Ute Friederici - Das Orionband

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Tildas Vater trinkt. Und auch sonst benimmt er sich in letzter Zeit merkwürdig. Als die 16-Jährige neben ihm im Auto eine fremde Frau sieht, beginnt sie mit ihrer Freundin Sandra nachzuforschen. Nun werden die Dinge immer rätselhafter. Auch Sandra scheint Heimlichkeiten zu haben und Tildas Mutter verhält sich äußerst eigenartig. Als Tilda schließlich dem Geheimnis auf die Spur kommt, ist alles viel schlimmer, als sie geahnt hat. Tapfer und mit jugendlichem Witz wächst Tilda über sich hinaus. Doch was das Orionband bedeutet, versteht sie erst, als sie alles längst hinter sich hat.

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Als ich an Mama vorbei auf die Straße schoss, sah ich aus den Augenwinkeln meinen Vater im Wohnzimmer auf der Couch liegen. Wie lange spielte der eigentlich noch den Kranken? Seit einigen Wochen hatte ich ihn nicht mehr am Schreibtisch gesehen. Aber zu Autofahrten mit der Freundin reicht es noch, dachte ich verärgert.

Ich joggte durch matschig-graue Schneereste auf gestreuten Bürgersteigen und nahm mir ganz fest vor, bald mal etwas für meine Figur und meine Kondition zu tun.

Mein kleiner Bruder stand bereits an der Bushaltestelle und warf mir einen verächtlichen Blick zu. Er war schlank wie mein Vater und pünktlich wie ein Handfeger. Der Bus war gerade angekommen.

Wir beide und noch weitere etwa zehn Schüler und Schülerinnen unserer Gesamtschule stiegen ein. Im Bus war es noch kühl. Es roch nach feuchter Kleidung und schlechtem Atem. Wenn der Bus an unserer Bushaltestelle anhielt, hatte er schon mindestens zwanzigtausend andere Haltestellen angefahren und alle Plätze waren besetzt.

Ich hasste es, morgens in den vollen Schulbus zu steigen. Sobald die Türen sich schlossen und der Bus anfuhr, war man mit einer kreischenden Horde neunjähriger Halbidioten eingepfercht. Man musste sich an einer kalten Metallstange festhalten, wurde ständig gepufft und gestoßen und musste sich die Abenteuer aus Star Wars, Episode Eins bis Unendlich ins Ohr brüllen lassen. Da die Fensterscheiben von all den Ausdünstungen dieser unappetitlichen Ungeheuer beschlagen waren, konnte man sich nicht einmal mit einem attraktiven Ausblick ablenken. Verdrossen hing ich an diesem Morgen meinen Gedanken nach.

Anita saß bereits aufrecht an ihrem Platz und blickte mir selbstbewusst entgegen. Sie hatte ihr Haar zu einem ordentlichen Zopf gebunden, hatte perfektes Make-up aufgelegt und in dem Ausschnitt ihres schwarzen, fein gerippten Pullis blitzte dezent das Silberkettchen mit dem Anhänger. Ich stellte mir meinen Vater und Anita in unserem grünen Astra vor und blickte sie feindselig an.

„Und?“, fragte sie, als ich ächzend meine Tasche abgestellt hatte und meine Sachen für die erste Stunde herauskramte: „Hast du für Mathe gelernt?“

„Klar“, log ich. Auf keinen Fall würde ich Anita jetzt um Hilfe bitten. Ich begann, im Mathe-Buch zu blättern. Hoffentlich würde ich mir noch schnell ein paar Formeln einprägen können.

In der ersten Stunde hatten wir Englisch. In Englisch hatte ich noch nie echte Probleme gehabt. Ich war so gut, dass mich unsere Englischlehrerin oft einfach übersah. So konnte ich ungestört unter dem Tisch Spickzettel für die Mathematik-Arbeit vorbereiten.

In den nächsten Schulpausen ging ich nicht mit auf den Schulhof. Ich versuchte in mein Hirn hineinzukriegen, was in der kurzen Zeit möglich war. Ich verzichtete sogar aufs Rauchen. Ich verzichtete sogar darauf, Henning zu sehen. Ich wollte in Mathe unbedingt eine halbwegs gute Note schreiben. Ich konnte mir in den Hauptfächern keine Fünf leisten. Die Mittlere Reife stand vor der Tür und eigentlich wollte ich anschließend weitermachen. Irgendwas mit Sprachen, wie meine Eltern, das wäre schön. Ich träumte von fernen Ländern und fremden Kulturen und schwankte zwischen Südamerika, Australien und Afrika.

In Biologie nahmen wir die Zelle durch. Herr Oberscheidt malte auf der Tafel viele kleine, tropfenartige Gebilde und füllte diese mit verschiedenen Strukturen. Dies seien Zellen mit Zellkernen. Herr Oberscheidt versprühte, wie immer beim Sprechen, einen feinen Nebel über unsere Häupter. Einige aus der Klasse lachten. Jemand stupste mich von hinten an. Oder ob es seine Spucketropfen seien, die er uns hier aufmalte, fragte Sina leise und kicherte.

Gnädig lächelte ich über diesen Kinderkram. Mich interessierten am meisten die Zellkerne, die winzigen Gebilde in der Mitte. Dass hier alle Informationen gespeichert sind, die für unser Aussehen und auch für manche Krankheiten zuständig sind, beeindruckte mich. Vor allem, dass sich diese Informationen bei Menschen und Tieren nur ganz wenig unterschieden. Ich musste an den Fernsehfilm denken, den ich vor einiger Zeit zusammen mit meinem Bruder angeschaut hatte. In dem Film ging es darum, ob sich die Neandertaler und die CroMagnon-Menschen, die damals aus Afrika nach Europa gekommen waren, ob diese beiden Menschenarten sich vermischt hatten. Ich spann die Geschichte weiter. Ich stellte mir vor, wie die Erbinformationen der Menschen aus der Frühzeit immer wieder gemixt und weitergegeben worden waren, bis zum heutigen Tag. Ich stellte mir, stellvertretend für alle meine Vorfahren, eine UrurururururururururuTilda vor.

„Tilda!“

Irritiert stellte ich fest, dass ich in der Schule saß und der Mathe-Lehrer, Herr Kilian, mir gerade das Blatt mit den Aufgaben vor die Nase gelegt hatte. Ich seufzte.

Als ich nach Hause kam, lag mein Vater immer noch auf dem Sofa.

Ich sah, dass meine Mutter geweint hatte. Sie tat mir leid. Sie musste den Haushalt schmeißen und machte nebenher ihre Übersetzungen. Mein Vater dagegen war ständig mit unserem Wagen und seiner Freundin unterwegs und pennte den ganzen Tag auf der Couch. Außerdem hatte ich ein schlechtes Gewissen wegen Samstagabend, als ich meine Mutter vor Sandra provoziert hatte.

Ich entschuldigte mich, fügte aber hinzu, dass ich immer noch sauer auf Papa sei und sein Verhalten ziemlich blöd fände. Sie fragte nicht nach dem Hintergrund unseres Streits und fing stattdessen an zu weinen.

„Sag mal, hilft der dir eigentlich gar nicht, wenn er schon hier rumhängt?“, fragte ich. „Du kannst doch nicht alles alleine machen. Entweder gondelt er mit unserm Auto in der Gegend herum oder er liegt auf dem Sofa.“

Nun begann meine Mutter richtig zu schluchzen.

In diesem Augenblick beschloss ich, etwas zu unternehmen. Ich wusste nur noch nicht was.

Wahrscheinlich meinte meine Mutter, sie habe mich überfordert mit ihrer Heulerei und müsse mich schonen, denn beim Mittagessen spielte sie die fröhliche Hausfrau und Papa den treuen Ehemann. Dabei waren sie ja nicht einmal verheiratet.

Sie lachten und scherzten miteinander. Alles eitel Sonnenschein und Harmoniegetue. Ich konnte nicht mitlachen. Sie machten alles nur noch schlimmer. Mir blieben die aufgewärmten Pizzareste vom Samstagabend im Hals stecken. Ich fand dieses unechte Theater unerträglich und beschloss, diesen Tag zum Tag Nummer Eins meiner Diät zu machen.

Nach dem Essen legte sich mein Vater wieder aufs Ohr. Ich half meiner Mutter in der Küche. Das Mittagessen war für Julian so lustig gewesen, dass er dachte, das ginge nun so weiter und auch helfen wollte. Doch ich schickte ihn mit einem Seitenblick auf meine Mutter an die Hausaufgaben. Ich spürte, dass sie die aufgesetzte Fröhlichkeit nicht mehr lange durchhalten würde. Julian maulte zuerst, dass ich ihm nichts vorzuschreiben hätte. Doch meine Mutter nickte ihm zu und er verschwand beleidigt. Auf der Treppe hörte ich ihn noch irgendetwas von Weiberkram schimpfen. Fast hätte ich ihm nachgesetzt, aber ich musste mich auf wichtigere Dinge konzentrieren.

Schweigend spülten und trockneten wir das Geschirr. Ich traute mich jetzt erst recht nicht, meiner Mutter etwas von der Frau in unserem Auto zu sagen. Ich wusste nur, ich musste irgendetwas tun. Als ich ins Wohnzimmer ging, um die Gläser in den Gläserschrank zu stellen, sah ich, dass Papa sich zur Wand gedreht hatte und eingeschlafen war. Auf dem Teppich, neben dem Sofa, stand eine angebrochene Flasche Rotwein.

Der Nachmittag verlief gespenstisch ruhig. Meine Mutter hatte sich an den PC ins Arbeits-Schlaf-Zimmer gesetzt und machte sich an ihre Übersetzungen. Julian war zu seinem Freund Anton gegangen. Ich versuchte, Hausaufgaben zu machen und meine Gedanken klarzukriegen. Aber immer wieder musste ich an meine Eltern denken und ein bisschen auch an Henning.

Ob Henning heute in den Pausen wohl bemerkt hatte, dass ich nicht auf dem Schulhof gewesen war? Ob er Sandra wohl gefragt hatte, was mit mir sei? Vielleicht war es ganz gut gewesen, dass ich im Klassenzimmer geblieben war. Vielleicht hatte er mich ja vermisst.

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