Beste Aussicht
Wenn schon, denn schon! Das Matterhorn ist einer der exponiertesten Gipfel der Alpen. Auf- und Abstieg erfolgen in Fels und Eis, was ausgezeichnete Fitness und Erfahrung im Felsklettern mit und ohne Steigeisen voraussetzt. Die Normalroute führt über den Hörnligrat und eignet sich nur für versierte Bergsteiger in Begleitung eines Bergführers (7).
Geheimtipp
Die sagenumwobene Patrouille des Glaciers ist ein kultisch betriebenes Skitourenrennen von Zermatt über Arolla nach Verbier, dem sich alle zwei Jahre viele einheimische Skibegeisterte stellen. Auch als Zuschauer kommt man auf seine Kosten: Der chaotisch-ehrgeizige Massenstart ist immer ein kurioser Anblick.
Bernhard Russi
Dämmerung über Andermatt
Darf ich mit einer ganz unbescheidenen Empfehlung anfangen? Wer mit den Skiern zum ersten Mal nach Andermatt kommt, der sollte gleich mal den offiziellen Bernhard-Russi-Run machen. Das ist hier sozusagen der Adrenalin-Apero! Diese Strecke geht sehr knackig vom Gipfel des Gemsstock bis zur Mittelstation beim Gutschen hinunter in das Dorf Andermatt, das sind vier Kilometer Skifahren pur, bei denen ich mich zwischendurch selbst immer wieder mal ans Atmen und Blinzeln erinnern muss. Aber genauso soll Skifahren doch sein – ein einziger Lauf! Nach meiner Rennläufer-Karriere habe ich lange als Pistenarchitekt gearbeitet, auf der ganzen Welt Abfahrtsstrecken konzipiert und sie für die Rennen angepasst. Dabei gab‘s eigentlich nur eine Regel: Es muss richtig rumpeln, es darf den Zuschauern und Athleten nicht langweilig werden! Die Berge hier rings um meinen Heimatort Andermatt bieten dies seit Jahtrzehnten. Heute haben wir zum Glück auch gemütlichere Pisten, denn das Skigebiet Andermatt-Sedrun-Disentis wurde in den letzten Jahren zusammengelegt und ist jetzt das größte der Zentralschweiz: moderne Skikultur auf 180 Pistenkilometern! Wem die noch nicht genügen, der kann sich den Freeridern anschließen, die in den Bergen hier ebenfalls sehr aktiv sind und mich mit ihrem Freiheitsdrang oft anstecken. Kein Wunder, die Gotthardregion und der Gemsstock gelten heute als eines der besten Freeride-Reviere der Alpen und bieten zudem ein, wie ich finde, wirklich imposantes Panorama.
Das kann man natürlich auch genießen, wenn man nicht ganz so extrem unterwegs ist. Zumal sich unser Andermatt von einem einfachen Bergdorf zu einem kleinen Juwel entwickelt hat. Großen Anteil daran hat das weltberühmte Hotel The Chedi Andermatt, das regelmäßig den ersten Platz in den wichtigen Hotelrankings belegt und den Ort mit seiner Architektur, den illustren Gästen, seinen Restaurants und Bars bereichert. In seinem Gefolge sind viele interessante Projekte entstanden und jeden Winter kommt etwas Neues dazu. Schon die Anfahrt nach Andermatt ist für die Gäste dabei ein Erlebnis, denn der Ort liegt sozusagen an der Kreuzung von Furka-, Gotthard- und Oberalppass – also an einigen der aufregendsten Alpenstraßen überhaupt. Wer Kurven mag und sich mal wieder an Bergen satt sehen möchte, der ist hier genau richtig und kommt schon erholt bei uns an. Und wenn ich zum Abschluss nochmal unbescheiden sein darf: Auf der Alp Gütsch über Andermatt gibt es mitten im Skigebiet eine ganz neue Piste-Beiz, in der es besonders gemütlich und kulinarisch zugeht, das „Wachthuus“. Ich konnte ein ehemaliges Wachhaus des Militärs umbauen lassen und freue mich jetzt schon darauf, meinen alten Skifreund Willy Bogner im kommenden Winter auf der Sonnenterrasse zu bewirten.
Bernhard Russi ist einer der bekanntesten Sportlerpersönlichkeiten der Schweiz. Russi gehörte in den 1970er-Jahren zu den besten Abfahrern der Welt und konnte neben vielen Weltcupsiegen in Sapporo auch die olympische Goldmedaille in der Abfahrt gewinnen.
Pisten
180 KM
Lifte
33
Höhe
1.444 – 2.961 M
Flughafen bzw. Heliport
FLUGHAFEN BUOCHS (53 KM)
Skipass/Tag
MAX. CHF 89 (JE FRÜHER MAN DAS TICKET KAUFT, DESTO GÜNSTIGER IST ES)
Souvenir
BERGKRISTALLE
Ein Muss für jeden versierten Skifahrer – der Bernhard-Russi-Run
Après-Ski auf Gleisen – der Sonderzug bringt Skifahrer von Disentis nach Andermatt.
Bogner-Shooting im Jahr 1961
Eine imposante Architektur und ein Weltklasse-Spa – das berühmte Hotel „The Chedi Andermatt“
Beste Piste
Der Gemsstock oberhalb von Andermatt bietet mehrere anspruchsvolle Pisten, Höhepunkt ist dabei die Abfahrt auf dem Bernhard-Russi-Run . Obwohl selber Pistenarchitekt, hat Russi diese Strecke nicht angelegt. Da er sie schon als junger Fahrer liebte, benannte man die steile Piste nach ihm (1).
Beste Restaurants
Das Wachthuus liegt auf rund 2300 m in einer alten Wache der Schweizer Armee. Dank eines heimeligen Ausbaus finden 60 Gäste in ihm Platz. Typisch kräftigende Gerichte wie „Spatz“ (ein Eintopf) oder „Ryys und Boor“ (Lauch mit Reis) genießen die Skifahrer in motivierender Atmosphäre: An den Wänden hängen Andenken an Russis große Skierfolge (2).
Der Ochsen ist das Stammlokal vieler Einheimischer und die beste Fonduestube im Ort. Neben dem traditionellen Käsefondue tischt Wirt José auch Variationen wie Tomaten-, Pilz- oder Speckfondue auf (3).
Beste Hotels
The Chedi Andermatt trug maßgeblich zum Aufschwung Andermatts bis in die erste Reihe der Skiorte bei. Die imposante Architektur, ein Weltklasse-Spa und der exzellente Service beförderten das Luxushaus in vielen Hotelrankings an die Spitze. Ski-Butler kümmern sich exklusiv um die Ausrüstung der Gäste und wärmen morgens sogar die Schuhe vor (4)!
Das Nossenhaus , eines der ältesten Häuser Andermatts, wurde 2016 behutsam zu einem Ferienchalet ausgebaut. Die historischen Details wurden erhalten. So entstand ein ideales Ferienappartement für alle, die weder luxuriösen Wohnkomfort noch die traditionelle Schweizer Bergarchitektur missen mögen (5).
Beste Bars
„Kaffee Fertig“ lautet die Pflichtbestellung in der Kultbar Adler . Für Nichtschweizer: Serviert wird ein Kaffee mit Zwetschgenschnaps und Zucker. Eine originale Jukebox rundet das Barerlebnis mit Oldies ab. Vor kurzem eröffnete auch das Restaurant Adler wieder, das ebenfalls einen Besuch wert ist (6).
Der Name markiert das Baujahr des Hauses, in dem die Vinothek 1620 liegt. Die Weine sind (zum Glück) nicht ganz so alt, haben aber auch alle gute Geschichten, welche die Besitzer Dani und Elodie zwanglos erzählen. Sie führen die kleine Weinbar als wäre es ihr Wohnzimmer (7).
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