Lise Gast - Die unsichtbaren Fäden

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Bess und Richard Lauterbach führen mit ihren drei Söhnen ein glückliches Familienleben in ihrer ländlichen Pfarre. Eines Tages wird ihre Familie um zwei große Töchter und einen jüngeren Sohn erweitert. Und obwohl Bess sich immer Töchter gewünscht hat, kommen auf die Familie neben neuen Freuden auch Schwierigkeiten zu. Und während die jungen Leute nach Antworten für Probleme in ihrem Alltag suchen, muss Bess lernen aus eigener Kraft und ohne die Unterstützung Richards mit Situationen fertig zu werden und Verantwortung zu tragen.-

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Lise Gast

Die unsichtbaren Fäden

ROMAN

Saga

Die unsichtbaren Fäden

Copyright © 1977, 2019 Lise Gast und SAGA Egmont

All rights reserved

ISBN: 9788711509159

1. Ebook-Auflage, 2019

Format: EPUB 2.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nach

Absprache mit SAGA Egmont gestattet.

SAGA Egmont www.saga-books.com und Lindhardt og Ringhof www.lrforlag.dk– a part of Egmont www.egmont.com

»Richard!«

Keine Antwort. Er schlief noch.

»Richard!«

Dumpfes Stöhnen.

Bess gab nicht nach. »Richard Löwenherz!«

»Nein!« Das klang wütend und zugleich um Erbarmen oder doch wenigstens um Aufschub flehend.

Beinahe wäre Bess weich geworden. »Du schläfst ja gar nicht mehr.«

»Doch!«

»Löwe, bitte, du mußt aufwachen. Heute – weißt du, was heute vor fünfundzwanzig Jahren war?«

»Vermutlich unser Hochzeitstag.« Diesmal klang es verzweifelt. Bess fühlte Mitleid in sich aufsteigen, sah nach der Uhr. Erst halb sieben. Der Gottesdienst begann um halb zehn. Es war in der Tat früh.

Mit einem ihrer Blitzentschlüsse sprang sie aus dem Bett, zog die Decke um Richards Schultern, lief hinüber ins Bad und rettete so den Morgenschlaf ihres Mannes. Er war ein Nachtvogel, sie eine Frühaufsteherin. Gemeinhin heißt es, solche Ehen könnten nie gutgehen. Pfarrer Richard Lauterbach und seine Frau Elisabeth bewiesen das Gegenteil.

Elisabeth. Der Name war entschieden zu lang für die kleine Person, zu der er gehörte, und sie mochte ihn nicht. Er hatte jedoch den Vorteil, daß er sich unendlich abwandeln ließ. Lisa, Lilli, Betti, Lisette, Elsbeth, Lisawett – Richard erwies sich auch in dieser Beziehung als schöpferisch und voller Einfälle. Er war überhaupt im Gegensatz zu seiner Größe und Schwere, ganz abgesehen von Alter und Amt, in mancher Hinsicht noch herzerfrischend unerwachsen, ja, jungenhaft vergnügt. Bess, wie sie bei ihm zur Zeit hieß, fand das immer wieder reizvoll, denn sie lachte so gern. Sie war in einem Kreis von Brüdern aufgewachsen, in dem es laut und lustig zuging, dieses Elternhaus hatte sie geprägt.

Unter der heißen Dusche sang sie, wie sie meinte, leise, in Wirklichkeit ziemlich kriegerisch vor sich hin. Sie sang meist, während sie brauste. Heute war es ein altes Jägerlied, von dem sie nicht wußte, wann und wo sie es gelernt hatte. »Ich bin ein freier Wildbretschütz und hab ein weit Revier . . .« Richard sollte weiterschlafen, denn er hatte wohl wieder erst gegen Morgen zur Ruhe gefunden. Daß er gedacht hatte, er hätte den Hochzeitstag vergessen! Der Arme. Nein, daß ihm das nicht passierte, dafür sorgte sie jedes Jahr. Aber bei ihr gab es darüber hinaus noch unzählige Gedächtnistage.

Heute vor fünfundzwanzig Jahren! Das war ihr erstes großes Fest gewesen. Besser: Kristers Fest. Kristian Richard Amadeus Lauterbach. Schöne Namen, geliebte Namen. Als der letzte Vers »Und daß er einem andern g’hört, macht keine Sorge mir . . .« zu Ende war, murmelte Bess diese Namen vor sich hin, zärtlich wie damals, als der lange Kerl, der sie bekam, noch als winziges Menschlein auf ihrem Schoß lag. Und dann sogleich – nur keins der Kinder vorziehen! – die der anderen: Martin Emanuel und Hans Dietrich Theophil. Ganz gerecht war es ja nicht, daß der erste und der dritte je einen Namen mehr hatten – der erste, weil er der älteste, der dritte, weil er das Nesthäkchen war. Aber vielleicht empfanden sie es nicht so, jedenfalls nicht mehr heute.

Heute! Im selben Augenblick wurde ihr bewußt, daß sie zu diesem Wochenende ja alle hier waren. Wahrhaftig, ein Fest! Hoffentlich trug keiner von ihnen einen Dolch im Gewände, der den Frieden des Sonntags stören könnte – etwa, sich ein Motorrad kaufen zu wollen, wovor Bess schon lange heimlich zitterte, oder vielleicht umzusatteln. Oder weltschmerzliche Gespräche zu führen über eine alte, neu aufgewärmte Liebe, die hier angeschleppt wurde und mit der die Streiterei sogleich wieder losbrach. Alle drei befanden sich zur Zeit in dem Alter, in dem die Liebe großgeschrieben wird.

Bess stoppte ihre wildwuchernde Phantasie und gleichzeitig die heiße Dusche, drehte das kalte Wasser auf und rettete sich prustend in den Bademantel. Befriedigt tappte sie ins Schlafzimmer zurück, rubbelte sich ab, stieg in die nagelneue beigefarbene Hose und nahm den quergestreiften braunen Pulli aus dem Fach. Als sie auf dem Stuhl am Fenster saß und ihre Schuhe zuschnürte, hatte Richard die Augen längst geöffnet und beobachtete sie belustigt.

»Weißt du, wie du aussiehst?« fragte er nach einer Weile halblaut, so, als hätten sie sich längst unterhalten. »Nicht wie eine Pfarrsche . . .« Er sprach das Wort im Dialekt seiner Heimat aus, es klang ein wenig nach »Parrsche«, zwischen P und Pf.

Bess sah amüsiert auf. »Sondern?«

»Wie ein Eisläufer.«

Es war eine seiner liebenswerten Eigenschaften, daß er hübsche Komplimente machte, mitunter sogar schon früh am Morgen. Ihn zu wecken war kein Spaß, sondern oft eine Schwerarbeit; war er aber einmal wach, gab es nichts von vorwurfsvollem Schweigen oder gar Brummen.

»Danke! Hör mal, was mir vorige Woche passierte, als du in Göttingen warst. Ich stand im Garten, und jemand aus Herhofen, einer, der noch nicht lange dort wohnt, er wollte – ach, gleichgültig, was er wollte, ich weiß es auch nicht mehr. Der stand also hinter mir und rief: ›Du, Kleine, kannst du deinem Vater was ausrichten?‹ « Richard lachte. »So alt bin ich!«

»Alt. Unsinn!« Sie ging zu ihm hinüber, setzte sich auf seine Bettkante und sah in sein Gesicht, in das breite, massige, rotbraune Gesicht mit dem – Bäkchen über der ein wenig aufgestülpten Oberlippe und den schönen, dunklen Augen, die man jetzt, da er keine Brille trug, so gut sah. »Unfug: alt! Richtig bist du. Genau richtig. So wie ich dich haben möchte.« Sie küßte ihn ganz schnell. Dann, wie um zu verwischen, in welchen nachdenklichen Ernst sie plötzlich geraten war, sagte sie gewollt munter: »Löwe, brüll mal!«

»Uaaah! Übrigens . . .«

»Was denn?«

»Du fragtest vorhin . . .«

»Ja? Was denn?«

»Was heute vor fünfundzwanzig Jahren war – ich weiß es.« Er blickte sie an, stolz wie ein Kind, das vom Lehrer aufgerufen wurde und gut gelernt hat.

»Na? Hochzeitstag hast du gesagt. Wo Krister schon über fünfundzwanzig ist! Gehört es sich, daß eine Pfarrsche ihr erstes Kind zu früh bekommt?«

»Nein.« Er lachte. »Das gehört sich nicht. Ich hatte mich um ein Jahr verrechnet. Aber etwas ganz, ganz Wichtiges war es, deshalb . . . Kristers Taufe, stimmt’s?« »Stimmt. Einen rauf mit Schulmappe. Ach, was war das für ein Tag!«

Sie lachten alle zwei. Beiden stand der Tag wieder vor Augen, jener erste große Festtag ihrer Ehe, der so anders verlief, als sie es sich ausgemalt hatten.

»Erstens das Wetter. Nein, wie war ich enttäuscht!«

Bess war aufgesprungen und lief über den Flur zur Küche, ohne die Tür hinter sich zu schließen. Wortlos waren sie sich darüber einig, daß heute »großes Fest« gefeiert werden müsse. »Großes Fest« – was das war, wußten nicht einmal die Jungen. Das gehörte ganz ihnen beiden allein! Frühstück im Bett für Richard, lang, gemütlich, wobei sich der Genuß von Minute zu Minute steigerte, je mehr man fühlte, daß man »eigentlich« aufstehen sollte.

Bess trug das Tablett herein, wobei sie unaufhörlich schwatzte. »Ich hatte mir vorgestellt, daß der Tauftag des Erstgeborenen hell sein müsse. Sonnig, zart, lieblich. Wie heimlicherweise ein Engelein leise mit rosigen Füßen die Erde betritt . . . So. Damals verstand ich das Mörike-Gedicht zum ersten Mal richtig, ich sah geradezu die rosigen Füße des Engels vor mir, so rosig und süß wie die von Krister. Und ich wußte, daß du das Gedicht in der Predigt bringen würdest. Aber dann goß es und war kalt, und . . .

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