Franz Werfel - Stern der Ungeborenen. Ein Reiseroman

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Stern der Ungeborenen. Ein Reiseroman: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein Science-Fiction-Roman aus dem Jahr 1946, der immer noch aktuell ist: Dieser von Franz Werfel zwei Tage vor seinem Tod abgeschlossene Reiseroman vereint Traumsequenzen und Utopien auf magische Art und Weise. In der Struktur an Dantes «Göttlicher Komödie» orientiert und in drei Teile aufgeteilt, begleitet der Roman den Reisenden F. W. und dessen wiedererstandenen Freund B. H. im Jahr 1943 auf ihre dreitätige Zukunftsreise, in der die Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit verschwimmen.-

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Während dieser Erklärungen hielt er mir ein Ding unter die Nase, das größer war als eine Taschenuhr und kleiner als ein Barometer, also ungefähr einem bescheidenen Kompaß glich. Da ich auf B.H.s abgebissene Fingernägel starrte, wurde ich nicht sogleich gewahr, daß ich Instrumente gleich diesem längst schon gesehen hatte. Es schien mir eines jener Geduldspiele aus meinem Kindheitsbesitz zu sein, bei denen man durch geschicktes Manövrieren bunte Kügelchen in die dazu bestimmten Löchlein praktizieren mußte.

„Ich verstehe nichts von Mathematik“, sagte ich ausweichend, während ich das alte Spielzeug betrachtete, staunend und von unsagbar schwermütigen Empfindungen bewegt.

„Die Mathematik ist nur ein Hilfsmittel“, beruhigte mich B.H. „Sie ist eine tautologische Operation, die ein Zeichen einem andern gleichsetzt, um durch solche Gleichsetzungen zu unbekannten Resultaten vorzudringen. Auf der Leiter der Gleichsetzungen läßt es sich freilich getrost herumklettern, wie du sehr bald selbst erfahren wirst.“

Und indem er mit stumpfem Zeigefinger auf das glasbedeckte Zifferblatt des Geduldspiels hinwies:

„Siehst du hier die beiden konzentrischen Kreise der kleinen Löchlein? Der äußere gehört der Mathematik an. Da müssen die blaßblauen Kügelchen hinein. Hier! Da du unsichtbar bist, kannst du gewiß auch ohne Brille diese Diamantschrift lesen . . .“

Und ich las ohne Brille und ohne Mühe: „ ,Galaktischer Zeitpunktʻ ― ,Planetarer Zeitpunktʻ ― ,Kontinentaler Zeitpunktʻ ― ,Örtlicher Zeitpunktʻ ― ,Galaktischer Raumpunktʻ ― ,Planetarer Raumpunktʻ ― ,Kontinentaler Raumpunktʻ — ,Örtlicher Raumpunktʻ ― ,Genaue Winkelneigung des Lichtstrahlsʻ.“

„So, da wären wir“, sagte B.H., während er mit jungenhafter Freude an seiner Überlegenheit die blaßblauen Kügelchen in die Löchlein hineinbalancierte, welche die obigen Beschriftungen zeigten. Die Geschicklichkeit, mit welcher er das Geduldspiel beherrschte, war mir geradezu unfaßlich.

„Ich verstehe nichts davon“, stieß ich hervor, „und ich will auch nichts davon verstehen.“

Unbeirrt von meinem Widerstand, setzte er seine Belehrung fort, mit dem Fingernagel den innern Kreis auf dem Zifferblatt des Instrumentes nachziehend:

„Siehst du, hier? Viel wichtiger als der mathematischastronomische ist der mentale Zirkel. Verzeih, den Begriff ,mental’ könntest du vielleicht mißverstehen. Es wird damit nicht eine bloße Tätigkeit des Intellekts gemeint; als mental bezeichnen wir jede Seelenregung, jede Emotion, die vom Lichte des Bewußtseins reingewaschen und somit vergeistigt wird . . . Warum bist du unaufmerksam? Strengt es dich an, zuzuhören . . .? Hier, lies mit mir die Termini über den Löchlein, in die ich jetzt die hellen grünen Kügelchen einrollen lasse: ,Willensrichtungʻ ― ,Veränderungsdrangʻ ― ,Zielsicherheitʻ ― ,Mutmaßliche Dauer der Ungeduldʻ — ,Mutmaßliche Dauer der Geduldʻ.“

„Halt, B.H.“, unterbrach ich ihn, ernstlich verwirrt. „Ich bin eingeladen oder ,zitiertʻ, was viel ärger ist, bei wildfremden Leuten. Ich weiß nicht, wie und wer diese Leute sind, wie sie heißen, und wie sie leben. Ich kenne nicht ihre Sprache, ihre Sitten und Gebräuche, ihr Zeitalter, das von dem meinigen, den Anfängen der Menschheit, vielleicht hundertzwölftausenddreihundertfünfundzwanzig Jahre getrennt ist. Du hast dich durch mehrere Wiedergeburten durchgeschlagen und davon ein Savoir Vivre behalten, mit dem du in jeder Gesellschaft weiterkommst. Weißt du denn, wie mir zumute ist, einem von Natur schüchternen und verlegenen Menschen, der schon im Jahre 1930 nur mit Schweißtropfen auf der Stirn ein fremdes Wohnzimmer betrat? Wie soll ich mich benehmen? Wie soll ich mich verhalten? Der einzige Vorteil, der meinen Nerven zugute kommt, ist der, daß ich unsichtbar bin. Du kannst mich nicht so mir nichts dir nichts der Friktion einer solchen Begegnung aussetzen, nach einer vollen Ewigkeit der Entwöhnung . . .“

„Da habe du keine Sorge“, lächelte er gütig. „Deine Schüchternheit, deine Verlegenheit entstammt ja nur einer menschenfresserischen Zivilisation, einer auf götzendienerischen Tabus errichteten Gesellschaft, wo oben und unten, groß und klein, reich und arm, schön und häßlich durch tödliche Abgründe voneinander getrennt lebten! Ich verspreche dir, du wirst den freundlichsten, den hübschesten, den taktvollsten Leuten bei der Hochzeitsgesellschaft begegnen, in wenigen Minuten . . . Siehst du, es fehlt nur mehr das letzte hellgrüne Kügelchen für das Löchlein, über welchem die Worte stehn: ,Scharf eingestellter Wunsch.ʻ “

„Hab doch ein Einsehn, B.H.“, bat ich, „ehe es zu spät ist. Du kannst mich doch nicht ohne alle Informationen und Ratschläge hineinschneien lassen in diese Welt! Vielleicht wäre es am klügsten, das Ganze jetzt noch rückgängig zu machen. Bitte, bitte, hilf mir! Vielleicht kannst du mich verschwinden lassen. Du weißt, ich bin stolz. Ich möchte mich nicht gern blamieren.“

So peinlich dieses Bekenntnis für einen Reiseschriftsteller auch sein mag, in diesem Augenblick war meine Eitelkeit, mein Hochmut und meine Angst größer als meine Neugier und die gebotene journalistische Abenteuerlust. B.H. aber kümmerte sich nicht um mich, sondern hatte jetzt einige Mühe, das letzte Kügelchen ins letzte Löchlein zu bringen und damit das Ziel auf uns zu bewegen.

„Sei nur nicht nervös“, sagte er, ohne aufzuschauen, „du wirst gar nichts spüren . . . Heute abend wirst du noch dein eigenes Instrument besitzen.“

Und er faßte mich mit seiner freien Hand unter, so daß wir eine Einheit bildeten.

Als das Kügelchen endlich in das Löchlein des „Scharf eingestellten Wunsches“ sprang, gab es einen kleinen, angenehmen Knax, nicht ein Zehntel so deutlich wie der leichte elektrische Schlag, den man an klaren Wintertagen in New York erhält, wenn einem jemand die Hand reicht. Ich erwartete nun, die Ferne werde lautlos aber rapid unserm festen Standort entgegenstürzen. Nichts dergleichen geschah. Man mußte schon einen scharfen Beobachtungssinn besitzen, um unmittelbar zu erkennen, daß sich Zahl, Lage und Anordnung der großen Baumhaufen ringsum auf der endlos öden Ebene ohne Übergang verändert hatten. Einer dieser dichten Baumbestände lag nun keine fünfzehn Schritte von uns entfernt. Blaß leuchteten die wächsernen Blüten mit ihren vagen Farbandeutungen von den regungslosen Zweigen im schwarzen, ledernen Laub. Wir waren am Ziel, oder genauer, das Ziel war an uns. Wir begannen, unsre Beine zu bewegen, B.H. seine sichtbaren, ich meine unsichtbaren. Es war ein merkwürdiges Vergnügen, auf diesem grauhaarigen Rasenteppich auszuschreiten, mit dem der ganze gealterte Erdball belegt zu sein schien.

Plötzlich konnte ich mich nicht länger beherrschen, blieb stehn und schrie B.H. an:

„Ich gehe keinen Schritt weiter, ehe du mir nicht sagst, was du unter dem ,ungeheuern Ereignisʻ verstehst, mit dem du mich nicht erschrecken willst . . .“

VIERTES KAPITEL

Worin ich die geforderte Belehrung empfange, das Haus der Hochzeiter betrete und dem Kreis erscheine, der mich zitiert hat.

„ES WAR ein ganz gewöhnlicher Tag“, begann B.H., „ein Wochentag . . .“

Er unterbrach sich und blickte mit gerunzelter Stirn auf den wundervoll gepflegten eisengrauen Rasen hinaus, der ganz unverständlichermaßen die glatte Erde bedeckte, von Horizont zu Horizont. Ich spürte, daß es meinem Freunde eine ganz beträchtliche Selbstüberwindung kostete, über „das Ereignis“ zu sprechen. Um ihm die Sache zu erleichtern, schaltete ich immer wieder Fragen ein. Zum Beispiel folgende:

„Und du warst an diesem ganz gewöhnlichen Tage wieder einmal am Leben, B.H., wie?“

„So genau kann ich das nicht immer sagen, F.W.“, erwiderte er streng. „Merk dir’s! Manchmal nämlich vermischt sich in meinem Bewußtsein die eigene persönliche Erfahrung mit dem allgemeinen historischen Wissen. Das Ereignis aber bleibt meine eigene Erfahrung, obwohl es der größte allgemeine Eindruck ist, welchen die Menschheit jemals hatte. Du weißt ja selbst, daß große Eindrücke und schwere Wunden erst nach und nach fühlbar werden, und daß die Erinnerung den Augenblick der Verwundung oft auszustoßen trachtet. Es war jedenfalls ein Tag wie jeder andere Tag . . .“

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