Hans Scherfig - Der versäumte Frühling

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In «Der versäumte Frühling», einem Klassiker der Schulgeschichten, verarbeitet Scherfig auf originellste Weise seine eigene. Neunzehn Herren, alle Vertreter der oberen Gesellschaftsschichten, treffen sich 25 Jahre nach dem Abitur zu einem feuchfröhlichen Klassentreffen. Der Abend ist geprägt von Nostalgie und wehmütigen Erinnerungen an die Kopenhagener Schulzeit, der sie heute doch so viel verdanken. Mit fortschreitendem Alkoholkonsum kommen jedoch Wahrheiten ans Licht, die alle Anwesenden eigentlich lieber verdrängt hätten. So kreisen die Themen um sadistische Lehrer und deren willkürliche und grausame Machtspiele, denen die Schüler hilflos ausgesetzt waren, während ihre Altersgenossen ihre Jugend auslebten, Mädchen ausführten und Berufe erlernten. Besonders scharf sticht die Erinnerung an den bösartigen, Malzbonbons lutschenden Studienrat Blomme heraus, dessen makabrer Tod durch ein vergiftetes Bonbon, der einen Großteil der Qualen der jungen Gymnasiasten mit einem Schlag auslöschte, nie aufgeklärt wurde. Bis zu diesem Abend, scheint es, denn der Mörder sitzt in der Runde…-

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Er ging zwölf Jahre lang zur Schule. Und er war folgsam und fleißig und wurde gelobt und machte seinen Eltern Ehre. Die ersten fünf Jahre besuchte er eine Vorbereitungsschule.

Dann bestand er die schwere Aufnahmeprüfung für die höhere Schule, die sich aus vier Jahren Mittelschule und drei Jahren Gymnasium zusammensetzte. Und Axel war stets fleißig und strebsam und konnte schließlich sogar die Fleißprämie der Schule erringen.

Aber zwölf Jahre zur Schule zu gehen, das ist eine lange Zeit. Als seine gleichaltrigen Spielkameraden schon arbeiteten und auf eigenen Beinen standen, war er immer noch ein Schuljunge. Wenn sie Feierabend hatten und ein Bier trinken gingen, hatte er Schularbeiten zu machen. Wenn sie Geld verdienten, mit Mädchen ausgingen und sich verlobten, mußte er wegen einer Bemerkung nachsitzen. Wenn sie zu Generalversammlungen und politischen Veranstaltungen gingen und streikten, zitterte er wegen einer schlechten Zensur, die von Vater oder Mutter unterschrieben werden sollte. Als die anderen mit ihren Freundinnen zusammengezogen, mußte er einem Biologielehrer zuhören, der den Gymnasiasten kurz vor dem Abitur – ausgehend von der Bestäubung der Blumen – behutsam das Mysterium der Fortpflanzung erläuterte.

Und dann machte er das Abitur. Mit sehr guten Noten. An einem schönen Sommertag nach nächtlichen Paukereien und Angst und Durchfällen.

Anschließend ging er zur Universität – doch das war nur eine Fortsetzung des täglichen Gangs zur Schule. Wieder mußte er seine Aufgaben unter Aufsicht seiner guten Eltern erledigen, die sich seinetwegen aufopferten, damit er es zu etwas bringen und klüger und gebildeter werden sollte als sie.

Die Spielgefährten seiner Kindheit waren inzwischen schon verheiratete Arbeiter. Sie hatten Frau und Kind. Und ihren Kampf ums Dasein. Gewerkschaftsarbeit und Lohnkämpfe. Und sie waren politisch aktiv.

Axel durfte sonnabendabends in den Studentenverein gehen. Und sein guter Vater gab ihm zwei Kronen, damit er sich amüsieren und nach dem Vortrag vielleicht ein Glas Bier trinken oder auch ein junges Mädchen zu einem Glas Tee einladen konnte. Und zu rauchen war ihm auch erlaubt worden.

An der Universität sprach ein Professor der Medizin zu den neuen Studenten. Über Reinheit und Enthaltsamkeit. Wie man das Liebesverlangen unterdrücke, bis nach abgeschlossener Ausbildung die einzig Wahre in das Leben des Studierenden trete.

Arbeit und Sport seien vorzüglich geeignet, die Erotik niederzuhalten. Vor allem Sport. Und wenn man nachts von schlimmen Träumen und schlechten Gedanken geplagt werde, dann sei es das beste, sagte der Professor, aufzustehen und kalte Waschungen vorzunehmen.

Und jedesmal, wenn der Frühling kam und in den Parkanlagen Flieder und Goldregen blühten, kam auch wieder die Zeit der Prüfungsvorbereitung und der Prüfungsangst. Dann mußten Jahreszahlen gebüffelt werden. Wann Dichter geboren wurden und wann sie gestorben waren. Wann Werke geschrieben und wann sie veröffentlicht wurden.

Axel wäre am liebsten selbst Dichter geworden. Er hatte ganze Aufsatzhefte mit Gedichten vollgeschrieben. Heimlich, hinter dem Rücken der Eltern. Aber von der Dichtkunst kann man nicht leben. Man muß schon etwas Solideres in der Hinterhand haben.

Natürlich hätte er Dichtkunst studieren können. Literatur. Um dann Literaturwissenschaftler zu werden. Kritiker, Ästhet, das war schließlich fast ebensogut wie Dichter. Er hätte den Magister- und anschließend den Doktorgrad erwerben und wie sein Klassenkamerad Harald Horn Wissenschaftler werden können.

Doch das mußte er sich aus dem Kopf schlagen. Ein pädagogisches Studium, das zur Lehrbefähigung an höheren Schulen berechtigte, sei besser, meinten seine Eltern. Die Beamtenlaufbahn biete eine wesentlich sichere Zukunft, sagte die Verwandtschaft. Er könne ja trotzdem Dichter werden, so aber habe er wenigstens etwas Solides in der‘ Hinterhand, auf das er zurückgreifen könne. Hat man jedoch etwas Solides in der Hinterhand, macht man auch meistens Gebrauch davon.

Die höhere Lehrausbildung umfaßt drei Fächer, und er entschied sich für Dänisch, Deutsch und Geschichte, weil das immerhin einen gewissen Beigeschmack von Ästhetik und literarischer Einsicht hatte. Aber dazu gehörten auch Jahreszahlen, Zeittabellen und Grammatik. Übungen, Gedächtnistraining, Sprachgeschichte und Phonetik.

Und natürlich auch Literatur. Er las Liebesgedichte mit Fußnoten, Kommentaren, Anmerkungen und Worterklärungen. Er kannte Zahl und Namen von Goethes Liebschaften. Er hörte Vorlesungen über Sturm und Drang und über Romantik. Und er wußte über die Frauen Heinrichs VIII. und die Geliebten Christians IV. Bescheid.

Und während der Vorlesungen blickte er sehnsuchtsvoll zu einer Studentin hinüber, die ihm gefiel und die im Laufe der Zeit auch einmal die höhere Lehrbefähigung erhalten würde.

Und als die Zeit erfüllet war, bestand er sein Examen. In seinem Elternhaus auf Nørrebro feierte man ein Fest, und die ganze Verwandtschaft schickte Blumen und Glückwunschtelegramme.

Schließlich war nur noch eine einzige Prüfung zu bewältigen, das Pädagogikum. Damit war seine Ausbildung abgeschlossen. Nun war er reif und lebenserfahren genug, um neue Generationen zu erziehen und eine neue Jugend durch die lange Reihe der Examen zu führen.

Und endlich war auch die Zeit heran, da er eine Anstellung erhielt, Gehalt bekam und ein selbständiges Leben führen durfte. Nun konnte er einen Teil der Schuld an die guten Eltern zurückerstatten, die seinetwegen so viele Opfer gebracht hatten.

Und dann ging er abermals zur Schule, wieder in die alte, jetzt jedoch als Oberlehrer.

Damit war er auch in der Lage, die einzig Wahre zu heiraten. Die Pädagogin mit höherer Lehrbefähigung, die er in all den Jahren aus der Ferne geliebt hatte und die nun die gleiche Reife und Lebenserfahrung besaß wie er. Und nach einigen weiteren Jahren war es dann schließlich soweit, daß sie ein Kind erwartete und somit den Gedanken aufgeben mußte, weiter zu unterrichten und von ihrem Examen Gebrauch zu machen.

Er aber ging auch weiterhin zur Schule.

Nun war er dreiundvierzig Jahre alt. Und er freute sich aufrichtig, die alten Schulkameraden wiederzusehen, mit denen ihn so viele gemeinsame Erinnerungen verbanden.

9. Kapitel

Ein Polizeidirektor fuhr von Skjern in Westjütland nach Kopenhagen, um an der Jubiläumsfeier teilzunehmen. Ein nervöser und aufbrausender Mann, der im Zug fortwährend Zusammenstöße und Streitigkeiten mit den Mitreisenden hatte.

Vielleicht hatte er in seinem abgelegenen Polizeibezirk vor Langeweile schon fast den Verstand verloren. Vielleicht war er aber auch tatsächlich Alkoholiker, wie man in Skjern von ihm behauptete. Jedenfalls wollte er bei dem Fest dabeisein. Er wollte seine Schulkameraden wiedersehen, die ihm in all den Jahren so sehr gefehlt hatten.

Dies war eine Feier für Männer. Eine Feier, an der seine Frau nicht teilnehmen konnte. Ach ja, seine Frau. Seine Ehe. Sie bot den Einwohnern von Skjern immer wieder Gesprächsstoff. Sie war eine Tragödie und eine Komödie zugleich.

„Hyänen muß man ertragen können!“ pflegte er zu sagen, wenn er in der „Harmonie“ saß und mit dem Stationsvorsteher, dem Postmeister und dem Arzt Karten spielte und Grog trank.

Auf der Fahrt über den Großen Belt wurde er in einen heftigen Streit verwickelt. Es ging um einen Platz an einem der Tische an Deck der Fähre.

„Dieser Stuhl ist besetzt“, sagte ein Handelsreisender. „Da liegt mein Mantel, und da steht auch meine Tasche.“

„Das interessiert mich nicht im geringsten“, entgegnete der Polizeidirektor. „Die Tasche steht auf dem Fußboden, und der Mantel ist durchaus kein überzeugender Beweis dafür, daß der Platz besetzt ist.“

„Aber ich sage Ihnen ja, daß der Platz besetzt ist“, ereiferte sich der Handelsreisende.

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