Paul Lendvai - Orbáns Ungarn

Здесь есть возможность читать онлайн «Paul Lendvai - Orbáns Ungarn» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Orbáns Ungarn: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Orbáns Ungarn»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Überarbeitete und erweiterte Auflage!Viktor Orbán gilt als der trickreichste und gefährlichste Politiker in der Europäischen Union. Mit seinem nationalistischen, fremdenfeindlichen und populistischen Kurs bekämpft er die europäische Solidarität, obwohl Ungarn einer der Hauptnutznießer der EU-Transfers ist. Hinter einem scheinbar demokratischen Vorhang wurde Ungarn in zehn Jahren zu einem autoritären Staat, an dessen Spitze Orbán mit nahezu uneingeschränkter Macht herrscht. Seine Regierung hat die verfassungsmäßigen Bremsen schrittweise liquidiert, die wichtigsten elektronischen und Printmedien unter Kontrolle gebracht und die Grundlagen des Rechtsstaates ausgehöhlt. Ungarn rangiert als der korrupteste EU-Mitgliedsstaat nach Bulgarien.Die erweiterte Neuauflage der 2018 mit dem Europäischen Buchpreis ausgezeichneten Biografie beschreibt anhand spannender Details die Abwendung des Orbán-Regimes vom Westen, die Konflikte mit der EU sowie den Werdegang und die Bereicherung der Familie und der Freunde des Regierungschefs.

Orbáns Ungarn — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Orbáns Ungarn», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Eine herbe Enttäuschung für die siegessichere Fidesz-Führung. Eine zusätzliche schmerzliche Ohrfeige war der Einzug der drei abtrünnigen Abgeordneten, mit Fodor an der Spitze, auf der SzDSz-Liste ins Parlament. Viktor Orbán – und mit ihm der Fidesz – stand nach einem glanzvollen Aufstieg und einem völlig unerwarteten Absturz vor der größten Bewährungsprobe seines Lebens.

Kapitel 4

DER WEG ZUM ERSTEN SIEG

Im Sommer 1994 erlebte Viktor Orbán den Tiefpunkt seiner politischen Karriere. Während die postkommunistischen Sozialisten ihre Mandate verfünffachten und trotz ihrer absoluten Mehrheit aus Gründen der politischen Optik nach außen mit den Liberalen (SzDSz) sogar eine Koalitionsregierung bildeten, die über 72 Prozent der Sitze verfügen konnte, sank der Fidesz bei den Umfragen bis Dezember sogar auf bloß 5 Prozent. Knapp vier Jahre später, im Mai 1998, gewann dieselbe Partei die Wahlen und Orbán wurde Ministerpräsident Ungarns, der jüngste Regierungschef in der Geschichte des Landes und damals auch Europas. Wie war das möglich, was waren die Gründe für diese wahrhaft sensationelle Wende?

Die liberalen Masken des Viktor Orbán

Hier müssen wir wieder – noch vor der Analyse der Fehler der sozial-liberalen Regierung – zur Rolle der Persönlichkeit, also in diesem Fall zu Orbán zurückkehren. Als ich ihn am 22. September 1993 anlässlich seiner in nicht sehr geschliffenem Englisch gehaltenen Rede bei einer Veranstaltung des Instituts für die Wissenschaften von Menschen (IWM) in Wien gehört und anschließend mit ihm bei einem vom Institutsleiter Krzysztof Michalski gegebenen Abendessen in kleinem Rahmen zum ersten Mal gesprochen habe, beeindruckte er mich durch seine Offenheit auch hinsichtlich seiner Rivalität um die Parteiführung mit Fodor und durch seine feste liberale Haltung in Opposition zum national gesinnten, rechtskonservativen Kurs der Antall-Regierung. Er machte damals auf seine Zuhörer und Gastgeber und auch auf mich den Eindruck eines zukunftsträchtigen, progressiven Politikers der jungen Generation. Dieser ersten Begegnung folgten andere, die allerdings schon in die Zeit des gewendeten Orbán, Vertreter eines nationalen und rechtskonservativen Kurses, fielen.

Nach der Wahlniederlage stellte sich bald heraus, dass Orbán und seine engsten Freunde nur liberale Masken aufgesetzt hatten, die sie dann geschmeidig den sich bisweilen ebenso rasch wie dramatisch verändernden Rahmenbedingungen anzupassen verstanden. Dass die radikal regimefeindlichen Liberalen des SzDSz bereit waren, mit dem ex-kommunistischen Ministerpräsidenten Gyula Horn und seiner siegreichen MSzP eine Koalition zu bilden, und dass Gábor Fodor, das frühere Aushängeschild des Fidesz, sogar den Posten des Bildungs- und Kulturministers in der Koalitionsregierung übernahm, schien nachträglich die harte und misstrauische Linie des Orbán-Kövér-Duos gegenüber dem stärkeren, linksliberalen Konkurrenten zu bestätigen. Nach einem formellen Rücktritt der Parteiführung und einer geschickten Mischung von Selbstkritik und zugleich Verurteilung jeder Zusammenarbeit mit den Sozialisten wurden Orbán, Kövér und ihre Freunde bei einem außerordentlichen Parteikongress noch im Juli 1994 in ihren Funktionen bestätigt. Obwohl er damals in seiner Rede sowohl einen Links-wie auch einen Rechts-Schwenk ausschloss, war dies wohl nur eine taktische Finte.

Sein damaliger Berater und späterer Biograf József Debreczeni hat nach Orbáns katastrophaler Niederlage im Sommer 1994 mit ihm ein langes Interview für sein Buch über den verstorbenen Ministerpräsidenten Antall auf Band festgehalten. Die nicht für die Öffentlichkeit bestimmten Überlegungen wurden nur acht Jahre später, diesmal in seiner ersten Orbán-Biografie, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die außerordentliche Schärfe der Kritik Orbáns an Antall wirkte deshalb für die Leser so verblüffend, weil in der Zwischenzeit Fidesz-Propagandisten ganze Legenden verbreitet hatten, wonach der Ministerpräsident kurz vor seinem Tod dem jungen Nachwuchspolitiker persönlich eine Art politisch-persönliches Vermächtnis übertragen hätte. Im Gespräch mit Debreczeni warf Orbán ihm nun jedoch vor, für eine künftige rechtsbürgerliche Regierung keine Kommunikations- oder Wirtschaftsbasis hinterlassen zu haben: »Antall trägt die persönliche Verantwortung. Nicht deshalb, weil wir in Opposition sind, sondern deshalb, weil wir pudelnackt, mit nacktem Hintern, in der Opposition sind … Es gibt keine einzige Zeitung. Ein Teil der Blätter wurde geklaut, er ließ es zu, dass die anderen vor seiner Nase gestohlen wurden, und den anderen Teil ließ er in Staatsbesitz … Es gibt kein Radio, keinen TV-Kanal. Es gibt nichts. Dafür gibt es keine Entschuldigung.«

Den anderen Hauptfehler erblickte Orbán darin, dass der verstorbene Ministerpräsident »den Ausbau persönlicher Kontakte mit den acht bis zehn Großkapitalisten versäumt hatte … Was hätte man tun sollen? Vor den Bankiers klarstellen, diese acht bis zehn Personen sind unsere Leute … Und dann zulassen, dass das Geschäft nach seiner Logik den Rest ordnen würde. Man hätte vielleicht bei den Investitionsfonds, bei den Ausschreibungen diesen Leuten etwas helfen können … Nach einer internationalen Verhandlung wurde er in kleinem Kreis gefragt, warum er mögliche Wirtschaftsprojekte nicht vorgeschlagen habe. Darauf sagte Antall, er sei nicht gekommen, um Geschäfte zu machen, sondern um die Positionen des Landes zu verbessern. Diese Sachen gehörten laut ihm nicht zur Politik, obwohl diese die Substanz der Politik ausmachen. Er hatte eben kein Gefühl für so etwas. Überhaupt kein Gefühl.« Diese Bemerkungen zeigen bereits das Verhältnis des jungen Politikers zum Machterwerb und zur Machtbehauptung ebenso wie sein Verständnis von politischer Kommunikation und »Medienmanagement«.

Im Einklang mit diesen lehrreichen Erfahrungen aus den vermeintlichen Versäumnissen seines Vorgängers hat Orbán bereits als Oppositionsführer seinen vielleicht ältesten und für Finanztransaktionen »genialen« Freund aus dem Gymnasium und dem Militärdienst, Lajos Simicska, als Dirigenten der Geldbeschaffung für den Fidesz beauftragt.

Der Schwenk nach rechts

Nur neun Monate nach der Absage an einen Schwenk nach links oder rechts bekannte sich Orbán am siebten Parteitag im April 1995 ohne Wenn und Aber zum Kurswechsel nach rechts: »Nach meiner Ansicht liegt die Blockbildung, die Entstehung eines sozialistischen Mitte-Links- und eines gemäßigten Mitte-Rechts-Kräftefeldes mit bürgerlicher Dominanz im Interesse des Landes … In der Mitte haben wir allein, gegen die Linke und die Rechte, keine Chance. In meinem Denken ist die Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit der Linken nicht drin. Meine Antwort ist, dass Fidesz die Zusammenarbeit mit den Kräften rechts der Mitte suchen müsse.« Der neuen Linie entsprechend heißt nunmehr die Partei: Fidesz – Ungarische Bürgerliche Partei.

Die für viele überraschende Kehrtwendung spiegelte sich bald auch in der Sprache und im persönlichen Stil wider. Immer mehr früher salopp gekleidete, bärtige Rebellen waren »bürgerlich« angezogen und frisiert. In den Reden der Fidesz-Abgeordneten, allen voran natürlich in der Rhetorik des Parteivorsitzenden, standen neben aktuellen politischen und wirtschaftlichen Fragen immer häufiger die Bekenntnisse zur Nation, zum Ungartum, zur Heimat, zu nationalen Interessen, zur Anständigkeit, zum Bürgertum, zur Familie, zur Heimatliebe im Vordergrund. Es war ein gleitender und später beschleunigter Übergang zu den früher verpönten und karikierten konservativen Werten, zu einem Auftreten Schulter an Schulter mit den katholischen und protestantischen Kirchen und vor allem zum bewussten Ausspielen des Mythos der ungarischen Nation gegenüber den linken und liberalen politischen Rivalen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Orbáns Ungarn»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Orbáns Ungarn» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Orbáns Ungarn»

Обсуждение, отзывы о книге «Orbáns Ungarn» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x