Jakob Wassermann - Der goldene Spiegel

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Drei sehr ungleiche Freunde stellen gewissermaßen den Rahmen dieses Romans dar – der eine Arzt, der andere Privatgelehrter und der dritte angehender Diplomat. In ihrer Mitte aber bewegt sich Franziska, die mit ihrer Hilfe einen bemerkenswerten Start am Theater hinlegt. Sie liebt den einen, liebt den anderen und bald gesellt sich zu den Vieren noch der junge, aber eher introvertierte Ingenieur Hadwiger. Am Ende eines Sommers treffen sie sich alle in einem Landhaus, Franziska wie immer der strahlende Mittelpunkt der Gruppe. Sie hat einen wertvollen Spiegel mitgebracht, den sie den Freunden schenkt. Wichtiger aber ist noch, dass sie ihnen das Versprechen abnimmt, sich in genau einem Jahr an gleicher Stelle wieder zu treffen. Die Freunde finden sich rechtzeitig ein, nur Franziska erscheint erst im letzten Moment, um Jahre gealtert. Sie überrascht die Freunde mit der Idee, dass derjenige den Spiegel sein Eigen nennen soll, der die ergreifendste Geschichte erzählen kann. Es folgen denkwürdige Stunden, in denen unterhalten oder mit dem Leben abgerechnet wird.-

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„Ich möchte von einem solchen Scheusal am liebsten nichts hören“, sagte Franziska; „wie ungerecht geht es doch zu in der Welt! Der arme Streckenwächter darf nicht den Arzt finden, der ihm sein Kleines häusliches Glück erhalten könnte, und dieser Anhold zaubert durch ein Werk des Grauens ein Geschöpf an seine Seite, dessen Zärtlichkeit zwischen Tod und Leben mich beinah weinen macht, weil soviel wahres Frauentum darin liegt.“

„Und ein tiefer Sinn“, fügte Lamberg hinzu; „Luzifer wird durch den Engel erlöst.“

„Man erkennt aus alledem, wie verworren angelegt und wie unergründlich die Charaktere sind, die man in oberflächlichem Sinn als einfache bezeichnet“, bemerkte Borsati. „Der sogenannte einfache Mensch steht dem Schicksal am nächsten, ist ihm wie auch den verborgenen Kräften und Instinkten seiner eigenen Natur am hilflosesten verfallen. Der höher geartete spielt schon, kombiniert, ist vorbereitet durch Erkenntnis oder ermüdet durch seine Fähigkeit zum Miterleben. Er sammelt die Erfahrungen derer, die eingreifen und zermalmt werden.“

„Gerade im kleinen Beamten stecken oft die niedrigsten und gefährlichsten Leidenschaften“, versetzte Cajetan; „welche Verworfenheit zeigt sich oft an einem simplen Dorfschullehrer, was für eine berechnete Tücke an manchem Serichtsfunktionär auf dem Land! Stellen wir uns vor, dass der biedere Herr mit dem roten Kopf und den hastigen Augen, der da im Wirtshaus sitzt und seine Zehnhellerzigarre zerbeisst, weil das blosse Saugen des Gifts ihm nicht genügt, stellen wir uns vor, dass plötzlich die soziale Kette, die sich um ihn schlingt, abfiele, seine Machtgelüste ungehemmt sich betätigen dürften, — das Land würde rauchen von den Opfern, die seine Eitelkeit, seine Dummheit, sein Ehrgeiz und sein Fanatismus fordern würden.“

„Es gibt ein Beispiel von einer derartigen Entfesselung eines gemeinen Strebers“, sagte Lamberg; „Collot d’Herbois war ein mittelmässiger Schauspieler in Lyon. Er wurde in jeder Rolle, die er auf dem Theater spielte, erbarmungslos ausgezischt. Nun sind ja schlechte Komödianten, die ausgezischt werden, keine Seltenheit, aber in den meisten Fällen müssen sie ihre Erbitterung und Enttäuschung ertragen lernen. Mit Collot d’Herbois aber wollte das Geschick offenbar einmal demonstrieren, was ein durchgefallener Mime zu tun imstande ist, wenn er für die erlittenen Niederlagen Rache nehmen darf. Beim Ausbruch der Revolution ging d’Herbois nach Paris und wurde in den Nationalkonvent gewählt. Sobald es anging, liess er sich nach Lyon versetzen, und dort begann er nun sein Strafgericht. Er brachte sämtliche Kritiker und Zeitungsredakteure aufs Schafott, verschonte nicht seinen früheren Direktor, seine Kollegen, die die Gunst der Theaterbesucher erfahren hatten, die einflussreichen Personen der Gesellschaft, Leute, die ihm irgend einmal durch Wort oder Blick ihr Missfallen bezeigt hatten, und mit dem Souffleur und dem Kassierer des Theaters liess er am selben Tag einen Freund hinrichten, der ihm während seiner Bühnenlaufbahn bisweilen Ratschläge erteilt und nützliche Winke gegeben hatte. Bei den Sitzungen und der Verkündigung der Verdikte trug er ein majestätisches Benehmen zur Schau, und seine Tiraden waren ebenso talentlos wie jemals auf der Szene, nur war er gegen das Ausgezischtwerden vollkommen gesichert.“

„Dem ist einmal in Erfüllung gegangen, wovon sonst Millionen ihre geheimsten Wünsche nähren“, rief Lamberg lachend.

„So schlecht denkst du von den Schauspielern, Georg?“ fragte Franziska traurig.

„Nein, meine Liebe, überhaupt!“ antwortete Lamberg. „Zweifellos ist jedenfalls, dass ein Mensch, dessen Ehrgeiz grösser ist als seine Begabung, lasterhaft werden muss.“

„Dieser Collot d’Herbois erinnert mich an die Rache eines Invaliden aus dem deutsch-französischen Krieg, der auch die erhoffte Anerkennung seiner Verdienste nicht finden konnte“, sagte Borsati. „Bei Mars la Tour rettete er als gemeiner Soldat eine ganze Batterie, indem er, mehr aus Angst denn aus Mut, mit einer Kanonenputzstange wie toll um sich hieb und die Angreifer so lange in Schach hielt, bis Verstärkung kam. Er wurde schwer verwundet, und da seine Tat die höchste militärische Belohnung forderte, wurde er für bewiesene Tapferkeit vor dem Feind mit einer Medaille ausgezeichnet, deren Rang bedingt, dass alle Posten vor dem Träger salutieren und alle Wachen ins Gewehr treten. Als Krüppel in die Heimat zurückgekehrt, bewarb er sich um die Stelle eines Nachtwächters. Wie verständlich, wünschte man nicht einen Nachtwächter, der nur im Besitz eines einzigen Beines war, und wollte ihm ein minder anstrengendes, ja sogar würdevolleres und einträglicheres Amt verschaffen. Aber nein, er hatte den Ehrgeiz, Nachtwächter zu werden, denn er hatte eine schöne Bassstimme und gefiel sich in dem Gedanken, das Liedchen von der Zeitlichkeit und Ewigkeit und drohenden Gefahren mit jeder Slockenstunde melodisch zu Gehör zu bringen. Ärgerlich über die Verweigerung lag er tagsüber in den Bierhäusern und zog zu allgemeinem Verdruss acht- bis zehnmal, immer an der Spitze eines unflätig brüllenden Pöbelhaufens, an der Hauptwache vorbei, wo dann der Posten die Soldaten ins Gewehr rufen musste, um dem hochdekorierten Querulanten die vorschriftsmässige Ehrung zu erweisen. Die Sache ging durch viele Instanzen, man konnte sich aber schliesslich doch nicht anders helfen, als dass man dem rebellischen Kriegsmann seinen Willen erfüllte. Und ich glaube, er ruter und singt noch jetzt allnächtlich zum Vergnügen der Bürger und zur Zufriedenheit der hohen Behörde.“

Borsatis ruhige Art, die ohne vordringende Ironie war, vermochte den Zuhörern selbst mit einer so simplen Begebenheit noch ein Lächeln abzuschmeicheln. Es kam dann die Rede wieder auf die Ehrgeizigen, da Franziska, als hänge sie nicht nur mit geistiger Teilnahme an dem Thema, noch einige Fragen stellte. Beim Austausch der Meinungen fiel Hadwigers Schweigsamkeit mehr auf als am Beginn des Abends, und obwohl er in einer bescheidenen Haltung schweigsam war, lastete seine Abkehr vom Gespräch auf den Freunden, und sie hatten nicht so sehr das Gefühl, einen stummen Kritiker fürchten zu müssen, als das andere, dass er sich die Bequemlichkeit des Zuhörens gar zu billig verschaffte. Nur Franziska ahnte in seinem Verhalten achtenswertere Gründe, empfand einen heimlichen Schmerz mit ihm, eine Sorge, ein schwermütiges Zurückschauen, ja, böses Gewissen gegenüber der leichten Stunde, und sie fasste den Vorsatz, ihn so mild wie möglich aus seiner Stille zu treiben, allerdings nicht mehr heute; heute war sie müd.

Cajetan hatte eine einleuchtende Darstellung vom Wesen des Ehrgeizes gegeben, denn die menschlichen Eigenschaften waren für sein Auge, was dem Chemiker ein Präparat unter dem Mikroskop ist. Zum Schluss sprang er auf, klatschte in die Hände und sagte entzückt, er habe auf einer Reise in Mexiko, die er vor zwei Jahren von den Staaten aus unternommen, eine Geschichte gehört, in der ein ehrgeiziger Charakter durch wundervolle Fügung zur Einsicht in das Trügerische seiner Ziele kommt. Er habe die Geschichte, die ihm ein sehr gebildeter junger Kreole erzählt, nie vergessen können, „und wenn es erlaubt ist,“ schloss er mit drolliger Koketterie, „will ich sie morgen an den Mann bringen, — Verzeihung, auch an die Frau.“

Lamberg richtete sich auf und sagte langsam und mit Gewicht: „Man lobe die Geschichte erst, nachdem sie erzählt ist; man lobe sie auch nicht selbst, sondern lasse sie von andern loben, vorausgesetzt, dass sie es verdient.“

In bester Laune trennten sich die drei Hotelbewohner von Lamberg und Franziska, und da es inzwischen zu regnen aufgehört hatte, tauschten sie unterwegs ihre Ansichten über die Freundin aus. Keinem erschien sie als die, die sie ehedem gewesen, alle waren mitbedrückt von den Erlebnissen, welche sie so angsterfüllt verbarg. Mit liebevoller Politik, meinte Cajetan, müsse dieser Zustand von Scheu und Leiden beseitigt werden, und es gelte nur, den Augenblick zu finden, in dessen Macht sie Herrin des Vergangenen werden und neues Vertrauen zu sich selbst gewinnen könne. Hadwiger entgegnete, dass ihn ihr Aussehen, Ihre körperliche Verfassung bekümmere. Hierzu nickte Borsati und fragte, ob man nicht den Fürsten, der doch am Ort sei, von ihrer Anwesenheit verständigen solle, da vielleicht die besondere Art dieses Mannes eine Ermunterung für Franziska herbeiführen könne, am Ende auch eine willige Rückkehr in eine ehemals begehrte Welt. Sehr bedächtig antwortete Cajetan, darin müsse man mit Vorsicht zu Werk gehen. Er habe der Gräfin Seewald seinen Besuch zugedacht und werde bei dieser Gelegenheit erspähen, welchen Schritt man wagen und wie weit man gehen dürfe.

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