Ketil Bjornstad - Die Welt, die meine war

Здесь есть возможность читать онлайн «Ketil Bjornstad - Die Welt, die meine war» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Welt, die meine war: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Welt, die meine war»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der norwegische Musiker und Bestsellerautor Ketil Bjørnstad hat sich mit seinem neuen Projekt ein großes Ziel gesetzt: Jedem Jahrzehnt seines Lebens soll ein Roman gewidmet werden. Er beginnt mit den sechziger Jahren und zeigt die Ereignisse aus der Sicht des jungen Ketil, der immer ein wenig anders denkt als seine Zeitgenossen: Chruschtschow findet er gut, Kennedy ist für ihn ein fieser Schleimer. Die sowjetischen Kosmonauten sind ihm eher ein Vorbild als die Astronauten aus den USA. Sein politisch aktiver Vater und seine musikalische Mutter prägen sein Leben in diesen Jahren, auch wenn sich erst langsam abzeichnet, dass hier ein musikalisches Genie heranwächst. Denn selbst in der Familie ist passiver Widerstand zunächst Ketils Überlebensstrategie. Wird er ans Klavier gesetzt, sorgt er dafür, dass es schrecklich klingt. Und doch hat er am Ende der sechziger Jahre seine ersten Auftritte als neues Wunderkind, dem alle eine Weltkarriere voraussagen. Davor aber liegt eine kurze Zeit als Mobbingopfer, er tastet sich ganz zaghaft an die Sexualität heran, schwärmt für Schauspielerinnen, seine Großtante und allerlei Nachbarmädchen, merkt, dass die klassische Männerrolle nichts für ihn ist, und verweigert sich – und immer findet er Trost in Büchern, Musik und Freundschaften.
Ketil Bjørnstad zeichnet ein grandioses Bild der Sechziger, mit Kaltem Krieg, Mondlandung und Beatles, um nur einige Stichwörter zu nennen, das alles aus der Sicht eines scharfsichtig beobachtenden Jungen und jungen Mannes. Der erste Band von Ketil Bjørnstads Romanzyklus wurde in Norwegen mit großer Begeisterung aufgenommen und wurde wie die beiden weiteren bisher erschienenen Bände zu Bestsellern mit 120.000 verkauften Exemplaren.

Die Welt, die meine war — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Welt, die meine war», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Er hauchte die Fensterscheibe an. Sofort war sie beschlagen. Er schrieb die Buchstaben S und K. Dann zeichnete er um sie herum ein Herz.

In diesem Moment hörte er den Lärm des Feuerwerks.

Er wischte rasch weg, was er geschrieben hatte. Draußen auf der Straße ging ein junges Mädchen vorüber, ganz allein. Woher kam sie? Wohin wollte sie? Und nun hörte er Rufe aus dem Wohnzimmer. »Ketil, jetzt musst du kommen! Du musst kommen, hörst du?«

Die vielen Raketen, die am Himmel barsten, zischten. Es klingt wie Krieg, dachte er.

Die sechziger Jahre hatten begonnen.

3

Albert Camus, über den der Vater schon so viel gesprochen hat, ist mit Francine und den vierzehn Jahre alten Zwillingen in Lourmarin, einer der schönsten Städte Frankreichs, siebzig Kilometer östlich von Avignon. Der letzte Abend mit den alten Francs. Vom ersten Tag des neuen Jahres an wird ein neuer Franc so viel wert sein wie hundert alte. Als Camus das Haus in der Grand’rue de l’Eglise in Lourmarin gesehen hatte, hatte er gesagt: »Das oder keins.« Da hatten er und Francine gemeinsam schon zwanzig Häuser und Bauernhöfe besichtigt. Er musste mehr als neun Millionen alte Francs bezahlen, und der Freund und Poet René Char hatte lakonisch bemerkt: »Bei solchen Gelegenheiten kann ein Nobelpreis nützlich sein.«

Francine war Pianistin und Mathematikerin. Sie lebten auf einem Grundstück, das früher eine Seidenfarm gewesen war. Ein Geruch nach Wachs. Der Garten breitete sich innerhalb einer niedrigen Ummauerung aus, es gab frischgepflanzte Olivenbäume, Rosen und Rosmarin. Nach all den Jahren der Seitensprünge und nachdem herausgekommen war, dass Camus noch immer eine ernsthafte Beziehung zu der in Spanien geborenen Schauspielerin Maria Casarès unterhielt, hatte Francine resigniert. Den letzten Tag der fünfziger Jahre feierten sie auf althergebrachte provençalische Weise mit dreizehn Desserts, inklusive einer Fougasse, Apfelsinen, Feigen, Mandarinen und Mandeln. Camus hatte zu Francine gesagt: »Du bist meine Schwester, du ähnelst mir, aber seine Schwester sollte man nicht heiraten.«

In letzter Zeit, nachdem er mit einer Art Resignation den Nobelpreis entgegengenommen hatte, hatte er sich in einer existenziellen Krise befunden. Nichts von dem, was er früher gedacht und geschrieben hatte, konnte ihm helfen. Seine jahrelange Behauptung, der Welt fehle es an Sinn und Zusammenhang, war nun eine Wahrheit, von der er hart getroffen wurde. Er konnte nicht wie die Hauptperson in La peste handeln, ohne an die persönlichen Konsequenzen zu denken. Das Gefühl der Entfremdung, über das er in irgendeiner Form fast immer schrieb, verstärkte sich in dieser Zeit, in der er noch immer ein konfliktreiches Privatleben mit mehreren unbeendeten Beziehungen hatte, während er vor allem auf dem neuen Grundstück in der Provence sein wollte. »Ich kann nicht lange mit Menschen zusammenleben. Ich brauche ein wenig Einsamkeit, ein Stück Ewigkeit.« Er arbeitete an dem Roman Le premier homme, der erst fünfundvierzig Jahre später veröffentlicht werden sollte. In seinem Tagebuch schreibt er: »Man kann ein Wesen erobern, weil man selbst erobert worden ist. Und es stimmt, dass ich gerade in diesem Augenblick ein Bedürfnis nach der Zusammengehörigkeit mit jemandem hatte, die du mir geschenkt hast. Und das ist der Grund, aus dem dein Verschwinden mich ebenso verletzt hat wie deine Lüge. Noch einmal eine kurze Zeit des Pessimismus, dann darf das Unglück leuchten: Dann werde ich wieder ich selbst sein.«

Der Neffe seines Verlegers, der linksorientierte Hedonist Michel Gallimard, ist mit seiner ganzen Familie mit von der Partie. Janine, Michel und Anne. Sie sind in einem Facel-Vega HK 500 aus Grasse gekommen. Camus hat Bahnfahrkarten gekauft, um zusammen mit Francine und den Zwillingen zurück nach Paris zu reisen, aber Gallimard überredet ihn, einige Tage später mit ihnen zu fahren. Camus hat eine ganz besondere Beziehung zu Gallimards Tochter, und nachdem Camus’ Familie mit der Bahn losgefahren ist, feiern Camus und die Familie Gallimard den achtzehnten Geburtstag der Tochter mit einem Mittagessen im altmodischen Speisesaal des Hotels Ollier. Das neue Jahrzehnt ist jetzt zwei Tage alt. Camus hat eine Schwäche für Gallimards Hang zu Luxus und Genuss. Zugleich hat er in sein Tagebuch geschrieben: »Jahrelang habe ich mir gewünscht, nach der Moral aller anderen zu leben. Ich habe mir Mühe gegeben, wie alle anderen zu leben, allen anderen zu ähneln. Ich habe gesagt, was gesagt werden musste, um zu vereinen, auch wenn ich mich ausgeschlossen fühlte. Und zum Abschluss von allem kam die Katastrophe. Jetzt irre ich zwischen den Trümmern umher. Ich stehe außerhalb des Gesetzes, bin zerrissen, einsam, und das akzeptiere ich, ich habe mich mit meiner Eigenheit und meinen Schwächen abgefunden. Und ich muss eine Wahrheit neu aufbauen – nachdem ich mein ganzes Leben in einer Art Lüge gelebt habe.«

Am folgenden Tag, dem 3. Januar, schaut der 46 Jahre alte Albert Camus, wie Stephen Bayley berichtet, in der Renault-Werkstatt in Lourmarin vorbei, um für den Besitzer ein Exemplar von »L’étranger« zu signieren. Als Widmung schreibt er: »Für M. Baumas, der dazu beigetragen hat, dass ich so oft in das schöne Lourmarin zurückkehren kann.« Dann geht er zurück zu seinem eigenen Haus, wo der Facel-Vega auf ihn und die Familie Gallimard wartet, die ihren Skye Terrier Floc bei sich hat. Er gibt die Hausschlüssel der Haushälterin Suzanne Ginoux, die erkältet ist, und ermahnt sie: »Passen Sie gut auf sich auf. Ich bleibe eine Woche aus, und wir haben noch immer viel zu erledigen.« Camus half ihr immer, wenn sie die Betten machte. »Das ist viel einfacher, wenn man zu zweit ist«, sagte er, und dann erzählte er ihr über seine Mutter und seine Kindheitserinnerungen aus Algerien: »Sie hat hart gearbeitet.«

Der Wagen, in den Camus nun einsteigt, ist schwarz mit beigen Ledersitzen; ein schönes und außergewöhnlich luxuriöses Auto, das den Konkurrenten Citroën DS weit hinter sich gelassen hat. Hier gab es keinen Kunststoff und keinen leichtfertigen Modernismus, sondern Holz und Leder. Und einen aus den USA importierten Chrysler-V-8-Motor, der dieses Modell zum schnellsten Viersitzer auf der Welt machte. Der Wagen war entworfen worden von Jean Daninos, einem Geschäftsmann, der mit dem Verkauf von Kühlschränken und Autowracks ein Vermögen gemacht hatte. Die englische Autorin Jackie Collins sollte viele Jahre später sagen: »Einen Facel-Vegal zu fahren ist, wie phantastischen Sex zu haben. Man wünscht, dass dieser Augenblick nie ein Ende nimmt.« Aber der Konstrukteur des Wagens war sich auch darüber im Klaren, welche Gefahren damit verbunden sind, ein so schnelles Auto zu fahren: »Seien Sie vorsichtig bei hohem Tempo. Halten Sie das Lenkrad mit beiden Händen, wenn Sie nicht gerade schalten müssen. Halten Sie sich so weit wie möglich zur Mitte der Straße. Fahren Sie unten an einem Abhang nicht zu schnell, und drosseln Sie die Geschwindigkeit, wenn Sie oben ankommen, für den Fall, dass dort ein Auto stehengeblieben ist. Suchen Sie keinen anderen Radiosender. Rauchen Sie nicht.«

Niemand weiß, was Michel Gallimard gemacht hat. Wir wissen nur, dass er schnell gefahren ist. Von Lourmarin nach Paris auf der RN7 und der RN5 sind es etwas weniger als achthundert Kilometer. Eine wunderschöne Autofahrt durch Orange, Avignon, Lyon, Macon, Chalon, Beaune, Saulieu, Avallon, Auxerre, Sens und Fontainebleau, bis man dann endlich Paris erreicht hat. Die Reisegesellschaft aß in Orange zu Mittag. Als es auf den Abend zuging, hielten sie bei Paul Blancs Chapeau Fin bei Thoissey, einem Lokal, das einen Umweg verdiente und im Guide Michelin zwei Sterne hatte. Sie beschlossen zudem, dort zu übernachten, nachdem sie Foie Gras, Hühnerfrikassee mit Pilzen und Crêpes Parmentier verzehrt hatten. Camus trug sich nicht ins Gästebuch des Hotels ein, schrieb seinen Namen jedoch auf die obligatorische Registrierkarte. Später sollte Paul Blanc sich erinnern, dass er während der Nacht zwei Facels auf dem Parkplatz gesehen hatte und dass ihm die beunruhigend abgenutzten Reifen des Wagens von Gallimard aufgefallen waren.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Welt, die meine war»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Welt, die meine war» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Welt, die meine war»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Welt, die meine war» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x