Hanne-Vibeke Holst - Seine Frau

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Hanne-Vibeke Holsts erster politischer Thriller: Nach außen hin ist der dänische Finanzminister Gert Jacobsen ein freundlicher Mensch und souveräner Politiker, doch zu Hause schlägt er seine Frau Linda. Auf eindrückliche Weise werden sensible Themen wie Missbrauch und Gewalt in der Ehe sowie politische Machtspiele thematisiert. Wie auch in Holsts anderen Romanen geht es um die Frauen in unserer Gesellschaft und die Frage nach Emanzipation.-

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Erleichtert glaubt er sich unversehrt, während der Stift über die Seite fliegt, Punkte miteinander verbindet und Namen auflistet. Er ist in Topform, ja, in einer so imponierenden Topform, dass er die unbedeutende Nadel nicht beachtet, die sich in die Membran gebohrt hat und unweigerlich zu einer langsamen, sehr langsamen und fast unmerklichen Punktion führen wird.

Wie hat er es aufgenommen?«, fragt Thomas schlaftrunken, als sie gegen zwei unter die Bettdecke kriecht und ihre kalten Beine um seine wickelt.

»Wie ein Elefant, den eine Mücke gestochen hat. Entweder ist er erschreckend dickhäutig oder auf dem besten Weg, Harakiri zu begehen. Ist das bei Männern so?«

»Was?«

»Dass sie die Muskeln spielen lassen, selbst wenn das Schiff untergeht?«

»Wenn Mann gleich Macho ist«, lacht er gedämpft und wickelt sich eine ihrer ackerbraunen Haarlocken um den Finger. »Wie geht es dir?«

»Mir?«, seufzt sie. »Ich bin müde. Hundemüde. Und deprimiert. Wie können sich so viele Dänen so sehr irren? Es war wie auf einem Beerdigungskaffee da drinnen ...«

»Freust du dich nicht, dass du gewählt worden bist?«

» Falls ich das bin. Doch, natürlich tue ich das ...«

»Was meinst du, schaffst du das?«

»Schaffe ich was?«, fragt sie und gähnt.

»Zu uns anderen Sterblichen herabzusteigen. Wenn du keine Ministerin mehr bist?«

Sie setzt sich abrupt im Bett auf, sodass er erschrocken mit den Augen klimpert.

»Was redest du da für einen Mist? Ich habe mich doch nie von der Position blenden lassen! Ganz im Gegenteil, ich habe vom ersten Tag an gewusst, dass dieser Stuhl nur geliehen ist! Du solltest doch vor allen anderen wissen, dass ich nie daran gezweifelt habe, dass ein Ministerposten eher ein Mittel als ein Ziel ist. Oder hast du das anders erlebt?«

»He, Lotte«, beruhigt er sie friedlich. »Das war nicht so gemeint.«

»Entschuldigung«, sagt sie und schlüpft wieder unter die Decke. »Das ist die Müdigkeit. Und irgendwie ist es ja auch nicht so leicht, diesen Job aufzugeben. Wir waren gerade so gut in Schwung gekommen.«

»Von allem anderen einmal abgesehen, hast du so zumindest weniger Stress, nicht?«, sagt er und lässt seine Hand über ihre Hüfte gleiten. »Hast mehr Zeit für deine Familie ...«

»Von allem anderen einmal abgesehen ...«, sagt sie und schiebt die Hand fort, die auf dem Weg unter ihren Slip ist. »Nicht heute Abend, Schatz!«

»Ich habe es übrigens noch nie mit einem Mitglied des Folketings getrieben!«

»Na bitte, dann hast du ja etwas, worauf du dich freuen kannst!«, sagt sie, küsst ihn auf die Wange und macht die Nachttischlampe aus.

Ich wache davon auf, dass er nach mir tritt. Nicht brutal, eher wie man nach einer toten Ratte tritt oder nach einem schlafenden Stadtstreicher, um zu sehen, ob er erfroren ist. Ich bin nicht erfroren, aber ich wünschte, ich wäre es, denn als ich ihn ansehe, frisch rasiert und angezogen, sehe ich mich selbst: eine Frau in mittleren Jahren, die sturzbetrunken auf dem Sofa in sich zusammengefallen ist, in einem zu kurzen, hochgerutschten Kleid, mit nicht mehr ganz festen Oberschenkeln, gebleichtem Haar und zerzauster Frisur, verwischter Mascara und Tränensäcken unter den rot unterlaufenen Augen. Und in dem Ekel, mit dem er die Schuhspitze zu sich zurückzieht, rieche ich mich auch: Alkohol, Zigaretten, Parfüm, Klimakteriumsschweiß.

»Entschuldigung«, murmle ich und halte abwehrend die Hand hoch. Aber er schlägt nicht, tritt nur noch einmal, diesmal etwas fester. In die Seite.

»Steh auf!«, befiehlt er. »Es ist halb sieben!«

Ich hieve mich auf die Ellenbogen. Werfe einen Seitenblick auf den Sofatisch mit der Flasche Smirnoff, dem Saftkarton, der leeren Zigarettenpackung und dem überquellenden Aschenbecher. Der Fernseher ist ausgeschaltet, aber der in der Küche läuft, das kann ich hören. Ich bin noch immer voll, der Alkohol strömt durch meine Blutbahnen, und deshalb bin ich tollkühn, obwohl ich Angst habe.

»Kommst du nicht mehr im Morgenfernsehen?«, frage ich und muss über meine eigene Dummheit kichern, weil sie wirklich so über alle Maßen dämlich ist, da ich weiß, dass man Männern, die man gerade gefeuert hat, solche Fragen einfach nicht stellt.

»Steh auf!«, wiederholt er und zieht sich einen Schritt weiter zurück, aber so leicht will ich ihn nicht gehen lassen; ich möchte gern mit ihm reden, ich möchte ihm gern zeigen, dass auch ich gefeuert worden bin. Ich bin verdammt noch mal die ganze Zeit dabei gewesen, war Frau Minister dies und Frau Minister das, war mit auf Bällen im Schloss und auf Hochzeiten in Fredensborg, habe das Arbeitergesangsbuch dünngesungen und an so vielen langweiligen offiziellen Abendessen und hirnrissigen Damenveranstaltungen teilgenommen, dass man mir die Tapferkeitsmedaille verleihen sollte. Manchmal, zugegeben, vor allem in den letzten Jahren, hat das zu ein paar kleineren Skandalen von der Art geführt, die anständige Menschen die Augenbrauen hochziehen und Protokollchefs und Diplomaten zur akuten Schadensbegrenzung schreiten lassen. Aber davon einmal abgesehen, war ich scheißloyal und habe nie – nie! – etwas darüber verlauten lassen, was hinter der Fassade abläuft. Und deshalb finde ich mich an diesem Morgen nicht damit ab, ignoriert zu werden, an diesem Morgen, an dem ich wahrscheinlich über zwei Promille im Blut habe und zu betrunken bin, um wirklich Angst zu haben, und deshalb die Linda aus dem Südhafen zum Zug kommen lasse. Und sie ist nicht besonders nett an diesem Tag nach der Wahl, sondern eher frohlockend, an der Grenze zur Schadenfreude, als sie ihm direkt in die Augen sieht und lachend sagt:

»Verdammt, habt ihr den Arsch versohlt bekommen!«

Das lässt er merkwürdigerweise mit einem Schulterzucken durchgehen wie ein Fußballspieler, der den Elfmeter nicht nutzt, doch so leicht soll er nicht davonkommen, deshalb mache ich mit schräg gelegtem Kopf hartnäckig weiter:

»Du vernichtest ihn, nicht? Du machst Per kalt?«

Das wirkt, jetzt geht die Sicherung durch, und er stürzt sich auf mich, zieht mich an den Haaren hoch und schleppt mich über den Wohnzimmerboden, raus auf den Gang und ins Badezimmer, wo er mit einer Hand die kalte Dusche aufdreht, während er so fest an meinen Haaren reißt, dass es sich anfühlt, als würde er mir die Kopfhaut abziehen, und mich unter den eiskalten Strahl schiebt, der mich keuchen und um Atem ringen lässt. Er brüllt wie gewöhnlich verrücktes Weibsbild! , doch ich schreie nicht, denn ich muss mich übergeben, was ich in einem platschenden Strahl tue, der auch ihn trifft.

Das ist eine neue Variante, das ist noch nie passiert, und allein die Tatsache, dass wir vom Manuskript abweichen, verwirrt ihn so, dass er mich loslässt, um an seinem besudelten Hemd hinunterzugucken, das ansonsten so schön und frisch gebügelt ist. Ich sehe meine Chance gekommen, die Dusche auszustellen, und deshalb hören wir auch das insistierende Klingeln. Ratlos sehen wir einander an, und in dieser Ratlosigkeit sind wir Verschworene, weil wir uns beide schämen. Und die Scham lässt ihn das Hemd über den Kopf ziehen und auf die Fliesen werfen, um mit nacktem Oberkörper die Tür zu öffnen. Damit niemand auf die Idee kommt, dass wir etwas zu verbergen haben.

Ein seltenes Mal tue ich das Richtige, schließe die Badezimmertür ab und gehe zurück unter die Dusche, wo ich das warme Wasser über mein nasses Kleid laufen lasse, während das currygelbe Erbrochene in Wirbeln durch den Abfluss fließt. Glücklicherweise sind nur sehr wenige unverdaute Essensreste darin, ein paar Nudeln und Mais von einem Nudelschnellgericht; das ist der Vorteil, wenn man mehr trinkt als isst. Ich erbreche mich kurz noch einmal, nur ein kleiner Blubb, während ich warte, dass er zurückkommt. Wenn er in dieser Stimmung ist, tritt er die Tür ein, und da es in meinem Leben keinen Notausgang gibt, gibt es auch keinen im Badezimmer.

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