Bernd Neumann - Uwe Johnson
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„In der heutigen Rede vom `kulturellen Gedächtnis` … bleiben Goethes und Diltheys Ansprüche unausgesprochen bestehen“ (FAZ, 7.VIII. 2013, „Zerstörerische Mäuse und unwürdige Verwandte“). In diesem Sinne dient die dokumentarische Grundanlage dieser Biographie dem „kulturellen Gedächtnis“ des einst als „deutsch-deutschen Schriftsteller“ annoncierten Uwe Johnson. Der Autor wird kontextuell, immer in strengem Zusammenhang mit seiner Zeit und seinen Texten, vorgestellt. Dem kommt zugute, dass Johnson, wie alle Autoren der Moderne, im Stande eines zunehmenden Nachlassbewusstseins gearbeitet und gelebt hat. Dies sprach sich nicht nur in der Ernennung des Verlegers Siegfried Unseld zum Erben aus, sondern auch in der Entscheidung dieses Erben, dem Biographen Zugang zu allen Materialien, ungefiltert, zu gewähren. Das war auch eine Entscheidung gegen das Vergehen der Zeit, wie es ganz generell, als zentrales Movens, in der Epik des Uwe Johnson zugegen ist. Das gleiche Vergehen der Zeit bewirkt heute das Entstehen von Einzigartigkeit und Unersetzbarkeit durch Nichtwiederholbarkeit: Viele von denen, die seinerzeit zu Konzentration und faktischer Fülle in dieser Biographie beigetragen haben, mit Auskünften über den Schüler, Studenten und Autor Uwe Johnson, sind nicht mehr am Leben. Sie sind dennoch unvermindert gegenwärtig dadurch, dass sie eine dauernde Erinnerungsarbeit möglich machten, die dem gesammelten Gedächtnis des Erinnerungsschriftsteller Uwe Johnson dient, - es für die Zukunft am Leben zu hält.
Trondheim, im September 2013
VORWORT
_____________
»MAN HAT KEIN ANDERES MATERIAL
ALS SEINE ERFAHRUNG«
Plutarchs Parallelbiographien machten den Philosophen zum meistgelesenen Autor der Antike. Für ihn war das Genre der Biographie Teil der Geschichtsschreibung, nicht der Literatur. Er band die 22 Biographie-Paare je eines römischen und eines griechischen Staatsmannes oder Feldherren zusammen, um Austausch und Anerkennung zwischen den beiden dominierenden Kulturen des Abendlandes zu erzielen. Es faszinierte – und fasziniert noch heute – die Konfrontation zweier Kulturen, auch die wechselseitige Transformation von Geist in Macht und von Praxis in Theorie.
Uwe Johnsons literarische Biographie fügt sich, so gesehen, ein in eine lange Tradition: Erscheint sie doch, spätestens mit den Jahrestagen , ihrerseits als beschreibende Durchdringung von Alter und Neuer Welt, Güstrow und New York, von norddeutscher Seelentiefe und dem Pragmatismus des »American Way of Life«, Gesine Cresspahl und Dietrich Erichson, genannt D. E. Vom noch pantheistisch angelegten Erstling Ingrid Babendererde zum modernen Großstadtepos der Jahrestage – Johnsons Werk ist immer auch eine Konfrontation der Epochen deutscher Geschichte und eine Parabel der Entwicklung beider deutscher Nachkriegsstaaten.
Johnson selbst hat sich in der »biographischen Frage« keineswegs konsequent geäußert oder verhalten. Erst spät begann er, nach ablehnenden Äußerungen noch in den Begleitumständen , im vierten Band der Jahrestage und in der Skizze eines Verunglückten ein Stück weit in eigener biographischer Sache zu schreiben, verkörpert in der Figur des Schülers Lockenvitz und der des Joachim de Catt als archetypischen Opfern beider deutscher Totalitarismen dieses Jahrhunderts.
Als absehbar wurde, daß er sein Werk vollenden würde, schrieb Uwe Johnson von Sheerness aus in Briefen an seinen Verleger sogar Prinzipielles über die Wünschbarkeit von Biographien.
»Dabei fiel mir auf, dass sie für die deutschsprachige Gegend fehlen, diese umfangreichen Biographien angelsächsischer Art, in denen das Nachweisbare stimmt und das Zweifelhafte dem Entschluss des Lesers überlassen wird. Du hast mir einmal ein Muster für diese Art des Lebensberichtes geschenkt: das Buch von Ellmann über Joyce.
Etwas von dieser Art wünschte ich mir im Grunde auch über Benn, Brecht, Hesse, Musil, Rilke, Schmidt. Es ist wahr, noch versteht sich im Deutschen kaum jemand auf solche positivistische Biographie. Aber vielleicht kann man sie bei uns vorbereiten, indem man zunächst solche Bücher in deutscher Sprache vorstellt wie das von Bair über Beckett, Turnbull über Fitzgerald, Blotner über Faulkner, Baker über Hemingway.«
Biographien also akzeptierte, ja wünschte Uwe Johnson bei Erfüllung ganz bestimmter Voraussetzungen nicht zuletzt formal-ästhetischer Art.
Im Vorfeld des letzten Paradigmenwechsels, »Postmoderne« genannt, hat sich biographisch und autobiographisch durchgesetzt, was in Ansätzen und bedingt durch den Zerfall einer großen, als trügerisch anerkannten Ideologie bereits seit dem verlorenen Krieg zu erkennen war: ein Erzählen, das »existentialistisch« zurückfiel auf das eigene Leben als die letzte, die einzige Gewißheit. Einen Höhepunkt hat diese Entwicklung im Lebens-Schreiben des bedeutendsten Schriftsteller-Freundes, den Uwe Johnson besessen hat: im Werk Max Frischs.
Wie die traditionelle, widerspiegelnde Selbstbiographie nach dem Muster von Goethes Dichtung und Wahrheit von der modernen, sich Leben überhaupt erst erschreibenden Selbstbiographie abgelöst wurde, so setzt sich diese Form des Romans durch: nicht als Spiegelung gelebten Lebens, sondern als dessen Korrektiv, als dessen Umschreibung in durchaus prometheischem Sinn, als – wie Jean Paul es genannt hat – »Konjektural-Biographie« faktisch gelebten Lebens.
Wer schreibt, verbirgt sich. Schreiben gerät darin zur verweigerten Biographie und die Biographie zum eigentlichen Thema des Schreibens: daß dies streckenweise auch für Uwe Johnson gilt, ist eine der überraschenden Entdeckungen, die macht, wer sich biographisch mit ihm befaßt. Auch in seinem Lehen blieb nach dem Zerfall der Ideologien und Utopien nur das eigene Lehen übrig. Generell: Der Diskurs zwischen Leben und Literatur, wie er im Text erkaltet und sich objektiviert, wird erneut in Gang gesetzt, nun aber mit dem Ausgangspunkt in der Literatur. Immer gilt: Das Spiel darf nicht enden. Auch die »authentische« Biographie schreibt in diesem Sinn keine letzte Wahrheit fest.
Die »Authentizität« der Biographie: ein besonderes Kapitel. – Als der Gradmesser für Authentizität kann nur die möglichst uneingeschränkte Kenntnis allen Materials, auch solchen, das aus Gründen der Diskretion gar nicht veröffentlicht wird, gelten. Daneben steht die Integrität des Verfassers, der sich konsequent zu weigern hat, sein Objekt in eine ideologische Schablone zu pressen, wie immer diese aussehen mag.
Johnson war ein Vertreter jenes melancholischen Erinnerungsverfahrens, das sozusagen unter dem »biographischen Syndrom« leidet: Alles Erlebte erscheint von Anfang an als das imaginierte, vorweggenommene Denk-Mal seiner selbst. Solches prägt bereits das Mecklenburg-Bild der Ingrid Babendererde , die, wie die Biographie nachweisen wird, ihrerseits unter dem Einfluß des Tonio Kröger entstand. Sieht man noch näher hin, entdeckt man, daß die Fragen für einen biographischen Bildnis-Entwurf durchgehend verhandelt werden in Johnsons Werk. Das Dritte Buch über Achim als die »Beschreibung einer Beschreibung« birgt in sich nichts anderes als eine Diskussion der Möglichkeiten von Biographie. Kybernetisches (und marxistisches) Regelkreisdenken wird gegen den Faktor Zufall gestellt. Ähnliches hat später Max Frisch in seinem Stück Biografie unternommen.
»Es machte Spaß, einer bewußten Vergangenheit die tatsächliche zu finden, die Erinnerung einer Person mitzunehmen ins Vergessene, auch sie überrascht zu finden vor sich selbst.« – So in der Reise wegwohin . Und in der Tat war auch Uwe Johnson selbst die Faszination des Biographen alles andere als fremd. Johnson selbst war Biograph, hat, sonst die Höflichkeit in Person, bei der Abfassung der Biographie Margret Boveris, in den Gesprächen mit ihr das inquisitorische Wissen-Wollen und Hinterfragen bis zu aggressiver Unhöflichkeit vorangetrieben. Das Max-Frisch-Lesebuch Stich-Worte geriet ihm zu einer biographischen Skizze dieses für ihn so wichtigen Autors und Freundes – weshalb dieser sich lange gewehrt hat gegen Johnsons Konzept. Auch wollte Uwe Johnson die Biographie des Verlagsgründers Peter Suhrkamp schreiben, da allerdings stand Siegfried Unseld vor. In der Reise nach Klagenfurt reagierte Uwe Johnson auf den Tod der ihm nahestehenden Ingeborg Bachmann mit einer Art Jugend-Biographie der Dichterin, gestützt auf Briefe und Recherchen in Klagenfurt selbst, die geradezu handstreichartig ins Werk gesetzt wurden.
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