Am folgenden Morgen war leidlich gutes Wetter; als Cajetan zur Villa Lambergs ging, traf er Georg und Franziska, die eben von einem kleinen Spaziergang aus dem Wald zurückkamen. Franziska war totenbleich und schleppte sich an Lambergs Arm mühselig dahin. Cajetan stützte sie gleichfalls, und so gelangten sie bis zum Haus. Quäcola sass vor der Türe, blätterte mit konfusen und wichtigtuerischen Geberden in einer Zeitung, und vor ihm lag ein in Fetzen gerissenes Buch. Emil, die Hände in den Hosentaschen, betrachtete das Tier mit ingrimmigem Missfallen, woraus sich aber der Schimpanse nicht im mindesten etwas machte, sondern fortfuhr, in wüster Geschwindigkeit das Zeitungspapier zu wenden. Ein mattes Lächeln erschien auf Franziskas Gesicht, und sie sagte: „Wenn das mit den beiden gut ausgeht, dann haben wir Glück gehabt, Georg.“ Kaum wurde Quäcola ihrer ansichtig, so erhob er sich, verbeugte sich und gab dem Diener mit einer frech vornehmen Handbewegung zu verstehen, dass er sich entfernen solle. Emil schüttelte den Kopf, und seine Miene zeigte den Ausdruck ungeheuchelten Kummers.
Als Franziska sich zu Bett begeben hatte, teilte Cajetan dem Freund mit, dass er zu Armanspergs gehen wolle und fragte, ob er vor dem Fürsten erwähnen solle, dass Franziska hier sei. Lamberg bat ihn, es vorläufig zu unterlassen. Franziska fühle sich in der Schuld des Mannes, sie habe von einem herrlichen Brief erzählt, den der Fürst vor Monaten an sie gerichtet, als er durch geheime Sendlinge ihren Aufenthalt erfahren hatte, und sie sei durch den blossen Gedanken beunruhigt, dass sie sich einst doch noch werde stellen müssen, wenn sie in mutigeren Stimmungen mit einer Zukunft überhaupt rechnen zu dürfen glaubte. Es sei zwischen den beiden Menschen irgend etwas Undurchschaubares, und ein fremder Wille könne da nur zerstörend eingreifen.
Eine Stunde später fing es wieder aus endlosen Wolkenmassen zu regnen an. Grauer, zerfaserter Flaum umschwamm die Häupter und Rücken der Berge, die harten Wege wurden weich, als seien sie aufgekocht worden, die talwärts rinnenden Wasser schwollen an, und alles war so klein, so nass, so dürftig, wie wenn die Natur auf Prunk und Feiertäglichkeit für immer hätte verzichten wollen, um sich frierend und gleichgiltig den unfreundlichen Elementen zu überliefern.
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