Deborah Levy - Heim schwimmen

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Es ist heiß. Sehr heiß. Sie sind aus London gekommen, um in einem Haus bei Nizza Ferien zu machen: Das Ehepaar Jozef und Isabel Jacobs, er Schriftsteller, sie Kriegsberichterstatterin; die beiden teilen schon lange nichts mehr, außer der Zeit, die sie miteinander verbracht haben. Ihre vierzehnjährige Tochter Nina, die wenig von ihren Eltern hält, aber umso mehr in pubertäre Gefühlsschwankungen verstrickt ist. Schließlich ein befreundetes Ehepaar, dessen Laden gerade pleitegeht. Beste Voraussetzungen für geruhsame Ferien.
Tatsächlich bricht schon bald das Unheil herein. Ein nackter Frauenkörper treibt im Schwimmbad. Aber diese junge Frau namens Kitty Finch ist nicht tot. Schwankend zwischen verletzlich und exaltiert, nistet sich die selbsternannte Botanikerin mit den grüngelackten Nägeln in der Villa ein und mischt die ohnehin komplizierte Lage auf. Und sie wünscht sich nichts mehr, als dass der Dichter sich mit ihr und ihrem Gedicht «Heim schwimmen» beschäftigt.
Deborah Levy gelingt es, in 160 Seiten und sieben erzählten Tagen ein beunruhigendes und doch vertrautes Familienpanorama zu zeichnen – unbehauste Personen, unfähig zu einem gemeinsamen Zuhause. Ein wahrer Albtraum, wäre das Buch nicht voller witziger Episoden und komischer Figuren.

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Sie rief Mitchell zu, er möge sie entschuldigen, aber er schien sie nicht gehört zu haben. Er schaute zu, wie Joe Jacobs in der Villa verschwand, um sich einen Hut zu holen. Offenbar wollte Kitty Finch einen Spaziergang mit dem englischen Dichter machen und ihm ein paar Blumen zeigen. Madeleine Sheridan war sich nicht sicher, aber ihr war, als lächle das verrückte Mädchen mit seinem Heiligenschein aus roten, in der Sonne glänzenden Haaren sie an.

In der Sprache einer Kriegsberichterstatterin, die Isabel Jacobs, wie sie wusste, ja war, hätte sie sagen müssen, dass Kitty Finch sie in feindlicher Absicht anlächelte.

Die Botaniklektion

Überall standen Schilder, wonach der Obstgarten Privatgrund war, aber Kitty Finch beteuerte, sie kenne den Bauern, niemand werde Hunde auf sie hetzen. Seit zwanzig Minuten zeigte sie ihm nun schon Bäume, denen es ihrer Ansicht nach »nicht so gut ging«.

»Haben Sie nur Augen für leidende Bäume?« Joe Jacobs schirmte seine Augen mit von Mückenstichen übersäten Händen ab und blickte unverwandt in ihre strahlendgrauen Augen.

»Ja, vermutlich.«

Er war sich sicher, im Gras ein Tier knurren zu hören, und sagte ihr, es klinge wie ein Hund.

»Machen Sie sich keine Sorgen wegen der Hunde. Der Bauer besitzt in der Gegend von Grasse 2000 Olivenbäume. Er ist viel zu beschäftigt, als dass er die Hunde auf uns hetzen könnte.«

»Nun, so viele Olivenbäume halten ihn vermutlich ordentlich auf Trab«, murmelte Joe.

Seine schwarzen Haare, die zusehends zu silbernen Locken verblassten, kräuselten sich unordentlich um seine Ohren, und der verbeulte Strohhut rutschte ihm ständig vom Kopf. Kitty musste immer wieder ein paar Schritte zurücklaufen und ihn aufheben.

»Ach nein, 2000 ... das sind nicht viele Bäume ... ganz und gar nicht.«

Sie bückte sich, um die Feldblumen anzuschauen, die zwischen den weißen, kniehohen Gräsern wuchsen.

»Das hier ist Bellis perennis .« Sie rupfte etwas, was wie Blütenblätter von Gänseblümchen aussah, und stopfte es sich in den Mund. »Jede Pflanze gehört zu irgendeiner Familie.«

Sie vergrub ihr Gesicht in den Blumen, um die sich ihre Hände schlossen, und sagte ihm ihre lateinischen Namen. Er war beeindruckt, wie zärtlich sie die Pflanzen zwischen den Fingern hielt und mit welcher Vertrautheit sie über sie sprach, als wären sie tatsächlich eine Familie mit allerhand Problemen und ungewöhnlichen Eigenschaften. Und dann erzählte sie ihm, ihr größter Wunsch sei, einmal im Leben die Mohnfelder in Pakistan zu sehen.

»Wissen Sie«, gestand sie nervös, »ich habe ein Gedicht darüber geschrieben.«

Joe blieb stehen. Deshalb war sie also hier.

Junge Frauen, die ihm nachstellten und wollten, dass er ihre Gedichte las – und er war sich jetzt sicher, dass sie zu dieser Sorte gehörte –, fingen immer so an: Sie hätten da ein Gedicht über ein ganz außergewöhnliches Thema geschrieben. Sie gingen nebeneinander her und trampelten einen Pfad ins hohe Gras. Er wartete, dass sie den Mund aufmachte, ihr Anliegen vorbrachte, dass sie sagte, wie sehr seine Bücher sie beeinflusst hätten, erklärte, wie sie ihn ausfindig gemacht habe, und schließlich fragte, ob er nicht eventuell, sofern seine Zeit es erlaube, bitte, bitte so freundlich sein könnte, ihren bescheidenen, von ihm inspirierten Versuch zu lesen?

»Sie haben also alle meine Bücher gelesen, und jetzt sind Sie mir bis nach Frankreich hinterhergefahren«, sagte er schroff.

Ihre Wangen und ihr langer Hals wurden von einer neuen Welle des Errötens erfasst.

»Ja. Rita Dwighter, die Besitzerin der Villa, ist eine Freundin meiner Mutter. Rita sagte mir, sie hätten das Haus für den ganzen Sommer gebucht. Sie lässt mich in der Nebensaison umsonst hier wohnen. Diesmal konnte ich nicht kommen, weil SIE es in Beh Beh Beh Beschlag genommen haben.«

»Jetzt ist aber nicht Nebensaison, Kitty. Den Juli rechnet man gemeinhin zur Hochsaison, oder?«

Dem Akzent nach kam sie aus dem Londoner Norden. Sie hatte schiefe Vorderzähne. Wenn sie nicht gerade stotterte und errötete, sah sie aus wie in einer dunklen Werkstatt in Venedig aus Wachs geformt. Sie mochte eine Botanikerin sein, aber sie verbrachte offenbar nicht viel Zeit an der frischen Luft. Wer auch immer ihr Schöpfer sein mochte, war sehr geschickt. Sie konnte schwimmen und weinen und erröten und Sachen wie »in Beschlag genommen« sagen.

»Setzen wir uns in den Schatten.«

Er deutete auf einen großen Baum mit Felsbrocken drum herum. Eine fette, braune Taube ließ sich drolliger Weise auf einem dünnen Ast nieder, der aussah, als würde er unter ihrem Gewicht jeden Augenblick nachgeben.

»Ja, gut. Das ist übrigens ein Haaah-aselnussbaum.«

Er eilte voraus, ehe sie den Satz zu Ende gesagt hatte, setzte sich und lehnte den Kopf an den Stamm. Da sie zu zögern schien, klopfte er auf den Platz neben sich und wischte Zweige und Blätter zur Seite, bis sie sich neben ihn setzte und ihr ausgewaschenes blaues Baumwollkleid über den Knien glattstrich. Er konnte ihr Herz nicht so sehr hören, als vielmehr unter ihrem dünnen Kleid förmlich schlagen spüren.

»Wenn ich Gedichte schreibe, denke ich immer, dass man sie hören kann.«

In der Ferne klingelte eine Glocke. Es klang wie eine Ziege, die irgendwo im hohen Gras des Obstgartens umherstreifte und graste.

»Warum zittern Sie?« Ihre Haare rochen nach Chlor.

»Na ja, meine Hände sind ein wenig zittrig, weil ich meine Tabletten abgesetzt habe.«

Kitty rückte ein Stück näher. Er wusste nicht recht, wie er das deuten sollte, bis er sah, dass sie einer Karawane roter Ameisen aus dem Weg gehen wollte, die unter ihren Waden hindurch krabbelten.

»Warum nehmen Sie Tabletten?«

»Oh, ich habe beschlossen, sie eine Zeitlang nicht zu nehmen. Wissen Sie ... es ist ganz schön, sich zur Abwechslung mal wieder elend zu fühlen. Wenn ich die Tabletten nehme, fühle ich gar nichts.«

Sie schlug nach den Ameisen, die über ihre Knöchel krabbelten.

»Ich habe auch darüber geschrieben ... Es heißt ›Rosen pflücken auf Seroxat‹.«

Joe tastete nach einem Stück grüner Seide in seiner Hosentasche und putzte sich die Nase. »Was ist das, Seroxat?«

»Sie wissen, was das ist.«

Er hatte die Nase in sein seidenes Taschentuch vergraben.

»Erzählen Sie’s mir trotzdem«, schniefte er.

»Seroxat ist ein sehr starkes Antidepressivum. Ich nehme es seit vielen Jahren.«

Kitty starrte in den Himmel, der gegen die Berge anbrandete. Er ertappte sich, wie er nach ihrer kalten, zitternden Hand griff und sie fest in seinem Schoß hielt. Sie hatte alles Recht, über seine Frage empört zu sein. Ihre Hand zu halten war das stumme Eingeständnis, dass er um ihre Vertrautheit mit seinen Gedichten wusste, denn er hatte seinen Lesern alles über seine Jugendjahre unter Medikamenteneinfluss erzählt. Mit 15 hatte er die Pulsadern seiner linken Hand ganz leicht mit einer Rasierklinge gestreift. Nichts Ernstes. Nur ein Experiment. Die Klinge war hart und kühl. Sein Handgelenk war weich und warm. Man sollte die beiden nicht gegeneinander antreten lassen, aber als Teenager sah er bei diesem Spiel keinen Haken. Etwas hatte bei ihm ausgesetzt. Der Arzt, ein alter ungarischer Mann mit Haaren in den Ohren, war nicht der Ansicht, dass dieses Aufeinandertreffen ein alltägliches Versehen war. Er hatte Fragen gestellt. Der ungarische Doktor wollte biographische Fakten hören.

Namen und Orte und Daten. Die Namen seiner Mutter, seines Vaters und seiner Schwester. Welche Sprachen sie gesprochen hätten und wie alt er gewesen sei, als er sie zuletzt gesehen habe? Als Antwort war Joe Jacobs im Sprechzimmer in Ohnmacht gefallen, und so waren seine Jugendjahre in einem einzigen pharmazeutischen Nebel verschwunden. Oder, wie er es in seinem berühmtesten Gedicht beschrieben hatte, das mittlerweile in 23 Sprachen übersetzt war: Eine böse Fee bot mir einen Handel an: »Gib mir deine Geschichte, dann gebe ich dir etwas, was sie dir abnimmt.«

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