Hans Scherfig - Schloss Frydenholm

Здесь есть возможность читать онлайн «Hans Scherfig - Schloss Frydenholm» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Schloss Frydenholm: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Schloss Frydenholm»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Hans Scherfigs satirischer Geniestreich spielt sich während der deutschen Besetzung Dänemarks ab. Der seeländische Landsitz Frydenholm ist Schauplatz verdächtiger Vorgänge, und eine illustre Gesellschaft geht dort ein und aus: so geben sich der dänische Polizeichef, Geheimdienstagenten und Gestapobeamte aus Berlin, samt Mitglieder eines geheimnisvollen «Schmetterlingsvereins», angeführt durch den neuen Schlossherrn, Graf Preben, die Klinke in die Hand. Solch mysteriöse Ereignisse wecken natürlich die Neugierde der Nachbarn.-

Schloss Frydenholm — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Schloss Frydenholm», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

„Das Kapital“ brannte schlecht. Die Bücher glimmten im Schnitt, sie wollten nicht richtig Feuer fangen. Praahs schlug wild mit der Feuerzange auf sie ein, seine Hände zitterten, vielleicht ging es um Leben oder Tod, wenn das verdammte Buch nicht endlich verbrannte. Seine Mutter – noch im Morgenrock – half mit dem Blasebalg nach, der mit Messingnägeln und dem norwegischen Staatswappen verziert war. Sie blies ruhig und zielbewußt auf Karl Marx, so daß die Flammen aufloderten.

Der norwegische Löwe mit der Axt in den Vorderpfoten erinnerte die gnädige Frau an friedliche Ferien im Gudbrandsdal. Nun hatten die Deutschen auch Norwegen besetzt, im Ferienland war Krieg, in den Bergen wurde gekämpft. Einfach unvorstellbar, der Urlaubsort als Kriegsschauplatz, das Hotel, in dem die Familie Praahs damals gewohnt hatte!

Freunde hatten telefonisch mitgeteilt, die Invasion in Norwegen erstrecke sich von Oslo bis Trondheim, und das norwegische Volk leiste Widerstand. Professor Praahs kannte viele, die Verbindungen hatten und Bescheid wissen mußten, und so war er in die Stadt gegangen, um etwas Neues zu erfahren. Er kannte Chefredakteur Angvis vom „Dagbladet“. Dort mußte man alles wissen.

Dann brannte „Das Kapital“ endlich. Der junge Praahs kam mit weiteren Schriften und Büchern. Frau Praahs stand vornehm und ruhig mit dem Blasebalg bereit. „Der Kulturkampf“ brannte und „Das Luftloch“. Auch eine kleine Ausgabe von Frederik Dreiers Schriften wanderte ungelesen in den Kamin. „Glaubst du wirklich, daß die Deutschen Frederik Dreier kennen?“ fragte Frau Praahs. „Die kennen mehr, als du ahnst!“ antwortete ihr Sohn. „Das Buch ist im Mondes-Verlag erschienen, schon das kann schlimm genug sein.“

„Es ist noch nicht einmal aufgeschnitten“, sagte Frau Praahs.

Robert Rieges sexualpolitische Broschüren kamen sicherheitshalber ebenfalls in den Kamin. Auch Nummern der „Sexualtidende“ und Poul Henningsens „Was mit der Kultur?“ wurden den Flammen überantwortet. Und die Frau Professor blies mit dem dekorierten norwegischen Blasebalg auf den brennenden Freigeist.

Dann gab das Radio plötzlich Laute von sich. Mutter und Sohn am Kamin ließen das Pusten sein und lauschten angespannt. Der dänische Sprecher verlas eine Botschaft des Generals Kaupisch. Die Stimme des Sprechers war bewegt, man konnte hören, daß er die Botschaft widerwillig verlas. Ihr Inhalt glich etwa dem, was auf den hellgrünen Zetteln gedruckt stand, die aus deutschen Flugzeugen auf Kopenhagen herabgeflattert waren. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, Ruhe zu bewahren und die Radios eingeschaltet zu lassen, da noch wichtige Mitteilungen zu erwarten seien. Danach brachte man Musik von Schallplatten. „Kalle, Kalle, Kalle aus Schonen.“ Alle halbe Stunde wurde der Aufruf des Generals wiederholt.

Frau Praahs schürte das Feuer, und die glimmenden Schriften flammten wieder auf. Der Sohn trug noch ein paar Bücher und Zeitungen herbei, die ihm gefährlich schienen.

Das letzte, was im Kamin der Familie Praahs verbrannt wurde, war eine lederne Schreibunterlage, eine Mappe und ein Löscher mit Monogramm und Hammer und Sichel.

15

In allen Häusern waren die Radios eingeschaltet. Im ganzen Land wartete man darauf, was aus den Apparaten zu hören sein würde.

Auf Frydenholm ging Graf Preben erwartungsvoll in seinen Gemächern auf und ab und lauschte den Schallplatten, die zwischen den Verlesungen des Aufrufs gespielt wurden. Blond und arisch und blanke schwarze Reitstiefel, so schritt er durch seine historischen Räume. Der Revolver stak entfettet und geladen in seiner Hosentasche.

Graf Preben war am Abend des achten April von Kopenhagen nach Frydenholm zurückgekehrt und hatte sofort begonnen, den Revolver zu putzen. In der Hauptstadt hatte er gesellschaftlichen Verpflichtungen nachkommen müssen. Am Sonnabend, dem sechsten April, war er zu einem Essen im Kastelsvej beim deutschen Gesandten, seinem Freund Christian von Renthe-Fink, gewesen. Dort hatte er Persönlichkeiten des kulturellen Lebens, so den Schriftsteller François von Hahn und den Dirigenten Furtwängler sowie dänische Politiker und hohe Heeres- und Marineoffiziere, angetroffen. Von Renthe-Fink war oft Graf Prebens Gast auf Frydenholm gewesen, doch an diesem Abend wirkte er seltsam kühl und zerstreut, er schien seinen dänischen Freund kaum zu kennen. Die Frau des Gesandten war gezwungen lustig und nervös, sie lachte und redete mit lauter Stimme. Die Gäste dagegen sprachen fast alle sehr leise.

François von Hahn sagte flüsternd zum Grafen: „Sehen Sie sich mal den Admiral an! Ich glaube, er hat Angst, von den Deutschen gefangengenommen zu werden, sobald der Kaffee serviert ist.“

Der Graf betrachtete durch ein Monokel den Admiral und antwortete in seinem fünischen Dialekt: „Ja, er sieht wirklich ein wenig bedrückt aus.“

François von Hahn war durchaus nicht bedrückt. Er saß zufrieden und wissend da und scherzte nach links und rechts. Der Wirt sah ihn ab und zu beinahe ängstlich an. Es wurde ziemlich viel Sekt getrunken. Die dänischen Marineoffiziere standen in den Ecken und flüsterten erregt. Ihnen war bekannt, daß die Schiffe der Flotte plötzlich von Kopenhagen in die Gewässer um Frederikshavn, Skagen und Hirtshals dirigiert worden waren. Die Seeoffiziere verstanden diese Disposition nicht. François von Hahn und Graf Preben blickten einander lächelnd an.

Gegen Mitternacht wurde ein Film über den Einsatz der deutschen Luftwaffe im Krieg gegen Polen gezeigt. Seht, so ergeht es einem Volk, das sich zur Wehr setzt! Ruinen und Bombenkrater, das ist alles, was von einem widerspenstigen Land übrigbleibt! Zum Schluß erschien Hermann Göring auf der Leinwand, grinste gemütlich und versprach den Zuschauern den baldigen Untergang Englands. Es schien dem Grafen, daß die dänischen Offiziere verlegen aussahen, als sie sich verabschiedeten und dem Wirt und der Wirtin für den Abend dankten; für den Sonnabend, den sechsten April.

Heute war der Neunte. Die Musik im Radio wurde unterbrochen, und der Graf unterbrach seinen Marsch durch die Zimmer. Der Schäferhund erwachte und spitzte die Ohren. Man verlas wieder den Aufruf des Generals: „... Darum hat Deutschland beschlossen, dem englischen Angriff zuvorzukommen und mit seinen Streitkräften den Schutz der Neutralität Dänemarks zu übernehmen . . . Über diese Maßnahme werden zur Stunde Vereinbarungen zwischen der Regierung des Deutschen Reiches und der Königlich Dänischen Regierung getroffen. Diese Vereinbarungen sollen garantieren, daß das Königreich weiterbesteht, daß Heer und Flotte erhalten bleiben, daß die Freiheit des dänischen Volkes geachtet und die zukünftige Unabhängigkeit dieses Volkes vollauf gesichert wird. . . Die Bevölkerung wird aufgefordert, ihrer täglichen Arbeit nachzugehen und für Ruhe und Ordnung zu sorgen!“

Die tägliche Arbeit, natürlich wurde sie getan. Die Kühe mußten doch gemolken werden. Auch an diesem Morgen wurden die Milchkannen an die Straße gestellt, und das Milchauto holte sie ab wie üblich. Auf den Höfen krähten die Hähne. In Bäcker Andersens Laden duftete es nach frischen Brötchen. Die Milch wurde – wie an allen anderen Tagen – in der Molkerei verarbeitet. Oscar Poulsen war an seinem Platz, er stand in eine Dampfwolke gehüllt, die Maschinen drehten sich, Eimer klapperten, Flaschen klirrten.

Der Postbote kam auf dem Fahrrad mit einer Tasche voller Briefe und Zeitungen und Neuigkeiten von gestern, als alles noch anders war. Der gelbe Bus kam zur gewohnten Zeit und nahm die Schulkinder mit. Der Konsum öffnete und der Kaufmann und der kleine Laden des Gärtners. Die Leute gingen zur Arbeit. Man bemerkte keine Veränderungen. Und doch war alles anders.

Johanne kam zu Margrete hinüber. „Was meinst du dazu?“

Martin hatte das Haus verlassen, ohne etwas zu wissen. Er hatte nicht Radio gehört. Rosa war in der Schule. Gerda fuhr den Kleinsten im Kinderwagen vor dem Hause auf und ab, auf und ab. Niels saß in einer Obstkiste, spielte Auto und machte: „Brr, brr!“ Er kuppelte, fuhr im Rückwärtsgang und bremste. „Brr, brr!“

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Schloss Frydenholm»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Schloss Frydenholm» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Schloss Frydenholm»

Обсуждение, отзывы о книге «Schloss Frydenholm» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x