Kathrin Hanke - Heideopfer
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Ihn fröstelte. Er war nackt. Wie immer.
Eva konnte nicht da gewesen sein, um noch ein paar ihrer Sachen zu holen. Sie hatte keinen Schlüssel mehr. Den hatte sie ihm auf sein Kopfkissen gelegt, bevor sie sich davongemacht hatte. Er zog eine abschätzige Grimasse und begann sein tägliches Ritual, aber das unwohle Empfinden blieb.
Er ging ins Wohnzimmer, stellte das Radio an, dann in die Küche und brühte sich einen Kaffee auf. Er ließ das heiße Gebräu auf dem Küchentresen stehen, damit es abkühlte, und ging zurück ins Schlafzimmer zum Schrank, aus dem er sich ein großes Handtuch holte. Daraufhin tappte er ins Bad, um zu duschen. Wieder fröstelte ihn und er meinte, einen leichten Luftzug an seinen Waden zu spüren, deren Härchen sich sofort aufstellten. Dabei hatte er doch nirgendwo ein Fenster geöffnet! Er hätte es bei seinem Gang durchs Haus bemerkt und vor allem hatte er gestern vor dem Zubettgehen alle geschlossen, da es geregnet hatte. Das wusste er noch ganz genau, zumal ihn das Tröpfeln beim Einschlafen gestört hätte – da war er empfindlich.
Leise Musik drang aus dem Radio im Wohnzimmer ins Bad. Er stieg in die Badewanne und zog den Duschvorhang, der von seiner Überprüfung eben noch beiseitegeschoben war, zu. Gerade, als er die Dusche anstellen wollte, hörte die Musik auf und der Radiomoderator berichtete, wie in der letzten Zeit so häufig, von den Geschehnissen in Gorleben. Heute war der Tag, an dem trotz des Widerstands des niedersächsischen Umweltministeriums aufgrund einer Weisung des Bundesumweltministers Klaus Töpfer Atommüllcontainer aus dem belgischen Kernforschungszentrum Mol im Zwischenlager Gorleben endgültig eingelagert werden sollten. Ein paar Tage zuvor waren die drei Transporter kurzfristig in der Polizeikaserne Lüchow untergestellt worden. Er stoppte mitten in seiner Bewegung und lauschte dem Bericht, doch viel mehr sagte der Sprecher nicht mehr.
Noch bis vor ein paar Tagen hatte er vorgehabt, nach Gorleben zu reisen und die Zufahrten zum Zwischenlager zu blockieren, wie rund 200 Treckerfahrer und andere Menschen es jetzt in diesem Augenblick taten. Er hatte mit dem Schuldirektor darüber gesprochen und auch seine Klasse dafür mobilisieren wollen, aber der Direktor hatte es ihm verboten und mit einem Verweis gedroht. Aufgrund der anderen schon bestehenden Anschuldigungen gegen ihn, hatte er zähneknirschend darauf verzichtet, zum Atommülllager zu fahren. Es hatte ihm schwer zu schaffen gemacht, denn was dieser Töpfer da zuließ, war Raubbau an der Natur und den Menschen.
Der Radiomoderator berichtete nur noch kurz sachlich, dass die Polizei bereits anfing, die Blockaden vor den Gorlebener Zufahrten zu räumen, dann kam wieder Musik. Er runzelte die Stirn. Er konnte sich vorstellen, wie brutal bei der Räumung vorgegangen wurde. Eine Schande war das. Er stellte das Wasser an und wartete einen Moment, bevor er sich unter den Duschkopf stellte – in den ersten Sekunden kam nur kaltes Wasser heraus. Duschte er in der Natur, machte ihm das nichts, aber in seinem eigenen Badezimmer sollte es angenehm warm sein.
Durch den morgendlichen Gang durchs Haus war sein täglicher Zeitplan verrutscht. Er hasste es, wenn seine Routinen durch Unvorhergesehenes gestört wurden. Sein Leben war durchdacht. Für alles hatte er einen strukturierten Plan – kleine Pläne, die er in die Struktur seines großen einband, damit er vorausdenken konnte. Natürlich, auch er musste hin und wieder spontan handeln, doch dann sah er zu, dass er schnellstmöglich wieder zurückfand in seinen alltäglichen Ablauf. Ein bisschen so, wie wenn man mit dem Auto leicht ins Schleudern geriet und vorsichtig wieder die Spur einnahm. Nur auf diese Weise konnte er alles unter Kontrolle halten, und das war immens wichtig für ihn. Aus diesem Grund duschte er heute schneller als gewöhnlich. Damit würde er zumindest die Zeit wieder einholen, die er zuvor auf der Suche nach was auch immer im Haus gleich nach dem Aufstehen verplempert hatte. Seine Laune war auf jeden Fall bereits jetzt im Keller und das, obwohl er gestern so einen amüsanten Abend gehabt hatte. Er hatte gehofft, davon noch ein bisschen zehren zu können, schon wegen Eva. Um sie zu vergessen. Und auch wegen der anderen, die ihn verleumdeten – wenn die wüssten …
Nachdem er außerhalb des Wasserstrahls seinen Körper eingeseift hatte, waren seine bis zur Schulter reichenden Kopfhaare an der Reihe. Er nutzte kein gesondertes Shampoo dafür, sondern den Schaum des Duschgels, der sich noch auf seinem Körper befand. Alles andere wäre für ihn Verschwendung. Gerade als er sich komplett abduschen wollte, hörte er ein Klirren. Er hielt inne in seinen Bewegungen. Was war das denn nun wieder? War es aus dem Radio gekommen? Oder wurde er jetzt verrückt? Er drehte rasch das Wasser aus und horchte angestrengt. Da war nichts. Nichts mehr, denn er war sich sicher, sich nicht getäuscht zu haben.
Nass und nackt, wie er war, stieg er aus der Wanne und wanderte ein weiteres Mal durch das Haus. Hier war nach wie vor alles unverändert. In der Küche nahm er einen Schluck aus seinem inzwischen abgekühlten Kaffee und blickte dabei gewohnheitsmäßig aus dem Fenster. Und dann sah er einen Schatten blitzartig hinter seinem am Ende des Gartens stehenden Schuppen verschwinden. Fast hätte er im ersten Moment vor Schreck seine Tasse fallen lassen. Aber er hatte sich schnell wieder im Griff und fluchte nur leise vor sich hin. Es war der Nachbarskater gewesen, den er erspäht hatte. Ein über die Maßen fettes gelbgetigertes Tier, das er schon längst mit seiner Schrotflinte abgeschossen hätte, wenn es nicht die vielen Mäuse in der Gegend und damit auch auf seinem Grundstück wegfangen würde. Plötzlich kam ihm ein Gedanke in den Sinn, und so schnell, wie er sich über den Kater geärgert hatte, so schnell grinste er jetzt beruhigt: Das war es also gewesen! Der olle Kater hatte ihm den Morgen versaut! Sicherlich war das Vieh in aller Frühe auf Mäusejagd um sein Haus herumgeschlichen und hatte dieses beunruhigende Gefühl in ihm wachgerufen. Zwar erklärte das die offene Schlafzimmertür nicht, aber vielleicht war er gestern doch mehr als nur ein bisschen angeschickert gewesen und hatte sie nicht richtig geschlossen, sodass sie von allein wieder aufgegangen war. Ja, so wird es gewesen sein. Er nahm noch einen Schluck Kaffee und dann sah er zu, in sein Badezimmer zu kommen. Auf dem Weg dorthin hinterließ er eine kleine Pfütze auf dem Linoleumboden in der Küche. Sonst nichts.
Gedicht
»Ja, tobe nur in deinen Ketten, Tier:
Aus diesem Kerker wirst du niemals frei,
Denn dieser Knochenbau umschließt dein Leben
Wie eine panzerartige Bastei.
Und nimmer sprengt das Klopfen deines Herzens
Den Gürtelring, der deine Brust umschließt,
Und kein Erkenntnisdrang sprengt dir den Schädel,
Dass drein ein Strahl vom Himmelslichte fließt.
Der Tod allein, der Tod wird dir die Pforte
Zur Ewigkeit und Überwelt erschließen!
Doch traue nicht zu sehr dem stolzen Worte, –
Es muss dein Ich dabei im All zerfließen.«
(Ludwig Scharf)
Kapitel 1
Montag, 09.03.2020 – morgens
8:59 Uhr
Katharina von Hagemann blickte angespannt in die Augen ihres Vorgesetzten Hauptkommissar Benjamin Rehder. Er lächelte ihr aufmunternd zu, doch sah er dabei alles andere als locker aus. Er hatte seine Hände tief in den Hosentaschen vergraben, während Katharina nervös mit dem Zeigefinger an der empfindlichen Haut ihres Daumens knibbelte. Wie gern hätte sie sich in diesem Moment eine Zigarette angesteckt. Vielleicht würde dann der dicke Kloß verschwinden, der sich seit etwa 20 Minuten in ihrem Hals immer breiter machte.
»Er ist im Anmarsch«, wisperte es von der Bürotür her. Es kam von Vivien Rimkus, die an der halb geöffneten Tür stand und den Kopf hinaus auf den Gang gesteckt hatte. Jetzt zog sie ihn zurück und drückte die Tür sachte zu. Die junge Kommissarin, mit der Katharina bis heute nicht richtig warm geworden war, hatte Tobi nach seinem schweren Unfall vor etwa drei Jahren in ihrem Dezernat ersetzt. Erst gestern Abend, kurz vor Feierabend, hatte sie sichtlich widerstrebend ihren Schreibtisch, der zuvor Tobis gewesen war, freigeräumt und war an einen eigens für sie in das Gemeinschaftsbüro gestellten neuen Schreibtisch umgezogen. Katharina ihrerseits hatte ihren Tisch mit der Stirnseite an Tobis alten herangeschoben, sodass sie ihm direkt gegenübersitzen würde. Zudem hatten sie das Büro mit einer Girlande, auf der »Herzlich Willkommen« stand, geschmückt. Heute Morgen hatte sie dann noch schnell vom Godehus, das in der Nähe des Bahnhofs Am Schützenplatz lag, jede Menge Franzbrötchen besorgt. Das Godehus befand sich zwar überhaupt nicht auf ihrem Weg zum Kommissariat, aber sie hatte den erheblichen Schlenker in den Bioladen gern in Kauf genommen. Franzbrötchen waren ihr und Tobis Lieblingsgebäck, und sie hoffte, er würde sich über die Geste freuen, denn er war es, der heute wieder seinen alten Platz im Kommissariat einnehmen würde, und sie wollte ihm einen schönen Wiedereinstieg bescheren.
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