon­de Mäd­chen­kopf, der leicht­fer­tig in das große Ge­sang­buch hin­ein­lä­chel­te – der war ge­wiss »idyl­lisch«.

Neuntes Kapitel

Am­bro­si­us Tel­le­r­at lieb­te also Rosa, denn die­ses dünk­te ihn die ein­zi­ge sei­ner wür­di­ge Be­schäf­ti­gung in die­sem klein­li­chen Nes­te. So­bald Rosa sich auf der Stra­ße zeig­te, be­geg­ne­te ihr Am­bro­si­us und grüß­te sie, bald mit dem höf­lich kal­ten Gruß des Welt­man­nes, bald mit ei­nem in­ni­gen, viel­sa­gen­den Nei­gen des Kop­fes. Er ging vor ih­rem Fens­ter auf und ab und sand­te ihr durch den Bur­schen sei­nes Schus­ters einen Strauß. Was zu tun war, ge­sch­ah.

Rosa freu­te sich na­tür­lich ih­res Tri­um­phes; na­tür­lich tat sie ihr Mög­lichs­tes, um Am­bro­si­us auf­zu­mun­tern. Wenn er, sehr kor­rekt in ei­nem dunklen Über­zie­her ein­ge­knöpft, einen ho­hen, spie­gelblan­ken Hut ein we­nig schief auf dem Kopf, un­ter Ro­sas Fens­ter vor­über­ging, dann schau­te sie je­des­mal hin­aus. Er grüß­te hin­auf, sie grüß­te hin­ab, er­rö­te­te – zog den Kopf vom Fens­ter zu­rück und steck­te ihn gleich wie­der hin­aus. Am­bro­si­us pfleg­te eine Wei­le dort ste­hen­zu­blei­ben. Er wieg­te sich sach­te in den Hüf­ten, zog sei­ne Man­schet­ten weit über die Hän­de, die in neu­en Hand­schu­hen steck­ten, dreh­te sei­nen Spa­zier­stock und blick­te süß em­por. Die­se saub­re, ge­pfleg­te Fest­tags­er­schei­nung – denn einen so blan­ken Hut, so neue Hand­schu­he, so gute Klei­der trug man im Städt­chen nur an ho­hen Fest­ta­gen – die­se Fest­tags­er­schei­nung, die je­den Werk­tags­nach­mit­tag vor Ro­sas Fens­ter stand und sie be­wun­der­te, brach­te einen großen und neu­en Reiz in das Le­ben des Mäd­chens. Die selbst­be­wuss­te Kühn­heit, mit der Am­bro­si­us zu ihr em­por­starr­te, die ge­such­ten Stel­lun­gen, der Auf­wand mit großen, sehr fun­keln­den Hemd­knöp­fen und brei­ten Man­schet­ten, den er trieb, al­les war ihr neu und an­zie­hend; und die Son­nen­strah­len, die auf dem blan­ken Hut blitz­ten, um­ga­ben den ge­fühl­vol­len Hand­lungs­die­ner der Fir­ma La­nin mit ei­ner leuch­ten­den Au­reo­le.

Und muss­te es nicht so sein? Muss­te nicht die­ses Mäd­chen, mit der fie­bern­den Phan­ta­sie und den fie­bern­den Sin­nen sei­ner sieb­zehn Jah­re, die un­ge­dul­dig über das stil­le bür­ger­li­che Le­ben hin­aus­dräng­ten, muss­te es nicht al­lem Neu­en, Un­ge­wohn­ten be­gie­rig zu­flat­tern, und war je­nes Neue auch nur ein Kom­mis, der sei­nen Sonn­tags­rock am Werk­ta­ge trug? Das Sin­nen und Träu­men, dem sich Rosa in ein­sa­men Stun­den gern er­gab, ver­lor viel von sei­ner Un­be­stimmt­heit. Ihre Ge­dan­ken ver­dich­te­ten sich viel­mehr um die eine Ge­stalt. Mit der nai­ven Um­ständ­lich­keit sol­cher jun­gen, nach Ge­nuss ver­lan­gen­den Vi­sio­näre mal­te sie sich Be­geg­nun­gen und Zu­sam­men­künf­te mit Am­bro­si­us aus – rei­che, glän­zen­de Klei­der, die ihn in Er­stau­nen setz­ten; selt­sa­me, un­mög­li­che Le­bens­la­gen, in de­nen sie ihm groß und be­wun­de­rungs­wür­dig er­schi­en. Bald war sie reich und fuhr in ei­ner Ka­le­sche durch die Stra­ßen; Am­bro­si­us stand am Wege und grüß­te; sie ließ hal­ten und sag­te, mit dem nach­läs­si­gen Lä­cheln ei­ner Welt­da­me: »Aber Herr von Tel­le­r­at; stei­gen Sie doch ein!« – Sie wink­te da­bei mit dem Fä­cher. Gott ja! Rosa warf ih­ren Kopf auf die Leh­ne des Stuh­les zu­rück und schloss die Au­gen, die­se Träu­me reg­ten sie auf und er­hitz­ten ihr Blut:

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