Bernd Neumann - Uwe Johnson

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Bernd Neumann legte 1996 nach jahrelangen Recherchen eine detaillierte, äußerst materialreiche und fundierte Biografie des Schriftstellers Uwe Johnson vor. Sie erregte seinerzeit große Aufmerksamkeit und sorgte für kontroverse Diskussionen. 2014 im Juli wäre Johnsons 80. Geburtstag gewesen und im Februar ist sein 30. Todestag. Anlass, sich mit Werk und Leben, des «Dichters der beiden Deutschland», ein Kennwort, welches die Literaturkritik für ihn geprägt hat, erneut auseinanderzusetzen.

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Soweit die politische Panegyrik, mit der sich Stalin in seinen neu errichteten Satrapenstaaten und also auch in der DDR und in Güstrow feiern ließ. Ein Jugendlicher konnte, ja mußte vielleicht dadurch erneut verführt werden. Mit gütigem und unbewegtem Blick schaute der Woschd in die kommenden Jahre des Schülers Uwe Johnson alias Lockenvitz alias Jürgen Petersen hinein – auf ewiges Bleiben eingerichtet. Die Regeln für die Kunstbetrachtung, die dann Professor Shdanow im Namen des Georgiers verkündete (und die Professor Lukács in der DDR populär machen sollte), würden sich als umstandslos austauschbar mit denen erweisen, die man Uwe Johnson noch im Kunst- und Werkunterricht der Kostener »Heimschule« beigebracht hatte. Die neuen Zeiten erwiesen sich irgendwo ganz als die alten. »Pius« Siebmann in der Babendererde wird immer dann zu seiner wahren Lebendigkeit gelangen, wenn er aus den Zeiten der Hitlerjugend erzählt. Auch Uwe Johnsons Abituraufsatz wird diesen Sachverhalt unfreiwillig demonstrieren.

DIE JOHN-BRINCKMAN-SCHULE IN GÜSTROW

Uwe Johnson als Schüler der »Neuen Schule«, der durchaus willig erschien, Neues zu lernen: Alles spricht dafür. Erst einmal mußte er sich 1949, also bereits auf der Brinckman-Oberschule – die, wie erinnerlich, noch der Vater für ihn gewünscht hatte –, öffentlich von der »faschistischen« Vergangenheit eben dieses Vaters lossagen. Auch dies gehörte zum Stil der neuen Zeit. Uwe Johnson hat dieses Faktum in seinem – bis dato unveröffentlichten – »Merkbuch« festgehalten. Das war nicht ausschließlich eine erzwungene Handlung. Der Oberschüler wird den versprochenen Neuanfang zunächst durchaus gewollt und das Wiedergutmachen der Fehler der Eltern, die endliche Korrektur der Fehlläufe deutscher Geschichte mit jugendlicher Unbedingtheit angestrebt haben. Nahezu manichäische Vorstellungen vom Anbruch einer gänzlich neuen Zeit repräsentierten eine verbreitete Hoffnung in jenen Tagen. Und Uwe Johnson erschien zudem für diese Form von politischem Messianismus empfänglich gemacht durch seine Erziehung auf einer der »Heimschulen« Adolf Hitlers. Wie immer die beiden Totalitarismen unterschiedliche Inhalte haben mochten: Sie setzten doch auf weitgehend identische Formen von Indoktrination und Knabenabrichtung.

Ohnehin steht der Oberschüler Johnson zu dieser Zeit, Ausgang der vierziger Jahre, als ein eifriger Schüler vor uns: ein Primus-Typ. Axel Walter, später Superintendent an Güstrows Dom, seit 1948 Uwe Johnsons Schulkamerad in den ersten Klassen der Brinckman-Oberschule, erinnert ihn als einen, dessen Leistungen im Englischen, Deutschen und Lateinischen bereits damals auffallend gut gewesen waren. In Gesprächen mit Walter tritt der Schüler Johnson wie der Schüler Lockenvitz im vierten Band der Jahrestage auf als einer, der aus großem Wissen heraus die Lehrer gern ironisch kritisierte. Dieser Schüler erschien durchaus ambivalent in seinem Wunsch nach Anerkennung einerseits und seiner Profilierung als Oppositioneller andererseits. Dies galt vor allem für den Englischunterricht bei »Hg. Knick«, daneben für den Deutschunterricht bei der »Junglehrerin« Liselott Prey, die an der Oberschule in Güstrow genannt wurde, wie später die Deutschlehrerin in Johnsons erstem literarischen Werk von ihren Schülern geheißen wird: »Das Blonde Gift«. Ein Einzelgänger und Schweiger, wirkte Johnson leicht »erhaben über seine Schulkameraden«. Er war aber deutlich bemüht, diese das nicht merken zu lassen. Entsprechend vielfältig waren seine Aktivitäten mit dem Ziel, dieser Schülergemeinschaft mit anzugehören.

Der schlaksige Schüler, er wird dann dem Klaus Niebuhr in der Babendererde den Berufswunsch eines Dramaturgen zuschreiben, spielte in einer Tschechow-Aufführung der Klasse neben Heinz Lehmbäcker, Fritz Möllendorf und Hans-Joachim Petersen mit. Lehmbäcker erinnert, daß Uwe Johnson selbst Pläne hatte, an Brechts Berliner Theater als Dramaturg zu beginnen. Einen leidenschaftlichen Teilnehmer stellte Uwe Johnson, neben dem nachmittäglichen Baden im Sumpf-See, auch im Rahmen der eher jugendbewegten Freizeit-Aktivitäten dar. Dabei ging es ums Wandern und Zelten an einem der zahlreichen Seen. Daß man überwiegend mit dem Rad unterwegs war, erhöhte den Radius dieser Ausflüge. Sommersprossig und mit kurz geschnittenem, zum Teil widerspenstig abstehendem Haar – noch immer: ein »Lockenvitz« – fuhr Johnson überhaupt viel Rad, schwamm gern und sehr gut, setzte seine »Rekorde« beim Austragen von Eilpaketen der Deutschen Post. Und zeigte, wie Axel Walter sich entsinnt, vitales Interesse an einem Materialismus-versus-Idealismus-Streit, in dem er vehement die Position der Materialisten verfocht. Alles in allem Interessen, die sich in den Klausuren des Leipziger Studenten, der Otway-Klausur zumal, wiederfinden werden. Da freilich treten sie bereits systematisiert und auf wissenschaftlichem Niveau auf. Zu rühmen war der Gerechtigkeitssinn dieses Schülers. Er sah auf Fairneß in der Diskussion und schlug sich in aller Regel auf die Seite der Schwächeren, selbst wenn er deren Ansichten nicht teilte. Der Oberschüler Johnson gab sich, so die Aussage dieses Kirchenmannes, als ein junger Atheist, der der Kirche sehr reserviert gegenüberstand. Die Konfirmation lehnte er gegen den Wunsch der Mutter ab. Und immer noch hielt Uwe Johnson seine häusliche Sphäre gegenüber den Mitschülern abgesondert: Die Mutter Erna Johnson hat Axel Walter gar nicht kennenzulernen vermocht.

All diese gesellschaftliche Aktivität verhinderte jedoch nicht das Lesen. In seiner Antwort auf eine Anfrage der Stadtbibliothek Hannover vom 29. Juli 1982 wird Johnson sich erinnern:

Mit der Lektüre von Büchern, die in der Zeit vom Mai 1933 bis 1945 in Deutschland verboten wurden, habe ich 1948 angefangen, nach dem Lehrplan für die Oberschulen in Mecklenburg-Vorpommern, damals sowjetisch besetzte Zone. Aus dem dazugehörigen Lesebuch für den Deutschunterricht erinnere ich ein Gedicht von Albert Ehrenstein. Zum fakultativen Lehrstoff gehörte Unter fremden Himmeln, ein Abriss der deutschen Exilliteratur von F. C. Weiskopf, 1948 in Ostberlin erschienen; geduldet wurde eine Zeitlang die Anthologie Verboten und verbrannt, herausgegeben von Richard Drews und Alfred Kantorowicz, 1947 verlegt in München und Westberlin. Eine Auswirkung solcher Lektüre auf die literarische Produktion eines Vierzehnjährigen [...] werden Sie wohl selbst ausschliessen.

Womit Uwe Johnson bestätigte, daß er damals, als Vierzehnjähriger, bereits eine literarische Produktion betrieb, von der allerdings nichts überliefert zu sein scheint. Des weiteren las man Neuland unterm Pflug von Michail Scholochow oder Stalingrad von Theodor Plivier. Daneben sind dem Mitschüler Walter von Johnsons ausgedehnter Klassiker-Lektüre Balladen und überhaupt Gedichte von Goethe in Erinnerung geblieben.

DAS MITGLIED DER »FREIEN DEUTSCHEN JUGEND«.

EIN ZEITBILD

Kein damaliger Oberschüler, wollte er eine Zukunft im Sozialismus besitzen, kam um die Mitgliedschaft in der »Freien Deutschen Jugend« herum. Uwe Johnson mag diese am Anfang sogar gewünscht haben. Wir befinden uns im Jahr 1949, mithin noch ganz in den Anfängen der FDJ. Diese waren, wie sich Hans Mayer in seinen Lebenserinnerungen entsinnt, nicht zuletzt geprägt von unabweisbar Patriotisch-Humanistischem, dem Erbe der Mozart und Goethe. Auf einen wie den Oberschüler Johnson wird das seine Anziehungskraft nicht verfehlt haben.

Johnson stand in einer für diese Jahre und für ihn nicht ungewöhnlichen Double-bind-Situation. Er hatte sich als Mitglied in die FDJ gemeldet. Doch diese Mitgliedschaft führte zugleich zur unheimlichen Bekanntschaft mit den Praktiken damaliger »proletarischer Staatsmacht«. Die Erfahrung mit der Stasi und mit Hilde Benjamins »sozialistischer« Terrorjustiz dieser Jahre wird Uwe Johnson später am Beispiel der Figur des Lockenvitz im vierten Band der Jahrestage beschreiben. Auch die Begleitumstände verdeutlichen die Ambivalenz seiner Karriere als »Jugendfreund«.

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