Egon Erwin Kisch - Der rasende Reporter

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Eine Sammlung an Reportagen, unter deren Namen Kisch selbst berühmt wurde: Mit distanzierter Sachlichkeit und Objektivität, aber dabei keinesfalls teilnahmslos, berichtet Kisch von besonderen Ereignissen ebenso wie von den eher düsteren Themen des sogenannten Lumpenproletariats. Die Schauplätze seiner Reportagen sind über ganz Europa verteilt und zeugen von seiner Vorliebe für ungewöhnliche Orte. -

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Und den Gürtel werf’ ich, den Mantel weg und auch Gamaschen, Stiefel, Rock und Hosen. Es waren keine Ritter da und Frauen, den kühnen Jüngling verwundert zu schauen. Und wenn schon: meine Wäsche habe ich ja anbehalten. Darüber kommen noch eine Unterhose und zwei Hemden aus Trikot und außerdem der Taucheranzug. Er ist aus gummigetränktem Stoffe und aus einem Stück geschnitten und paßt für alle Körpergrößen mehr oder weniger. (Mir: weniger.) Über die Schenkel bis zu den Hüften kann man ihn noch selbst hinaufziehen, dann muß man aufstehen, mit angezogenen Ellenbogen die Hände auf den Bauch pressen, und zwei Henkersknechte zerren das Gewand so hoch hinauf, daß der Kautschukkragen den Hals umschließt. In die engen, allzu engen Kautschukmanschetten hilft dir ein Tauchergehilfe mit zwei schuhlöffelartigen Dehnern. Man bedenke: Trikotwäsche, Kautschukmanschetten! Es ist doch gut, daß keine Ritter da sind. Ein gestreifter Zwillichanzug wird übergezogen, das Gummikostüm zu schonen. Na, ich muß ja fein aussehen! Um den Hals und über die Schultern stülpt man mir den metallenen Koller, den kugelrunden Kupferhelm hebe ich mir selbst auf das Haupt. Der Gummikragen des Anzuges, der Helmkragen und der Helmkopf werden nun von eifrigen Händen und mächtigen Schraubenschlüsseln zu ewiger Einheit geschmiedet. Zum Glück ist das mittlere der drei Rundfenster (ein viertes, ungefähr in Stirnhöhe, ist vergittert) noch offen, so daß ich auf normalem Wege atmen, hören und sprechen kann. Inzwischen sind meine Füße zu Blei geworden, denn riesige Rindlederschuhe mit Sohlen aus diesem Metall wurden mir umgeschnallt, jeder sechs Kilo schwer.

Ich schleppe mich, unfreiwillig die Gangart des Golems kopierend, zur Taucherstiege, die vom Deck ins Meer führt. Allein auf der dritten Stufe habe ich, das Gesicht gegen das Boot gewendet, stehenzubleiben. Ich bin also nur bis zu den Hüften im Wasser und muß meinen Kopf auf das Deck legen — die Schwere des Helmes würde mich sonst umwerfen. Das Bleigewicht der Füße spüre ich nicht so sehr, da sie im Wasser sind. Man hängt mir einen stolzen Orden um den Hals, wie ein Lebkuchenherz aussehend und ebenso groß. Er ist aber keineswegs aus Lebkuchen, sondern aus Blei und wiegt zehn Kilogramm. Das Rückenblei — mir bleibt doch nichts erspart auf dieser Welt! — wiegt sieben. Indes ich, die Stirne reuig auf den Erdboden gepreßt, alles mit mir geschehen lassen muß, schnallt man auf meinem Rücken auch noch den Lufttornister an. Der ist durch den Luftschlauch mit der vierzylindrigen Luftpumpe an Bord der Taucherplätte verbunden und führt durch ein Rohr im Helm und den kleinen Atmungsschlauch in meinen Mund. Guter Tornister, du wirst da unten mein einziger Freund sein, nicht wahr, du wirst für mich sorgen? Du weißt doch: für je zehn Meter Wassertiefe schenkst du mir Luft von einer Atmosphäre mehr. Braver Tornister! (Ich streichle ihn geradezu mit meinen Gedanken.)

Noch ist die Ausrüstung nicht vollendet, die zum „Skafander“ — so nennt die Marine den Tauchapparat Rouquayrol-Denayrouze — gehört. Ein Hanftau, die Führungsleine, schlingt man mir mittels eines Leibstiches um die Hüften, Handschellen aus Kautschuk preßt man mir über die Gelenke, damit die Gummimanschetten noch fester anliegen und meine Hand sich blutig rötet, und einen Dolch in bronzener Scheide reicht man mir, und ich stecke ihn in den Gürtel. Ha, jetzt sollen sie nur kommen, die Haifische und Delphine — oder die Seeschlange!

Der Tauchermeister dämpft meine kriegerische Stimmung etwas herab. Er ist ein erfahrener Mann, hat schon manches Schiff auf dem Meeresgrund betreten und wurde oft geholt, in Seen und Flüssen des Binnenlandes zu tauchen; unter anderem hat er im Veldeser See nach der versunkenen Glocke gesucht. Er ist ein erfahrener Mann und auf sein Wort muß man hören, solange das Mittelfenster des Helmes noch offen ist. O weh, wie viele Lehren gibt er mir! Ich muß, um Gottes willen, immer das Mundstück des Atmungsschlauches schön im Munde behalten, und kann, um Gottes willen, ja nicht durch die Nase atmen, und soll, um Gottes willen, ja nicht die Führungsleine loslassen, und darf, um Gottes willen, die Orientierung nicht verlieren, und wenn ich Nasenbluten oder Ohrensausen bekomme, so macht das gar nichts, und ein Ruck an der Führungsleine bedeutet, daß ich den Grund erreicht habe, zwei Rucke, daß ich zu wenig Luft habe und daß man daher oben rascher pumpen müsse, drei Rucke bedeuten Gefahr, vier, daß ich nach rechts, fünf, daß ich nach links, sechs, daß ich zurückgehen will, und ähnliche Dinge. Das hätte er mir früher sagen sollen, der Herr Tauchermeister, dann hätte ich mir’s wohl überlegt ...

Aber schon wird an der Luftpumpe gearbeitet, ich habe das Mundstück, das vor mir einige hundert wackere Taucher in den Mund genommen haben, zwischen Zähne und Lippen gepreßt, und das letzte Fenster wird mit erschreckend großen Schlüsseln festgeschraubt. Ade, schöne Luft, die man da oben nach Gutdünken einatmen kann, durch Mund oder Nase, in x-beliebigen Atmosphären ... Ich bin hermetisch von dir abgesperrt, ich sehe dich, aber ich fühle dich nicht mehr! Ade!

Es geht die Treppe abwärts, meine rechte Hand umklammert die Führungsleine, die linke ist frei. Ein paar Stufen, dann hört die Treppe auf, und ich schwebe, schwebe tief hinab. Ich segne das verfluchte Gewicht auf meinen Stiefeln, — das bewirkt jetzt, daß ich meine Abwärtsfahrt in aufrechter Haltung zurücklege und mit den Füßen zuerst auf den Meeresboden komme. Nun, ehrlich gesprochen, ich segne meine Bleisohlen derzeit nicht, ich habe ganz andere Dinge im Kopf.

In Augenblicken der Erregung pflege ich mir vor allem eine Zigarette anzuzünden, — daran ist jetzt nicht zu denken. Ich denke zwar doch daran, aber ich weiß, daß es nicht möglich ist, und so verzichte ich. Ich denke also an andere Dinge, an die ich in meinem Leben noch nicht gedacht habe: daß du mir nicht durch die Nase atmest, Kerl, und daß du das Mundstück um Gottes willen nicht aus dem Maul fallen läßt, der Helm, zum Teufel nochmal, ist der Helm schwer! Nein, das ist nicht der Helm, das wird der Wasserdruck sein, siebzehn Meter, keine Kleinigkeit. Nein, auch der Wasserdruck ist es nicht, es ist der Kautschukanzug, der drückt das Blut aufwärts gegen den Kopf und schröpft mich; wie war das doch, was der Tauchermeister sagte, ein Ruck heißt hinaufholen, zwei Rucke heißen, daß ein Haifisch da ist, drei Rucke bedeuten Kautschukmanschetten, vier Rucke, daß ich nach links will ... Aber schließlich gewöhne ich mich daran, auf dem Meeresgrunde zu sein. Ich trete meine Wanderung an und komme mir wie ein Kind im Storchenteiche vor. Nun, da bin ich eigentlich doch schon weiter: die Nabelschnur fehlt mir nicht und sogar einen Gummilutscher habe ich im Mund. Nicht verlieren, Bubi, sonst kommt der böse Tauchermeister!

Nur meine Hände sind nackt und greifen in die Nässe, es ist keine Feuchtigkeit zu spüren, bloß zu sehen. Rings um mich überall Wasser, blaues Wasser. Ich gehe trockenen Fußes durch das Meer: das Wunder, das der Gesamtheit der Kinder Israels widerfahren war, vollzieht sich nun an mir einzelnem. Ich tappe schweren Schrittes über kalkige Steine, Austermuscheln und Muschelkalk, überwachsen mit Seegras, Algen, Tang, Moos oder Gott weiß was. Dort, die Muschel, will ich aufheben, sozusagen als Edelweiß des Meeres; ich lege sie mir dann zu Hause auf den Schreibtisch als Andenken für mich, und wenn mich Besucher nach der Besonderheit dieser Muschel fragen, so bemerke ich leichthin: „Ach nichts, die habe ich einmal so vom Meeresgrund aufgelesen, siebzehn Meter unter der Oberfläche.“

Ja, hat sich was mit „aufgelesen“. Ich knie nieder, um sie „aufzulesen“. Aber erstens kann ich sie nicht packen, denn bald greift meine Hand viel zu nahe, bald viel zu weit. Ich habe zwar in der Schule einmal etwas von der Brechung des Lichtes im Wasser gehört, ohne es zu glauben. Es ist doch so, — ich kann die Muschel nicht finden, die ich vor mir sehe. Schließlich finde ich sie. Sie ist aber so fest angewachsen, daß ich sie nicht loskriege. Ruhig fasse ich eine andere — ganz vergeblich, auch die bewegt sich nicht. Na, liegt auch nichts dran, ich kaufe mir morgen irgendeine Muschel und lege sie auf meinen Schreibtisch. Nach ein, zwei Jahren werde ich schon selber steif und fest glauben, daß ich sie vom Meeresgrunde aufgelesen habe.

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