Paul Lendvai - Orbáns Ungarn

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Überarbeitete und erweiterte Auflage!Viktor Orbán gilt als der trickreichste und gefährlichste Politiker in der Europäischen Union. Mit seinem nationalistischen, fremdenfeindlichen und populistischen Kurs bekämpft er die europäische Solidarität, obwohl Ungarn einer der Hauptnutznießer der EU-Transfers ist. Hinter einem scheinbar demokratischen Vorhang wurde Ungarn in zehn Jahren zu einem autoritären Staat, an dessen Spitze Orbán mit nahezu uneingeschränkter Macht herrscht. Seine Regierung hat die verfassungsmäßigen Bremsen schrittweise liquidiert, die wichtigsten elektronischen und Printmedien unter Kontrolle gebracht und die Grundlagen des Rechtsstaates ausgehöhlt. Ungarn rangiert als der korrupteste EU-Mitgliedsstaat nach Bulgarien.Die erweiterte Neuauflage der 2018 mit dem Europäischen Buchpreis ausgezeichneten Biografie beschreibt anhand spannender Details die Abwendung des Orbán-Regimes vom Westen, die Konflikte mit der EU sowie den Werdegang und die Bereicherung der Familie und der Freunde des Regierungschefs.

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Im Oktober 1989 beschloss der zweite Fidesz-Kongress die Umwandlung der Gruppierung in eine politische Partei, um an den ersten freien Wahlen im nächsten Frühjahr teilzunehmen. Orbán hatte allerdings schon vorher um ein Oxford-Stipendium bei der Soros-Stiftung angesucht und war seit Ende September für neun Monate am Pembroke College in Oxford, um an einem Forschungsprojekt über die Idee der Zivilgesellschaft in der europäischen politischen Philosophie zu arbeiten. Er nahm zwar am Kongress teil, wurde aber nicht in die Leitung gewählt. Die rasante politische Entwicklung in Ungarn schuf jedoch auch in seinem Leben eine neue Situation. Aus den geplanten neun Monaten wurden nicht einmal vier: Orbán kehrte mit seiner inzwischen nach London gezogenen Ehefrau und der vier Monate alten Tochter im Januar 1990 nach Budapest zurück. Es war seine unwiderrufliche Entscheidung, Berufspolitiker zu werden. In seiner Abwesenheit wurde der sehr populäre, umgängliche und blendend aussehende Gábor Fodor, sein einstiger Zimmernachbar, der Spitzenmann der Partei.

Orbán engagierte sich sofort nach seiner Rückkehr mit unglaublichem Schwung in der Wahlkampagne. Er zeigte bereits solche Führungsqualitäten, dass bei der Abstimmung innerhalb der Führungsgruppe über die Reihenfolge der Kandidaten Fodor nur an die zweite Stelle nach Orbán gereiht wurde. Wenn man übrigens heute diese Kandidatenliste aus dem Jahr 1990 anschaut, wird selbst das Lob eines so kritischen Sozialpsychologen wie Ferenc Pataki verständlich, der in seinem Buch 9über das »Fidesz-Phänomen« von der »märchenhaften« und »in der modernen europäischen Geschichte einzigartigen« Leistung einer Handvoll Studenten schreibt, die an der Spitze einer Partei fast 30 Jahre lang trotz Spaltungen und Änderungen ihre Gruppenidentität bewahren und dann die totale Macht über ein Land erobern konnte. Die ersten fünf Kandidaten waren damals nämlich 1. Viktor Orbán, 2. Gábor Fodor, 3. János Áder, 4. József Szájer, 5. László Kövér. Drei Persönlichkeiten (Orbán, Áder, Kövér) bekleiden heute die Spitzenpositionen des Staates und des Fidesz: Orbán als Ministerpräsident und Parteichef, Áder als Staatspräsident sowie Kövér als Parlamentspräsident. Szájer ist Hauptautor der neuen Verfassung und war bis Ende 2020 Mitglied des Europaparlaments.

Die Wende unter József Antall

Bei den ersten freien Wahlen im April 1990 gewann der Fidesz 22 von 386 Mandaten, ein Resultat, das Orbán später zu Recht als einen großen Erfolg für »eine Partei der Jugend« bezeichnete. Doch spielte damals, nach dem massiven Wahlsieg des MDF als einer konservativ-national-christlichen »ruhigen Kraft«, dessen Vorsitzender József Antall die politische Hauptrolle. Er regierte das Land als international angesehener Ministerpräsident an der Spitze einer bürgerlichen Koalition mit absoluter Mehrheit während des Überganges zu Marktwirtschaft und Unabhängigkeit bis zu seinem frühen Tod im Dezember 1993. Die Freien Demokraten (SzDSz) waren die Hauptgegner mit 94 Mandaten, während die postkommunistische MSzP mit weniger als 10 Prozent der Stimmen bloß 33 Abgeordnete stellte. Allerdings war die Wahlbeteiligung enttäuschend: Sie betrug in der ersten Runde 65 Prozent und im zweiten Wahlgang sogar nur 45,5 Prozent.

Bald nach der Wahl begann der unaufhaltsame Niedergang der ersten demokratischen Regierung. Eine plötzliche Erhöhung des Benzinpreises (nach vorherigen Dementis) um 65 Prozent löste eine Straßenblockade durch Taxichauffeure aus. Am Höhepunkt der Spannungen wurde bekannt, dass Antall gegen eine Krebserkrankung kämpfte und sich nach einer schweren Operation im Spital befand. Durch die Reduktion der Preiserhöhung und dank eines Interviews, das der Ministerpräsident dem Fernsehen im Pyjama gewähren musste, konnte die gespannte Situation entschärft werden.

Wahrscheinlich hätte keine Regierung den Systemwechsel ohne Erschütterung der nur durch die enorme Auslandsverschuldung künstlich hoch gehaltenen Beschäftigung und des überhöhten Lohn- und Gehaltssystems bewältigen können. Die Menschen hatten aber von der Wende einen schnellen Aufstieg und nur Vorteile erwartet. Die ungarische Gesellschaft war auf die unerwarteten und gewaltigen Belastungen überhaupt nicht vorbereitet. Nur einige Beispiele: Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte zwischen 1988 und 1993 um 20 Prozent; die Reallöhne gingen 1990 um 4 Prozent und 1991 um 8 Prozent zurück; die Inflationsrate betrug 1991 35 Prozent, 1992 23 Prozent und sank erst 1993 unter 20 Prozent. Die früher unbekannte Arbeitslosigkeit erreichte zeitweilig 12 Prozent. Tausende Unternehmen wurden liquidiert und eine halbe Million Stellen verschwanden.

Unter dem doppelten Druck der lautstarken linken und liberalen Opposition und des extrem rechten, nationalistischen, antisemitischen und zugleich mehrheitsfähigen Flügels in seiner eigenen Partei konnte der todkranke Regierungschef die ihm menschlich und wohl auch politisch näher stehende Realpolitik der Kompromisse nicht durchführen. Trotz seiner stark gesunkenen Beliebtheitswerte erwiesen dem nach seinem Tod im Parlament aufgebahrten Ministerpräsidenten fast eine Viertelmillion Menschen die letzte Ehre. Dem Begräbnis wohnten Staats- und Regierungschefs aus der ganzen Welt bei. József Antall war im Gegensatz zu den meisten Spitzenpolitikern seit der Wende untadelig, wahrhaftig und in jeder Hinsicht persönlich unbestechlich.

Fidesz links von der Mitte im Parlament

In den Jahren der Antall-Regierung wurden die 22 Fidesz-Abgeordneten mit ihrem ganzen jugendlichen Stil, bärtig und langhaarig, in Blue Jeans und mit offenem Hemd, mit verbaler Aggressivität und salopper Schlagfertigkeit nicht nur im Parlament, sondern auch darüber hinaus immer populärer. Sie vertraten nicht nur in der Wirtschafts-, Bildungs- und Gesellschaftspolitik liberale Positionen, sondern hatten auch keine Hemmungen, nationalistische und antisemitische Untertöne bei den Regierungsparteien sofort und scharf zu verurteilen. Auch hinsichtlich der engen Beziehungen zwischen der Koalition und der katholischen Kirche hielten sie sich manchmal mit beißender Kritik nicht zurück.

Als Fraktionschef der Partei vertrat Viktor Orbán in Reden und Interviews diese liberale Linie ohne Wenn und Aber. Nach seinem Rechenschaftsbericht billigte der Parteitag 1992 den Antrag zur Aufnahme in die Liberale Internationale. Orbán wurde Vizepräsident und war im Herbst 1993 stolzer Gastgeber der Liberalen Weltkonferenz in Budapest. Auch dank der Fernsehübertragungen aus dem Parlament wurde er Anfang 1991 mit 73 Punkten bereits Dritter und Fodor Vierter auf der Liste der populärsten Politiker. Dass er im April 1993 ohne Gegenkandidat mit überwältigender Stimmenmehrheit zum ersten Vorsitzenden des Fidesz gewählt wurde, bestätigte im Alter von 30 Jahren seine unbestrittene Führungsposition.

Einige (und von der heutigen Opposition oft gegen ihn verwendete) Zitate aus seinen programmatischen Reden oder Interviews lassen keine Zweifel über seine damalige Haltung in manchen Grundfragen der Politik aufkommen: »Die Führung der Regierungsparteien und besonders des MDF neigen sehr dazu, die Kritik an der Regierungspolitik so abzulehnen, als ob die Opposition oder die Medien das Ansehen Ungarns untergraben, die ungarische Nation selbst angreifen würden. Solche Behauptungen versprechen nicht viel Gutes für die Zukunft der Demokratie. Eine solche Haltung deutet darauf hin, dass die Führer der Regierungspartei dazu neigen, ihre Parteien und ihre Wähler mit dem Land, mit der Nation zu verwechseln. Manchmal, in Momenten der Begeisterung, haben sie das Gefühl, dass ihre Macht nicht die Folge einer einmaligen Entscheidung einer gewissen Anzahl von ungarischen Staatsbürgern ist, sondern dass sie in irgendeiner mythischen Art die ewigen Interessen des ganzen ungarischen Volkes ausdrückt.« 10Oder aus seiner Parteitagsrede am 7. Februar 1992: »Wir haben es immer abgelehnt, so zu kämpfen, dass auf einer Seite die Reinen sind, auf der anderen die Bösen, auf der einen Seite die Patrioten stehen, auf der anderen die Landesverräter … Der völkisch-nationale Gedanke, die populistische Politik steht im scharfen Gegensatz zum Liberalismus. Die Liberalen fordern Freiheit für das Volk, so dass es Unternehmen betreiben und wählen kann. Die Populisten dagegen wollen das Volk höher stellen … Es ist klar, der MDF sucht gegen die Gesellschaft politische Verbündete in den Kirchen. Die Kirchen können nur dann die ihnen gebührende Position in der modernen Gesellschaft haben, wenn sie ihre Autonomie schützen und zurückgewinnen. Wenn sie aber von den Akteuren des politischen Lebens manche als Feinde, andere als Verbündete qualifizieren, werden sie selbst auch zu politischen Akteuren … Der Fidesz sollte in der nächsten Legislaturperiode eine völlig offene, liberale Volkspartei ohne Altersgrenzen werden.«

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