August Klingemann - Die Nachtwachen des Bonaventura
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Er verschwur jetzt nacheinander in zehn Charaktern aus den neuesten Dramen und Tragödien seine Seele, wenn er jemals treulos; zuletzt redete er gar noch in der Manier des Don Juan, dem er diesen Abend beigewohnt hatte, und schloß mit den bedeutenden Worten: „Dieser Stein soll als furchtbarer Geist erscheinen bei unserm nächtlichen Mahle, meine ichs nicht redlich!“
Iffland(† 1814): Schauspieler / Kotzebue († 1819): Lustspieldichter
Ich merkte mirs und hörte nun noch, wie sie ihm das Haus beschrieb, und eine geheime Feder an der Tür, wodurch er sie öffnen könne, zugleich auch die Mitternachtsstunde zum Gastmahle festsetzte.
Ich war eine halbe Stunde früher auf dem Platze, fand das Haus, die Tür nebst der geheimen Feder, und schlich leise mehrere Hintertreppen hinauf bis zu einem Saale, auf dem es dämmerte. Das Licht fiel durch zwei Glastüren; ich nahete mich der einen, und erblickte ein Wesen in einem Schlafrocke am Arbeitstische, von dem ich anfangs zweifelhaft blieb, ob es ein Mensch oder eine mechanische Figur sei, so sehr war alles Menschliche an ihm verwischt, und nur bloß der Ausdruck von Arbeit geblieben. Das Wesen schrieb, in Aktenstöße vergraben, wie ein lebendig eingescharrter Lappländer. Es kam mir vor, als wollte es das Treiben und Hausen unter der Erde schon im Voraus über ihr kosten, denn alles Leidenschaftliche und Teilnehmende war auf der kalten hölzernen Stirne ausgelöscht, und die Marionette saß, leblos aufgerichtet, in dem Aktensarge voll Bücherwürmer. Jetzt wurde der unsichtbare Draht gezogen, da klapperten die Finger, ergriffen die Feder und unterzeichneten drei Papiere nacheinander; ich blickte schärfer hin – es waren Todesurteile. Auf dem Tische lagen der Justinian und die Halsordnung, gleichsam die personifizierte Seele der Marionette.
Tadeln konnte ichs nicht; aber der kalte Gerechte kam mir vor wie die mechanische Todesmaschine, die willenlos niederfällt; sein Arbeitstisch wie die Gerichtsstätte, auf der er in einer Minute mit drei Federzügen drei Todesurteile vollstreckt hatte. Beim Himmel! hätte ich die Wahl zwischen beiden, lieber wäre ich der lebende Sünder, als dieser tote Gerechte!
Noch mehr ergriff es mich, als ich sein wohlgetroffenes in Wachs bossiertes Konterfei ihm unbeweglich gegenüber sitzen sah, als wäre es an einem leblosen Exemplare nicht genug, und eine Dublette nötig, um die tote Seltenheit von zwei verschiedenen Seiten zu zeigen.
Jetzt trat die Dame von vorhin ein, und die Marionette zog die Mütze ab und legte sie ängstlich erwartend bei sich hin. „Noch nicht schlafen gegangen?“ sagte jene, „was führen Sie für ein wildes Leben! die Phantasie ewig angespannt!“ „Phantasie?“ fragte er verwundert, „was meinen Sie damit? Ich verstehe die neuen Terminologien so selten, in denen Sie jetzt reden.“ „Weil Sie sich für nichts Höheres interessieren; nicht einmal für das Tragische!“ „Tragisch? Ei allerdings!“ antwortete er selbstgefällig, „sehen Sie hier, ich lasse drei Delinquenten hinrichten!“ „O weh, welche Sentiments!“ „Wie? Ich dachte Ihnen eine Freude damit zu machen, weil in den Büchern die Sie lesen, so viele ums Leben kommen. Deshalb habe ich auch, um Sie zu überraschen, die Hinrichtungen an Ihrem Geburtstage festgesetzt!“ „Mein Gott! Meine Nerven!“ „O weh, Sie bekommen den Zufall jetzt so häufig, daß mir jedesmal bang im Voraus wird!“ „Ach ja, Sie können leider dabei nicht helfen. Gehen Sie nur, ich bitte, und legen Sie sich schlafen!“
Justinian, Halsordnung: Rechtsbücher
Das Gespräch war zu Ende, und er ging, indem er sich den Schweiß von der Stirn trocknete. Ich beschloß in dem Augenblicke, teuflisch genug, ihm noch womöglich diese Nacht seine Frau in die hochnotpeinliche Halsgerichtsordnung auszuliefern, damit er Macht über sie erhielte.
Es währte nun auch gar nicht lange, als mein Mars zu seiner Venus schlich. Mir fehlte zum Vulkan, da ich von Natur hinkte, und nicht zum Besten aussah, eben wenig mehr, als das goldne Netz, indeß beschloß ich, in Ermangelung dessen, einige goldene Wahrheiten und Sittensprüchlein anzuwenden. Anfänglich ging es ganz leidlich zu; mein Bursche sündigte bloß an der Poesie durch eine zu materielle Tendenz seiner Schilderungen; er malte einen Himmel von Nymphen und sich neckender Liebesgötter an den Betthimmel, unter dem er zu ruhen gedachte, den Weg dahin bestreute er mit Vexierrosen, die er zahlreich in zierlichen Redefloskeln von sich warf, und die Dornen die ihm dann und wann die Füße verwunden wollten, umging er durch leichte frivole Wendungen.
Als der Sünder sich nun aber so in ein poetisches Element versetzt, und die Moral völlig, dem Geiste der neuesten Theorien gemäß, abgewiesen hatte, der grünseidene Vorhang vor der Glastür herabrollte und das Ganze ein Gardinenstück zu werden begann, wandte ich rasch mein antipoeticum an und stieß gellend in das Nachtwächterhorn, worauf ich mich auf ein leeres Piedestal, das für die Statue der Gerechtigkeit, die bis jetzt noch in der Arbeit, bestimmt war, schwang, und still und unbeweglich stehen blieb.
Der furchtbare Ton hatte die beiden aus der Poesie und den Ehemann aus dem Schlafe geschreckt, und alle drei eilten plötzlich zu gleicher Zeit aus zwei verschiedenen Türen.
„Der steinerne Gast“, rief der Liebhaber schaudernd, indem er mich erblickte; „Ah, meine Gerechtigkeit!“ der Ehemann, „ist sie endlich fertig geworden; wie unerwartet hast du mich dadurch überrascht, Liebchen!“ „Reiner Irrtum“, sagte ich, „die Gerechtigkeit liegt noch immer drüben beim Bildhauer, und ich habe mich nur provisorisch auf das Piedestal gestellt, damit es bei besonders wichtigen Gelegenheiten nicht ganz leer sei. Es bleibt zwar immer mit mir nur ein Notbehelf, denn die Gerechtigkeit ist kalt wie Marmor und hat kein Herz in der steinernen Brust, ich aber bin ein armer Schelm voll sentimentaler Weichlichkeit und gar dann und wann etwas poetisch gestimmt; indeß, bei gewöhnlichen Fällen für das Haus, mag ich immer gut genug sein, und wenn es Not tut, einen steinernen Gast abgeben. Solche Gäste haben das für sich, daß sie nicht mitessen und auch nicht warm werden, wo es Schaden bringen könnte, dagegen die andern leicht Feuer fangen, und es dem Hausherrn vor der Stirn heiß machen, wie mir das Beispiel nahe liegt.“
„Ei, ei, mein Gott, was ist denn das?“ stammelte der Ehemann.
„Daß die Stummen zu reden anfangen, meinen Sie? das fließt aus der Frivolität des Zeitalters. Man sollte nie den Teufel an die Wand malen! Unsere jungen Herren von Welt setzen sich aber darüber hinaus und mißbrauchen dergleichen bei schwachen Seelen, um sich von der heroischen Seite zu zeigen. Da habe ich nun meinen Mann beim Worte genommen, ob ich gleich eigentlich nicht hierher gehöre, sondern draußen auf dem Markte stehe im grauen Mantel als heiliger Crispinus von Stein.“
„Du Gott, was soll man davon denken!“ fuhr jener beängstet fort, „es ist gar nicht in der Ordnung und ein unerhörter Fall!“
„Für den Rechtsgelehrten gewiß! Dieser Crispinus war nämlich ein Schuster, legte sich aber aus besonderer Frömmigkeit und einem wirklichen Überflusse von Tugend auf die Dieberei und stahl das Leder, um den Armen Schuhe daraus zu machen. Was läßt sich da entscheiden, reden Sie selbst! Ich sehe keinen andern Ausweg, als ihn zuerst zu hängen, und nachher zu kanonisieren. Aus ähnlichen Gründen müßte man z. B. gegen Ehebrecher verfahren, die bloß um den Hausfrieden aufrecht zu erhalten, gegen die Gesetze verstoßen; der ahimus ist hier offenbar ein löblicher, und darauf kommts doch hauptsächlich an. Wie manche Frau würde nicht ihren Mann zu Tode quälen, wenn nicht ein solcher Hausfreund sich einfände und aus reiner Moralität zum Schurken würde. Hier stehe ich eigentlich an meinem Thema, und wir können nun in Gottes Namen die hochnotpeinliche Halsgerichtsordnung aufschlagen. – Doch ich sehe daß die Inquisiten bereits beide in Ohnmacht liegen; da müssen wir im Prozesse eine Pause machen!“ „Inquisiten?“ fragte der Ehemann mechanisch. „Ich sehe keine, die dort ist meine Ehehälfte!“ „Schon gut, wir wollen fürs erste bei ihr stehen bleiben. Ehehälfte! Ganz recht! das heißt: das Kreuz oder die Qual in der Ehe – und wahrhaftig das ist schon eine exemplarische Ehe, wo dieses Kreuz nur die Hälfte ausmacht. Seid Ihr nun, als die zweite Hälfte, der Ehesegen, so ist Eure Ehe wirklich ein Himmel auf Erden.“
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