Robert Brack - Dammbruch
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„Was hat die …?“
„Mord.“
„Im Ernst?“
„Schönheit schützt vor Bosheit nicht“, sagte Danner. „Die hat eine Leidenschaft für Soldaten.“
„Tatsächlich?“
„Mordet sich quer durch die alte Wehrmacht. Vielleicht ist sie ja eine Spionin.“
Mattei war sprachlos. Seine Fantasie ging mit ihm durch. Mata Hari? Kurz glaubte er, die Lippen der schönen Frau würden sich bewegen, mit kokettem Schalk das Wort „Adrian“ formen. Es ihm ins Ohr hauchen. Er hatte durchaus manchmal erlebt, dass Frauen seinen Vornamen interessant fanden. Früher hatte er dann noch einen draufgelegt und erklärt, sein Nachname Mattei sei italienischen Ursprungs. Was ja stimmte. Seine Vorfahren waren vor langer Zeit, noch vor dem Krieg, nach Deutschland gekommen. Damals, als ein Italiener noch was Besonderes gewesen war. Das war heute leider anders. Heute dachte jeder gleich an Gastarbeiter, nicht an Opernsänger oder Eisverkäufer. Einmal hatte eine ihn gefragt, ob er ein Messer bei sich trüge. Da hatte er empört erklärt, er sei Polizist. Woraufhin die Dame sich abgewendet hatte mit dem Wort: „Hochstapler!“
Kurzum, Polizeiobermeister Mattei hatte bislang vor allem Pech bei den Frauen gehabt. Weshalb das Porträt einer leidenschaftlichen Schönheit ihn zu allerlei Assoziationen anregte. Wer so schön ist, kann doch nie und nimmer böse sein, oder?
„Alles klar?“, fragte Danner. „Wir müssen.“
„Ja, ja. Ich will mir nur das Gesicht einprägen.“
„Falls wir ihr zufällig begegnen“, spottete Danner.
„Ja, genau. Damit wir sie identifizieren können.“
„Identifikation einer Frau“, sagte Danner mit anzüglichem Grinsen. „Das tue ich am liebsten.“
Mattei schaute zur Wanduhr: „Oh, wir müssen los!“ Es kotzte ihn an, wie Danner immer wieder mit seinen Frauengeschichten prahlte. „Du fährst“, fügte er hinzu.
Sie waren schon fast zur Tür raus, als Mattei bemerkte, dass er das Phantombild noch immer in der Hand hielt. Er brachte es dem Wachhabenden zurück.
Draußen ließ Danner den Motor des Ford Taunus aufheulen. Mattei taumelte kurz, als eine Windböe ihn erfasste. Später muss er mich ans Steuer lassen, nahm er sich vor, ich bin immerhin sein Chef.
5
Das „Hotel Seepferdchen“ in der Seilerstraße auf St. Pauli war eine Absteige für alle, die nicht gesehen werden wollten, jedenfalls nicht tagsüber. Es befand sich in den drei Etagen eines schmalen Backsteinhauses, das den Feuersturm 1943 nur knapp überlebt hatte, im Gegensatz zu den Gebäuden rechts und links neben ihm. Die drei Etagen lagen über einer Bar im Souterrain, die auch als „Hotellobby“ diente. 1941 war hier ein inoffizieller Klub der Swing-Jugend ausgehoben worden. 1942 hatten Nazi-Bonzen den Besitzer gezwungen, in den Stockwerken eins bis drei ein Spezial-Bordell für „besonders verdienstvolle Offiziere der Schutzstaffel“ einzurichten. Das hatte den Vorteil gehabt, dass das Haus nicht mehr von Razzien heimgesucht wurde. Da die verklemmten SS-Offiziere nie gewagt hatten zu fragen, was denn im vierten Stockwerk und im Dachgeschoss vor sich ging, blieben die dorthin geflüchteten knapp vierzig Juden unbehelligt. Ihre Verpflegung war bis zum August 1943 problemlos über die beiden Nachbarhäuser erfolgt. Danach waren waghalsige Kletteraktionen durch die ausgebrannten Ruinen nötig gewesen, um die Untergetauchten zu versorgen. Ab Oktober 1944 war dann eine Beherbergung der SS-Männer nicht mehr möglich gewesen, weil die jungen Männer, die zu ihrer Betreuung bereitgestanden hatten, zum Volkssturm abkommandiert worden waren. Und die Juden hatten nun mehr Platz zum Überleben gehabt.
Lucius Rinke wusste von der Vergangenheit dieses Hauses. Er fand, dieses Haus passte zu ihm. Schließlich waren seine Eltern auch von den Nazis verfolgt worden, wenn auch aus politischen Gründen.
Er schob die klapprige Souterrain-Tür auf und eine Glocke ertönte wie bei einem Laden. Nach dem Eintreten gelangte man zunächst in einen Vorraum mit einer Garderobe auf der linken und einer Rezeption auf der rechten Seite. Die Garderobe war leer, hinter dem Pult saß ein kleiner knorriger Mann mit Ärmelschonern und großer Hornbrille. Er rauchte einen Zigarillo und nickte Rinke zu wie einem Stammgast. Mit der linken Hand schob er ihm einen Schlüssel zu, mit der rechten drückte er unter dem Pult auf einen Knopf. Ein Summer ertönte, das Türschloss klickte. Rinke musste einige Kraft aufwenden, um die Tür aufzuschieben.
Der Gastraum nahm das gesamte Souterrain ein und war auf der einen Seite eine Biedermeier-Kneipe, auf der anderen eine Cocktailbar. Schummrige Beleuchtung. In der Mitte befand sich die halbrunde Theke. Rechts wurden die Getränke auf Bierdeckeln serviert, links auf Spitzendeckchen.
Piet folgte Rinke ins Treppenhaus, das hinter der Theke nach oben führte. Zimmer 31 im dritten Stock. Zwei einzelne Betten. Sie stellten ihre Rucksäcke ab.
„Hast du ‘ne Bleibe in der Nähe?“, fragte Rinke.
„Gar keine.“
„Dann pennst du halt auch hier.“
Piet ließ sich rückwärts auf das Bett fallen, auf das Rinke deutete. Er seufzte und breitete die Arme aus, ein Lächeln umspielte seine Lippen.
„Bequem?“, fragte Rinke.
Piet rollte auf die rechte Seite, dann auf die linke, als wüsste er gar nicht, wie man es sich bequem macht.
„Scheint so“, meinte Rinke trocken. Er warf seinen Mantel auf den einen Stuhl, setzte sich auf den anderen und zündete sich eine „Juno“ an. Dann dachte er nach. Der Junge starrte zur Decke. Draußen heulte der Wind, der Fensterkasten klapperte leise.
„Na schön.“ Rinke drückte die Kippe in den Aschenbecher mit der „Bill-Bräu“-Reklame und stand auf. „Du gehst besser nicht mehr weg. Unten in der Kneipe kriegst du ‘ne Wiener oder so was. Ich muss noch ein paar Sachen erledigen. Wir trinken dann später ein Bier zusammen.“
Dem Jungen fielen sowieso schon die Augen zu.
Rinke schloss leise die Tür hinter sich und stieg die knarzenden Treppen hinunter. Er dachte an seine Eltern, die 1934 nach einer waghalsigen Befreiungsaktion mit knapper Not aus St. Pauli flüchten konnten. Die waren total verrückt, dachte Rinke, wenn man mal ernsthaft drüber nachdenkt … meine Güte. Er kam an einem halbblinden ovalen Spiegel vorbei und betrachtete sein kantiges Gesicht. „Und da siehst du, was dabei herauskommt.“ Er zog sich die Schirmmütze leicht schräg in die Stirn und grinste: „Verbrechervisage.“
An der Rezeption sagte er zu dem alten Mann: „Der Junge soll nicht mehr raus. Wenn er doch geht, lass ihn nicht mehr rein.“
„Ist recht.“ Der erloschene Zigarillo wanderte in seinem Gesicht von links nach rechts. „Gehst du zu Dimitrios?“
„Wieso?“
Der Alte beugte sich nach unten und brachte ein paar Gummistiefel zum Vorschein: „Hier.“
„Was soll ich denn damit?“
„Wirst schon sehen. Kannst sie hier reintun.“ Er hielt ihm eine Sporttasche mit Reißverschluss hin.
„Scheiß Fürsorge“, sagte Rinke.
Der Alte grinste schief. „Bedanken kannst du dich an Weihnachten.“
Mit hochgestelltem Mantelkragen, die Mütze noch tiefer ins Gesicht gezogen und gegen den Sturm gestemmt, machte Rinke sich auf den Weg runter zur Großen Elbstraße.
Dort angekommen, stellte er fest, dass der Alte, wie immer, recht gehabt hatte. Das Wasser stand hier zwanzig Zentimeter hoch und schwappte gegen die Hauswände der diversen Frischfisch-, Räucherfisch- und Konservenhandlungen. Zwar gab es viele Gebäude mit Laderampen über die man steigen konnte, aber dazwischen lagen breite Überschwemmungszonen. Hier und da hatte jemand versucht, mit Kisten und Brettern Wege zu bauen, aber die waren zum Teil schon wieder weggeschwemmt worden.
Also tauschte Rinke seine Halbschuhe gegen die Gummistiefel und nahm sich vor, dem Alten an Weihnachten eine Kiste Zigarillos zu schicken.
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