Die Autorin
Dr. med. Renate Daniel, Studium der Humanmedizin an der Universität Heidelberg, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, Jung’sche Analytikerin. Lehranalytikerin/Supervisorin sowie Programmdirektorin am C.G. Jung-Institut Zürich. Niedergelassen am C.G. Jung-Ambulatorium Zürich. Mitglied der wissenschaftlichen Leitung der Internationalen Gesellschaft für Tiefenpsychologie (IGT) und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Lindauer Psychotherapiewochen (LPTW).
Autorin von Das Selbst. Grundlagen und Implikationen eines zentralen Konzepts der Analytischen Psychologie (2018).
Renate Daniel
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1. Auflage 2021
Alle Rechte vorbehalten
© W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Print:
ISBN 978-3-17-037182-8
E-Book-Formate:
pdf: ISBN 978-3-17-037183-5
epub: ISBN 978-3-17-037184-2
mobi: ISBN 978-3-17-037185-9
Für Johanna und Jakob
Dieser Buchreihe gebe ich sehr gerne ein Geleitwort mit auf den Weg. Dies geschieht heute an einer Station in der psychotherapeutischen Landschaft, von der aus man fast verwundert zurückblickt auf die Zeit, in der sich Angehörige verschiedener »Schulen« vehement darüber stritten, wer erfolgreicher ist, wer die besseren Konzepte hat, wer zum Mainstream gehört, wer nicht, und – wer, gerade weil er nicht dazu gehört, deshalb vielleicht sogar ganz besonders bedeutsam ist. Unterdessen wissen wir aufgrund von Studien zur Psychotherapie, dass die allgemeinen Faktoren, wie zum Beispiel die therapeutische Beziehungsgestaltung, verbunden mit der Erwartung auf Besserung, wie die Ressourcen der Patienten, wie das Umfeld, in dem die einzelnen leben und in dem sie behandelt werden, eine größere Rolle spielen als die verschiedenen Behandlungstechniken. Zudem – und das zeigen auch Forschungen (PAPs-Studie, Praxisstudie Ambulante Psychotherapie Schweiz) – werden heute von den Therapeutinnen und Therapeuten neben den schulspezifischen viele allgemeine Interventionstechniken angewandt, vor allem aber auch viele aus jeweils anderen Schulen als denen, in denen sie primär ausgebildet sind.
Gerade aber, weil wir unterdessen so viel gemeinsam haben und unbefangen auch Interventionstechniken von anderen Schulen übernehmen, wächst auch das Interesse daran, wie es denn um die Konzepte der »jeweils Anderen« wirklich bestellt ist. Als Jungianerin bemerke ich immer wieder, dass Theorien von Jung als »Steinbruch« benutzt werden, dessen Steine dann in einer neuen Bauweise, beziehungsweise in einer neuen »Fassung« erscheinen, ohne dass auf Jung hingewiesen wird. Das geschah mit der Jung’schen Traumdeutung, von der viele Aspekte überall dort übernommen werden, wo heute mit Träumen gearbeitet wird. Dass C. G. Jung zwar auch nicht der erste war, der mit Imaginationen intensiv gearbeitet hat, Imagination aber zentral ist in der Jung’schen Theorie, wurde gelegentlich »vergessen«; die Schematheorie kann ihre Nähe zur Jung’schen Komplextheorie, die 100 Jahre früher entstanden ist, gewiss nicht verbergen.
Vieles mag geschehen, weil die ursprünglichen Konzepte von Jung zu wenig bekannt sind. Deshalb begrüße ich die Idee von Ralf Vogel, eine Buchreihe bei Kohlhammer herauszugeben, bei der grundsätzliche Konzepte von Jung – in ihrer Entwicklung – beschrieben und ausformuliert werden, wie sie heute sich darstellen, mit Blick auf die Verbindung von Theorie und praktischer Arbeit. Ich bin sicher, dass von der Jung’schen Theorie mit der großen Bedeutung, die Bilder und das Bildhafte in ihr haben, auch auf Kolleginnen und Kollegen anderer Ausrichtungen viel Anregung ausgehen kann.
Verena Kast
Manche Menschen bezeichnen wir als psychisch, andere als körperlich und wiederum andere als psychosomatisch krank. Doch kann man eine solche Einteilung überhaupt eindeutig vornehmen, und was bedeutet sie für das alltägliche Leben sowie für die medizinische oder psychotherapeutische Behandlung? Diesen Fragen will dieses Buch auf der Grundlage der Analytischen Psychologie von C.G. Jung nachgehen. Jungs empirische Forschungsergebnisse und gesammelten Erfahrungen aus dem letzten Jahrhundert sind meines Erachtens nicht veraltet, sondern geben bis heute wichtige Anregungen bei psychosomatischen Fragestellungen. Darüber hinaus konnten einige seiner Ideen dank neuerer Forschungsmethoden erst heute wissenschaftlich untersucht und belegt werden. Jung formulierte seine Haltung zu Körper und Seele einmal folgendermaßen:
»Die Menschenseele steht keineswegs außerhalb der Natur. Sie gehört zu den Naturerscheinungen, und ihre Probleme sind so wichtig wie die Fragen und Rätsel, welche die körperliche Krankheit aufgibt. Zudem existiert wohl kaum eine Krankheit des Körpers, bei der nicht psychische Faktoren mit hereinspielen, wie bei so vielen psychogenen Störungen auch körperliche Momente in Frage kommen.« (Jung, GW Bd. 13, § 195)
Auf der Basis dieser Einschätzung erforschte Jung verschiedene Aspekte der möglichen Wechselwirkung von Körper und Psyche, jedoch ohne eine systematische Psychosomatik vorzulegen. Ausgehend von Don Kalscheds Hinweis auf die flüchtig-schillernden, närrischen sowie sprachlich nicht fassbaren Aspekte der Seele (Kalsched, 2013, S. 22), kann man bezweifeln, ob es eine abschließende Systematik überhaupt geben kann. Es scheint, dass wir uns bei allen, durchaus bewährten psychosomatischen Konzepten mit gewissen Unschärfen, Unsicherheiten oder Ungenauigkeiten abfinden müssen. Die Seele ist wie die Psychosomatik kein Rätsel, das man lösen kann, sondern ein Geheimnis, das nur annäherungsweise, aber nie vollständig begreifbar ist. Man kann Psyche und Soma nur umkreisen, aber wohl nicht ganz zu ihren Wesenskernen vordringen.
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