Hermann Josef Berges - Unterm silbernen Baum. 8 ernste und heitere Geschichten
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„Dann wäre die Sache also zu Ende gebracht“ sagte Käppe Krümmel und ging.
Von diesem Tage an hatte er alle Hände voll zu tun. Er nahm sich das alte Kötterhaus vor, kälkte die Fachwerkwände, teerte die Balken und putzte den Stall heraus, als ob es eine gute Stube werden sollte. Das alles röche nach einer Hochzeit, meinte Pastor Wimmelmann und fragte, ob sich Käppe auf seine späten Tage noch einen Myrtenstrauß ins Knopfloch stecken wolle.
„Ich möchte, Herr Pastor, Ihr Gerede nicht auf die Nadel spießen“, sagte Käppe, „aber alten Wein sollte man nicht mehr verschütten. Den Weg zum Standesamt findet ein so altgedienter Junggeselle, wie ich einer bin, nicht mehr. Hochzeit? Herr Pastor, daß ich nicht lache!“ Und wie er das sagte, mußte er ein Weilchen daran denken, daß eigentlich nur einmal in seinem Leben die Liebe zu ihm gekommen war, damals, als er, noch jung, die ersten Schichten verfahren hatte. Aber schnell, wie ein Husch, war sie abgeklungen, einfach verweht, wie das eben oft geschieht. Sein Herz hatte nicht nach einem neuen Trost gegriffen.
Nun hatte er sich vorgenommen, im Leben des alten, abgearbeiteten, kleinen Grubenpferdes Schicksal zu spielen, Julius sollte das Gnadenbrot haben, und damit lud Käppe sich eine Menge Arbeit auf den Hals, wie sich bald zeigen mußte.
Julius kam zur festgesetzten Stunde. Der rothaarige Kalle führte das Pferd am Halfter und sagte zu ihm: „Kumpel, nimm mir’s nicht übel, daß ich dich manchmal geschlagen habe! Wer so vom Zorn geplagt ist wie ich, sucht oft Speck in der Hundehütte! Nochmals, Kumpel, nimm’s mir nicht übel!“
„Es ist gut!“ sagte Käppe Krümmel, „jetzt ist Zapfenstreich, machen wir Schlußmusik!“
Die Männer tranken einen Klaren. Dann machten sie sich daran, das Pferdchen zu putzen und zu striegeln. Der Kohlenstaub wurde aus der Mähne ausgeschwemmt und bald stand Julius mit schwarzglänzendem Fell vor der gefüllten Haferkiste. Seine von der schweren Grubenarbeit gekerbten Hufe fuhren zufrieden über die Streu, das goldgelbe Weizenstroh. Als der rothaarige Kalle gegangen war, stand Käppe Krümmel neben Julius und streichelte Kruppe, Mähne, Rücken und Nüstern des Tieres, ja er erwischte sich dabei, wie er zärtliche Worte sagte: „So ein kleines, liebes Pferd kann nicht Julius heißen! Das klingt so schwer, so ernst! Ich werde dich von heute an Jülle nennen, steckt doch mehr Freundlichkeit in diesem Namen!“
Als hätte es das Tier verstanden, blinzelte es mit den Augen, und die warme Pferdeschnauze drückte sich leicht gegen Käppes Handrücken. Genau wie damals, als die beiden sich zum erstenmal begegneten, tief unten, wo graufarbige Grubenlichter den hellen Tag ersetzen sollen.
Für Käppe gab es künftig nichts anderes als Jülle. Das Gnadenbrot sollte dem Pferdchen schmecken. Das war eine Gemüts- und Pflichtsache, die den Rentner Krümmel ganz ausfüllte. Bald aber schon, nach einem guten halben Jahr, legte Jülle sich ins Stroh, um nie wieder aufzustehen. Kein gutes Wort, auch nicht das beste Rezept des Tierarztes, konnten den Tod vertreiben.
Käppe lief lange Zeit wie tiefsinnig umher, und immer wieder mußten die Leute hören, wie er sagte: „Der Teufel soll’s ändern, den Jülle kann ich nicht vergessen!“
Gestern abend traf ich Käppe. Klein, schmächtig stand er vor mir, mit fahlem Gesicht, in das sein strähniges Haar fiel. Er erzählte mir wieder einmal von Jülle. Seine Augen glänzten und waren die Spiegelung eines merkwürdigen Glückserlebnisses, das ein so jähes Ende fand.
Auf dem Heimweg kam mir der Gedanke, die Geschichte von Käppe Krümmel und seinem Jülle für die vielen Menschen aufzuschreiben, die nicht mehr an Liebe und Treue in dieser Welt glauben wollen. Während ich meinen Weg ging, stand der Himmel über mir in rötlichem Dunst. Ein schmaler Streifen, wie von grüner Seide, ging über ihn hin. Mittendrin brannte der Abendstern.
Zwischenfall im Spatzennest
Landpfarrer Gottlieb Spatz – er hat längst das Zeitliche gesegnet – gab sich in seinem Wesen immer so munter und quicklebendig, wie es seinem Namen anstand. Menschen, die wie eingeweichter Zwieback waren, mochte er nicht leiden. Immer aber, wenn es um eine zerrissene Seele ging, packte er zu und half, weniger mit frommen Sprüchlein, als mit handfesten Tröstungen. Billig angemachte geistliche Kräuter ließen keine Tränen trocknen, meinte er.
Gottlieb Spatz konnte in den Herzen anderer lesen. Besonders geschickt war er, wenn es darum ging, umgekippte Ehen wieder auf feste Beine zu stellen, wobei er den besten Zwirn klug einzufädeln und das zarteste Rosawachs für eine glückliche Versöhnung einzuschmelzen wußte.
Hatten irgendwo Not oder Leichtsinn ein Loch in einen Geldbeutel gerissen und war dabei der letzte Pfennig auf und davon gegangen, flickte Pfarrer Spatz den Beutel mit „klingendem Garn“, wie er seine Hilfe nannte. Und da man wußte, daß er mit solchem „Garn“ immer zur Stelle war, hielt ihm mancher, der’s wahrhaftig nicht notwendig gehabt hätte, den leeren Handteller unter die Nase, was der gute Gottlieb Spatz niemals übersah. „Mitnehmen“, so rechtfertigte er seine Gebefreudigkeit, „mitnehmen kann der Mensch nichts, wenn Roß und Wagen einmal stille stehn, der Bratspieß sich nicht mehr dreht, die Lebensmühle stockt und man sich mucksmäuschenstill davonmachen muß“.
So war denn, wie verständlich, jederzeit Ebbe in des Pfarrers Haushaltskasse, was ihm seine Haushälterin Dörte so übel nahm, daß sie eines Tages mit Sack und Pack das Pfarrhaus verließ, um nie wieder zurückzukehren.
„Jetzt stehe ich endlich auf eigenen Beinen“, lobte der Pfarrer den neuen Zustand und gab sich in gleicher Stunde daran, neben dem Hausherrn auch den dienenden Hausgeist zu machen, in großer Vollkommenheit, wie er meinte. Sein Pfarrhaus war ein schmalbrüstiges und im Laufe der Zeit ein wenig windschief gewordenes Fachwerkhäuschen, das er in heiterer Anwandlung, mit einem Seitenblick auf seinen Namen, das Spatzennest getauft hatte. Das weißgekälkte, von einem feuerroten Dach überblähte Ding war und blieb auch für alle, die zu des Pfarrer Gemeindeschäfchen gehörten, das Spatzennest. In ihm machte es sich Gottlieb Spatz, so weit das überhaupt anstehen konnte, gemütlich. Dabei half ihm sein Kurzhaardackel Fitti, der durch sein beträchtlich hohes Alter schon kurzatmig geworden war und seinem Herrn den einzigen Polstersessel, den man im Spatzenhaus entdecken konnte, jederzeit streitig machte. Auch Fitti war heiteren Gemüts und hatte offensichtlich nichts gegen den kargen Lebenszuschnitt im Spatzennest einzuwenden. Jedenfalls folgte er seinem Herrn aufs Wort. „Hier wird gezeigt“, pflegte der Pfarrer mit vergnügtem Augenblinzeln zu sagen, „was es auf der Welt nicht zum zweitenmal gibt: ein Dackel gehorcht, wenn ein Spatz befiehlt!“
Dazumal gab es noch wenig aufregende Ereignisse im dörflichen Miteinander, wenn man von Kindtaufen, Hochzeiten und Beerdigungen absehen will, wie etwa jene Begebenheit, bei der sich der alte, hartgesottene Junggeselle und vollkommene Spaßvogel, der Schnapsbruder Tönne Pannkoke, plötzlich und klammheimlich von dieser Welt abgesetzt hatte. Er sei im Suff geblieben, hieß es.
Pfarrer Gottlieb Spatz hatte schon vor Jahren versprechen müssen, wenn ihm, dem immer vergnügten Pfiffikus Tönne Pannkoke, einmal die Totenglocke bimmeln sollte, ihn vom Altar aus in die Seligkeit zu beten, wie es einem Christenmenschen zustehe. In der Grabrede aber müßten, so hatte er es gewollt, lustige Teufelchen umherspringen. Gottlieb Spatz hielt sein Versprechen und ließ sich an der offenen Gruft so vernehmen: „Ach, du lieber Tönne Pannkoke. Da liegst du nun kalt, hart und trocken wie eine alte Brotkruste in deinem Sarg und liebtest doch so sehr die Feuchtigkeit! Du hast es gut geschafft, denn der liebe Gott wird dir, ich weiß es genau, die gütigen Hände auf den grauen Kopf legen. Womit aber soll ich dich, lieber Verstorbener, vergleichen? Mit der Sonne? Nein, das geht nicht an! Die Sonne blendet mit ihrem Glanze. Man kann sie nicht mit Vergnügen ansehen, wie dich, als du noch unter uns warst. Soll ich dich mit einem Stern vergleichen? Nein, ein Stern gibt doch zu wenig fröhliches Licht. Soll ich dich mit dem Mond vergleichen? Das wäre richtig, so meine ich. Aber hier ist doch noch ein kleiner Umstand zu bedenken: der Mond ist nur wenige Tage voll, ganz anders als du es immer warst, mein selig Verstorbener! Sanft ruhe nun, ganz sanft! Amen!“
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