Max Geißler - Der Heidekönig

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Der Roman handelt vom Leben des bedeutenden niederländischen Malers Matheis Maris, das der Autor in drei Teilen entfaltet: Lehrjahre, Wanderjahre und Meisterjahre. Aber nur vordergründig geht es um Malerei, mehr darum, was es bedeutet, wenn einem Menschen die Kraft des Schöpferischen zufällt, welche Last und Aufgabe es ist. Es wird davon erzählt, wie der Genius das Äußerste einsetzen muss, um zur Vollendung zu gelangen, von der Sehnsucht eines außerordentlichen Menschen, der keinen Sinn für Ruhm und Vergnügen hat und einzig für sein großes Ziel lebt.-

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Dieser hielt das für sehr in der Ordnung. Was konnte einem Menschen wie Lukas ter Meulen an dem entgleisten Gärtnerburschen liegen, der einen Winter lang den Verstand verloren hatte und nun wieder dahin zurücksickern wollte in Scham und Reue, wo die Wildkaninchen und Kiebitze einmal im Jahre vom Wandertritt eines Heidegängers geschreckt wurden?

Indessen redete der Dichter ter Meulen mit seiner klaren klingenden Stimme, wohlig hingestreckt an die lichtatmende Erde, redete ein ganzes Buch aus sich heraus über die Gründlichkeit, mit der van Aken versuchte, den Geist des Altertums zu erfassen in Zeiten, deren Geschmack sich der Renaissance und dem Barock zugewendet hätten. Er redete Geschichte und Kunstgeschichte, als habe er eigens zur Errettung des Herrn Don Quichotte-van Aken dickleibige Werke studiert, um diesem nachzuweisen: in seiner vertrakten Beflissenheit an einem Lebenswerke, das halb Kunst, halb Wissenschaft sei, scharre dieser van Aken seit zehn Jahren unermüdlich an seinem eigenen Grabe.

Gerbrand van Aken sass währenddem auf dem Heidehügel und stellte ein äusserst komisches Bild; denn von dem Drehpunkt, auf dem er sich niedergelassen hatte, bis zum Deckel seines rauchen Zylinderhutes bildete sein langer Leib einen Schwibbogen von gefährlicher Dünne. Den Gehrock trug er fest zugeknöpft. Aken sah aus, als sei er vor Augenblickes Frist durch eine unsichtbare Macht zur Erde geschleudert worden und hätte noch nicht Zeit gehabt, sich auf eine bequemere Stellung zu besinnen. Der Strich des Knebelbartes, der ihm von der Unterlippe das Kinn hinablief, schien mit dem Lineal und mit Kohle gezogen.

Matheis Maris begann darüber nachzudenken: dieser sonderbare Heilige war ihm in der Stadt schon hundertmal über den Weg gelaufen. Wobei es ihm eingefallen war, den wunderlichen schwarzen Ritter als die Verkörperung irgendeiner dunklen Macht für eines seiner mystischen Bilder zu verwenden ...

Ja, daran dachte er nun. Zu anderen Zeiten hätte er die ausgewogenen Weisheiten ter Meulens gierig in seinen dürstenden Geist getrunken. Aber — das waren Dinge, die ihn seit dieser Nacht nichts mehr angingen.

Aken hingegen benahm sich der eindringlichen Rede ter Meulens gegenüber genau so, wie man ihn durch die Strassen von Amsterdam schreiten sah: zugeknöpft bis oben hin und als sei ausser ihm niemand auf der Welt.

Matheis Maris — je nun, der folgte dem Gespräche mehr als ihm lieb war und hatte doch beschlossen gehabt, sich allgemach einen felsenfesten Schlaf anzutun — etwa wie ein Leser, der in einem Romane durch Parthenontempel, Zellafries und Metopen sich hindurcharbeiten soll, weil ein unseliger holländischer Bildhauer einmal den verzweifelten Einfall gehabt hatte, das Glück seines Lebens und sein Talent daran zu vernichten. Oh!

Nun war Lukas ter Meulen nicht nur ein sehr kluger, beredter und vielseitig gebildeter Mann, sondern zugleich ein aufopferungsfähiger Freund, der kein Mittel unversucht liess, die Irrenden unter seinen Freunden seiner klaren Erkenntnis teilhaftig werden zu lassen. Und dennoch: der Dichter ter Meulen war ein wahrhaft Gekreuzigter, an dem das Wort zur Geltung kam wie an keinem vor ihm: »Andern hat er geholfen, sich selber aber kann er nicht helfen«.

Er war einer von denen, die zu allen Zeiten in der Literatur herumlaufen und für die die Menschen — kurzsichtig und freigebig — den Ehrentitel eines Genies immerzu bereithalten. Lukas ter Meulen, der Kaffeehauspoet.

Die Einrichtung seines Wohnraums bestand aus einer Kiste, von der er behauptete, dass er sie zu Umzügen benötige. Auf dieser Kiste pflegte ter Meulen zu sitzen, wenn er nicht lieber nebenan auf dem ewig ungemachten Bette lag. Sass er nicht darauf, so stand ein verrosteter Spirituskocher dort mit einem geringen Blechtopfe. Beides hatte er sich von seiner Mietsfrau ausgeliehen, um sich zuzeiten ein Ei zu sieden. Lukas ter Meulen gestand ohne weiteres, dass ihm darüber hinaus in dieser Wohnung nichts einfiele.

Auf den Fensterstöcken hatte er beschriebene Zettel aufgestapelt, mit flüchtiger, gemeinhin unentzifferbarer Schrift bekritzelt. In der Stadt sagte man, es seien auf diesen Zetteln tüchtige und wohl auch wahrhaft grosse Gedanken in geschliffene Worte gefasst, Gedanken von unerhörter Einmaligkeit, die in der Form, die ihnen Lukas ter Meulen geliehen, Ewigkeitswerts besässen. Vielleicht hatte der Dichter selbst einmal an solche Bedeutsamkeit geglaubt. Oder er hatte vorgehabt, die beschriebenen Zettel als Steinchen und Steine zu einem Bau von geistiger Monumentalität zusammenzufügen. Allein, das war schon lange her. — Inzwischen hatte er sich damit abgefunden, dass er zu jedem Werk von geschlossener Grösse untüchtig sei.

In Amsterdam galt er nicht für ein Genie — will sagen: für irgendeins unter gleichen — sondern für das Genie schlechthin. Deshalb öffneten ihm alle Zeitungen freudig ihre Spalten; denn Lukas ter Meulen hatte stets etwas zu sagen, etwas Neues von überraschendem Glanze der Form und des Wortes und von noch überraschenderem Lichte des Geistes. Er selbst jedoch legte dieser Tätigkeit nur insofern Wert bei, als sie ihn in die Lage setzte, sich mit Anstand durch sein Kaffeehausleben zu schlagen.

Das Gerücht von seinem Genie kannte er natürlich. Vielleicht war er der einzige in der Welt unter den Erscheinungen seiner Art, dem man diesen Ruhmestitel zubilligte ohne die geringste Beimischung von spiessbürgerlichem Mitleid und ohne ein heimlich spöttelndes »na ja«; denn Lukas ter Meulen ward weder in Schuhen mit zerlaufenen Sohlen noch in vertragenen Kleidern gesehen. Auch mit der schäbigen Eleganz des Bildhauers Gerbrand van Aken hatte des Dichters Zigeunertum nichts gemein. Dass er keinen Zent Geld darüber hinaus verdiente, als er für seine Lebensgewohnheiten nötig hatte — eben dies war für die biederen Bürger eins der kapabelsten Zeichen seiner Genialität. Dass sich im Kaffeehaus ein Ring von Schülern um ihn sammelte, von denen mancher älter war als der Meister, überzeugte beinahe genau so stark. Überdies wusste man: für viele dieser Schüler war Lukas ter Meulen Grund und Kompass ihres Lebens geworden.

Er ward bei keinem literarischen Tee gesehen. Seine Post wurde im Kaffeehaus für ihn abgegeben — die Adresse »dem Dichter Lukas ter Meulen in Holland« genügte. Aber die Einladungen der literarischen Zirkel begrub er in den Papierkorb, der bei seinem Stammtisch eigens für ihn aufgestellt war.

Nur an diesem Stammtisch war er nahbar, und nur, wenn er nicht die List erkannte, ihn als Zierstück für einen Salon mit wohlfeilem geistigen Ehrgeiz zu gewinnen. Denn er hasste diese Lebensformen. Er hasste die gesellschaftliche Vereinigung von Menschen als Wechselstuben für abgegriffene Kleinmünze. Und so einer unvorsichtig genug war, ihm seine Genialität ins Gesicht hinein zu versichern, ja, den verachtete er. Dann erhob sich Lukas ter Meulen — und wär’ es auch gewesen, dass der Kellner just eine frische Tasse duftenden Mokka vor ihm auf die kleine Marmortafel geschoben hätte — er erhob sich und schritt ohne Gruss von hinnen. — Von solcher Art war Lukas ter Meulen.

Er war ein Mensch ohne Überheblichkeit. Er war ein Mensch ohne phantastische Vorstellungen über die Kräfte seines Geistes, an denen er sich nie vermass. Im übrigen schätzte er sie genau so hoch ein wie jene, die ihn kannten. Aber dies war der Unterschied: jene sagten, bei Lukas ter Meulen sei kein Ding unmöglich — wenn er nur wolle, dann könne er sich vornehmen, was es auch sei, es müsse ihm gelingen. Lukas ter Meulen dagegen wusste: sein Wille, sich etwas vorzunehmen, durfte die Grenzen nicht überschreiten, die ihm das unentbehrliche Kaffeehausdasein sicherten.

Er hatte versucht, sein Leben anders zu leben, Da war es aus mit ihm, aus. Von Stund an machte er den Eindruck eines Mannes, dem nie etwas eingefallen wäre. Er wurde blöd am Geiste. Er wurde zitterig an seinem Leibe, und er wurde lass in seiner Kleidung. Er wusste, er würde der verwahrloseste unter den Literaturzigeunern Amsterdams werden, wenn ihn ein Verhängnis dazu verurteilte, die alten Lebensgewohnheiten aufzugeben. — So besass er die Gaben eines Genies ... bis auf diesen mangelnden Willen, oder bis auf die Fähigkeit, an jedem Tag ein Stück zielbewusster Arbeit zu verrichten, oder sich zu einem sichtbaren Werke von Wert und Dauer zu sammeln ... oder wie man das sonst nennen will.

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