Hanne-Vibeke Holst - Seine Frau
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»Charlotte, wird man Sie jetzt zur politischen Sprecherin ernennen?«, fragt Radio Danmark.
»Können Sie bestätigen, dass Sie die neue Zweite Vorsitzende werden?«, klingt es gleichzeitig von TV 2.
»Wie ist Ihre Haltung zu Søren Schouws Kritik am von oben gesteuerten Führungsstil?«
Sie lächelt breiter, bleibt stehen und dreht sich zu den Kameras. »Was Søren Schouw angeht, habe ich schon vor Langem beschlossen, keine Meinung zu ihm zu haben. Darf ich bitte vorbei?«
Im gleichen Moment geht die Tür auf, und derselbe Soren Schouw erscheint. Mit einer Gesichtsfarbe, die auf der gleichen Farbskala wie die korallenroten Wände des Gangs anzusiedeln ist. Eine Nuance, die gut zu den hohen, weiß gestrichenen Paneelen passt, aber weniger zu seiner grauen Tonsur.
»Sie schon wieder!«, zischt er zwischen den Zähnen hindurch.
»Ich schon wieder«, lächelt sie reserviert und schlüpft hinein. Wohlwissend, dass er, sobald sich die Tür hinter ihr geschlossen hat, seiner Frustration darüber Luft machen wird, dass sie ihm zum zweiten Mal sein Spielzeug weggenommen hat. Das erste Mal, als sie sein Umweltministerium übernommen hat. Und jetzt, wo ihr der Posten des Umweltsprechers angeboten wird, für den er Interesse angemeldet hat. Obwohl es nicht üblich ist, dass einem aus dem Amt geschiedenen Minister die Wortführerschaft in seinem früheren Ressort zugeteilt wird. Doch Vittrup hat sich verblüffend umgänglich gezeigt, als sie ihren Wunsch vorgebracht hat. »Einverstanden«, hat er gesagt. »Dann gewöhnst du dich auch an das Sägemehl im Zirkus. Deine Jungfernrede steht auch noch aus.« Sollte sie einmal ihre Memoiren schreiben, wird sie darin die Behauptung der Presse dementieren, dass sie Vittrups Joker gewesen sein soll. Sie ist auch zu grün – im doppelten Sinn –, um in der Fraktionsführung zu sitzen. Sie will die Unken retten. Nicht irgendjemandes Arsch.
»Was hat Schouw bekommen?«, flüstert sie der Sekretärin im Vorzimmer zu.
Die Sekretärin, die ein Faible für »die nordjütische Amazone« hat, schneidet eine verschwörerische Grimasse.
»Grönland und die Faröer.«
»Okay!«, sagt Charlotte und streckt sich. Dann haben die Journalisten ja ihre Story.
Man hat die sozialdemokratische Folketingfraktion einmal mit einer schlummernden Seeschlange verglichen. Mit einem launischen Seeungeheuer, das über lange Zeit in einer Art winterschlafähnlichem Zustand am Meeresboden liegen kann, was den an Land Lebenden den Eindruck von Frieden und Verträglichkeit vermittelt. Ja, so still kann die Seeschlange sein, dass die Menschen ihre Existenz total vergessen oder sogar bezweifeln, dass es sie gibt. Die kleinen Blasen, die Unheil verkündend die glitzernde Wasseroberfläche durchbrechen, werden übersehen oder bagatellisiert als Schnappen der Hechtkiefer nach Beute. Nur die Ältesten und Weisesten wissen, dass die Seeschlange keine Legende ist. Passt man nicht auf, sie nicht zu reizen, sieht man nicht zu, ihr zu opfern und Respekt zu erweisen, kann sie sich plötzlich in ihrer ganzen, gigantischen Größe erheben und wütend ihr alles verzehrendes Maul öffnen, in dem innerhalb eines Augenblicks alles verschwindet. Und wenn der Leiter dieser Fraktion aus sehr verschiedenen Individuen mit sehr verschiedenen Tagesordnungen sich der lauernden Gefahr nicht bewusst ist und nicht vermag, die Seeschlange ruhig zu halten, kann sich das bald als fatal erweisen.
Das weiß Per Vittrup nur zu gut. Und genau aus diesem Grund hat er jedem Einzelnen seiner einundfünfzig Fraktionsgenossen in den letzten Tagen tief in die Augen gesehen, zumindest sieht er das so. Ebenso wie er aufrichtig die Meinung vertritt, dass er, soweit möglich, bei der Verteilung der Sprecherposten, der Ausschussposten und so weiter auf jeden Einzelnen Rücksicht genommen hat. Einige musste er natürlich enttäuschen, Soren Schouw ist einer von ihnen, doch mit seinem mittelmäßigen Wahlergebnis hat er nicht gerade ein solides Mandat. Gert scheint sich auch damit abgefunden zu haben, dass Soren Schouw weiter nach unten getreten wird. Und Meyer scheint zufrieden damit, dass Charlotte diesmal nicht Teil der Fraktionsführung wird. Sie war sogar absolut dagegen, dass ihre Protegé zur Zweiten Vorsitzenden gemacht wird, eine Idee, die eigentlich auf ihrem Mist gewachsen ist. »Zu früh«, war ihr einziger Kommentar, als sie den Vorschlag abgewiesen hat. Dieser Posten ging somit an Christina Maribo, während Gert seinen jungen Bewunderer Martin Jansen zum Zweiten Vorsitzenden berufen hat. Somit dürften mit ihm an der Spitze, Meyer als Fraktionsvorsitzendem, Gert als politischem Sprecher und den beiden Jüngeren an den Flügeln Sonne und Wind gleich verteilt sein. Zumindest hatten weder Gert noch Meyer Einwände gegen die anderen Ernennungen, die in ihren Augen »ausbalanciert« sind. Meyer hat ihn sogar gelobt, die etwas beschwerliche Susanne Branner ihres Postens als Umweltsprecherin enthoben und ihr den der Einwanderersprecherin zugeteilt zu haben. In gewisser Weise ein Uriasposten, den sie denn auch mit saurer Miene angenommen hat. Eine Miene, die nur noch saurer wurde, als sie begriff, dass Charlotte als gewöhnliches Mitglied mit in den Ausschuss gekommen ist. Da waren die Jüngsten leichter zu begeistern. Die junge Liv Busk Sørensen strahlte über ihre Ernennung zur Gleichberechtigungssprecherin, und die beiden jungen Sozialdemokraten, Sune Garde und René Nielsen, drückten ebenfalls ihre Freude darüber aus, die Ausbildungs-beziehungsweise die Rechtspolitik zugeteilt zu bekommen. Einige sind leer ausgegangen, auch einige, die geglaubt hatten, dass ihr Talent sie zu mehr als zu Hinterbänklern und einfachen Ausschussmitgliedern berechtige. Er war gnädig genug, ihnen nicht auch noch zu sagen, dass sein größtes Problem bei dem Ränkespiel der Mangel an Talent in der Fraktion war. Es gibt einfach zu wenig Karten.
Doch alles in allem verlief die Fraktionssitzung besser als erwartet. Auch die Presse schien die Konstituierung anzuerkennen, obwohl sie natürlich Schouws Meckereien überspitzt darstellte. Da dieses ehrbare Mitglied mit seiner Kritik jedoch allein stand und sie auch Charlotte nicht dazu bewegen konnten, Enttäuschung über ihre Platzierung zu äußern, geht er davon aus, dass die See nach einigen zu erwartenden Wellenschlägen in den kommenden Tagen wieder spiegelblank daliegen wird. Dann können sie mit der Arbeit beginnen. Dann wird er die nötige Ruhe haben, seine Pläne weiterzuentwickeln. Denn natürlich hat er noch ein paar Asse im Ärmel. Das hier war erst die erste Runde.
Per Vittrup lässt den Rotwein im Glas kreisen, wandert zerstreut durch seine Wohnung und kann sich nicht aufraffen, ins Bett zu gehen. Das sollte er eigentlich. Es ist weit nach Mitternacht, wie er auf dem digitalen Display des Fernsehers sieht. Er stellt das Glas weg und greift nach der Fernbedienung. Macht sich vor, dass er nur kurz CNN checken will. Er sieht sich auch einige Minuten pflichtschuldigst den World Report über Taiwan an, bevor er sich mit leicht gespreizten Beinen in dem Børge-Mogensen-Ohrensessel zurechtsetzt und zu Kanal København zappt. Da bleibt er hängen. Es ist eine schlechte Angewohnheit, die er sich zugelegt hat, nachdem Gitte ihn verlassen hat. Früher hat er nie Pornos gesehen, nicht einmal onaniert. Hatte kein Bedürfnis danach. Auch nicht, wenn er unterwegs war. Jetzt braucht er die adult movies , um zur Ruhe zu kommen. Als eine Art Schlaftablette, von der er langsam abhängig wird. Er schämt sich deswegen. Kommt sich wie ein geiler, pubertierender Jüngling vor. Lässt sich von den armseligen Flittchen anmachen, die ohne jede Scham alles zeigen. Wird wütend, dass sie ihn mit ihrem Lack und Leder erregen, mit ihren nassen, spielenden Zungenspitzen. Aber es funktioniert immer. Auch heute Abend. Zum Teufel, denkt er, als die Hand auf dem Weg zum Hosenstall ist. Man ist schließlich auch nur ein Mann.
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