Michael Ladwein - Hölderlins griechische Seele
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Frühe Ahnungen
Schon als Zögling in Maulbronn hat Hölderlin (wie zwei Jahrhunderte vor ihm Johannes Kepler und hundert Jahre nach ihm Hermann Hesse, den es allerdings sauer ankam) Griechischunterricht genossen, und dies ist bei ihm wörtlich zu verstehen.
Im Tübinger Stift dann bildete – neben Latein, etwas Hebräisch sowie einigen anderen Fächern des Lehrplans wie Mathematik, Geografie und natürlich Theologie – die Sprache, Literatur und Philosophie des alten Griechenland den Schwerpunkt seiner Studien, und zwar durchaus über das Geforderte hinaus. Das Abschlusszeugnis hebt seine überragende Kenntnis des Griechischen hervor. So übersetzte er zwei Gesänge aus Homers Ilias . Im Gegensatz zur Übersetzung von Johann Heinrich Voß »trägt sich diese bei Hölderlin entspannt vor im Geist der attischen Flöte, im unmittelbaren Körpergeist der griechischen Plastik« (Wilhelm Michel).
Auch erwachte hier – erste ›Gehversuche‹ bereits in Maulbronn abgerechnet – der Dichter in ihm. Eine Reihe von Hymnen entstand: An die Natur, Die Liebe, Freundschaft, Hymne an die Freiheit usw., darunter auch die Hymne an den Genius Griechenlands , und etwas später Griechenland . Daran ist zunächst nichts Bemerkenswertes, sondern es ist im Gegenteil ganz natürlich, dass ein zwanzigjähriger Jüngling voller Ideale, der einige dichterische Begabung in sich spürt, zudem den Kopf voller ›Griechenland‹ hat, Gedichte im Tone Schillers zu diesem Thema ›verfertigt‹. Immerhin klingt hier schon das Leitmotiv seines ganzen Verhältnisses zu Griechenland an, insofern von »jenen bessern Tagen« und »Ilissus heil’gem Tale« die Rede ist und das alte Griechenland als das »bessre Land« 6apostrophiert wird. Von nun an ist das gesamte Singen und Sagen, ist jede Zeile Hölderlins von griechischem Geist und griechischer Seele durchblutet.

Hölderlin im Alter von achtzehn Jahren
Bleistiftzeichnung von Immanuel Nast, 1788.
Die Platonische Akademie
Sogenanntes »Philosophenmosaik« aus Pompeji, Kopie eines griechischen Originals. Neapel, Archäologisches Nationalmuseum.
Die Darstellung zeigt eine Diskussion über astronomische Fragen: Die zentrale Gestalt (Platon oder der Mathematiker Herakleides) zeigt mit einem Stab auf ein in einem hölzernen Kasten befindliches sphärisches Kosmos-Modell. 4
Mitten in seiner Studienzeit im Tübinger Stift brach bei Hölderlin plötzlich ein Interesse für Astronomie durch. So schreibt er seinem Freund Ludwig Neuffer am 28. November 1791, dass er sich in hellen Nächten »an Orion und Sirius, und am Götterpaar Kastor und Pollux geweidet, das ist’s all! Im Ernst, Lieber! Ich ärgre mich, dass ich nicht bälder auf die Astronomie geraten bin. Diesen Winter soll’s mein Angelegentlichstes sein.«
Sein Biograf bemerkt zu diesem »seinem unvermittelt auftretenden Interesse für die Astronomie«, das sich jedoch in charakteristischer Weise gewandelt hat: »Es ist nicht ein wissenschaftliches Interesse, sondern eine verehrende und sehnliche Freude an den Wundern der Sternenwelt. […] Wie weit ihn diese astronomischen Studien geführt haben, wissen wir nicht. Doch füllen sich die Tübinger Hymnen fortschreitend mit Anrufungen der Orione und der Plejaden, der Tyndariden, des Löwen; er sieht die Gestirne nicht als astronomische Tatsachen, sondern als Bilder, die ihm die große liebende Ordnung der Natur vor Augen bringen, als Gestalten, in denen er die Heroenkräfte verehrt, auf welche die Sterne mit ihren Namen bezogen sind« (Wilhelm Michel). Man hat es jüngst sogar unternommen, Hölderlins gesamtes Werk unter astronomischen und kalendarischen Gesichtspunkten zu beleuchten. 5»Es zeigt sich, dass Hölderlins Dichten und Denken grundiert ist vom Rhythmus der Gestirne, von den Zeit-Figuren der Planeten- und Sonnenbahn wie vom regelmäßigen Jahresband der Sternbilder.«

In einem Brief an seinen damaligen Herzensfreund Christian Ludwig Neuffer (Juli 1793) fließen ihm unvermittelt und voller Emphase die folgenden, die »Akademie« genannte Philosophenschule Platons evozierenden Worte in die Feder von
den Götterstunden, wo ich aus dem Schoße der beseligenden Natur oder aus dem Platanenhaine am Ilissus zurückkehre, wo ich, unter Schülern Platos hingelagert, dem Fluge des Herrlichen nachsah, wie er die dunkeln Fernen der Urwelt durchstreift, oder schwindelnd ihm folgte in die Tiefe der Tiefen, in die entlegensten Enden des Geisterlands, wo die Seele der Welt ihr Leben versendet in die tausend Pulse der Natur, wohin die ausgeströmten Kräfte zurückkehren nach ihrem unermesslichen Kreislauf, oder wenn ich trunken vom sokratischen Becher und sokratischer geselliger Freundschaft am Gastmahle den begeisterten Jünglingen lauschte, wie sie der heiligen Liebe huldigen mit süßer, feuriger Rede und der Schäker Aristophanes drunter hineinwitzelt und endlich der Meister, der göttliche Sokrates selbst, mit seiner himmlischen Weisheit sie alle lehrt, was Liebe sei – da, Freund meines Herzens, bin ich dann freilich nicht so verzagt und meine manchmal, ich müsste doch einen Funken der süßen Flamme, die in solchen Augenblicken mich wärmt und erleuchtet, meinem Werkchen, in dem ich wirklich lebe und webe, meinem Hyperion mitteilen können und sonst auch noch zur Freude der Menschen zuweilen etwas ans Licht bringen .
Man kann kaum anders, als diesen Gedanken (mit Rudolf Treichler) ›Erinnerungscharakter‹ zuzusprechen – auch dann, wenn man eine möglicherweise vorausgegangene Platon-Lektüre in Rechnung stellt. 7Erinnerung? Als ob er es etwa selbst erlebt hätte … Wiedergeburt also?
Die Idee der Wiederverkörperung
In den vergangenen mindestens eineinhalb Jahrtausenden der Herrschaft einer praktisch alles geistige Leben in Europa kontrollierenden Kirche war allerdings der Gedanke an eine mögliche mehrfache irdische Verkörperung des Menschen mit allen zu Gebote stehenden Machtmitteln unterbunden worden. In der Blütezeit der griechischen Kultur jedoch (allerdings noch nicht bei Homer) wurde diese Vorstellung (als Palingenese oder Metempsychose) zunächst, dabei wohl viel ältere im Volk lebende Anschauungen aufgreifend und systematisierend, in der Schule des Pythagoras gepflegt, zugleich aber auch in der Mysterienströmung der Orphiker (6. Jahrhundert), ferner bei dem Dichter Pindar, bei den vorsokratischen Philosophen Pherekydes und Empedokles, latent auch in den eleusinischen Mysterien.
In der Philosophie Platons schließlich erfuhren diese Denkformen ihre eigentliche Öffentlichmachung und bestanden, wenn auch weitgehend untergründig, bis zum Ende der antiken Kultur, auch in deren christlicher Ausprägung, fort. 8Aber auch im vorderen Orient lebten entsprechende Vorstellungen. In den Evangelien finden sich wenigstens zwei, von den meisten tonangebenden Theologen allerdings bestrittene, einschlägige Hinweise (Mt 11,14; Joh 9,1–3). Doch hat, wie erwähnt, die sich etablierende Kirche, auch nachdem sie in mehrere Konfessionen zerfallen war, dies alles in ihrem Abwehrkampf gegen tatsächliche oder auch vermeintliche gnostische Ausuferungen verdammt. 9
In der Neuzeit jedoch, in der Aufbruchstimmung des 18. Jahrhunderts, hat es sich Lessing nicht nehmen lassen auszusprechen: »Warum sollte ich nicht so oft wiederkommen, als ich neue Kenntnisse, neue Fertigkeiten zu erlangen geschickt bin? Bringe ich auf einmal so viel weg, dass es der Mühe wiederzukommen etwa nicht lohnet? Darum nicht? – Oder, weil ich es vergesse, dass ich schon da gewesen? Wohl mir, dass ich das vergesse. Die Erinnerung meiner vorigen Zustände würde mir nur einen schlechten Gebrauch des gegenwärtigen zu machen erlauben. Und was ich auf itzt vergessen muss, habe ich denn das auf ewig vergessen? Oder weil so zu viel Zeit für mich verloren gehen würde? – Verloren? – Und was habe ich denn zu versäumen? Ist nicht die ganze Ewigkeit mein?« (Die Erziehung des Menschengeschlechts) . Und an anderen Stellen: »Ist es denn schon ausgemacht, dass meine Seele nur einmal Mensch ist? Ist es denn schlechterdings so ganz unsinnig, dass ich auf meinem Wege der Vervollkommnung wohl durch mehr als eine Hülle der Menschheit durchmüsste? Vielleicht war auch dieser Wanderung der Seele durch verschiedene menschliche Körper, ein ganz neues eigenes System zum Grunde? Vielleicht war dieses neue System kein anderes, als das ganz älteste.« (Aus einem Bogen sehr unleserlicher Anmerkungen über die Philosophischen Gespräche, über die unmittelbare Bekanntmachung der Religion und über einige unzulängliche Beweisarten derselben) . – »Dieses mein System ist gewiss das älteste aller philosophischen Systeme. Denn es ist eigentlich nichts als das System von der Seelenpräexistenz und Metempsychose, welches nicht allein schon Pythagoras und Platon, sondern auch vor ihnen Ägyptier und Chaldäer und Perser, kurz alle Weisen des Orients, gedacht haben« (Dass mehr als fünf Sinne für den Menschen sein können) .
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