Gertrud Fussenegger - Der Goldschatz aus Böhmen - Erzählungen und Anekdoten

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Im Jahre 1944 kamen mich die beiden in Tirol besuchen. ´Meine Lieben`, sagte ich, ´der Krieg ist verloren. Wenn die Russen an die Weichsel kommen, ist es für euch höchste Zeit Böhmen zu verlassen. Packt das Beste zusammen, was ihr habt, eure Pelze, eure Wintersachen, das Silber, den Schmuck und auch das Gold. Vergesst mir bloß das Gold nicht. Wir werden es noch bitter nötig haben.`Was ist noch von Wert in einer Zeit des Krieges? Wie lässt sich vorsorgen, wenn doch nichts vorauszusehen ist? Wie arrangiert sich der Mensch? Wer trägt welches Schicksal? Um diese und andere Fragen drehen sich die Erzählungen und Anekdoten in «Der Goldschatz von Böhmen».-

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So behalf man sich und kam irgendwie über die Runden.

Nicht zu helfen freilich war vielen anderen und Unzähligen von jenen, die drüben geblieben waren, weil sie nicht rechtzeitig erkannt hatten, was die Stunde schlug. Auch die andere Erbtante, die ihr komfortables Heim nicht hatte verlassen wollen, die sich gefürchtet hatte vor der Unbequemlichkeit der Reise, vor dem Sprung ins Ungewisse, vor dem Wagnis ins neue Leben, hatte Schlimmstes zu erdulden. Ihr gelang es nicht mehr, in den Westen abgeschoben zu werden. Wir haben nie mehr eine Zeile von ihr erhalten. Wir wissen nicht einmal, wo sie begraben liegt.

Es vergingen mehr als zwei Jahrzehnte, bis ich endlich eines Tages und fast unerwartet die Gelegenheit fand, in meine Geburtsstadt zu fahren und mich dort ein paar Stunden lang umzusehen. Da stand ich dann vor dem Haus, das mir so oft als Erbe versprochen worden war, und das Haus war fremd, ich wagte es kaum zu betreten. Ich blickte zu den Fenstern hinauf, hinter denen ich so lange gelebt hatte: sie schienen mir sehr trüb und schmutzig in verkommenen Rahmen, und einige von ihnen waren mit Papier verklebt. Ich dachte an den Gipszigeuner und an den bronzenen Wilhelm Tell, an die Ahnenbilder und Standuhren, die immer falsch gegangen waren. Was war mit ihnen geschehen? Und ich fragte mich auch, was wohl aus dem Wollknäuel geworden sei, in den die zweihundert hochkarätigen Münzen eingewickelt gewesen waren, getarnt vor Diebesaugen, Diebeshänden. War jemand so klug gewesen, es zu durchstöbern und aufzuwickeln oder hatte man es einfach weggeworfen? Und wenn es weggeworfen worden war, wo war es gelandet? Auf einem Misthaufen, auf einer Müllhalde, zuletzt vielleicht auf einem Acker?

Dort würde dann, irgendwann einmal nach Jahrzehnten, die Münzen wieder zum Vorschein kommen, mit Kopf und Wappen und Umschrift, die dann niemand mehr verstehen würde. Doch der Finder würde sich freuen über sein Glück und würde staunen über das Gold aus der Erde, aus der Erde Böhmens.

Ein Dach überm Kopf oder Es gibt noch Wunder

»Übersiedeln, schon wieder übersiedeln!« sagte die Mutter und sank ächzend auf den Küchenhocker. Da saß sie in ihrer alten gelben Wachstuchschürze, die sie sich eben zum Geschirrspülen umgebunden hatte, saß kopfschüttelnd, beide Hände vors Gesicht geschlagen. Der Vater stand vor ihr, – er hatte soeben die Nachricht gebracht –, und blickte mit schuldbewußter Miene auf sie nieder.

Aber sie saß nicht lange so. Sie ließ die Hände sinken, stand auf, atmete tief und strich sich die Schürze glatt. »Also gut, gut«, sagte sie »wenn es sein muß. Es wird das dreizehnte Mal sein.«

Das dreizehnte Mal in zwölf Jahren: daran hatte die Weltgeschichte schuld – und der Staat. Zuerst der Staat.

Mein Vater war k.u.k. Offizier, also einer von den Zehntausenden, die – mit Sternchen am Kragen – erst im bunten, dann im feldgrauen Rock einem Staatsgebilde dienten, das vom Bodensee bis zum Eisernen Tor, von Galizien bis in die montenegrinischen Berge reichte, in zwanzig Zungen sprach und an endlosen Grenzen bewacht werden mußte. Die Folge war, daß es die Leute, die ihm dienten, hin- und herschob, von einer Garnison in die andere, aus einem Kronland in das übernächste, aus dem Deutschen ins Ungarische, aus dem Ungarischen ins Tschechische, aus dem Polnischen ins Italienische: der Rösselsprünge gab es kein Ende. Auch mein Vater wurde herumgeschoben und, da er Familie hatte, diese selbstredend mit. So hieß es übersiedeln und wieder übersiedeln, es war ein ewiges Wandern mit Betten und Schränken, Kredenzen und Tischen, mit dem Flügel aus Mahagoni und dem Salonluster aus Gablonz. Dazu Kisten mit dem guten und dem weniger guten Porzellan, mit dem guten und mit dem weniger guten Glas und mit dem großen goldgerahmten Bild: Die letzten Opfer der Schreckensherrschaft .

Alles, was da war, packte meine Mutter ein und aus; sie hätte sonst niemanden daran gelassen. Dann sah sie zu, wie ihre Möbel, die sie mehr liebte als gut war, von groben, ungeschickten Packburschen gefaßt, gedreht, gekippt, über Treppen gehievt und in einem Wagen verstaut wurden. Ihr tat das Herz weh, wenn die schönen Polituren Kratzer abbekamen und wenn die geschnitzten Zierleisten eine Matze kriegten. Wie zitterte ihr Herz in stiller Qual, wenn der geliebte Flügel, um einen Türstock gerummst, metallisch aufwimmerte und wenn es aus der Kiste, in die der Gablonzer Kristalluster versenkt war, gefährlich klirrte.

Was beim Ausziehen geschah, konnte natürlich auch beim Einziehen geschehen, und es war ja das Schlimmste nicht. Noch schlimmer war, daß man wieder einmal in eine Fremde kam: fremd war der Divisionär, bei dem sich der Vater zu melden hatte, fremd die Kameraden, fremd die Untergebenen; fremd das Haus, in das man einzog, fremd die Einteilung der Räume, der Ausblick aus den Fenstern, fremd der Krämer, bei dem man einkaufen, fremd der Schuster, bei dem man sich die Schuhe anmessen lassen mußte; fremd der Hausmeister, der Kommen und Gehen überwachte, fremd die Lehrer, zu denen man die Kinder in die Schule schickte – und fremd der Arzt; und das war vielleicht das Schlimmste, denn man war nicht gesund.

Man schleppte alte Leiden mit sich herum: der Vater, hager und überreizbar, litt an der Schilddrüse, die Mutter an einem schweren Herzklappenfehler und an einer Indisposition der Galle, die ihr viele Schmerzen verursachte. Sie hätte sich schonen sollen, beide hätten sich schonen sollen; statt dessen Dienst und Unruhe und Umgewöhnung – und diese Umzüge, einer nach dem anderen.

Dann kam der Krieg, die Trennung und die Sorge, und als der Krieg zu Ende war, Armut, neue Heimatlosigkeit und – wie denn anders? – neue Übersiedlung. Die Mutter hatte die letzten Kriegsjahre in Böhmen, im Haus ihrer Eltern verbracht, da hätten wir wohl bleiben können, zweifellos. Doch der Vater ertrug es nicht, in dem neuen Staat zu leben, der sich damit brüstete, am Untergang des alten Staates mitgewirkt und ihn an allen Fronten mituntergraben zu haben. Er mochte nicht mehr aus dem Haus gehen, seit er Aufläufen begegnet war, die sich jubelnd um einen Galgen scharten, und an dem Galgen hing die Puppe des alten Kaisers.

Also neuer Aufbruch, diesmal in die alte Familienheimat Vorarlberg, obwohl der Vater dort kaum jemanden kannte und obwohl er nicht wußte, wovon er dort würde leben können. So lag die Zukunft als unabsehbare Ungewißheit vor uns.

Wir Kinder begriffen noch nicht viel von unserer Lage. Aber wir spürten, daß sie uns mitbetraf, wenn der Vater noch wortkarger und noch gereizter war als früher und wenn sich in unserer Mutter schönes ernstes Gesicht ein noch tieferer Leidenszug eingrub.

In Vorarlberg fanden wir lange keine eigene Wohnung, und als wir endlich eine gefunden hatten (sie hätte uns gefallen können mit ihren großen, niederen vielfenstrigen Stuben, mit ihren Decken-Täfelungen und dem weiten Blick über das Rheintal zum Säntis und zum Bodensee), stellte es sich leider heraus, daß unsere Hauswirte, die im Stockwerk unter uns wohnten, an allerlei Wahnideen litten und daß sie alle, Eltern, Großeltern und Kinder, abwechselnd in die Landesirrenanstalt eingeliefert werden mußten. Es war unleidlich, an ihren Türen vorbeizugehen und immer fürchten zu müssen, daß der eine oder andere hervorschoß und seine unsinnigen Beschimpfungen und Anklagen vorbrachte. Schließlich wurde uns Kindern verboten, die Haustreppe zu benützen, wir mußten durch die hinten angebaute Scheune und über Leitern klettern, wir fanden das so übel nicht, doch unseren Eltern schien es unerträglich.

Dazu kam: Der Vater hatte keine Arbeit und damit auch keinen Verdienst, wir lebten, ich weiß nicht wie, ziemlich kümmerlich.

Einmal glaubten wir, eine Zuflucht zu finden auf dem Gut eines Onkels, das Gut war in Kärnten gelegen, in schöner Gegend. Indessen war dieser Onkel alles andere als ein guter Landwirt, schon eher ein bramarbasierender Abenteurer, der alle, die ihm über den Weg liefen, zu sich auf seinen Hof einlud, mit dessen Besitz er großtat wie mit einer glänzenden Musterwirtschaft. In Wirklichkeit gab es da nichts zu essen als Kohlsuppe, Kohlsuppe, in der die mitgekochten Würmer schwammen, das waren greuliche Mahlzeiten. Auch unsere Unterkunft war ziemlich schmählich: ein winziges Blockhaus, in dem es von Mäusen wimmelte, wir lagen auf Strohsäkken dicht gedrängt wie Sardinen in der Büchse. Zu allem Überfluß brach dann auch noch ein Unwetter über die Gegend herein, der Hagel zerdrosch die Feldfrucht, der Bach schwoll an und schwemmte das Heu davon, das Kleinvieh ersoff, die Katastrophe war komplett.

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