Poul Vad - Anatomie der Katze

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"Poul Vad – Verfasser des grandiosen Romans Anatomie der Katze." – Die ZeitAn einem Frühlingstag des Jahres 1936 fährt der Optiker Elias Lönn in Begleitung seiner Frau und der Katze Spinoza von Silkeborg nach Hammerum. Auf der Reise lernen sie Oberst Thompson kennen, der von dem Deutschen Ludwig Flügel ermordet werden soll. Aus Versehen tötet dieser jedoch Lönn.Diese Rahmenhandlung transportiert Geschichten um die reisenden Personen und von Wesen, die mit ihnen verwandt, bekannt, befreundet oder verfeindet sind. Poul Vads überschäumende Phantasie entführt in ein grotesk-skurriles Reich, bevölkert von Nymphen, sprechenden Hunden, einem Hermaphroditen, einer Rattenkönigin sowie Legenden und Mythen immer wieder neu entwachsenden Wesen.Ein überlegen komponierender und fabulierender Romancier entführt uns in andere Zeiten und in ferne Orte, jenseits aller zeitlichen und räumlichen Begrenzungen: in das Paris der Französischen Revolution ebenso wie nach Mexiko, in das Hamburg der Arbeiteraufstände zu Beginn des 20. Jahrhunderts und in den Spanischen Bürgerkrieg.Die ANATOMIE DER KATZE erweist sich als ein kunstvolles Gefüge von Episoden, Geschichten, Mythen, Skurril-Phantastischem auf einem immer auch zeitpolitischen Hintergrund.Die, ANATOMIE DER KATZE, zählt du den bedeutendsten Romanen der modernen dänischen Literatur und weist weit über die literarischen Grenzen des Landes hinaus.– DER AUTORPoul Vad, geboren 1927, studierte Kunstgeschichte und lebte als freier Schriftsteller in Kopenhagen. Lange Jahre versuchte er sich neben siner schriftstellerischen Tätigkeiten in verschiedenen Berufen: als Kustos an der Königlichen Gemäldegalerie in Kopenhagen, als Redakteur der Kunstzeitschrift «Signum» und als Verantwortlicher für Aufbau und Leitung des jütländischen Museums in Holstebro. 1978 wurde sein wichtigstes Werk, ANATOMIE DER KATZE, verlegt, für das er ein Jahr später den Großen Literaturpreis der Dänischen Akademie erhielt.-

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Soll hielt seinen zappelnden Fang am Schwanze, und der Anblick von Dslf, der hoch oben in der Luft hing, den Kopf nach unten und Todesangst im Gesicht, bewirkte eine Revolte in Mgbts Seele und damit eine Änderung im Dasein der Ratten. Was war das Geräusch der knirschenden Knochen, das die fliehenden Ratten zu hören pflegten, gegen den Anblick der Hilflosigkeit der gefangenen Ratte? Die Ratten hatten nun einmal nicht die Phantasie, sich vorzustellen, was da geschah. Pfeifend stoben sie davon, bis sie sich außer Gefahr fühlten. Dann strebten sie zusammen, drückten sich dicht aneinander und versuchten zu vergessen, was geschehen war.

Doch nun hatte Mgbt es mit eigenen Augen gesehen, und das war nicht angenehm. Der sabbernde Mund des Riesen war voller großer, scharfer Zähne, für eine Ratte besonders unheimlich, aber ganz pervers und unnatürlich war der Anblick der großen, hellrosa, feuchten Lippen, quabbelig und schmatzend, die von einer kräftigen, ungepflegten Bewachsung voller Essensreste, toter Fledermäuse und eingetrocknetem Rotz umgeben waren.

Undeutlich spürte Mgbt, daß er nie so würde weiterleben können wie zuvor. Was immer er tat, er würde immer Dslf vor sich sehen, dieser Anblick würde seinen Schlaf stören und es ihm überhaupt unmöglich machen, auch nur fünf Minuten hintereinander seinen Seelenfrieden zu finden. Auch wenn er mit seinen Genossen zusammen war, würde er einsam sein, und plötzlich verstand er die Einsamkeit der Riesen und den Irrsinn, der sie – zur großen Verwunderung der Ratten – manchmal dazu brachte, sich selbst vor den Kopf zu schlagen, so daß er voller blauer Flecken und Blutergüsse war, oder dazu, ziellos herumzujagen, um sich danach plötzlich und unmotiviert hinzuschmeißen.

Doch jetzt war nicht die Zeit für solche Erwägungen und Überlegungen, das fuhr nur so durch Mgbts Kopf, und im nächsten Augenblick sprang er, ohne sich zu bedenken, auf Solls Fuß los, der das nächste und im übrigen auch das einzige Angriffsziel darbot. Soll, der durch den unvorhergesehenen Schmerz völlig gelähmt war, wußte im ersten Augenblick nicht, was er unternehmen sollte. Es gelang Mgbt, eine Sehne des Fußes durchzubeißen, doch damit begann der Kampf erst richtig. Todesangst, Haß und Rachegefühl feuerten die beiden Ratten an, ihre Bewegungen waren die ganze Zeit über so schnell, daß Soll sie mit den Händen nicht erwischen konnte. Er setzte sich schwerfällig auf den Hintern, um mit der Hand leichter Mgbt vom Fuß entfernen zu können, wo er sich festgebissen hatte. Nun zeigte sich jedoch, daß Dslf nicht weniger Geistesgegenwart, Mut und Todesverachtung besaß. Da Soll den Schwanz nicht losgelassen hatte, konnte Dslf die Hand nicht ordentlich angreifen. Resolut wand er sich deshalb hemm, biß seinen eigenen Schwanz fast ganz am Ansatz ab und ging darauf auf Solls nichtsahnende Hand los.

Der Kampf wogte viele Stunden lang hin und her und wurde mit einer Grausamkeit geführt, die nicht geplant war, sondern der Situation entsprang und später zu einem unentbehrlichen Teil der Taktik der Ratten wurde. Es gelang den beiden Ratten, den Riesen vor Schmerz zu Boden gehen zu lassen, und nun war es Dslf, der zum Angriff auf Solls Gesicht überging. Er fürchtete zwar den Bart, den Mund, die Zähne – diesen mörderischen, fürchterlichen und stinkenden Schlund mitten im Kopf – und hielt sich die ganze Zeit vorsorglich davon fern, aber um so eifriger versuchte er, die großen, blutunterlaufenen Augen des Riesen zu erreichen. Solls eine Hand patschte ihn immer wieder weg, doch bevor der Kampf zu Ende war, war es ihm jedenfalls gelungen, das eine Auge des Riesen zu blenden, was Soll sehr viel Spott von seiten der anderen Riesen eintrug, die, so zeigte sich, fast bar jeder Fähigkeit zum Mitgefühl waren.

Nun hatte Soll jedoch Mgbt vom Fuß weggerissen, dessen Sehnen mehr oder weniger zerfetzt waren und wo die Haut, infolge der Wildheit, mit der die Ratten gekämpft hatten, in Fetzen herabhing. Um nicht von der fürchterlichen Hand des Riesen gefangen zu werden, die die Knochen in dem Körper der Ratte hätte zermalmen können, wenn sie richtig hätte zupacken können, kroch Mgbt zwischen den Beinen empor und unter den kurzen Schurz, den Soll trug und mit dem er seinen behaarten Unterleib verbarg. Hier dann fand er den Weg in Solls Gedärm. So schleimig und glatt, wie es da war, war es eine Kleinigkeit für Mgbt, hineinzugleiten; es war dort auch sehr geräumig, so geräumig, daß er großen Schaden anrichten und dem entsetzten Riesen die schrecklichsten Wunden beibringen konnte. Nun wurde es Soll zuviel. Dieser Angriff brachte ihn an den Rand des Wahnsinns, weil er sich nicht mit den Händen verteidigen konnte, die im übrigen ja sowieso schon genug damit zu tun hatten, Dslf von dem zweiten Auge wegzuhalten. Soll fuhr so plötzlich empor, daß der unvorbereitete Dslf zur Erde purzelte, Soll stand grätschbeinig und krümmte seinen Bauch und ging in die Knie. Er löste einen Rutsch von Riesenfelsen, die auf Mgbt zudonnerten, eine kochende Masse voller zermalmter Steine, Kies und unverdauter Knochenreste, die sich am besten mit dem Lavastrom des Vesuvs oder anderer berühmter Vulkane im Ausbruch vergleichen läßt. Mgbt wurde zwar halb betäubt und war nahe daran, den Erstikkungstod zu erleiden, aber er hielt so lange durch, bis der Rutsch vorbeiging – er landete mit einem mächtigen Getöse, das im Umkreis vieler Meilen zu hören war, auf der Erde zwischen Solls Beinen. Zu Mgbts Pech hatte Soll gerade an diesem Morgen eine sehr solide Mahlzeit eingenommen. Er hatte Kies an den Ufern des Flusses Laugar aufgesammelt, hatte ein paar große Echsen gefangen, die ebenfalls dort lagen, und hatte seine Mahlzeit mit einigen großen Vögeln abgeschlossen, deren einzelne Federn bis zu vier Meter lang werden konnten – es waren also mit anderen Worten ein paar ordentliche Burschen. All das hatte Soll in der Zwischenzeit verdaut, die erste Portion Riesenfelsen war demnach nur der Anfang. Der benommene und halb betäubte Mgbt hörte weiter oben in den Därmen ein drohendes Donnern und war sich klar, daß es nun zu entkommen galt. Aber es war zu spät. Der nächste Rutsch aus Riesenfelsen war so heftig, daß Mgbt das Bewußtsein verlor, mit herausgeführt und unter dem Bergrutsch, der fast eine halbe Stunde dauerte, begraben wurde.

Dort kam Mgbt um.

Nun ging Soll. Dslf suchte seinen Stamm auf und erzählte, was geschehen war. Die Ratten wunderten sich und schauderten, aber sie begriffen instinktiv, daß für sie eine neue Zeit angebrochen war.

Dslf sagte: Wir haben gegen Soll gekämpft, das Wichtigste aber ist, daß Mgbt sich umdrehte, den Tod sah und gegen den Tod gekämpft hat. Von nun an soll uns der Tod nie mehr kampflos haben, flieh vor ihm, wenn es möglich ist, aber geh auf ihn los, wenn es keinen anderen Ausweg gibt.

Danach gingen die Ratten zu den großen Ansammlungen von Riesenfelsen, die wie aus der Erde geschossene Berge dalagen und unter denen Mgbt begraben lag. Sie dampften noch, und der Gestank, den sie in der Landschaft verbreiteten, erfüllte die Ratten mit dem Verlangen, die Gedärme aller Riesen, die sich auf der Oberfläche der Erde bewegten, in Stücke zu reißen.

Eine Ratte entdeckte, daß auf der Erde zwischen den deutlichen Abdrücken der Füße des Riesen große rote Flecke zu sehen waren. Als sie näher daran rochen, zeigte es sich, daß es Blut war. Zwei der Ratten wurden losgeschickt, um festzustellen, was mit Soll passiert war.

Nach Ablauf von anderthalb Tagen kam die eine von ihnen zurück und erzählte: Wir folgten den Blutspuren, die immer deutlicher wurden. Soll war erst nach Nordosten gegangen, hatte sich aber dann nach Norden gewandt. Nachdem er bis zum Rand der großen Ebene nach Norden gegangen war, war er nach Westen abgebogen, dann nach Süden, dann nach Norden und dann nach Westen. Er war mit anderen Worten augenscheinlich völlig verstört herumgeirrt, und es lief immer mehr Blut aus ihm heraus. Als wir ihn erreichten, hatte er sich hingelegt. Die ganze Zeit über lief das Blut aus dem Mastdarm, er hielt mit der einen Hand das blinde Auge, während er vor Schmerzen stöhnte und zwischendurch bitterlich jammerte. Als wir ihn so liegen sahen, freuten wir uns, daß die Ratten nicht so einsam umherirren wie die Riesen, und wir begriffen, daß wir dem Tod nie mehr Gelegenheit bieten dürfen, uns einzeln zu holen, sondern daß wir uns allesamt, sosehr wir können, wehren müssen. Soll wurde immer schwächer. Ab und zu schrie er etwas, als riefe er, aber niemand von den anderen Riesen kam ihm zu Hilfe. Diejenigen, die vorbeikamen – und es geschah, daß ein Riese am Horizont auftauchte und mehr oder weniger zufällig an der Stelle vorbeikam, wo Soll lag –, lachten entweder oder zeigten mit dem Finger auf das Auge, das nicht da war, oder sie schlichen vorbei, als schämten sie sich, und warfen nur im Vorübergehen einen verstohlenen Blick auf ihn. Zuletzt war Soll so entkräftet, daß er sich nicht rühren konnte. Wir krochen auf ihn hinauf, spazierten auf ihm herum und studierten seinen Körper, aber ansonsten ließen wir ihn liegen, weil wir uns erst über ihn hermachen wollten, wenn wir alle zusammen wären. Deshalb beschlossen wir, daß ich zurücklaufen und das, was Sie gerade gehört haben, erzählen sollte.

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