Isolde Kurz - Vanadis

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"Es war in der Zeit, wo die Frauen noch lange Haare und kurzen Verstand hatten und demgemäß in der Versammlung schweigen mussten, dafür aber von Küche und Alkoven aus desto herzhafter die Welt regierten", so beginnt dieser ergreifende Roman. Dieses Schicksal einer Frau wäre auch der Gelehrtentochter Vanadis Folkwang bestimmt gewesen, hätte sie nicht von Anfang an ihren eigenen Kopf gehabt. Und so geht sie ihren Weg, der von schweren Verlusten und überraschenden Wendungen geprägt ist bis zum Ende. AUTORENPORTRÄT Isolde Kurz (1853 – 1944) war eine deutsche Schriftstellerin und Übersetzerin. Ihre Kindheit nahe Stuttgart schilderte sie später als idyllisch, jedoch nicht frei von Konflikten zwischen dem freigeistigen Lebens- und Erziehungsstil ihrer Eltern und den bodenständigen Anschauungen der Dorfbevölkerung. Seit 1873 lebte sie für über 40 Jahre in Florenz. Ihre Novellen und Erzählungen spielen meist in Mittelitalien. Sie starb – 90jährig – in Tübingen.

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Als das Feuer ausgebrannt und die wilde Schar abgezogen war, stand das kleine Mädchen noch immer bei dem Opferstein und sah in den Aschenhaufen. Plötzlich erwachte sie aus dem Taumel:

„Meine Vana! Wo ist Vana?“

„Närrin, die bist du ja selber“, hohnlachte Roderich, der allein zurückkam.

„Die andre mein’ ich, die Lumbell! Meine arme Lumbell! Wo habt ihr sie?“

Das ging dem bösen Roderich über den Spott, er wurde betreten.

„Hast sie doch selbst verbrannt, du dummes Ding! Hier sind ja noch ihre Augen in der Asche.“

Da weinte das Kind auf, wie es noch nie geweint hatte, weinte stromweise unter schüttelndem Schluchzen und riß sich ganze Strähnen des blonden Haares aus. In der Verzweiflung wollte sie gar ihren Kopf in dem rauchenden Aschenrest begraben, daß die entsetzte Kinderfrau sie gegen sich selbst beschützen mußte und ihr Urfeind erschrocken davonschlich.

Wortlos in einen Winkel gekauert, verbrachte sie den Rest des Unglückstages, nachdem ihr die verwundete Hand von der Großmutter verbunden worden war. Von da an wollte sie mit keiner Puppe mehr spielen; das grausame Ende der Lumbell und ihre eigene Beteiligung daran war ein großes und schweres Erlebnis, das als tragisches Rätsel auf dem untersten Grunde des Kindergemütes zurückblieb.

Der Stern des Hauses war die alte Frau van der Mühlen. Mit einem Manne vermählt, der ihr innerlich immer fremd geblieben, hatte sie bis in die vorgerückten Jahre herauf Neigungen erweckt, deren Erinnerung sie beglückte und jung erhielt. Und noch immer suchten die Männer gerne ihre Gesellschaft, sie fühlten unter dem Schleier, den das nahende Alter ihr übergeworfen hatte, das Jugendfeuer und den Jugendreiz hindurch, jetzt von dem Schmelz einer ganz leisen Wehmut verklärt. Sie hielt sich nicht an das Herkommen, das damals die älteren Frauen zwang, auf ihre oft noch schönen Haare plumpe Stoffwülste oder unförmige Hauben zu setzen und ihre Gestalt in einer trübseligen, quäkerhaften Alterstracht verschwinden zu lassen. Ebensowenig suchte sie durch zu jugendlichen Anzug zu täuschen, sondern kleidete sich immer in eine helles, mit Schwarz verziertes Grau, das ihr gut zu Gesichte stand, und nach einem frei erfundenen Schnitt, der sie der Zeit entrückte. Unter den weiten offenen Ärmeln trug sie Sommer und Winter duftigweiße gestickte Unterärmel, die im Verein mit einem ebensolchen Kragen sich äußerst schmuck ausnahmen, und auf dem leicht angegrauten Haar eine Art Stuartschneppe, die ihren Wuchs erhöhte und ihr etwas Königliches gab. Ihre Bewegungen waren noch immer leicht und rasch, dabei kannte sie keine Eile, sondern tat alles zur rechten Zeit und war immer fertig, sie pflegte von sich zu rühmen, daß sie niemals auch nur eine Viertelstunde habe auf sich warten lassen. Sie besaß viel Mutterwitz und strömte, wenn sie angeregt wurde, von guten Einfällen nur so über. Dabei verfügte sie über ausgebreitete, wenn auch lückenhafte Kenntnisse. Da die Frauen ihrer Zeit geistige Güter nur durch das Leben selbst, vor allem durch den Umgang mit geistvollen Männern erlangen konnten und hierzu Weitherzigkeit in der Liebe ein sehr gangbarer Weg war, hatte sie wie viele ihrer begabten Zeitgenossinnen in jüngeren Jahren stets einen Kreis von Verehrern um sich zu halten verstanden, die ihr Gesichtsfeld erweiterten: Männer der Literatur, der Politik oder der Wissenschaft, unter denen jeweils einer der Begünstigte war, aber ein jeder hoffen konnte, auch einmal an die Reihe zu kommen. Die Freunde ihrer Frühzeit pflegten lächelnd zu sagen: „Ihr ist viel vergeben, denn sie hat viel geliebt.“ – Doch hatte sie im ganzen von böser Nachrede nie viel zu leiden gehabt. Die Zeit, in der sie aufwuchs, und die Klasse, der sie angehörte, hatten sich großer Nachsicht in Sachen der Liebe beflissen, und ihr aufrichtiges, von jeder Mißgunst freies Wohlwollen wie ihre hilfreichen Hände machten, daß ihr niemand böse sein konnte. Die Neigungen, die sie erweckte und erwiderte, hatten ihr Leben angenehm erwärmt, aber nicht versengt, noch mit Stürmen auf den Grund durchrüttelt.

War die Liebe ausgeliebt, so machte sie die gewesenen Günstlinge zu Freunden, und leidenschaftslos, wie sie war, konnten auch gelegentliche Enttäuschungen ihr keine Bitterkeit bereiten. Nur einmal war ihr ein Mann begegnet, für den sie fähig gewesen wäre, sich selbst zu verlieren. Aber seine Liebe glitt ab auf ein jüngeres, neben ihr erblühtes Haupt. Sie dankte dem Schicksal, als die Versuchung vorüber war. So klang ihr Leben in einem friedeseligen Abendlied aus. Und doch hatten die letzten Jahre ihr zwei tiefe Wunden gebracht: ihr einziger Sohn war das Opfer eines Unfalls geworden, und ihrer jüngsten Tochter, der vermählten Folkwang, hatte die Geburt Esthers das Leben gekostet; von der älteren trennte sie seit langem der Ozean. Aber sie hatte sich dem Kummer nicht hingegeben, sie lebte für das nachwachsende Geschlecht. Dabei pflegte sie den schwachsinnig gewordenen Gatten mit heldenhafter Selbstverständlichkeit und ließ sich niemals eine Ungeduld über sein kindisches Gehabe und seine lästigen Gewohnheiten anmerken. Ihre Wohnung mit der kostbaren alten Einrichtung glänzte wie ein Reliquienschrein, obgleich sie einen großen Teil der häuslichen Arbeit selbst verrichten mußte. Trotzdem blieben ihre schönen Hände ganz weiß und jugendlich und stets mit funkelnden Ringen geschmückt und fanden noch die Zeit zu kunstreichen Handarbeiten für die künftige Ausstattung der Enkelinnen und zu allerlei lustigen Erfindungen für die Kinderstube.

In diesen Händen lag die Leitung der kleinen Vanadis, denn Vater Folkwang, der die Tage in seinem Studierzimmer verbrachte und seine altnordischen Forschungen niederschrieb, kam für Kindererziehung nicht in Betracht. Tante Fanny aber, seine verwitwete Schwester, die über die Jugend gesetzt war, hatte kein Verständnis für das kleine Mädchen und somit auch keine Macht über sie. Sie mochte ihr rufen, solange sie wollte, Vanadis regte sich nicht, während sie Flügel bekam, sobald die Großmutter einen Wunsch äußerte.

Für diese Tante Fanny, Heinrich Folkwangs ältere Schwester, war es ein Unglück, fünf bis sechs Jahrzehnte zu früh geboren zu sein. Sie wäre ein glücklicher Mensch geworden, hätten ihr die Vorurteile ihrer Zeit erlaubt, zu studieren und einen ihrem Selbständigkeitstrieb und ihrer Anlage entsprechenden männlichen Beruf zu ergreifen. Allein für einen solchen Lebensgang einer Frau war die Welt noch nicht reif, der bloße Hang danach machte sie schon in ihren Kreisen anstößig. Daher übertrug Fanny ihr geistiges Sehnen und ihren geistigen Ehrgeiz auf den begabten Bruder Heinrich, den sie schon in Kinderschuhen bemuttert hatte. Als sich beim Tode ihres Vaters, des Hamburger Großkaufmanns Heinrich Folkwang sen., herausstellte, daß das Vermögen zum größten Teil einem Halbbruder aus zweiter Ehe gehörte, verzichtete sie auf ihr Erbe, um ihrem Pflegling den Weg zu erleichtern. Dann waren mehrfache Versuche, sich in fremden Häusern eine Stellung zu schaffen, an ihrer Wesensart gescheitert, bis sie sich zuletzt entschloß, einen ehemaligen Angestellten der Firma, der ihre verblühten Reize noch immer mit den Augen seiner Jugend sah, zu heiraten. Der Bund fiel zum Unsegen für beide aus, denn Fanny war nicht für die Ehe geschaffen und konnte in diesem Stand nicht glücklich sein noch glücklich machen. Der Mann, den sie geistig unter sich sah, war ihr zur Last, sie grämte sich, daß sie in keiner höheren Welt mit ihm leben konnte und daß ihr selbst die Mittel gefehlt hatten, sich eine über den weiblichen Durchschnitt hinausgehende Bildung zu verschaffen. Als ihr vergötterter Bruder seine Frau verlor, war sie schon seit Jahren Witwe und kinderlos; daher schien es das richtigste, daß sie nun seinen Kindern wie vordem ihm selber die Mutter ersetzte. Es kann nicht geleugnet werden, daß der Professor, der alles Zarte und Leise liebte, ein wenig erschrak, als die Schwester mit dem knochigen Gliederbau und der harten Stimme vor der Tür stand und erklärte, daß sie zum Bleiben gekommen sei. Aber in seiner Hilflosigkeit konnte er nicht nein sagen und mußte ihr noch dankbar sein, daß sie in die Lücke trat, sonst hätte er nur die Wahl gehabt, eine zweite Frau zu nehmen, wovor ihm graute, oder die Kinder und sich selbst bezahlten Händen anzuvertrauen. Es ging auch besser, als er zu hoffen gewagt hatte, besonders nach der Übersiedlung. Fanny unterzog sich ihrem neuen Amt mit Begeisterung, sie fühlte es als Glück, in der Luft dieses Hauses zu leben, und unter den vielen Knaben war sie in ihrem Element. Sie sorgte für deren leibliches Wohl, überwachte, als sie heranwuchsen, ihre Schulaufgaben und hielt sie in Zucht, daß sie aufs Wort gehorchten. Ihr Liebling war Gunther, in dem sie ihres Bruders Geistigkeit und leicht verletzliches Gemütsleben wiedererkannte und der ihm auch äußerlich am meisten glich. Auf diesen Knaben übertrug sie nun die Erwartungen, die der Vater, durch unglückliche Gemütsanlagen verhindert, doch nicht völlig verwirklicht hatte. Der Neffe, der allen seinen Altersgenossen fast lächerlich weit voraus war, sollte einmal dem Namen Folkwang den Glanz geben, den sie für ihren Bruder umsonst geträumt hatte. Sie nahm sogar diesen Glanz vorweg, indem sie Gunthers Ruhm in der engeren und weiteren Familie verbreitete, und einen Teil davon schrieb sie sich selber zu, weil sie ihm bei den Rechenaufgaben half und seine Vokabeln und Geschichtstabellen mit ihm auswendig lernte. Daß vom Tische dieses Reichen manches nahrhafte Bröcklein für sie abfiel, beglückte sie und war ihr wie ein Ersatz für die nicht in Erfüllung gegangene Hoffnung auf einen innigen geistigen Verkehr mit seinem schweigsamen Vater.

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