Danke auch an Sharon DeVries vom Yellowhead Regional Emergency Communications Centre für die unschätzbar wichtigen Informationen über die Notrufzentrale und die Vorgehensweisen in Hinton und Edson. In Romanen muss man die Wahrheit manchmal in die Zwangsjacke des Plots stecken und die Geschwindigkeit der Erzählung anstacheln. Wenn etwas falsch dargestellt ist, liegt das allein an mir; auch wenn ich mich immer bemühe, glaubhafte Szenen und Charaktere zu entwickeln.
Vielen Dank auch an Laurent Colasse, den Präsidenten von ResQMe, und Melissa Christensen, dass ich ihr Produkt und ihren Markennamen in meinem Roman verwenden durfte. Ich hoffe, dass diese wichtige Notfallhilfe dadurch bekannter wird. Meine höchste Anerkennung gilt auch ihrer Spende von einem Dutzend ResQMe-Schlüsselanhängern, die im Rahmen der Erstveröffentlichung dieses Buches verschenkt werden. Mehr Informationen über das Produkt finden sich unter www.resqme.com
Danke auch an Christopher Bain, Senior Manager of Product Planning and Development bei BioWare ULC, einer Abteilung von Electronic Arts Inc., dass mir gestattet wurde, den Namen der Gesellschaft in diesem Roman zu verwenden. www.bioware.com
Ich danke John Zur, einem geschätzten Leser und Fan meiner Romane, dass ich ihn zu einer Romanfigur machen durfte – und zwar zu einer guten. Mir schwebt für Detective John Zur noch allerlei vor und ich glaube, dass er auch noch in einem zukünftigen Buch wieder auftauchen wird.
Ein großes Dankeschön auch an einen ganz besonderen Fan aus der Teenagerfraktion. Gabbie Gros hat mir erlaubt, sie auf diesen Seiten zu verewigen. Gabbie, ich hoffe sehr, du weißt, dass du sein und werden kannst, was immer du willst. Deine Zukunft liegt in DEINEN Händen. Du bist ein Geschenk für die Welt! Vergiss das niemals.
Und herzlichen Dank an meinen Schriftstellerkollegen Luke Murphy, der vor ein paar Jahren einen von mir veranstalteten Wettbewerb gewann. Der Gewinner schrieb mir den ersten Satz eines neuen Romans. Der erste Satz des Prologs stammt also von Luke, und ich glaube, dass mir jeder zustimmen wird: Beim Lesen steigen schreckliche Bilder auf … und ein nicht bestimmbarer Geruch, der einen in Gedanken vielleicht für einige Zeit begleiten wird.
In der Nähe von Cadomin, Alberta – Samstag, den 15. Juni 2013 – 00:36 Uhr
An den Gestank des Todes gewöhnt man sich nie. Marcus Taylor kannte den Geruch nur zu gut. Er hatte schon die Ausdünstungen von verbranntem Fleisch, verrottetem Fleisch sowie krankem Fleisch eingeatmet. Lange, nachdem man ihn von der Leiche weggeholt hatte, roch er immer noch danach.
Die Erinnerung an die grauen Gesichter und blauen Lippen seiner Frau und seines Sohns schwappten wieder über ihn.
Jane … Ryan.
Zum Glück gab es an diesem Abend keine Leichen. Der einzige Geruch, den er identifizieren konnte, war der, der nassen Prärie und der dumpfen Atmosphäre nach dem Gewitter und dem Geruch des Flusses.
»Also, was ist passiert, Marcus?«
Die Frage kam von Detective John Zur, einem Polizisten, den Marcus noch von früher kannte. Von damals, bevor er sein sicheres Einkommen und seine angesehene Karriere für etwas eingetauscht hatte, das ihn geistig und körperlich kaputtmachte.
»Komm schon«, drängte ihn Zur. »Sag etwas. Und zwar die Wahrheit.«
Marcus war äußerst gut darin, manche Dinge nicht ans Licht kommen zu lassen. Das war schon immer so gewesen. Aber es war unmöglich zu verheimlichen, warum er gerade nass bis auf die Knochen war und am Ufer eines Flusses im Nirgendwo stand.
Er warf einen kurzen Blick auf den Fluss und versuchte zu erkennen, wo das Auto genau untergegangen war. Auf der Wasseroberfläche waren nur kleine Wellen zu sehen. »Du siehst doch, was passiert ist, John.«
»Du bist einfach so vom Schreibtisch weg. Angesichts deiner Vergangenheit nicht gerade eine rationale Entscheidung.«
Marcus schüttelte den Kopf. Er hatte immer noch den Geschmack des Flusses im Mund. »Nur, weil ich mal etwas Unerwartetes mache, falle ich doch nicht gleich in alte Gewohnheiten zurück.«
Zur musterte ihn eingehend, sagte aber nichts.
»Ich musste einfach etwas tun, John. Ich musste versuchen, sie zu retten.«
»Dafür gibt es doch den Notruf. Du bist kein Sanitäter mehr.«
Marcus' Blick wanderte wieder über den Fluss. »Das weiß ich. Aber ihr ward überall unterwegs und irgendwer musste doch nach ihnen suchen. Es war schließlich nicht mehr viel Zeit.«
Über ihnen zersplitterte ein Blitz den Himmel und Donner krachte laut.
»Verdammt noch mal, Marcus, das war gegen die Vorschriften!«, rief Zur. »Du weißt ganz genau, wie gefährlich so eine Aktion ist. Wir hätten jetzt auch genauso gut vor vier Leichen stehen können!«
Marcus schaute ihn finster an. »Statt nur drei, oder was?«
»Du weißt doch, wie das funktioniert. Schließlich gibt es einen Grund, warum wir immer als Team arbeiten. Jeder von uns braucht Unterstützung. Selbst du.«
»Alle Rettungsteams waren woanders unterwegs. Mir blieb keine andere Wahl.«
Zur seufzte. »Wir kennen uns jetzt schon so lange. Ich weiß, dass du getan hast, was du für richtig hältst. Aber das hätte sie alle das Leben kosten können. Und dich wird es vermutlich deinen Job kosten. Warum riskierst du so viel für eine Wildfremde?«
»Sie war keine Fremde.«
Marcus wurde sich in den Moment, als er es sagte, bewusst darüber, wie wahr diese Behauptung war. Er wusste mehr über Rebecca Kingston als über alle anderen Frauen. Abgesehen von Jane.
»Du kennst sie?«, fragte Zur überrascht und runzelte die Stirn.
»Sie hat mir alles Mögliche erzählt und ich ihr auch. Von daher – ja, ich kenne sie.«
»Ich kapiere immer noch nicht, warum du nicht einfach in der Zentrale geblieben bist und uns das erledigen hast lassen.«
»Sie hat mich angerufen.« Marcus schaute seinem Freund in die Augen. »Mich. Nicht dich.«
»Das verstehe ich ja, aber das ist doch schließlich auch dein Job. Zuzuhören und die Informationen weiterzugeben.«
»Du verstehst überhaupt nichts. Rebecca war völlig außer sich. Sie hatte panische Angst um sich und um ihre Kinder. Niemand wusste genau, wo sie waren, und ihr blieb nicht mehr viel Zeit. Wenn ich es nicht zumindest versucht hätte – was für ein Mensch wäre ich dann, John?« Er biss die Zähne zusammen. »Damit hätte ich nicht leben können. Nicht noch einmal.«
Zur atmete langsam aus. »Manchmal kommen wir einfach zu spät. Das passiert.«
»Aber ich wollte nicht, dass es dieses Mal passiert.« Marcus dachte an die Vision, in der er Jane mitten auf der Straße hatte stehen sehen. »Ich hatte ein … Gefühl, das ich nah dran war. Und als Rebecca sagte, dass Colton gerade fliegende Schweine gesehen hatte, fiel mir dieser Platz wieder ein. Jane und ich haben hier früher von dem Besitzer Rippchen und Koteletts gekauft. Vor sieben Jahren haben sie dann aber dichtgemacht.«
»Und dadurch hast du also die Farm gefunden.« Zurs Stimme wurde sanfter. »Gut, dass dein Gefühl gestimmt hat. Dieses Mal. Aber nächstes Mal hast du vielleicht nicht so viel Glück.«
»Es wird kein nächstes Mal geben, John.«
In Zurs Mundwinkeln zuckte ein Grinsen. »Mhm.«
»Wird's nicht geben.«
Zur zuckte nur mit den Achseln und ging zum Rettungswagen.
Marcus stand unter dem wilden Himmel am Ufer des Flusses. Tränen strömten über sein Gesicht. Die Ereignisse der Nacht hatten ihn wie ein Schlag in den Magen getroffen. Eine Welle von Erinnerungen schwappte plötzlich über ihn. Der erste Anruf, Rebeccas panische Stimme, das Weinen von Colton im Hintergrund.
Er kannte diese Art von Angst. Er hatte sie auch schon gespürt. Aber das letzte Mal war es auf einer anderen Straße mit einer anderen Frau und einem anderen Kind gewesen.
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