Herr de Chamant, den der Leser in Verkennung der Sachlage angesprochen hat, dreht sich indigniert nach ihm um; seine Tochter Hortense sieht ihn hochmütig an und hebt ihre süßen Schultern.
Die Tochter des Chronos ‹sich rasch dazwischendrängend›
Das war ein Fauxpas, lieber Leser. Die Herrschaften sprechen kein Deutsch. Überdies kommt Herr Belfontaine erst viel später –.
Der Leser ‹verwirrt›
Verzeihung! Wer hat nun eigentlich wieder einen Anachronismus begangen? Der Autor oder ich?
Die Tochter des Chronos
Keiner von beiden. Herr Belfontaine steht jetzt auf der Rückseite der Erzählung und wird von ihr verdeckt. Wenn er auftaucht, ist er 11 Jahre älter, als er eingangs gewesen ist.
Der Leser
Und wo bin ich jetzt?
Herr Chronos ‹seine Tochter beiseite schiebend›
Fort, fort, sonst fresse ich dich, du kleines Ungeheuer! Das ist meine Eigenart. Zu dem Leser gewandt Sie sind jetzt in Senlis, werter Freund, einem kleinen, aber historischen Städtchen mit herrlicher Kathedrale. Eine Turmbesteigung gefällig? Der Ausblick lohnte sich schon.
Der Leser ‹ängstlich›
Sehr freundlich. Aber ich fürchte – –
Er will sagen: ,schwindlig zu werden‘; Herr Chronos blickt ihn durchdringend mit furchtbarem Ausdruck an und schwillt wie ein eisenklirrender Drache, der Blut getrunken hat.
Herr Chronos
Wissen Sie immer noch nicht, wo Sie sind?
Man hört Geschützdonner nah und fern
Sie sind gegen Ende des ersten Weltkriegs in eine Idylle geraten.
Der Leser ‹fassungslos›
In eine Idylle?
Herr Chronos
Ganz richtig. In eine Idylle des Satans; eine Enklave der Hölle, welche sich in ihr spiegelt und ihren Höllencharakter auf neue Weise bezeugt.
Der Leser
Der Faden! Der Faden der Ariadne! Wo läuft er? Wo fasse ich ihn?
Herr Chronos
Er läuft aus der Mitte dieser Enklave in die zweite Grotte hinein! Diesmal ist es ein Ort der Buße: eine Klosterzelle des Karmel, in der Sie sich wiederfinden.
Der Leser
Und das Haus mit der Aufschrift »Mundus«?
Herr Chronos
Das Gleiche. Erkennen Sie es nicht mehr? Dort kommt auch Herr Belfontaine wieder zurück. Wie ich schon sagte: 11 Jahre älter. Sieben davon in Senlis.
Der Leser
Er ist verändert.
Herr Chronos
Finden Sie wirklich? Das wird bald noch deutlicher werden. Wenn erst die dritte Phase beginnt, gleicht er sich selber nicht mehr.
Der Leser
Wenn es gestattet ist, möchte ich sehen, auf welcher Seite wir sind.
Herr Chronos
Wozu? Die Seitenzählung beginnt und endigt auch wieder mit 1.
Der Leser
Das heißt: Sie führt weiter, indem sie zurück –
Herr Chronos
Und zurück, weil sie weiterführt.
Indem er spricht, verwandelt sich Chronos in den Mönch von Heisterbach.
Der Mönch von Heisterbach
Haben Sie Ihren Faden noch? Man sieht nicht mehr die Hand vor den Augen. Es fängt an, dunkel zu werden.
Der Leser
Werden wir noch nach Hause kommen aus diesem Labyrinth? Und setzt sich wieder die zweite Grotte in der dritten fort wie bisher?
Der Mönch von Heisterbach
Die dritte Grotte war immer da und hat die erste und zweite von Anfang an überwölbt.
Der Leser
Dann wäre also die dritte Grotte der »Mundus« an und für sich? Verstört in die Runde blickendDie Beleuchtung ist wirklich sehr ungenügend. In diesem flackernden, kleinen Lichtschein gleicht nun der ganze große Auktionsraum einer einzigen Rumpelkammer. Dieser schäbige Schreibtisch – zerbrochene Stühle – die Lederbände am Boden zertreten, zerrissen und angekohlt. Hier muß ein Feuer gewütet haben, es kann nicht anders sein. Wer wird wohl noch etwas ersteigern wollen, außer Hermes, dem Totenführer? Und wer hat den Obolus, um zu bezahlen, wenn der beinerne Hammer fällt?
Der Mönch von Heisterbach
‹sieht ihn schweigend an und zieht die Kapuze über . . .›
COMMYSTIS COMMITTO
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