Lea Singer - La Fenice

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Eine Geschichte, die anderen nützt, vielleicht noch in ferner Zukunft, mehr soll ihr Bericht gar nicht sein, sagt Angela del Moro am Schluss. Da ist sie dreiund- zwanzig und hat mehr hinter sich als andere im doppelten Alter. Schon mit sechzehn hat sie es zu etwas gebracht, als Kurtisane, der einzige Beruf, in dem sie Geld verdienen, ein selbstbestimmtes Leben führen kann. Der Absturz beginnt mit einem Nein: Sie wagt es, einen Stammkunden wegzuschicken, und die Rache des Abgewiesenen ist mörderisch. Andere überleben so etwas nicht, aber Angela will kein Opfer sein. Ihr Wiederaufstieg ist eine Sensation. Das kann nicht nur gut gehen. Lea Singer erzählt die historisch verbürgten Erlebnisse einer jungen Frau, La Zaffetta genannt, im Venedig der Renaissance, und offenbart, wie nebenbei, die Abgründe der Serenissima in der Zeit eines Tizian oder Aretino. Sie spricht durch die Person einer jungen Frau, die einen Skandal auslöste, weil sie sich das Recht nahm, ihre Wünsche zu leben. Und die zum Kult wurde auf einem der berühmtesten Bilder der Welt: Tizians Venus von Urbino.

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Ich öffnete die Augen. Die Fedele hatte sich nicht bewegt. Was ist?, fragte sie.

Da dachte ich daran, was Sie mir über Aretino erzählt haben, er sei stolz darauf, wie Odysseus nie um den heißen Brei herumzureden, nur deswegen hörten ihm so viele zu und rissen ihm alles Gedruckte aus der Hand. Wie Odysseus, erinnern Sie sich?

Die Fedele nickte, mehr nicht.

Das habe ich Aretino serviert. Stimmt, hat er gelacht, sie versteht was, die Alte.

Dann verraten Sie mir, was diese drei Frauen in Ihrem Haus zu suchen haben.

Drei? Er fiel vor Lachen schier vom Stuhl. Hier leben immer um die sieben, acht Frauen, manchmal noch mehr, die Besetzung wechselt, und ab und zu schleppen sich zwischendrin ein paar Männer herum, aber ausschließlich kranke oder flüchtige ohne Geld und Bett, die wieder auf die Beine kommen müssen.

Die mit der Schürze sei seine Köchin, sie habe die beste Zunge, aber nur zum Schmecken, taubstumm seit Geburt. Die mit dem Melonenbauch sei von einem Mann geschwängert worden, der ihr die Heirat versprochen hatte, sich daran aber nicht mehr erinnern konnte; die Magdalena sei eine Ehefrau, die ihr Mann krankenhausreif geprügelt habe, aus Eifersucht auf einen Priester, dem sie angeblich zu inbrünstig zugehört hatte.

Hast du ihn auch gefragt, wollte die Fedele wissen, warum er dich eingeladen, mit Hühnersuppe und diesen … Berichten gefüttert hat?

Ich brauchte nicht zu fragen.

Die Bilder unten zeigen Götter und Halbgötter, sagte er; jede Frau, die sie erregte, griffen sie sich, besonders gern, wenn die Frau nicht wollte. Ran kamen sie immer, entweder durch Gewalt oder durch Tricks wie Verwandlung in ein Tier, bei dem sich keine Frau etwas Böses dachte, einen Schwan zum Beispiel. Zeus verwandelte nicht nur sich, er verwandelte auch mal seinen Samen einfach in Goldstücke, und schon machte die vom Vater weggesperrte Danaë ihre Beine breit. Ein Entkommen gab es für die Mädchen nur, wenn sich jemand anderes aus dem Olymp einschaltete und die Verfolgte in etwas verwandelte, das man nicht …

Nicht ficken konnte, hatte Aretino gesagt, in eine Krähe oder Schilf, einen Stern oder einen Lorbeerstrauch. Hätte ich das hier gesagt, hätte ich genauso gut furzen können.

Die Fedele verschränkte ihre Finger, dass es knackste.

Das man nicht was?

… in etwas, das man nicht vergewaltigen konnte, in eine Krähe oder …

Ich kenne die Geschichten. Hast du drüber nachgedacht, was die sogenannten Rettungsaktionen bewirkten? Dass die Opfer danach nicht mehr sprechen, also nicht mehr aussagen konnten?

War Aretino nicht aufgefallen, mir auch nicht.

Er hatte mich nur vorbereitet auf Venezianer, die sich wegen ihrer besonderen Herkunft etwas einbildeten, deswegen als Götter, wenigstens Halbgötter fühlten, menschlich aber nichts Besonderes und schon gar nichts Besseres seien. Sich um eine Frau zu bemühen, hielten sie für unter ihrer Würde. Ein Gott wirbt nicht.

Was das bedeutete, hatte Aretino ziemlich einfach übersetzt:

Die kaufen sich lieber eine, und zwar eine, die nicht billig zu haben ist. Davon kannst du leben, mehr als gut leben, auch ziemlich ungefährdet, wenn du so schlau wirst, dass dir keiner deine Schläue anmerkt. Du musst auch verinnerlicht haben, was die von dir wollen. In unserer Regierung sitzen verheiratete Männer, nicht mehr die Allerjüngsten, und sie wissen genau, dass ihre ledigen gelangweilten reichen Geschlechtsgenossen, solange sie Junghengste sind, ihren Trieb ausleben wollen, bei ihnen war es ja genauso. Das Hurenmilieu ekelt die jungen Verwöhnten an, nicht nur, weil dort, wo die Preise niedrig sind, die Ansteckungsgefahr verflucht hoch ist, auch weil es dort stinkt und schlimmer ausschaut als bei ihnen im Haus die Kammer des Dienstmädchens.

Im Visier, sagte Aretino, haben sie also die jungen gelangweilten reichen Ehefrauen der anderen. Wegsperren ist eine beliebte Lösung, sicher ist sie nicht. Personal kriegt immer zu wenig Geld. Außerdem machen es alle Männer gleich: In den sechs Monaten Karneval legen sie, wie du weißt, die Masken nicht ab. Die Verheirateten unter den Kunden, die wollen nichts anderes als das, was sie von zu Hause kennen, Perlenkette, Parfum, feine Unterwäsche, gute Manieren, sie wollen nur nicht dasselbe. Die Junghengste wollen vor der Ehe ohne Verpflichtung in angenehmer Umgebung eine Frau …

Eine Frau vögeln, hatte Aretino gesagt, auch dieses Wort hätte in der Stube der Fedele gestunken. Besitzen, sagte ich, eine Frau besitzen, die alles bietet, worum man sich sonst bemühen muss. Die Politiker, sagte Aretino, engagieren sich für die Gutbezahlten, gestehen ihnen zu, dass sie sich, anders als die Huren, in der ganzen Stadt bewegen dürfen, auf Bälle gehen, in den Salons von Belesenen verkehren und mitreden. Auf diese Weise verhindern sie, ständig gehörnt zu werden von Junghengsten, die sich bei ihren Ehefrauen bedienen. Deswegen dürfen diese oberen zwei- bis dreihundert unter den Käuflichen sich auch Kurtisanen nennen, sogar ehrenwerte Kurtisanen. Sie tun schließlich etwas für den sozialen Frieden.

Und er, fragte die Fedele, was tat Aretino für dich, dieser Wohltäter der Menschheit?

Versprach, mir das Notwendige beizubringen, um eine von den höchstens dreihundert zu werden.

In praktischen Übungen, für die er sich selbst aufopferte?, fragte sie.

Eine halbe Stunde lang verteidigte ich Aretino.

Er hat mich ausgebildet, ohne etwas dafür zu verlangen. Er hat mir Bücher geliehen mit den Geschichten aus der Mythologie, hat mir große Texte vorgesprochen. Er ist stolz auf sein klares Toskanisch, hat mir aber verraten, dass die meisten Männer von auswärts vernarrt sind in das venezianische Nuscheln, allerdings nur bei den Frauen. Er hat mir gezeigt, was die Kurtisanen von den einfachen Huren unterscheidet. Wochen hat er sich das kosten lassen.

Ich merkte, dass meine Wörter schneller waren als ich.

Überallhin hat er mich mitgenommen, wissen Sie, Wohnungsbesichtigungen bei den Erfolgreichen. Keine wohnte in der Nähe der einschlägigen Gegend um den Rialto, auch keine am Canal Grande, das ist ihnen verboten. Ich sollte mir merken, was unverzichtbar war. Es ging nicht nur um die Auswahl von Betten, Kissen, Matratzen, Teppichen oder Kleinmöbeln.

Die richtige Beleuchtung, die zählt, sagten die Gutbezahlten, mit nur einer Lampe an der Decke, wenn sie auch noch in der Mitte hängt, siehst du käsig und alt aus, und wenn der Mann in deinem Bett dich so sieht, weiß er, wie er selbst aussieht. Stille halten die meisten Männer schwer aus, aber reden wollen sie auch nicht unbedingt, also musst du singen können und brauchst mindestens ein Musikinstrument zum Selbstbegleiten, Gitarre oder Laute oder Mandoline, bis sie in Stimmung sind, und auch hinterher, wenn sie müde herumliegen. Spiegel sind wichtig, aber richtig platzieren musst du sie und überlegen, wer sich darin wie anschaut. Zwei, drei gute Gemälde musst du dir leisten – bewährt hatten sich die bekannten Szenen von Göttern und nackten Mädchen –, und ein, zwei Singvögel für angenehme Hintergrundgeräusche. Alle Frauen, bei denen wir waren, verfügten über einen Weinvorrat, empfohlen wurden Süßweine wie Malvasier, nicht zu stark und nicht zu viel, die Blase dürfe nicht voll sein.

Das haben sie dir alles frisch von der Leber weg erzählt?, fragte die Fedele.

Haben sie.

Glaubst du daran, dass Frauen zusammenhalten?

Was sonst!

Was hat Juno gemacht, wenn ihr Göttergatte Nymphen oder Königstöchter vergewaltigte?

Sie hat die Nymphen und Königstöchter verfolgt, bestraft oder ermorden lassen.

Die Garderoben der Gutbezahlten waren Apotheken. Auf den Kommoden Phiolen und Tiegel und Töpfe. Wer sollte das alles abstauben, und wozu das Ganze?

Arbeitsmaterial, wusste Aretino, Massageöle, Parfums, Raumdüfte, stärkende Elixiere, Medikamente und Pulver, vor allem eine Büchse mit der Lieblingsdroge der Reichen, Theriak. Laut Aretino enthält dieses Zeugs, das als Heilmittel gegen alles verkauft wird, von Husten bis Impotenz, von Malaria bis Franzosenkrankheit, um die dreihundert Ingredienzien, Opium ist dabei; ich hatte bisher nur gehört, dass Venedig damit die größten Umsätze in Europa machte und aus der Herstellung ein großes Spektakel.

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