Max Geißler - Der Heidekönig

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Der Roman handelt vom Leben des bedeutenden niederländischen Malers Matheis Maris, das der Autor in drei Teilen entfaltet: Lehrjahre, Wanderjahre und Meisterjahre. Aber nur vordergründig geht es um Malerei, mehr darum, was es bedeutet, wenn einem Menschen die Kraft des Schöpferischen zufällt, welche Last und Aufgabe es ist. Es wird davon erzählt, wie der Genius das Äußerste einsetzen muss, um zur Vollendung zu gelangen, von der Sehnsucht eines außerordentlichen Menschen, der keinen Sinn für Ruhm und Vergnügen hat und einzig für sein großes Ziel lebt.-

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In weissen Nebeln lag Amsterdam. Türme funkelten aus der dampfenden Tiefe herauf ... Dereinst hatte Matheis Maris vor solcher Allgewalt hinsinken und anbeten können. Aus jedem Busch auf der Heide hatte er den Ruf Gottes gehört. Es rief auch heute. Aber die Ohren des Matheis Maris waren verschlossen.

So schleppte er seine fröstelnde Übernächtigkeit und sein verstörtes Herz weiter gegen die Stadt und dachte an dem verblödeten Gedanken herum, sich eine Pistole zu kaufen.

Da kamen zwei Männer des Wegs. Und da dieser Weg ein Steig in der Heide war, der sich braun und schmal zwischen Erikabüscheln hindurchschlängelte, dachte Matheis Maris daran, quer durch das taunasse Ried in gemessener Entfernung an jenen vorüberzuschneiden, wobei es ihm wiederum nicht einfiel, in welch ärmlicher Verfassung sich seine Seele befände, da es ihn wie ein Tier der Wildnis trieb, zwei fremden Menschen auszuweichen in Feindseligkeit und Scheu.

Nun blieben die beiden stehen. Einer legte die Hände um den Mund und rief den Namen Matheis Maris über die Heide herüber, Da stellte es sich heraus, dass der Rufer Lukas ter Meulen war.

Seit vielen Wochen hatten sie einander nicht gesehen. Der Dichter war noch länger und dünner geworden. Seine Augen standen in dem klaren Gesicht als die Spiegel von Erkenntnissen, denen nichts erlassen wurde, sofern sie die Person und das Dasein des Lukas ter Meulen betrafen.

Der andere. Er war eine Burg ohne Tor und Eingang. Ein Mensch von unerhört seltsamer Art. Schon in seiner Kleidung zeigte sich das. Er trug zu dieser sehr frühen Heidewanderung einen Zylinderhut, den er vielleicht bei einem Althändler erstanden hatte. Des weiteren war sein langer steckensteifer Leib, den er gravitätisch daherstelzte, angetan mit einem abgeschabten schwarzen Gehrock und einem nankinggelben sehr engen Beinkleids, das durch Stege daran gehindert wurde, im Schreiten ziehharmonika mässig sich emporzufalten. Ein rabenschwarzer, sehr schmaler Knebelbart — der Schnurrbart fehlte — erhöhte den Eindruck der Strichhaftigkeit und der Verfallenheit seines Gesichts, das so eindimensional aussah, als müssten sich die Innenseiten seiner Wangen berühren. Aus diesem unvergesslich einzigartigen Antlitz sprang die Nase kühn und wachsbleich hervor.

Da sich Matheis Maris ersichtlich an ihm wunderte, sagte ter Meulen: „Dieser Herr ist keineswegs der edle Ritter Don Quichotte, wie Sie anzunehmen scheinen, lieber Freund. Seine Waffen sind nicht Schwert und Tartsche, sondern Meissel und Modellierholz. Es ist der Bildhauer Gerbrand van Aken.“

Matheis Maris benahm sich hölzern wie in jener Nacht im Kaffeehaus, in der er vor ter Meulens Weisheit so kümmerlich und bange geworden war.

Und dennoch war es heute ganz anders mit ihm. Damals zog er aus, eine Welt zu entdecken. Und als er ihre Säume sah vom Rande seines Moorschiffleins aus, rief ter Meulen durch den »Telegraaf« über das Land: „Matheis Maris, Gebenedeieter unter den Menschen, sei gegrüsst!“

Der Bildhauer Gerbrand van Aken und Lukas ter Meulen kamen auch an diesem Morgen aus dem Kaffeehause, wo sie die Nacht in bedeutenden Gesprächen verbracht hatten. Von der Stunde der morgendlichen Reinigung waren sie ausgetrieben worden und gedachten nun in lichtbekränzter Frühlingsebene das Werk fortzusetzen. Bei dem Bildhauer van Aken hiess das nichts anderes als: die Burg ohne Tor und Eingang womöglich noch dichter zu machen.

In jüngeren Jahren hatte dieser Bildhauer Figuren von rühmlichem Kunstwerte geschaffen, ein Romstipendium erhalten, in Athen gelebt. Dort war er das Opfer der Idee geworden, aus den bei der Zerstörung des Parthenon erhalten gebliebenen Figuren und Bruchstücken die ursprüngliche Anordnung der Gruppen wieder zu entdecken und das Verlorene im Geist und Glanze der Schöpferwelt hinzuzubilden.

Solcher Verknüpfung von Kunst und Wissenschaft galt seit vielen Jahren sein Dasein. Er träumte davon, einen Mäcen zu finden, der ihn beauftragen würde, ein grosses Modell des Parthenontempels herzustellen. An diesem Werke wollte er Giebel, Skulpturenschmuck, Zellafries und Metopen — — — halt, halt!

Lukas ter Meulen warf mit schweren Weisheiten nach Matheis Maris, mit so schweren Weisheiten, dass dem Maris zumute wurde, als würde er gesteinigt. Vom Parthenon selber hatte er wohl eine dunkle Ahnung. Aber bei den Worten Zellafries und Metopen vergingen ihm die Sinne. Wie den bösen Feind starrte er ter Meulen an. Nach der Folter dieser Nacht, nach quälerischen Wochen erschien ihm der Dichter als das Werkzeug eines gehässigen Schicksals, das darauf ausging, ihm den Rest an Mut und Selbstvertrauen zu rauben. „Skulpturenschmuck, Zellafries und Metopen!“ prasselte es über ihn dahin. Einen Augenblick dachte er an Flucht. Spornstreichs über die Heide wollte er rennen — wie er gestern dem selbstgewählten Leben entflohen war. Denn davon hörte er längst nichts mehr, dass Lukas ter Meulen schalt: in zähem Fanatismus habe Gerbrand van Aken fast ein Menschenalter an jener Sache gearbeitet und darüber fast alle Fäden zwischen seiner Kunst und dem Leben seiner Zeit zerschnitten.

Der kluge ter Meulen gedachte ja nur, seinen langen Freund van Aken auf den richtigen Weg zu führen und zugleich Matheis Maris vor ähnlichen spintisierenden Irrtümern zu bewahren!

Einmal sah er Maris in die Augen und erkannte, dass dieser unmächtig sei, ihm zuzuhören. Der hatte seinen ungefügen Gehstock vor sich in den Sand gestochen und hatte Mühe, sich daran aufrecht zu halten; denn das leuchtende Bild der Morgenerde verschwamm vor seinen Augen in Finsternis.

Sie setzten sich also auf einen Hügel und Matheis Maris erzählte, wie er die Nacht und die Tage vorher verbracht hatte. Das redete er daher mit jener gelassenen Selbstverständlichkeit, die die Frucht tiefster Erkenntnis ist — oder die Folge krankhafter Teilnahmlosigkeit. Wahnsinn sei es gewesen, behauptete Maris, sich in eine Welt zu wagen, für die er nach all seinen Ausmassen zu klein geraten war. Der armselige Jan van Moor mit seiner Fibelweisheit hatte sich zugetraut, durch diese Welt hindurch den Weg zur Sonne zu finden! Und wenn gar vor ihm zwei vom Parthenon in Athen sprachen, von Zellafries und Metopen als von lächerlich geläufigen Dingen, die man im Nachtkaffee herausholt wie eine billige Zigarre aus der Tasche, da stürzte der Himmel über dem Bauernbuben ein! Er hatte nicht einmal eine Ahnung, dass eine venezianische Bombe zweitausend Jahre nach der Errichtung des Parthenon das Dach dieses vollkommensten Denkmals menschlichen Schöpfergeistes zerwetterte in dem ausgesuchten Augenblick, in dem es die Türken als Pulvermagazin benutzten ... Stückweis hatte Matheis Maris dies bisschen Wissen darüber aus dem Gespräche ter Meulens und des Bildhauers aufgelesen — trotz seiner Erdrücktheit ...

Es war all die Zeit her so mit ihm gewesen. Er dachte, er müsste die gesamte Weisheit der Menschen in sich hineinstapeln, um ein Maler werden zu können! Heisshungrig im Geiste rannte er in seinen Tagen umher. Er verschlang alle Bücher, deren er habhaft werden konnte. So eiferte er in der Nacht und suchte am Tag in den Gassen der grossen Stadt nach dem Leben seiner Zeit. Und merkte gar nicht, dass sein Geist und Gemüt wurden wie kleine Wimpel, die an hohen Masten flattern im Sturm! Er merkte das nicht, bis er unter der Föhrenkussel der nächtlichen Heide erwachte und dachte, er sei gestorben, weil es so erlöst und himmelstill um ihn war.

Und nun kam seine Absage an sich selbst: „Ich kann nichts! Ich bin nichts! Ich will nichts mehr! Ich werde nie ein Kerl sein! Ich bin der verlorenste Dummkopf, der dem lieben Gott je geraten ist!“

„Aha!“ sagte Lukas ter Meulen. Er sah ihn aus den Winkeln der Augen an, dabei so von oben herunter und voller Spott — ein nichtswürdiger Blick. Dann dirigierte er den misshandelten Rest seiner Virginia von Steuerbord nach Backbord und predigte dem sonderbaren Herrn Gerbrand van Aken wieder das Evangelium. — Nicht einmal wert einer Randglosse erachtete er den Matheis Maris.

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