Matthias von Arnim - Piagnolia

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Italien 1934: Die zweite Fußballweltmeisterschaft steht bevor, sie wird in Mussolinis Italien ausgetragen, und der 'Duce' setzt buchstäblich alles daran, dass es keinen anderen Sieger als eben Italien geben wird. Handfeste Indizien deuten auf Schiedsrichterbestechung und weitere Manipulationen hin. Diesen historischen Hintergrund nimmt der Roman auf und verknüpft ihn mit der fiktiven Geschichte um den US-Sportreporter Nick Soriano, den aus dem Libyen-Krieg in sein Heimatdorf Piagnolia heimgekehrten Guido Ventura und deren Gegenspieler Oberst Briccone, der als Handlanger Mussolinis die Geschicke der WM lenken soll. Bestechungsgelder werden in Cafés übergeben, Dopingmittel den Trinkflaschen der Spieler zugesetzt, Schiedsrichter werden um die Ecke gebracht. Die souverän gegeneinander montierten unterschiedlichen Handlungsebenen und -orte erzeugen Tempo und Spannung. Der Roman folgt dem zeitlichen Ablauf des Turniers und endet beim Endspiel am 10. Juni 1934 in einem furiosen Finale.

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Agostino blickte auf den Mann vor seinem Tor. So hatte er sich Oberst Briccone nicht vorgestellt: mit verschmiertem Gesicht, das nur um die Augenpartie herum einen Blick auf die Haut freigab, mit dreckigen Stiefeln, Lederjacke, einer ledernen Mütze auf dem Kopf und einer Motorradbrille in der Hand. Offensichtlich beliebte es dem Oberst, inkognito zu reisen. Wie auch immer – Agostino fasste sich schnell, postierte sich breitbeinig in der Mitte der nun geöffneten beiden Torflügel und blaffte den Motorradfahrer an: „Was will Rom von mir?“

Guido zuckte zusammen. Der Mann, der sich dort breitbeinig vor ihm aufgebaut hatte, war zweifellos Bürgermeister Agostino. Doch warum war er so böse auf ihn? Und was hatte Rom damit zu tun? Guido war siebzehn Jahre lang weg gewesen und konnte sich nicht erinnern, Agostino Leid zugefügt zu haben. Er blickte dem Bürgermeister unsicher in die Augen. Die beiden Männer standen sich sekundenlang wortlos gegenüber, Guido mit fragendem, Agostino mit sturem, fast zornigem Blick. Je länger sie sich ansahen, desto peinlicher wurde die Pause dieses bislang sehr einseitigen und kurzen Gesprächs. Und mit jeder Sekunde begann Guido mehr daran zu zweifeln, dass Agostino ihn überhaupt erkannt hatte. Schließlich brach er als Erster das Schweigen.

„Ich bin nicht Rom“, sagte er und blickte jetzt ebenfalls düster drein. Wieder erfüllte lautes Schweigen die Luft. Doch diesmal war es Agostino, dem plötzlich Zweifel kamen. Kannte er die Stimme nicht irgendwoher? Er forschte im Gesicht des Fremden. Dieser schien zunehmend amüsiert über die Situation. Ein leichtes Lächeln brach sich Bahn in dem schmutzigen Gesicht seines Gegenübers. War er Briccone schon einmal begegnet? Kannten sie sich? Vielleicht war Briccone ja auch dabei gewesen, vor 27 Jahren in Stuttgart. Vielleicht war er damals ja auch noch Kommunist gewesen. Aber daran konnte sich Agostino nicht erinnern. Außerdem war das Gesicht, das ihn da ansah, viel zu jung, als dass es damals in Stuttgart hätte dabei gewesen sein können. Er ließ seine Erinnerungen im Gedächtnis kreisen. Dabei wandelte sich sein mürrischer Blick langsam, zunächst in einen noch ernsten, dann nur noch fragenden Ausdruck. Er zog seine linke Augenbraue hoch, so, wie er es unwillkürlich immer machte, wenn er anfing, intensiv über etwas nachzudenken. Guido imitierte ihn nun, zog seine rechte Augenbraue hoch, und stemmte wie Agostino seine beiden Hände in die Hüften. Nun standen sie wie Spiegelbilder einander gegenüber. Guido entschloss sich, die mittlerweile fast sichtbaren Gedankenknoten des Bürgermeisters aufzulösen.

„Ich bin nicht Rom. Ich bin Guido Ventura!“ Agostino schien für einen Augenblick zu überlegen. Dann entspannten sich seine Gesichtszüge sehr plötzlich. Ein strahlendes Lachen erfüllte sein Gesicht, er breitete seine Arme aus und prustete heraus: „Guido!“ Ehrliche Freude erfüllte seinen ganzen Körper. Er umarmte den staunenden Motorradfahrer, nahm dessen dreckiges, ölverschmiertes Gesicht zwischen beide Hände und küsste es rechts und links auf die Wangen. „Nein!“, rief er. „Nein, du bist nicht Rom!“ Agostinos Gesichtszüge und auch sein Magen entspannten sich. Der Tag würde wohl doch nicht so schlimm werden, wie der Bürgermeister noch vor wenigen Minuten befürchtet hatte. Er drückte Guido fest an sich und rief immer wieder, nun wie in Trance: „Guido! Wie schön, dich zu sehen! Wie schön, dich zu sehen! Nein, du bist nicht Rom!“

Guido konnte sein Glück kaum fassen. Er hatte zwar gehofft, freundlich empfangen zu werden. Aber das übertraf seine Erwartungen. Agostino legte den Arm über Guidos Schulter und zog ihn ins Haus. „Maria!“, rief er hinein ins Haus seiner Frau zu, „Schau, wen ich mitbringe!“

Die anwesenden Herren waren nicht amüsiert. Giovanni Mauro, der Chef des WM-Organisationskomitees, Giorgio Vaccaro und Ottorino Barassi, der Präsident und der Generalsekretär des italienischen Fußballverbandes, Oberst Vittorio Briccone, Sonderbeauftragter für die Finanzierung der WM und Achille Starace, Sekretär der faschistischen Partei Italiens, hatten sich in dem noblen Stadthaus mit dem faschistischen Wappen über der Tür, mitten im Zentrum von Florenz, getroffen, um die aktuellen Ereignisse zu besprechen. Sie starrten Olivio Mela fassungslos an. „Alte Zeitungen?“, fragte Starace zum wiederholten Mal. Er hatte offensichtlich als Einziger in der Runde noch nicht verstanden, was passiert war. Jemand hatte ihren Plan durchkreuzt. Irgendjemand hatte das Geld irgendwann irgendwo gegen alte Zeitungen ausgetauscht. Und Staraces Verdacht fiel sofort auf Mela. Dessen Maßanzug schien ihm in diesem Augenblick drei Nummern zu groß zu sein. Er saß zusammengesunken auf seinem Stuhl und umklammerte mit seinen verschwitzten Händen ein mittlerweile durchtränktes Stofftaschentuch, das ihm seine Mutter erst vor wenigen Wochen geschenkt hatte. Ihm war elend. Er konnte sich nicht erklären, wie das Geld verschwunden war. Und er fühlte sich von Achille Starace bedroht. Mela spürte, dass der Sekretär, der für seine Unbeherrschtheit und Streitsucht bekannt war, einen Schuldigen für den Vorfall suchte. Und ihm war klar, wen Starace für diese Rolle favorisierte. „Ich kann es mir nicht erklären“, antwortete Mela.

Diesen Satz hatte er nun schon mehrere Male gesagt. Weder ihn noch die anderen in der Runde beruhigte diese Aussage. Und die Versuche, seine Stirn mit dem Taschentuch zu trocknen, schlugen erneut fehl. Starace setzte an, die Frage zu wiederholen, als Briccone ihn endlich unterbrach. „Das bringt uns jetzt nicht weiter, Achille. Wir sollten uns später auf jeden Fall sehr intensiv mit der Frage befassen, wie das passieren konnte. Aber jetzt müssen wir uns auf morgen konzentrieren. Wie bekommen wir 400.000 Drachmen bis spätestens zum Anpfiff morgen Nachmittag ins San-Siro-Stadion in Mailand?“ Die Griechen hatten ihre Forderung verändert und wollten jetzt 200.000 Lire in ihrer Heimatwährung. Das waren 700.000 Drachmen. Vierhunderttausend Drachmen verlangten sie sofort in bar und dreihunderttausend nach dem Sieg der Italiener. „Warum jetzt plötzlich in Drachmen? Das nächste Mal verlangen sie vielleicht noch, dass wir in Muscheln bezahlen!“ Starace kochte vor Wut. „Und warum lassen wir uns überhaupt noch auf das Geschäft ein? Warum fegt unsere ohnehin haushoch überlegene Fußballmannschaft diese griechischen Krummbeine nicht einfach vom Feld?“, fuhr er stehend fort, die rechte Faust in der Luft schwingend. Oberst Briccone legte ihm behutsam die Hand auf die Schulter, zog ihn langsam wieder auf seinen Stuhl und sagte in leisem, fast bedächtigem Ton: „Hör zu, Achille. Ich erkläre es dir noch einmal ganz langsam, damit sogar deine Uniformklappen es verstehen. Also: Unser Nationaltrainer Pozzo will seine Jungs so kurz vor der WM nicht noch einmal auf eine so beschwerliche Reise schicken. Das Rückspiel in Griechenland ist für Anfang Mai geplant. Am 27. Mai beginnt die Endrunde in Rom. Da kann er im letzten Augenblick keine Unterbrechung gebrauchen, geschweige denn verletzte oder erkrankte Spieler. Und deshalb wollen wir, dass die Griechen erstens dieses Spiel morgen nicht so ernst nehmen und zweitens zum Rückspiel gar nicht erst antreten.“ Starace blickte ihn unsicher an. Vittorio Briccones Vortrag war eine öffentliche Belehrung. Doch niemand in der Runde unterbrach ihn. Im Gegenteil. Mauro und Barassi fixierten Starace mit strengem Blick.

Briccone fuhr fort: „Und außerdem wird unser Verband gegen das Reglement verstoßen. Pozzo hat drei Spieler in der Mannschaft, die eigentlich keine Italiener sind. Jedenfalls leben sie noch keine drei Jahre in Italien. Einer von ihnen ist Brasilianer, zwei waren bis vor Kurzem argentinische Nationalspieler. Der argentinische Fußballverband ist darüber sogar so erbost, dass er die WM boykottieren will. Und die Griechen haben gedroht, uns zu verpfeifen.“ Er sah zu Giovanni Mauro hinüber. „Giovanni wird das für uns in den kommenden Wochen im Komitee schon regeln können.“ Der Chef des WM-Organisationskomitees nickte. Briccone wandte sich nun an Mela. „Und wenn unser Freund Mela, der demnächst den Präsidenten des italienischen Fußballverbandes, unseren lieben Freund Giorgio Vaccaro, auf seiner Freundschaftsmission nach Argentinien begleiten wird, nicht noch mehr Geldkoffer verschwinden lässt, dann werden auch die argentinischen Funktionäre über unseren kleinen taktischen Kniff hinwegsehen. Aber damit unsere Mannschaft unbeschadet und in stärkster Aufstellung überhaupt bei dieser Weltmeisterschaft antreten kann, müssen wir dafür sorgen, dass wir die Griechen ohne großen Aufwand ausschalten – und zwar sowohl die Fußballer als auch die verantwortlichen Manager.“ Briccone schaute Starace fest in die Augen. Giovanni Mauro lächelte Starace mild zu. „Und deshalb wird unser Freund Achille aus der Parteikasse noch einmal Geld organisieren müssen. Und dann in Drachmen tauschen. Und dann dafür sorgen, dass die Griechen sie rechtzeitig bekommen.“ Briccone fixierte Mela. Sein Lächeln blieb auf den Lippen. Aber Mela spürte eisigen Frost hinter der Fassade des Oberst. Er bekam also noch einmal eine Chance, und er wusste: Wenn ihm noch einmal ein Fehler passierte, dann würde Starace ihn persönlich zu Tagliatelle verarbeiten. Und Briccone würde ihm das passende Essbesteck dafür reichen.

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