In Gedenken an Jürgen Grasmück
von Marty Ramone
www.verlag4you.de
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1. Auflage
ISBN 978-3-947183-18-0 (PRINT)
ISBN 978-3-947183-19-7 (EBOOK)
Buch- und Umschlaggestaltung: verlag4you
Inhalt verfasst von: Martin Sander
Titelgrafik: Reneè Donnerstag
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Prolog Prolog Es war dort seit den Anfängen der Zeit und wartete darauf hinauf zu steigen. Es sehnte sich nach der Oberfläche, nach den Menschen und ihren Seelen. Mit ihnen würde es mächtig werden. Die Hölle könnte sich an dem Versagen Gottes laben. Die Engel der Finsternis würden unheilvoll über die Erde herfallen und sich das menschliche Leben untertan machen. Das Chaos mit seiner ganzen Feuerkraft der Hölle ließe die ganze ursprüngliche Welt zu einer pulsierenden Kugel verschmelzen, auf der jegliche irdische Zivilisation ausgelöscht werden sein sollte…
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4.0
Kapitel 4.1
Kapitel 4.2
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 12.1
Kapitel 12.2
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15.0
Kapitel 15.1
Kapitel 15.2
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19.0
Kapitel 19.1
Kapitel 19.2
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Epilog
Danksagung
Autorenwort
Es war dort seit den Anfängen der Zeit und wartete darauf hinauf zu steigen.
Es sehnte sich nach der Oberfläche, nach den Menschen und ihren Seelen. Mit ihnen würde es mächtig werden.
Die Hölle könnte sich an dem Versagen Gottes laben.
Die Engel der Finsternis würden unheilvoll über die Erde herfallen und sich das menschliche Leben untertan machen. Das Chaos mit seiner ganzen Feuerkraft der Hölle ließe die ganze ursprüngliche Welt zu einer pulsierenden Kugel verschmelzen, auf der jegliche irdische Zivilisation ausgelöscht werden sein sollte…
Der Nachmittag neigte sich dem Ende zu. Die Sonne verschwand an diesem späten Frühlingstag hinter den Bergen und hüllte den Wald des Harzes in ein goldenes Licht. Der Fluss schlängelte sich durch das Tal. Das Wasser der Lutter und das Leben darin nahmen die letzten Sonnenstrahlen in sich auf. Weit talaufwärts herrschte dagegen noch emsiges Treiben.
Heinz Sattler, Sprengmeister außer Dienst und ehemals beim letzten Bergbau Betrieb EFBL (Erz Förderbetrieb Bad Lauterberg) beschäftigt, war an diesem Tag nochmal an seine alte Wirkungsstätte zurückgekehrt, um einen letzten erforderlichen Arbeitseinsatz vorzunehmen.
Der Bergbau Förderverein, Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, viele Schaulustige und Wanderer waren zugegen und auch das lokale Fernsehen wollte bei der in Kürze stattfindenden Sprengung vor Ort sein.
Die Grube Michael ruhte schon seit vielen Jahren. Arbeitsaufwand und der daraus resultierende Profit machten das Schließen des Bergbaubetriebs unumgänglich. Den LKW-großen Eingang hatte man mit schweren Eichenbohlen verriegelt und den Förderfuhrpark nach und nach abgebaut. Nur ein paar alte Gebäude, die immer mehr verfielen und das besagte Tor deuteten darauf hin, dass dieser Ort dem Harz und dem kleinen Örtchen Bad Lauterberg einst den ersten Wohlstand beschert hatte.
In den letzten Jahren war es in der Grube immer wieder zu Einbrüchen gekommen. Der Eingang war mittlerweile verwittert und viele der stützenden Balken marode. Jugendliche waren seitdem des Öfteren in den Berg eingedrungen und hatten dort Partys gefeiert. Natürlich blieb es nicht bei Aufenthalten im vorderen, relativ ungefährlichen Bereich. So geschah das Unvermeidliche: Vor einem Jahr wagte sich ein alkoholisierter Teenager zu weit in die enger verlaufenden Fördergänge, verlief sich in einen der Stollen und stürzte einige Meter tief in einen Schacht. Er hatte wahnsinniges Glück, dass er sich dabei nur das Bein brach. Zum Glück fanden seine Freunde ihn und holten Hilfe.
So geriet das Ganze folglich an die Öffentlichkeit und der Druck auf den Förderverein, eine Entscheidung zu fällen, die nicht noch spätere zusätzliche Kosten verursachen würde, wuchs.
Da kam dann der mittlerweile 70-jährige Heinz Sattler ins Spiel. Selbst ehrenamtlich im Verein tätig, erklärte er sich spontan auf der Mitgliederversammlung bereit, per Sprengung der Grube Michael den letzten Gnadenstoß zu geben.
Sattler überprüfte die letzten Details. Nicht nur der Eingang, sondern auch der hintere Bereich sollte bei der Sprengung so verschüttet werden, dass die Grube niemals wieder passierbar sein würde.
Er befand sich im hinteren Teil des Stollens und war mit seiner Sprengstoffdosierung zufrieden. Die Wandlampen leuchteten die Gänge gespenstisch aus. Mehrere Pfützen waren durch das durch die Grubendecke tropfende Wasser entstanden. Eine alte Lore stand verlassen auf dem rostigen Schienensystem. Einst hatte man in ihr das kostbare Eisenerz zu Tage gefahren.
Sattler musste grinsen. Der Fernsehsender hatte auch hier im Inneren Kameras aufgestellt, die bei der Detonation das Zeitliche segnen, aber bis dahin Bilder nach draußen liefern würden.
Die Kabel zum TNT waren vorschriftsmäßig verlegt und so arbeitete er sich bis nach draußen vor und befand, dass es nun an der Zeit für seine letzte Amtshandlung war.
Eine Hustenattacke überkam ihn und schreckte eine Fledermaus auf. Ängstlich flatterte sie am Sprengmeister vorbei und verschwand im hinteren Bereich des Stollens. Sattlers Blick verfinsterte sich. Der schwerkranke Mann nahm einen tiefen Stoß Cortison, damit er ohne störende Hustenanfälle weiter machen konnte.
Viele Schaulustige warteten gebannt in gebührendem Abstand. Die Reporterin stand vor ihrem Übertragungswagen und sprach in die Medienübertragung ihres Kollegen. Sie hatte bereits im Vorfeld mit dem Sprengmeister ein Interview vor laufenden Kameras geführt. Nun schien die Frau die Spannung für die sich live am Fernsehbildschirm befindlichen TV- Zuschauer mit ihren Gestiken noch mehr steigern zu wollen.
Walter Sattler erschien am Grubentor, begab sich in Sicherheit des abgesperrten Bereichs und trat vor die Zünder. Bald war es nun soweit…
Kurzzeitige Stille.
Dann aktivierte Heinz Sattler per Knopfdruck alle verlegten Sprengsätze gleichzeitig. Und damit das Inferno!
Eine riesige Druckwelle breitete sich im Schacht aus und pulverisierte das Gestein, als ob es nur Watte wäre. Der Eingang erstrahlte für eine Millisekunde taghell, bevor alles hier von Menschenhand Entstandene in sich zusammenbrach.
Doch war es nur ein Inferno?
Wohl schon, aber mit furchtbar, weitreichenden Folgen: Denn zu diesem Zeitpunkt konnte keiner ahnen, dass sich gerade die Höllenpforten geöffnet hatten.
„Vater, ich bin frei…freiiiiiii“, zischte es unheilvoll tief aus der Unterwelt. „Ich kann nach oben steigen, Vater“, ertönte es schrill durch die verschachtelten Gänge aus längst vergangener Zeit.
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