Kommunistische Funktionäre wie A. R. blieben unermüdlich tätig. Im Frühjahr und Sommer 1933 wurde die Tätigkeit der MASCH nach dem Verbot der KPÖ „unter Aufsicht und Kontrolle der Polizeibehörden“ bis zu den Sommerferien fortgesetzt. Angemeldet waren die Themen: „Die Staatslehre des Marxismus“, „Die Grundlehren des Leninismus“, „Ökonomische Grundfragen des Marxismus“, „Reformistische oder revolutionäre Gewerkschaftspolitik“. Nach einem durch die Neusammlung der illegal gewordenen KPÖ notwendig gewordenen Unterbruch beabsichtigte die MASCH im Oktober 1933, ihre Tätigkeit wieder aufzunehmen. Aber am 18. Oktober 1933 untersagte die Bundespolizeidirektion die Fortführung der MASCH, schloss das Schullokal und beantragte ihre Auflösung. Am 4. November 1933 erfolgte die Weisung des Bundeskanzleramtes an den Magistrat von Wien, den Verein „Marxistische Arbeiterschule“ aufzulösen, was am 9. November 1933 geschah. A. R. galt jetzt als einer der Spitzenintellektuellen in der Partei. Am 8. August 1933 hatte eran der Wiener Parteiarbeiterkonferenz zur Einleitung der Antifaschistischen Aktion teilgenommen. Die KPÖ wollte sich in den nächsten Monaten ihrer Arbeit auf die Organisierung der Antifaschistischen Aktion gegen den neuen Sanierungsraub des Kapitals, gegen den Faschismus und seine Wegbereiter konzentrieren. Johann Koplenig führte aus: „Der entscheidende Hebel, das Kettenglied zur Entfaltung des proletarischen Massenkampfes gegen die Hungeroffensive der Bourgeoisie und den Faschismus ist die Entfesselung des Kampfes gegen den Lohnraub, gegen die Entlassung und gegen die verschiedenartigen Vorstöße der Unternehmer in den Betrieben. Ohne Kurs auf die Arbeitermassen gibt es keinen erfolgreichen antifaschistischen Kampf. Das muss der entscheidende Gedanke auch bei der Durchführung der antifaschistischen Aktion, bei allen Maßnahmen dazu sein, die wir treffen.“ Der Kampf gegen den Faschismus sei das Wichtigste und die Kommunisten stellten für die Einheitsfront keine Bedingungen außer der einen, dass gekämpft wird. Die organisatorische Grundlage der Antifa-Aktion waren die Antifaschistischen Komitees. Ihre Herstellung sei nur möglich durch die Gewinnung der sozialdemokratischen Arbeiter für den gemeinsamen Kampf.
Der Einsatz von A. R. für die KPÖ war vielfältig. Zum 1. Mai 1933 war A. R. für das Zentralkomitee im oberösterreichischen Altheim, wo die beim Kriegerdenkmal zusammengekommenen Kommunisten von Nazis provoziert wurden. Die etwa dreißig Kommunisten, zum Großteil Frauen, zogen sich vor der Übermacht der Nazis in ein als Parteiheim dienendes Wohnhaus im kleinen, Altheim benachbarten Örtchen Danglfing zurück. Dort wehrten sie einen Ansturm der von auswärts zusammengetrommelten Nazis mit Schüssen aus dem Fenster mit einem dort aufbewahrten alten Militärgewehr ab, ein 23-jähriger Nazi wurde getötet, andere verletzt. Schließlich ergaben sich die Kommunisten der das Haus umzingelnden, von den Altheimer Gendarmen aus Braunau herbeigerufenen und mit zwei Maschinengewehren ausgerüsteten Militärassistenz. Zuvor hatten sie aber ihren aus Wien angereisten Instrukteur A. R. in Sicherheit gebracht.
Noch im Dezember 1933 setzte sich A. R. mit Árpád Haász (1896–1967) zusammen, um im Auftrag der illegalen KPÖ für 1934 die Monatsschrift „Zeitschau“ zu konzipieren. Redakteure waren A. R. und Árpád Haász sowie der nach der Machtübernahme der Nazis von Berlin nach Wien zurückgekehrte Géza Reitmann (Kunert) (1901–1977). Der promovierte Wirtschaftswissenschaftler Árpád Haász war in späteren Jahren mit Jürgen Kuczynski (1904–1997) befreundet. 125A. R. war während seiner Wiener Tätigkeit immer in Rücksprache mit der Basis der Partei und vor allem mit Johann Koplenig.
„Denn nicht archivalisch ziemt es sich der Kämpfe jener Tage
zu gedenken; wir blicken zurück, um belehrt besser vorwärts schreiten zu können.“
Hermann Klenner (*1926) 126
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