Lise Gast - Die unsichtbaren Fäden

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Die unsichtbaren Fäden: краткое содержание, описание и аннотация

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Bess und Richard Lauterbach führen mit ihren drei Söhnen ein glückliches Familienleben in ihrer ländlichen Pfarre. Eines Tages wird ihre Familie um zwei große Töchter und einen jüngeren Sohn erweitert. Und obwohl Bess sich immer Töchter gewünscht hat, kommen auf die Familie neben neuen Freuden auch Schwierigkeiten zu. Und während die jungen Leute nach Antworten für Probleme in ihrem Alltag suchen, muss Bess lernen aus eigener Kraft und ohne die Unterstützung Richards mit Situationen fertig zu werden und Verantwortung zu tragen.-

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»Soll man auch nicht. Aber sie ist vielleicht gescheiter als deine Frau – und nicht so abergläubisch.«

Als sie aus der Haustür trat, saß er schon im Wagen, winkte und schaltete. Bess winkte auch. Dann lief sie ins Haus zurück. Ihr war es recht, wenn sie jetzt allein war; da konnte sie die Zeit gut nützen, um nachher für den Besuch welche zu haben.

Richard fuhr durchs Dorf, während er über die Reihenfolge seiner Besorgungen nachdachte. Wenn man zeitig in die Stadt kam, konnte man noch einen günstigen Parkplatz bekommen, von dem aus sich eins nach dem andern erledigen ließ. Erst Amtsgericht – hoffentlich hatte das schon auf. Und dann . . .

Dort fuhr Eve. Er erkannte ihren Wagen und war froh, sie noch vor der Stadt erreichen zu können. Da brauchte er nicht nach ihr zu suchen. Hier auf der geraden Strecke fuhr er sonst schneller, jetzt aber blieb er im Abstand von etwa fünfzig Meter hinter ihr. Wie gut! Eben überholte ihn im kleinen Sportflitzer einer jener rasenden jungen Rolande, die jede auch nur einigermaßen kurvenlose Strecke als Rennbahn benützen. Hui, war er vorüber und blieb gleich auf der linken Fahrbahn, um an Eves Wagen vorbeizukommen. Die schien ihn nicht zu bemerken, jedenfalls fuhr sie nach links, um die nächste Kurve etwas zu schneiden. Da aber mußte sie doch in den Rückspiegel gesehen haben . . .

Richard fühlte, wie sich alles in ihm zusammenzog. Er starrte vorwärts, während er automatisch das Gas wegnahm, sah Eves Wagen unmittelbar vor dem kleinen silbernen Sportwagen, der noch mehr nach links ging, um nicht aufzufahren, da zog Eve im letzten Moment nach rechts. Sie mußte sehr erschrocken sein, denn sie verriß das Steuer und kam ins Schleudern. So geschah das Unglück.

Richard war sofort an der Unfallstelle, allein. Der andere hatte nicht gehalten, doch das fiel Richard erst später auf. Jetzt war es nur Eve, an die er denken konnte. Er sah sofort, daß hier jede Hilfe zu spät kam. Der Wagen hatte einen Heckmotor, so daß vor dem Fahrer unter der Kühlerhaube nichts als Luft war, es sei denn ein Reservetank. Wie oft wird das bei Heckmotor Wagen beanstandet! Der Baum, auf den der Wagen frontal geprallt war, hatte die Achse zusammengebogen und war durch die Windschutzscheibe direkt in den Führersitz hineingeschlagen. Eve mußte auf der Stelle tot gewesen sein.

Das war der einzige Trost überhaupt. Wenn sie noch etwas gespürt hätte – entsetzlich. Es war unmöglich, den Körper herauszuziehen. Richard sah das und versuchte es trotzdem. Dabei flüsterte er unentwegt: »Nein, nein, nein!« Schließlich ließ er es sein, wischte sich das Gesicht und sah sich um. Allein. Ganz allein. Er dachte an jenen Augenblick im Krieg, an dem er auch so gestanden hatte, völlig allein und ausgeliefert . . .

Letzten Endes ist jeder allein. Aber es ist grausam, das so stark zu wissen und zu fühlen.

Er riß sich zusammen, überlegte, ging dann zu seinem Wagen und holte die Wolldecke, die immer auf dem hinteren Polster lag. Er konnte Eve nicht so liegen lassen, der Sonne und dem Wind und jedem, der vorbeikam, preisgegeben. Vorsichtig und mühevoll breitete er die Decke so über den Trümmern des Wagens aus, daß man die Verunglückte nicht sogleich sah. Dann wendete er seinen Wagen.

Er mußte einen Trecker aus dem Dorf holen, besser: zwei. Die Trümmer des Autos mußten auseinandergezogen werden, damit man – damit man Eve . . .

Am besten wandte er sich an Hollmann. Der war vielleicht zu Hause, er trieb Grünlandwirtschaft und baute keine Rüben. Und als zweiter vielleicht der Schmied. Hollmann war zu Hause. Er sagte kein Wort, sondern setzte die Mütze auf, ging in den Hof und warf eine Kette auf den Trecker. Richard nickte ihm zu und fuhr die zweihundert Meter weiter zum Schmied. Dann wendete er seinen Wagen und wollte Hollmann nachfahren, besann sich aber und bog zur Post ein. Er mußte telefonieren. Unfall, Polizei, Krankenwagen. Krankenwagen? Wohl nicht. Hier war der andere am Platz.

Später, als er das alles erledigt hatte und wieder auf die Ausfallstraße zufuhr, begann er an nachher zu denken. Er mußte es den Kindern sagen. Keiner nahm ihm das ab. Er fürchtete sich nicht davor, aber es legte sich ihm sehr schwer auf die Seele. Drei Kinder, zwei davon jünger als seine eigenen, vaterlos, und nun hatten sie die Mutter verloren. Er wußte nicht, in welchem Verhältnis sie zur Mutter gestanden hatten, vielleicht war es nicht ungetrübt gewesen. Aber wie auch immer, in so jungen Jahren die Mutter zu verlieren gehört zum Schwersten, was es gibt.

Hollmann und der Schmied warteten schon. Ungewöhnlich schnell war auch die Polizei da. Die nächste halbe Stunde konnte Richard nichts denken. Als die verdeckte Bahre in den Unfallwagen geschoben wurde und die Türen geschlossen waren, setzte er sich an den Straßenrand und seufzte tief.

Hollmann, die Mütze wieder auf dem Kopf, beugte sich ein wenig herunter.

»Herr Pastor«, hier sprach man das Wort mit der Betonung auf der zweiten Silbe, »kann ich irgendwas tun? Ist Ihnen nicht gut?«

»Danke, Herr Hollmann, es geht schon wieder. Das ist fürchterlich.«

»Sie ist«, Hollmann warf einen Blick auf das Nummernschild des eingedrückten Wagens, »sie war nicht von hier?«

»Eine Bekannte von uns. Sie ist bei uns zu Besuch gewesen. Sie kam gerade aus dem Urlaub. Ihre Kinder sind bei uns.« Es tat gut zu sprechen. Richard hörte seine eigene Stimme, sie klang ruhig und vernünftig. Das gab ihm Halt. Denn ein paar Augenblicke lang hatte die Landschaft verdächtig vor ihm geschwankt, hatte sich zu drehen begonnen – er würde doch nicht schlapp machen? Nein, das durfte er nicht.

»Oh, da haben Herr Pastor aber was vor sich.« Hollmann stand ein wenig geneigt, als beuge ihn das Mitleid mit dem andern. »Jaja, wenn man sowas mit ansieht und dann noch die Hinterbliebenen benachrichtigen muß.«

»Sie haben das auch gemußt, Herr Hollmann, damals«, sagte Richard. Er nahm die Hand des Bauern, die ihm entgegengestreckt wurde, und ließ sich hochziehen.

»Danke, geht schon. Ja, Sie haben es auch gekonnt. Was man muß, das kann man auch.«

Der Bauer sah ihm nach, wie er zum Wagen ging. Schwankte er? Nein, er hielt sich gut, sah noch einmal zurück und winkte mit der Hand, ehe er startete. Hollmann winkte zurück.

»Jaja, unser Herr Pastor. Da geht er einen schweren Gang. Aber er ist ja ein s-tudierten Herrn, und . . .«

»Um Gottes willen, Richard!«

Bess hob beide Hände an den Mund, als sie ihren Mann sah. Sein Gesicht war eingefallen und grau, und seine Augen wirkten noch dunkler als sonst. Sie wußte sofort, daß etwas Entsetzliches passiert sein mußte.

»Was ist?«

»Du mußt jetzt sehr tapfer sein«, sagte er und legte den Arm um sie, »sehr tapfer. Ich brauch dich. Sind die Kinder wach? Noch nicht? Wollen wir sie schlafen lassen, oder was meinst du? Eve ist verunglückt. An der Kurve vor der Bahnunterführung. Ein anderer Wagen kam von hinten und überholte erst mich . . .« Er begann, den Unfall zu schildern, in sachlicher, ein wenig umständlicher Art. Auf diese Weise gelang es ihm, Bess sozusagen langsam an das furchtbare Geschehen heranzuführen. Es schien richtig zu sein.

Als er schwieg, schwieg sie zuerst auch. Nach einer kleinen Weile fragte sie vorsichtig, sehr leise: »Und sie? Ist sie . . .?«

»Ja, sie ist tot. Sie hat nichts mehr gemerkt, bestimmt nicht. Wir müssen es den Kindern sagen. Nein, nein, Bess, ich tu es.«

»Ich geh mit. Ich laß dich nicht allein. Aber nein, Richard, natürlich kann ich es.«

Bess brauchte die drei Hennings nicht einmal zu wecken, es war, als sollte es so sein. Sie waren wach und kamen auf seine Bitte ins Frühstückszimmer, wo Richard wartete. Er sprach mit ihnen ruhig und einfach.

»Aber wir – wir –«, stammelte Daniel als erster, »wir – wir –« Die beiden Worte steigerten sich im Ton, gleich würde er laut herausweinen.

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