Sophie Reyer - 1431

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Johanna von Orléans, Märtyrerin und französische Nationalheldin, wird 1431 als englische Gefangene in Rouen hingerichtet. Ungemein feinfühlig und präzise schreibt Sophie Reyer über das Leben der heiligen Jungfrau, ihr Erwachsenwerden und ihren Niedergang.
Johanna wächst während des Hundertjährigen Krieges in einem kleinen französischen Dorf auf. Bereits als junges Mädchen hat sie Visionen, die sie immer stärker prägen, bis sie dem Fanatismus verfällt. Johanna weiß, dass sie aus dem traditionellen Frauenbild ausbrechen und in den Krieg ziehen muss. Doch sie gerät in einen Strudel aus Hinterlist und Verrat, aus dem sie nicht mehr herauskommt. Kurz vor ihrer Hinrichtung trifft sie schließlich auf Nicolas Loyseleur, ihren vermeintlichen Beichtvater. Dieser soll ihr ein Geständnis entlocken, wird aber selbst immer tiefer in ihren Bann gezogen.
Mit viel Fingerspitzengefühl beschreibt Sophie Reyer Johannas Leben – die Entwicklung einer starken, jungen Frau, die den konventionellen Erwartungen widerspricht und ihr Leben selbst bestimmt.

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»Bringt sie in eine Kammer und entkleidet sie!«, ruft er aus .

Cauchon sieht ihn erstaunt an, denn normalerweise ist er es, der die Befehle gibt .

»Ich will wissen, ob sie Mann oder Frau ist!«, wettert indes Warwick .

Etwas anderes scheint ihm im Moment nicht mehr einzufallen, denkt Loyseleur. Johanna zuckt mit dem Kopf, er kann es genau sehen, sie will ausspucken, wird jedoch am Hals gepackt und aus dem Gerichtssaal gezerrt. Für einen Moment herrscht Schweigen. Cauchon fixiert Warwick mit den Augen und kann es immer noch nicht glauben. Er ist es gewohnt, die Oberhand zu haben, was die Untersuchungen der Gefangenen betrifft. Und im Gegensatz zu Warwick geht es ihm nicht darum, blind zu bestrafen. Er ringt nach der Wahrheit, weiß Loyseleur Bescheid. Warwicks Befehl indes wird ausgeführt. Wenig später erscheint stolpernd ein Soldat. Er zerrt Johanna hinter sich her, mit verbundenem Mund. Aufgelöst ist ihr Haar. Sie tut Loyseleur leid .

»Zweifellos! Ein ganz echtes Mädchen, ehrlich!«, entgegnet der Soldat, »alles noch dran.«

Johanna wird rot vor Scham. Dann Stille .

In den Dörfern leben die Menschen wie eh und je, auch, nachdem Johanna Gott als Stimme begegnet ist. Der Alltag am Feld taktet die Tage, das Versorgen des Viehs muss erledigt werden. Dazwischen gibt es Feierlichkeiten. Die Hochzeit zwischen Magda und einem jungen Soldaten. Ihr Haar, Johannas Haar, braun und lang, es wirbelt im Wind, zum Zopf geknotet. Brautjungfern rufen zum Tanz. Alles könnte im Glanz sein. Man könnte fast ganz sein, denkt Johanna. Sie muss mit jedem tanzen, bis sie ein Kreis wird. Mit allem verbunden, auch mit dem Unglück über den Tod der Großmutter. Und sie tanzt und trinkt vom Leben. Es wird schon gut werden, sagt sich Johanna. Gott wird wiederkommen! Einstweilen ist sie Teil dieses Spiels im Dorf. Wer raubt mir das Kränzchen um Mitternacht?, so nennt man eines davon. Johanna will den Kranz der Braut nicht haben, ihre Schwester Catherine bekommt ihn. Johanna hätte lieber ein Schwert.

Es gibt die Messe, in der es sich auch ausruhen lässt nach getaner Arbeit, da steht ein Altar. Das ist ein Spektakel! Ganz vorn an der Spitze sitzen die Reichen, dahinter das gewöhnliche Volk. Es gibt auch Umzüge. Die Fahnen der Handwerkszünfte werden an den Feiertagen geschwenkt. Die Trachten schimmern prachtvoll, die Ornate aus Gold erfreuen das Auge. So viel Reichtum für Gott, denkt Johanna und dann folgen die Mädchen mit ihren spitzen schönen Häubchen. Die gefallen ihr nicht. Inzwischen verbringt Johanna ja mehr Zeit mit den Knaben, weil Gott gesagt hat, sie solle kämpfen lernen. Noch weniger mag sie die gestärkten Hauben der derben Bauersfrauen mit den runzeligen Gesichtern. Johanna hat ihr Haar gern offen, trägt es lose. Will es flattern lassen im Wind. Manchmal betrachtet sie, den Kopf in den Nacken gelegt, die Wolken, die über die Wiese schweben. Tanzen da nicht die Fäden Gottes im Licht? Sind es nicht silbrige Striemen, die sie verbinden, mit dem Himmel, mit der Ewigkeit, von außen nach innen und wieder zurück? Alle sehen denselben Mond und dieselben Sterne, denkt Johanna, ja, die Sterne haben kein Alter, glaubt sie. Ob sie auch sterben? Ein heller Schatten spricht zu ihr, es ist Michael.

»Ja. Eines Tages geht alles zu Gott!«, sagt er.

»Aber sie sind riesig, die Sterne, nicht wahr?«, fragt Johanna ungläubig.

»Sehr!«

»Und der Mond?«

»Auch der!«

»Aber warum sterben, das ist ungerecht!«, beharrt Johanna.

Michael lacht.

»Es kommt nur einmal im Leben vor!«, sagt er.

»Was heißt das?«

»Gott hat es schon gerecht gemacht, Johanna!«, meint er, der aus dem Schatten gestiegen ist und jetzt kaum mehr als ein Säuseln zu sein scheint, das sich als kleiner Lichtstreifen tanzend vor ihr hin und her bewegt. An die Großmutter erinnert er irgendwie, trotz seines hellen Schimmers, findet Johanna.

»Warum?«

»Sogar in den kleinsten Kapellchen unter den Armen predigt man einmal im Jahr!«, lacht der Erzengel.

Johanna versteht nicht. Sie schweigt. Der Engel schweigt mit ihr. So verstreicht wieder die Zeit. Gott vertieft die Lichter, Farben und Schatten. Die Gottesäcker sind hängende Gärten, stellt Johanna sich vor. Sind in den Lüften. Himmel und Erde sind ein Spiegel Gottes. Der Mond, er gehört der Sonne und der Erde zugleich, weiß sie Bescheid. Goldadern schwimmen im Licht, so schlafen die Länder an den Ländern, unbeweglich stehen Wälder an Wälder gelehnt. Unter den Regentropfen sind die Körner gebückt und die Ähren. So beugt Gott auch sie, denkt Johanna. Dennoch: Sie will nicht älter werden. Verkörperung, was ist es mehr als Verknöcherung? Alles wird immer anstrengender, die Arbeit, die Denkfäden im Hirn. Die Blättergerippe der Bäume im Herbst machen mit jedem Jahr trauriger. Nur Michael wärmt. Wie ein heißer Sommerregen klingt Michaels Flügelrauschen. So plaudert sie mit dem Engel und er gibt ihr Trost.

»Wie nackt die Schweine rumlaufen!«, sagt Johanna.

»Dafür hat Gott ihnen aber den Schwanz gezwirbelt!«

»Und das Glühwürmchen! Wie hässlich es ist bei Tag!«

»Aber bei Nacht leuchten diese Käfer, ehrlich!«

»Brennen sie denn? Können sie dich entzünden?«

»Nein, die glühen nicht wirklich!«

»Nicht wie Feuer?«

»Nein!«

Der Engel lacht und Johannas Herz zerbirst fast vor Freude, als sie das hört.

»Wenn das Herz einen Sprung kriegt, wie klingt das denn?«

»Als würde Glas springen!«

»Ehrlich?«

»Ja.«

So tönen Michaels Worte. Weich wie fallender Schnee. Oder wie fremde, gedämpfte Erde.

Auch über den Krieg lernt Johanna – schon 1425. Es ist das Jahr, in dem ihre Visionen beginnen. Eine englische Kriegshorde. Sie reitet in Orléans ein, treibt das Vieh weg. Bald schon ist alles niedergebrannt und geplündert. Orléans wird belagert und am 12. Oktober erscheint eine Staubwolke am Horizont vor Johannas Heimatdorf Domrémy. Man beschließt, die Kräfte auf den Stadtkern nördlich der Loire zu konzentrieren. Doch der Widerstand hilft nicht: Die Engländer richten bald mehr und mehr Schaden an. Graf von Dunois, ein junger aufstrebender Feldherr, übernimmt indes das Kommando in Orléans, erzählt man sich im Dorf. Ein Franzose. Man hofft, er würde zu Hilfe eilen, denn nun brennt Domrémy. Der Krieg wütet und Johanna rennt von dem Feuer fort in den Wald. Sie sucht Zuflucht bei den Heiligen. Betet, als das Dorf eingeäschert wird. Überall Lodern und helles, stechendes Licht. In ihrem Kopf, in ihrem Herzen. Es pulsiert. Allein die Statue der heiligen Margareta, sie ist zwischen den Steinen der Kirche unversehrt geblieben! Gott sei Dank. Johanna, noch Kind, kauert sich ihr zu Füßen nieder. Wie gut, denkt sie, dass du noch da bist, große Mutter! Und sie betet zu Margareta und denkt an die Großmutter. Die Heiligen, sie sind ein Narbenklan. Sie haben gelitten, weiß Johanna. Es hat sie entzwei geteilt. Auch in Johanna ist ein Riss, der groß und größer wird. Ein Schmerz, der keine Wände kennt. Der Riss heißt jetzt Krieg. Die Kriegshorde. Jetzt hat sie auch Domrémy heimgesucht. Obwohl es doch an der äußersten Grenze des Königreichs liegt. Die Felder liegen in Asche, der Vater sieht schwach aus. Der Handel kommt zum Erliegen, die Straßen liegen brach. Überall Bettler, vom Krieg Entwurzelte, Traurige, Stumme.

»Was hältst du von den Burgundern?«, fragt der Vater an einem der Abende Johanna.

»Wenn mir einer begegnet, dann wäre das Beste, man schlüge ihm den Kopf ab, so es Gott gefällt!«, ruft Johanna laut aus.

Doch der Krieg bringt nicht nur Böses: Mit ihm wird Gottes Stimme wieder laut.

»Du musst kämpfen, Johanna!«

Die Stimmen, sie schwirren um sie in diesen Tagen.

»Du musst Partei ergreifen, Johanna!«, sagen sie, wieder, wieder und wieder.

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