Lise Gast - Gusti zwischen Hüh und Hott

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Gusti zwischen Hüh und Hott: краткое содержание, описание и аннотация

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Obwohl Gusti klare Vorstellungen vom Leben hat und mit grossem Enthusiasmus ihre Ziele verfolgt, muss sie sich eingestehen, dass das Leben für sie Situationen bereithält, über die sie nicht einmal im Traum nachgedacht hätte. Immer wieder durchkreuzt das Schicksal ihre sorgfältig erdachten Pläne und Gusti muss sich ständig neu orientieren. Zum guten Glück ist Gusti ein bodenständiges Mädchen, das auch brenzlige Situationen erfolgreich meistert… -

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Wir hatten ihn angestarrt, sein freundliches, faltendurchriffeltes, geliebtes Gesicht, seine grauen Augen. In ihren Winkeln saß ein verstecktes Lächeln, man fühlte es mehr, als man es sah. Ich nahm den alten Herrn, was ich noch nie getan hatte, spontan um den Hals, drückte mein Gesicht an seine Brust, während ich den Kopf schüttelte, wild, daß der feine alte Herr beinah ins Wanken kam.

„Nein. Nein. Nein. Was wäre die Welt ohne die Liebe?“

„Finde ich nämlich auch im Grund. Was wären Shakespeare, Baudelaire oder Heine ohne sie – und du – und ich ...“

Mir war damals gar nicht sehr wohl in bezug auf die Liebe, gar, gar nicht sehr. Aber ...

„Lieb kann nicht ohne Leides sein ...“

Dasselbe dachte Lindi, heimgekehrt vom Gestade des wilden Hannibal.

„Natürlich. Liebe bringt Leid. Aber doch nicht so. Das ist wohl das Schlimmste ...“

Und wenn sie erwidert wird, und der andere ist verheiratet? Oder der Mann ist zwanzig Jahre jünger? Oder ...

„Wem niemals Leid von Liebe kam,

dem kam auch nie von Liebe Lust ...“

Hundert Verse, tausend Zitate, noch mehr Lieder. Das zersprungene Ringlein, das gebrochene Wort, das tiefe, tiefe Wasser, das zwischen den beiden Königskindern liegt, die einander so lieb haben. Immer wieder, immer aufs neue. Und sie, sie verlangte, eine Ausnahme zu sein?

Aber es gibt doch glückliche Liebe, erfüllte, es gibt doch Menschen, die einander lieben und heiraten und weiter lieben? Evelyn und ihr Volker. Sie selbst, Lindi, hätte sich Volker selbstverständlich nie ausgesucht, aber wo die Liebe nun einmal hinfällt ... Und die beiden waren verliebt ineinander, daß es nur so rauchte, das sah ein Blinder im Stockdunkeln ...

3

Ich saß an Deck des Schiffes, das schnurgerade durch ein geradezu aufreizend ruhiges Meer zog – und das nennt sich Ärmelkanal, wo bleiben, bitte sehr, die Stürme? –, und hatte mir soeben einen Kaffee bestellt. Nur einen solchen, kein komplettes Frühstück, nach dem es mich verlangte, aber Sparen hat uns das Schloßgespenst mit glühenden Eisen eingebrannt, Sparen gehört bei Mutter zum Leben wie Atmen. Ich sparte also. Am Nebentisch hatte sich soeben ein Herr eingenistet, der Deutscher sein mußte, zweifellos. Ich war in den letzten Jahren so ausschließlich mit Engländern zusammen gewesen, daß ich das spürte, und zwar erfreut spürte, so etwa, als wenn man heimkommt und wittert: „Was gibt es heute? Apfelstrudel? Wie schön.“

Nicht, daß das Mittagessen etwa die Hauptsache des Tages wäre, aber immerhin eine angenehme Nebensache.

Ich lächelte die angenehme Nebensache nicht etwa an, o nein. Das erste, was man in dieser Richtung tat, war ein geistesabwesender Blick, der sozusagen durch den anderen hindurchging. Das läßt kein Mann auf sich sitzen, er macht sich bemerkbar, Ehrensache. Und dann ist das zerstreute, aber doch freundlich-höfliche Lächeln am Platz, auf das er zu reagieren hat. Er tat es.

„Sie sind sicher eine Landsmännin. Darf ich ...?“ Er deutete zart entschuldigend zu meinem Tisch herüber. „Man frühstückt besser zu zweit, meinen Sie nicht?“

„Doch, doch.“

So kam ich zu dem ersehnten und nicht zu verachtenden Morgenimbiß, und so kam es, daß ich mich in Ostende um keinen Zuganschluß kümmern mußte. Er fuhr Richtung Köln – nun, es war nicht direkt meine Richtung, aber doch so ungefähr. Sollte er allein in einem Wagen sitzen, der Platz für zwei und viel Gepäck hatte?

Wir fuhren. Ich hörte von ihm, daß er geschäftlich in England gewesen war und einen größeren Abschluß getätigt hatte, er nannte – schlicht, aber groß – die fünfstellige Summe, um die es sich handelte, und er wiederum erfuhr von mir, daß ich vor einer Verlobung auswich, und ich ließ in ähnlicher Bescheidenheit die außerordentlich guten Verhältnisse durchblicken, in denen mein Beinah-Bräutigam lebte.

Als wir uns dieserart einander vorgestellt hatten, ohne daß einer dem andern glaubte – man tat nur so, das gehört zu den Spielregeln –, konnten wir auf ein anderes Thema übergehen. Und was lag näher als die Liebe? Erstens lassen sich darüber unendlich viele Variationen finden, so daß die Fahrt nicht langweilig wurde, und zweitens ist es mit der Liebe wie mit einer bayerischen Rauferei: Zuerst wird nur mit Worten gerauft. Vorm zweiten würde ich mich hüten.

Er ist ja viel zu alt für mich, dachte ich, und: Ob ich heute oder morgen aus England zurückkomme, ist gleichgültig, dann habe ich eben das Schiff nicht erreicht, mit dem ich rechnete, dachte er. Auf diese Weise erreichten wir in angenehmster Weise Köln, und da fiel mir Tante Abelchen ein. Wundervoll! Daß ich bisher nicht an sie gedacht hatte. Sie erwartete mich doch heute abend. Das durfte ich nicht vergessen.

Ganz wohl war mir bei diesem Gedanken nicht, denn diese an sich durchaus existente Tante reiste viel, seit sie sich im Ruhestand befand – im Unruhestand, sagen wir gern. Sie ist dem Leben sehr zugetan, und wenn sie nächstens ihren ersten Dreitausender besteigt, würde niemand aus unserer Familie sich wundern. Immerhin, man muß auch einmal auf seinen guten Stern vertrauen.

„Das Schwierige ist nur: Wie komme ich zu ihr hin?“ fragte ich sorgenvoll. „Kleinbahn oder Bus ist das einzige, was in diesen kleinen Ort führt, aber ob das heute abend noch klappt?“

Er fuhr mich hin. Und – ich mußte mein Aufatmen mit ziemlicher Gewalt unterdrücken – Tante Abelchen war da. Große, rührende Familienszene. Dem Fahrer blieb nichts übrig, als höflich bedauernd allein abzubrausen.

„Du bist mir eine Schlange, du!“ drohte die Tante und nahm mich noch einmal in den Arm, als wir allein waren. „Da geht er hin und singt nicht mehr!“

„Er hat lange genug gesungen in Dur und Moll, die ganze Fahrt über“, sagte ich vergnügt, „und natürlich gehofft, du wärst nicht da. Vergessen wir ihn auf der Stelle. Jetzt bin ich bei dir, alles andere ist zweitrangig.“

„Das lob ich mir“, erwiderte die Tante und schob mich ins Wohnzimmer. Sie ist keine gern gemiedene Familientante, die numerierte Weihnachtsgrüße verschickt und streng auf Dankesbriefen besteht, sondern rundum ein Juwel. Rundum – denn rund ist sie, mit warmen braunen Augen und einem strahlenden Gesicht unter kurzgeschnittenem grauweißem Gefieder und mit einer herrlichen Baßstimme. Daß sie aus Bunzlau stammt, sieht man ihr sozusagen an: Auch Bunzlauer Geschirr ist braun, warm und rund.

„Und jetzt trinken wir noch einen“, schlug sie vor, nachdem wir reichlich und gut gegessen hatten, „und du erzählst mir von deinem ‚Derzeitigen‘. Holger ist es, wie ich vermute, also nicht, aber einen ‚Derzeitigen‘ hast du doch wohl, so wie du aussiehst.“

„Danke, Tantchen, für das Kompliment. Sehe ich wirklich noch einigermaßen aus? Aber mit den Engländern, ich weiß nicht. Der eine oder andere gefiel mir schon, aber Koteletten, Schirm, Charme und Melone allein tun’s auch nicht. Immer mißfiel mir irgend etwas. Kannst du mir nicht das Horoskop stellen? Ich glaube, mein Neptun ist zur Zeit etwas verwirrt.“

„Erstens ist der Neptun nicht verwirrt, sondern er macht verwirrt“, berichtigte die Tante sanft, so sanft jedenfalls, wie ihr Baß es vermochte, „und zweitens hat der Neptun mit der Liebe nichts zu tun, rein gar nichts. Zuständig für die Liebe ist die Venus, leicht zu merken. Und die steht bei dir ...“

Sie dozierte, und ich lauschte. Tante Abelchen war so eifrig, als handele es sich um ihre eigene erste oder auch letzte Liebe, wobei dahingestellt sei, welche die intensivere ist. Schließlich kamen wir gemeinsam zu dem Schluß, daß man zwar abwarten müsse, aber das beste hoffen dürfe, ein Resümee, das ohne Horoskop auch hätte gezogen werden können. Dies aber störte uns nicht.

„Nun schlaf schön, schön und ungestört“, meinte Tante Abelchen noch, nachdem sie mich ins Gastzimmer geführt und mit allem versorgt hatte, was bei ihr dazugehört: mit Nachttischlampe, Knabbergebäck, Obst, Zigaretten, einem lustigen und einem ernsten Buch zum Einschlafen, einer Wärmflasche und einem Schlaftier. Bei Tante bekommt man zu allem anderen Überfluß noch ein Kuscheltier, wenn man ins Bett geht. Sie besitzt eine Anzahl von Plüschaffen, -elefanten, -bären, -hundchen und -goldhamstern, unter denen man die Wahl treffen darf. Wahrhaftig eine Gastlichkeit, die ihresgleichen sucht. Ich küßte sie und ließ mich küssen, streckte mich schließlich, ungeheuer behaglich aufseufzend, im Gastbett aus. Von dem durch die Autofahrt gesparten Geld kann ich das Hochzeitsgeschenk kaufen, dachte ich noch. Und dann dachte ich geschwind noch an Evelyn, nahm sie sozusagen mit in meinen Traum. Sie jedenfalls war mein letzter Gedanke.

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