Nadine Heilmann - Ovulation Power

Merk dir zunächst die 4 Phasen

Der weibliche Zyklusverlauf lässt sich in 4 Phasen unterteilen. In welcher Phase du dich zurzeit befindest, lässt sich messen. Außerdem wird dir das dein Körper durch bestimmte Veränderungen signalisieren. Ausschlaggebend ist hierbei nicht der Beginn deiner Menstruation, sondern dein Eisprung. Ich erläutere dir im weiteren Verlauf, mit welchen Methoden du den Zeitpunkt deines Eisprungs ermitteln kannst.

Es gibt mehrere Methoden den Zeitpunkt des Eisprungs zu ermitteln

Durch dieses Buch wirst du die Signale deines Körpers künftig erkennen und so handeln können, dass du dich in einem optimalen Zustand befindest. Ich gehe in dieser Anleitung der Einfachheit halber auch von einem durchschnittlichen Zyklus von 28 Tagen aus. Bedenke aber, dass deine Phasen nicht exakt so lang andauern müssen. Dein Zyklus kann wie oben beschrieben länger oder kürzer sein. Ebenfalls muss dein Eisprung nicht genau am 14. Tag deines Zyklus stattfinden. Er kann in einem Zyklus am 15. Tag und im nächsten Zyklus am 10. Tag stattfinden. Daher wird in dieser Anleitung in der Ovulationsphaseein Zeitraum von 5 Tagen berücksichtigt.

Die Dauer deines Zyklus und deiner Phasen kann variieren

Wir begeben uns auf den nächsten Seiten auf eine Reise durch die einzelnen Phasen sowie die Auswirkungen deiner Hormone auf die weiblichen Geschlechtsorgane.

Damit du weißt, wo wir uns gerade in der einzelnen Phase befinden, erhältst du auf der folgenden Seite eine vereinfachte, aber für die Praxis wirksame Darstellung und Beschreibung.

Und nun, Vorhang auf für die 4 Phasen:

Bevor wir starten, erhältst du eine kleine Grundausbildung zu den weiblichen Geschlechtsorganen und dessen Merkmale. Damit wirst du einen genauen Überblick haben, um zum einen das Wissen besser einzuordnen und zum anderen deine individuellen Situationen besser einschätzen zu können. Zu den inneren weiblichen Geschlechtsorganen gehören:

✔ die Eierstöcke (Ovarien),

✔ die Eileiter (Tuben),

✔ die Gebärmutter (Uterus)

✔ und die Scheide (Vagina).

Die Aufgabe der Eierstöckeist die Bildung von weiblichen Sexualhormonen sowie die Bereitstellung von befruchtungsfähigen Eizellen. Bereits bei deiner Geburt befinden sich in deinen Eierstöcken 200.000 bis zwei Millionen unreife Eizellen, sogenannte Primärfollikel. Der Eileiterstellt eine Verbindung zwischen den Eierstöcken und der Gebärmutterher und öffnet sich trichterförmig vor den Eierstöcken. Diese dient der Aufnahme der Eizellen nach dem Eisprung. Des Weiteren findet in den Eileitern die Befruchtung der Eizelle und der Transport des Keims zur Gebärmutter statt. Im Normalfall nisten sich befruchtete Eizellen in der Gebärmutterein. Im Gebärmutterhals bilden die Zervixdrüsen ein Sekret. Dieses Sekret heißt Zervixschleim und verändert sich im Laufe des Menstruationszyklus: An den unfruchtbaren Tagen bildet sich ein zähflüssiges Sekret, wodurch sich der Muttermundverschließt und so das Durchdringen von Bakterien und Spermien verhindert. An den fruchtbaren Tagen wird das Sekret dünnflüssig. Dadurch wird das Eindringen der Spermien in die Gebärmutterund die Eileitererleichtert und die Befruchtung einer Eizelle ermöglicht. Die Scheideist das primäre Geschlechtsorgan der Frau. Sie schützt die inneren weiblichen Geschlechtsorgane.

Mit dem 1.Tag der Blutung beginnt auch der Zyklus und somit auch Phase 1:

Die Menstruationsphase. Jetzt findet die Menstruation statt. Die Menstruation wird auch als Regel oder Periode bezeichnet. Und hier kommen schon direkt die weiblichen Hormone ins Spiel. Denn die weiblichen Hormone haben das, was gerade in deinem Körper geschieht, fest in der Hand.

Zu den weiblichen Hormonen gehören im Wesentlichen die Östrogene und das Sexualhormon Progesteron.

Die Vorgänge in deinem Körper während des Zyklus werden durch Hormone bestimmt

Bei den Östrogenenhandelt es sich um die weiblichen Geschlechtshormone Östron, Östradiolund Östriol.

Sie werden unter anderem im Eierstock gebildet und sind an der Steuerung des Menstruationszyklus beteiligt. Die Östrogene sorgen dafür, dass ein Follikel 2im Eierstock heranreift.

Progesteronist ein Hormon, das im Eierstock gebildet wird. Progesteron wird auch als Gelbkörperhormon bezeichnet und gehört zur Gruppe der Sexualhormone. Progesteron sorgt dafür, dass sich die Gebärmutterschleimhaut entfaltet und stärker durchblutet wird. Dadurch kann sich die Gebärmutterschleimhaut sehr gut auf die Einnistung eines befruchteten Eis vorbereiten.

Östrogene sind an der Steuerung des Menstruationszyklus beteiligt, Progesteron sorgt sich um die Gebärmutterschleimhaut

Ausschlaggebend ist ob das Ei befruchtet wird oder nicht. Wenn das Ei befruchtet wird kommt es zu einer Schwangerschaft. Dann setzt deine Menstruation aus. Hier beginnt dann ein ganz anderes Kapitel für dich im Leben. Wir befassen uns bei Ovulation Power mit der regelmäßig wiederkehrenden Situation, dass dein Ei nicht befruchtet wird. Wenn das Ei nicht befruchtet wird führt das dazu, dass immer weniger Progesteron produziert wird. Dadurch wird die obere Schicht der Gebärmutterschleimhaut abgestoßen und es tritt das aus, was wir als Menstruationsblut bezeichnen.

Die Dauer der Menstruationsphase variiert zwischen 1 und 5 Tagen

Mit dem Ende deiner Menstruation beginnt Phase 2 des weiblichen Zyklus: Die Follikelphase. In der Follikelphase wird die in Phase 1 abgestoßene Gebärmutterschleimhaut wieder neu aufgebaut. Diesen Vorgang des Wiederaufbaus deiner Gebärmutterschleimhaut nennt man Proliferation. Darum wird die Follikelphaseauch Proliferationsphase genannt. Gleichzeitig reift in einem deiner beiden Eierstöcke eine befruchtungsfähige Eizelle heran.

In der Follikelphase wird deine Gebärmutterschleimhaut wieder neu aufgebaut

Die Entwicklung einer Eizelle ist ein komplexer Vorgang an dem erneut mehrere Hormone beteiligt sind. Bevor sich eine Eizelle entwickelt müssen sich zunächst mehrere Eibläschen (ca. 10-12 Stk.), die auch Follikel genannt werden, bilden. Du kannst sie dir wie eine Tasche oder ein Säckchen vorstellen. Bei der Reifung kommt das Hormon FSH ( Follikelstimmulierendes Hormon ) ins Spiel. Durch die Einwirkung des Hormons FSH entwickeln sich zunächst mehrere Follikel. An den Wänden dieser Follikel werden Östrogene gebildet. Daher ist zu Beginn der Follikelphasedein Östrogen-Spiegel noch relativ gering. Je weiter die Follikel durch die Einwirkung des Hormons FSH heranwachsen, desto höher ist auch dein Östrogenspiegel. Aus diesem Grund steigt dein Östrogenspiegel in Phase 2 konstant an.