Klaus Mann - Der Vulkan. Roman unter Emigranten

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Einer der bis heute wichtigsten Romane über das Thema Exil und politische Emigration: Klaus Mann verfasste dieses bis heute aktuelle Buch selbst als Exilant und verwebt darin die Schicksale unterschiedlichster deutscher Emigranten, die sich aufgrund der Machtergreifung Hitlers und des sich ausbreitenden Nationalsozialismus ins Exil begeben hatten. Schauplätze sind Paris, Amsterdam, Prag, die Schweiz sowie die USA – Manns eigene Stationen der Emigration.-

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Er hatte keiner Partei angehört, war aber mit den Kommunisten in Verbindung gewesen und hatte mit ihnen zusammen manchmal »ein Ding gedreht«, wie er es nannte. Das heißt: er hatte sich gelegentlich an kleinen Aktionen gegen die Nazis oder am Saalschutz bei Versammlungen beteiligt. Er war brauchbar und tapfer; aber er konnte sich nicht unterordnen und mußte sich immer wieder sagen lassen, daß er »keine Disziplin« habe. Wenn man ihn aufforderte, in die Partei einzutreten, erklärte er: »Das ist nichts für mich. Ich passe in keine Organisation. Überhaupt bin ich kein Politiker. Mir fällt nur auf, daß es in dieser Welt sehr viel Dreck gibt. Ich weiß noch nicht recht, wie man den am besten wegschafft. Oft möchte ich am liebsten alles zusammenhauen. Es gibt zu viel Scheiße.«

. . . Im Herbst 1933 kamen sie beide gerade rechtzeitig über die Grenze — illegal, ohne Pässe.

Zu Anfang wurden sie in Prag unterstützt: Ernst von seiner Partei; Hans von einer linken humanitären Organisation, an die kommunistische Freunde ihn empfohlen hatten.

Ihr Leben war ganz erträglich. Beide hatten noch niemals in einer anderen Stadt als Berlin gelebt. Nun lernten sie plötzlich etwas Neues kennen. Sie fanden, daß Prag wundervoll war. Stundenlang konnten sie sich herumtreiben: am Wilson-Bahnhof, auf dem großen Wenzelsplatz, wo es die verführerischen Automaten-Buffets gab, oder am »Graben«, wo sie in die Auslagen der eleganten Geschäfte starrten; auf den Moldau-Brücken, oder am anderen Ufer, auf der geheimnisvollen »Klein-Seite«. Sie stiegen zum Hradschin hinauf und sagten: »Hier wohnt der alte Masaryk: ein sehr anständiger Kerl.« Sie fanden es aufregend im engen Alchymisten-Gäßchen — »da haben sie früher mal Gold gemacht! Junge! Junge!« —, und sie tauschten Erinnerungen an die Geschichtsstunden, als sie nebeneinander vor den hohen Mauern standen, die das Wallenstein-Palais umgeben. Vorm Czernin-Palais sagten sie: »Mensch, det is pures Rokoko! So wat Schönes haben wir nich, in Berlin!« Sie waren sehr empfänglich für die mannigfachen Reize der Stadt Prag. Sie lernten auch nette Mädchen kennen, die relativ wenig Geld verlangten. Manchmal nahmen sie sich zwei Mädchen mit, in ihr enges Zimmer; manchmal nur eines, weil das billiger kam.

Jede Woche zwei- oder dreimal trafen sie in einem kleinen Bierlokal ein paar Kameraden aus Deutschland, mit denen sie die politische Situation diskutierten. Sie untersuchten, warum alles so gekommen war, und was man dafür tun könnte, daß es anders würde. Ein Gescheiter, mit Hornbrille auf der Nase, erklärte: »Wir sind selber schuld an dem ganzen Unglück! Wenn die Linksparteien einig gewesen wären, hätte der Hitler es nie geschafft!« Dann nickten sie alle nachdenklich. Aber einer von der Kommune sagte, halb scherzhaft, halb wirklich böse zu Ernst gewendet: »Mit euch Sozialfaschisten konnte ein anständiger Mensch doch nicht zusammengehen!« — Daraufhin Ernst: »Ihr Kommunisten seid gar keine deutsche Partei gewesen, ihr wart doch abhängig von den Russen! Und was habt ihr denn für eine Politik gemacht? Eure schlaue Theorie war: die Nazis sollen nur kommen, die werden bald abgewirtschaftet haben, und dann sind wir an der Reihe. Na, da haben wir die Pastete . . .« Der mit der Hornbrille lachte bitter: »Da streiten die sich schon wieder!!« — Hans sagte: »Wir hätten eben nur eine große Partei haben dürfen. In die hätte ich vielleicht dann auch gepaßt . . . « —

. . . Die Monate vergingen. Hans und Ernst hatten Sorgen; die Unterstützung war ihnen reduziert worden. Sie machten Gelegenheitsarbeiten; aber das war unerlaubt und konnte mit der Ausweisung bestraft werden. Es ging nicht anders, wenn sie ihr Zimmer halten und nicht in eines von den »Lagern« ziehen wollten, wo viele von ihren Kameraden untergebracht waren. Schon das Wort »Lager« war unangenehm; es erweckte Erinnerungen ans Dritte Reich . . . Hans und Ernst trugen Koffer von den Bahnhöfen in die Hotels; sie halfen in einer Gärtnerei; spülten Teller ab; verkauften deutsche antifaschistische Literatur in den Cafés . . . Nach und nach kam das Heimweh. »Berlin war doch besser«, sagten sie immer häufiger. Die lange Trambahnfahrt vom Wenzelsplatz nach Kosirse wuchs ihnen zum Halse heraus. Sie fanden auch, daß die Stadt schmutzig war; der Kohlenstaub machte die Hemden, das Gesicht und die Hände schwarz. »In Berlin ist man nicht so dreckig geworden«, meinten sie verdrossen, wenn sie sich abends wuschen. — Dabei zitterten sie immer davor, ausgewiesen zu werden.

Hans gebrauchte immer häufiger seine alten, grimmigen Redensarten: »Man sollte alles zerschlagen. Es muß ein großer Krach kommen, der alles kaputt macht. Alles ist Scheiße.«

Manchmal aber sagte er zu seinem Freund Ernst: »Ich komme mir selbst schon ganz ulkig vor, weil ich mich an so komische Sachen klammere und über Dinge nachdenke, die in Wirklichkeit sicher ganz unwichtig sind. Dieses Mädel da, die Freundin vom Konni, der ich immer Briefe schreiben muß —: ich habe so ein Gefühl — die ist eine brave Person; die wäre vielleicht was für mich; die könnte mir vielleicht helfen . . . «

»So’n Quatsch«, sagte Ernst.

Kikjou war bei Martin geblieben. Das Zimmer im Hotel »National«, wo es nach Staub und nach Jasmin-Parfum roch, war eigentlich zu eng für zwei Personen. Aber sie merkten es nicht.

Sie sahen fast niemanden, immer nur einer den anderen. Manchmal trafen sie Marion für eine halbe Stunde. »Marion ist wunderbar«, sagten sie, wenn sie sich wieder von ihr getrennt hatten. »Aber ohne sie ist es doch noch besser.«

Wie lange dauerten diese ersten Tage der unendlichen Gespräche und der unendlichen Umarmungen? Eine Woche, oder zwei, oder drei? — In Wahrheit mochten es vielleicht zehn Tage sein.

Als Martin eines Morgens aufwachte, kauerte Kikjou neben ihm im Bett und schaute ihn sinnend an aus den vielfarbigen Augen. Den Unterkiefer hatte er vorgeschoben; mit beiden Händen hielt er einen Strohhalm, an dem er eifrig kaute. Sein bleiches Gesichtchen glich dem Antlitz eines müden, zarten kleinen Affen.

»Mon petit singe!« lachte Martin. »Was ist mit dir los? Du siehst aus wie ein zwölfjähriger Junge, der eine fürchterliche Unart ausbrütet. Was hast du vor?«

»Ich muß wegfahren«, erwiderte Kikjou, immer noch den Strohhalm zwischen seinen Zähnen. Und als Martin sich erschrocken erkundigte: »Wohin?« sagte er, mit einer sanften Stimme, die aber keinen Widerspruch duldete: »Nach Belgien, zu meinem Onkel. Vielleicht wird er mir verzeihen.« — Was der Onkel ihm verzeihen solle, wollte der fassungslose Martin wissen. — »Daß wir so viel gesündigt haben«, war die ernste Antwort des kleinen Kikjou.

Nun ärgerte sich Martin ein bißchen. »Wenn das Sünde ist . . .«, machte er beleidigt.

Kikjou legte ihm begütigend die Hand auf die nackte Schulter. »Sei nicht böse!« Dabei hatte er die Augen voll Tränen. »Ich weiß nicht, was Sünde ist. Niemand weiß es. Sogar der Onkel weiß es wohl nicht genau. Vielleicht ist dem lieben Gott besonders wohlgefällig, was die Menschen in ihrer Torheit für entsetzlich halten. Uns wird nicht mitgeteilt, wann wir Anstoß und wann wir Freude erregen. — Aber ich brauche ein paar stille Tage, um nachzudenken.« —

Als Kikjou abgereist war, wurde Martin sehr traurig. Wenn er mit Marion, Helmut Kündinger und den anderen Freunden in einem Montparnasse-Café saß, sehnte er sich nach der Einsamkeit seines Zimmers. Dort aber war es noch ärger, und er lief zu Professor Samuel oder zur Schwalbe, weil er es nicht aushielt, allein zu sein. Kikjou hatte die Adresse des frommen Onkels in Belgien nicht verraten. »Ich werde von mir hören lassen — wenn es Zeit ist . . .«, hatte er beim Abschied geheimnisvoll gesagt. Martin konnte ihm nicht einmal schreiben.

Manchmal dachte er: ›Es ist vielleicht gar nicht Kikjou, nach dem ich mich sehne. Ich sehne mich nach Berlin. Ich habe Heimweh nach den Straßen von Berlin, nach ein paar Lokalen und ein paar Menschen, und vielleicht sogar nach den alten Korellas . . . Ich habe mich doch recht an sie gewöhnt in all den Jahren, obwohl sie mir oft entsetzlich auf die Nerven gingen. Es war so angenehm, Menschen zu haben, die sich immer Sorgen um einen machten. Man braucht das, es erhöht das Selbstgefühl . . .‹

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