Dankmar H. Isleib - Das Sprechen der Wände

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Der Autor, Ein Ex-Rockmusiker und Journalist, erzählt aus seinem Leben in Deutschland Ost und Deutschland West. 1.000 Tage verbrachte er als politischer Häftling in Zuchthäusern des Staatssicherheitsdienstes der DDR, bevor er im Sommer 1976 von der Bundesrepublik freigekauft wurde.
456 Tage davon saß Isleib unter verstörenden, zerstörenden Bedingungen in Einzelhaft. Der Staatssicherheitsdienst verfolgte den Autor auch dann noch, als er bereits im Westen angekommen war, denn die Stasi war und ist überall …
DAS SPRECHEN DER WÄNDE ist heute 2020 aktueller denn je, 30 Jahre nach der Wiedervereinigung.

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Der erste große Karton von ihm. Los! Gut. Hab ich. Ist schwer. Los! Stopp. Zurück. Komm! Gut. Stopp. Okay! Los! Man müsste hundert Augen haben, zwanzig Ohren. Aber wir sind allein. Schnell muss es gehen. Unauffällig. Gott sei Dank ist nicht viel los auf der Ostautobahn. Eine dritte, eine vierte Kiste. Geschafft. Herrlich! Nun können sie uns mal. Ein schönes Gefühl.

»Was hast du denn wieder alles angeschleppt?! Ich muss mit dir schimpfen. Es sollten doch nur die Bücher sein!«

»Wirst schon sehen. Ich wollte dir eine kleine Freude machen. Pack aber erst Zuhause aus. Ist alles dabei. Ich habe nichts vergessen.«

»Danke!«

»Sei nicht sauer, Dankmar, ich muss gleich weiter. Sie stoppen seit Neuestem die Zeit. Haben da irgendeinen Trick im Stempel. Die wissen genau, wenn ich zu schnell unterwegs war, oder zu langsam. Dann löchern sie einen mit Fragen, die Ärsche! Außerdem will ich noch heute zurück nach Hannover zu meinem Bruder. Habe morgen einen Termin in Amsterdam.«

So ist das oft. Rolf steckt in Arbeit. Immer. Aber er ist zuverlässig. Total zuverlässig. Ein Freund eben. Noch knappe zehn Minuten fliegen Wortfetzen von Auto zu Auto. Zehn Meter liegen zwischen uns, eine unsichtbare Grenze hält uns auf unserer Linie. Gezogen von sogenannten Kommunisten. Zwei Deutsche, die sich trotzdem verstehen.

Rolf steigt in seinen Luxusschlitten, Typ Westdeutschland, Mercedes Coupé, 3,5 Liter, dunkelrot metallic, nachdem er die Zigarette hastig und ein wenig nervös mit dem Fuß ausgedrückt hat. Ich steige in meinen grauen Luxusschlitten, Typ Ostdeutschland, einen ziemlich betagten Wartburg 311, Baujahr 64, altweiß, um es vornehm auszudrücken. Und wir fahren noch ein Stück gemeinsam. Auf einer Straße, die schlechte Geschichte gemacht hat. Hitlers Autobahn. Gebaut für Panzer. Heute befahren von zwei Deutschen unterschiedlicher Gesellschaftssysteme, die, beschaut man die beiden Fahrzeuge genauer, auch eine unterschiedliche Auffassung von Luxus haben. Faschistischer Beton. Bindeglied zwischen Ost und West. Trennung zwischen Ost und West. Demarkationslinien. Keiner darf sie überschreiten. Es wird sofort geschossen. Und nicht nur das. Unsere Hupen weinen, drücken die Wehmut aus, die uns bei der nächsten Abfahrt, die ich nehmen muss, anfällt. Jeder weiß, dass der andere an ihn denkt. Und was er denkt. Wehmut, aber auch Freude. Denn mit unserem Mut haben wir sie wieder ein kleines bisschen angeschmiert. Sie, die Machthaber der Zone, die sich DDR nennt.

Rolf brachte uns wieder einmal unschätzbare Güter: Grass, Böll, Dürrenmatt. Lenz und Solschenizyn, Andreij Sacharov. Rolf brachte mir und Freunden stets ein Stück Freiheit. Verbotene Freiheit. Lesen macht frei. Und ist gefährlich. Denn: Solschenizyns „Krebsstation“ einem Freund zu leihen, ist, nach ostzonalem Gesetz, Staatsfeindliche Hetze (§§ 104, 105, 106 DDR-StGB) und kann bis zu fünf Jahre Zuchthaus einbringen. Sacharows „Wie ich mir unsere Zukunft vorstelle“ ebenfalls. Das Verbreiten staatsfeindlicher Literatur zählt in dem Unrechtsstaat zu den größten Verbrechen. In einem Staat, der von sich stets und ständig beteuert, dass die Menschen in ihm frei seien wie nirgendwo anders auf der Welt. Mit Ausnahme der Sowjetunion, versteht sich. Frei von der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen. Lächerlich. Gehört die Freiheit des Geistes nicht zur Freiheit? Ist es eine Ausbeutung, wenn man sie dem Menschen zu nehmen versucht? Darf man wirklich nicht lesen, was den Herrschenden nicht genehm ist?

Danke Rolf! Du bist so mutig. Würden nur mehr deiner Mitbürger, Deutsche, dich besser verstehen, so denken und handeln wie du. Leider denken die meisten nur an Apfelsinen und Kaviar.

Mit den Büchern im Gepäck bin ich der Größte. Der King! Meine Freunde beneiden mich um meinen Freund aus dem Westen. Sie fiebern nach den Schätzen, die ich jedes Mal mitbringe. Schätze, die nicht mit Geld aufzuwiegen sind. Heute sind es mehr als vierzig wichtige, sehr wichtige, interessante, aufschlussreiche Bücher gewesen, die die Grenze nicht ganz legal passierten. Denn Wissen ist Macht. Zu den Wenigen gehören, die mitreden können. Sich aus der Masse lösen können, um der Masse zu helfen. Die Bücher machen in einem straff geplanten Zyklus eine riesige Runde. Quer durch die ganze Ostzone, von Greifswald nach Dresden, Berlin, Leipzig, Magdeburg, Jena, Halle – groß ist sie ja nicht, die „sozialistische A-und-B-Republik“, aber die Zeit rennt. Quasi von Freund zu Freund. Still und machtvoll. Dank Rolf! Wochen und Monate wird nun diskutiert, an einem eigenen Lebensbild gebastelt. An einem Lebensbild, das, mit jedem aufgesaugten Buch, immer genauere Formen annimmt. Den Horizont erweitert. Befreit aus den Klammern des Nichtwissens, des Vorenthaltens.

Gespräche.

Klammern, die unser Leid lindern.

Wenigstens einige Menschen haben, mit denen man reden kann!

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