Matthias von Arnim - Piagnolia

Здесь есть возможность читать онлайн «Matthias von Arnim - Piagnolia» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Piagnolia: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Piagnolia»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Italien 1934: Die zweite Fußballweltmeisterschaft steht bevor, sie wird in Mussolinis Italien ausgetragen, und der 'Duce' setzt buchstäblich alles daran, dass es keinen anderen Sieger als eben Italien geben wird. Handfeste Indizien deuten auf Schiedsrichterbestechung und weitere Manipulationen hin. Diesen historischen Hintergrund nimmt der Roman auf und verknüpft ihn mit der fiktiven Geschichte um den US-Sportreporter Nick Soriano, den aus dem Libyen-Krieg in sein Heimatdorf Piagnolia heimgekehrten Guido Ventura und deren Gegenspieler Oberst Briccone, der als Handlanger Mussolinis die Geschicke der WM lenken soll. Bestechungsgelder werden in Cafés übergeben, Dopingmittel den Trinkflaschen der Spieler zugesetzt, Schiedsrichter werden um die Ecke gebracht. Die souverän gegeneinander montierten unterschiedlichen Handlungsebenen und -orte erzeugen Tempo und Spannung. Der Roman folgt dem zeitlichen Ablauf des Turniers und endet beim Endspiel am 10. Juni 1934 in einem furiosen Finale.

Piagnolia — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Piagnolia», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Guido Ventura gab noch einmal Gas. Die Bianchi gab ein Surren von sich, und Guido beschleunigte aus der Kurve heraus. Steine sprangen zur Seite. Ein Huhn, das sich in die Nähe der Landstraße verirrt hatte, flog mit lautem Gegacker auf und suchte sein Heil vor dem lärmenden und Staub aufwirbelnden Motorrad in der Flucht. Die Straße nach Piagnolia war in keinem guten Zustand. Daran zumindest hatte sich nichts geändert, seit Guido sein Heimatdorf verlassen hatte. Er steuerte seine Maschine über den kleinen Hügel. Kurz darauf sah er die Spitze des Kirchturms. Ob Pater Corello noch lebte? Ob Agostino immer noch Bürgermeister war? Wie es wohl Adriana ging? Guido bremste scharf ab. Das Hinterrad blockierte. Die Bianchi stellte sich leicht quer und kam in einer hohen Staubwolke zum Stehen. Guido Ventura blickte durch den Partikelschleier, der nur sehr langsam vom schwach wehenden Wind aufgelöst wurde. Dann schob er seine Schutzbrille hoch und musterte das Dorf. Wollte er wirklich wieder dorthin? Jetzt war noch Zeit, umzukehren. Vielleicht hatte man ihn schon kommen hören. Aber niemand hatte ihn gesehen. War es wirklich eine gute Idee, nach Piagnolia zu fahren? Er fasste seitlich hinter sich. Die Packtaschen waren noch da. Er öffnete umständlich die Schnalle der rechten Tasche und griff hinein. Auch das Geld war noch in der Tasche. Hunderttausend Lire in bar. Gedankenverloren zog er einen kleinen 100-Lire-Stapel heraus und ließ ihn zwischen seinen Fingern aufblättern wie ein Daumenkino. Das Bild auf den Scheinen blieb stehen. Der hässliche, rote Adler, der, von einem Lorbeerkranz umrahmt, unter der Überschrift BANCA D’ITALIA seine Flügel ausbreitete, starrte stur nach links. Guido schaute auf, verstaute das Geldbündel wieder in der Pack-tasche und zog seine Motorradbrille wieder vor die Augen. Ein kurzer Dreh am Gasgriff, und die Bianchi schoss auf das Dorf zu.

In Florenz, knapp 15 Kilometer entfernt von Piagnolia, wartete in diesem Moment ein kleiner Mann vor einem Café. Olivio Mela fühlte sich nicht wohl in seiner Haut. Es war außergewöhnlich kühl an diesem Morgen. Aber ihm rann der Schweiß über die Stirn. Das Café, vor dem er stand, hatte noch nicht geöffnet. Seine kleine schwarze Nickelbrille rutschte ihm über den feuchten Nasenrücken, während er immer wieder nach rechts und links auf die nahezu menschenleere Straße schaute. Ab und zu huschten Männer mit hochgeschlagenem Mantelkragen auf dem Weg zu ihrer Arbeit an ihm vorbei. Mit seiner rechten Hand hielt Mela den Griff eines schwarzen Koffers fest umklammert. Es war nicht seine Idee. So viel Bargeld. Und so kurzfristig vor dem Spiel. Das hätte man diskreter lösen können. Morgen würde Italiens Fußballnationalmannschaft im Weltmeisterschafts-Qualifikationsspiel gegen Griechenland ohnehin gewinnen. Und ein Sieg beim Rückspiel in Athen wäre sicher auch kein Problem gewesen. Nur weil Italiens Nationaltrainer Pozzo seine Spieler kurz vor der ersten Weltmeisterschaft auf italienischem Boden nicht mehr auf eine so lange Reise quer durch Europa schicken wollte, hatten sich die Funktionäre darauf geeinigt, dass man mit den Griechen verhandeln solle. Sieg in Mailand. Und dann würden die Hellenen das Rückspiel absagen, weil sie angeblich nicht mehr glaubten, das Blatt wenden zu können. Das war die Abmachung. Das Geld, das Schmiermittel für den gekauften Gruppensieg, sollte mit dem Koffer, den Mela in seinen Händen hielt, heute in griechische Hände übergehen und das Geschäft besiegeln.

Olivio schaute erneut die Straße hinunter. Der griechische Kontaktmann hätte schon längst da sein sollen. War etwas dazwischengekommen? Mela schielte auf die gegenüberliegende Straßenseite in das Schaufenster des Uhrmachers. Etwa fünfzig Chronometer unterschiedlicher Größe verrieten ihm die genaue Uhrzeit. Er war pünktlich. Von dem Griechen fehlte jede Spur. Plötzlich hörte Mela einen Knall hinter sich, gefolgt von einem lauten Rasseln wie von tausend Ankerketten. Der kleine Mann drehte sich blitzschnell um, riss die Tasche hoch und umklammerte sie schnell mit beiden Armen vor seiner Brust. Mit weit aufgerissenen Augen voller Entsetzen starrte er auf das Café, dem er eben noch den Rücken zugewandt hatte – und blickte nun durch das Fenster auf dessen Besitzer, der in diesem Augenblick den stählernen Rollladen hochzog. Ein letztes lautes Einrasten. Der Besitzer sah Mela an, lächelte freundlich und winkte ihm zu, er solle eintreten. Mit einer Geste der rechten Hand zum Mund empfahl er ihm einen Espresso, winkte noch einmal, schritt dann zur Tür und öffnete sie. „Bon giorno, Signore! Sie sehen aus, als ob Ihnen ein Espresso gut tun würde. Kommen Sie herein. Es ist kalt draußen.“ Mela atmete aus. Er ließ die Arme sinken. Heilige Mutter Gottes, das war kein Auftrag für ihn. Das nächste Mal sollte Pozzo gefälligst selbst sehen, wie er seine Spiele gewann. Mit zwei Schritten war Mela bei der Tür. Ein Espresso würde ihm jetzt wirklich gut tun. Er war noch nicht bei den Tischen angekommen, als er hörte, wie die Tür hinter ihm erneut aufging. „Signore Mela?“, fragte eine Stimme mit deutlichem Akzent. Er drehte sich um. Vor ihm stand ein hochgewachsener Mann mit schwarzen krausen Haaren und einem schmalen Oberlippenbart.

„Sind Sie Signore Mela?“ fragte der Mann erneut.

Mela nickte. „Ja, der bin ich. Und mit wem habe ich das Vergnügen?“

„Nennen Sie mich Costas. Ich bin hier wegen des … Geschäftes. Ich nehme an, in dem Koffer ist das Geld.“

Der Grieche legte offensichtlich keinen besonderen Wert auf übertriebene Begrüßungszeremonien. Mela zögerte. Weder er noch die anderen hatten darüber gesprochen, wie die Übergabe vonstatten gehen sollte. War Costas tatsächlich der richtige Ansprechpartner? Er fühlte sich wie eine Figur in einem schlechten Agentenroman. Nur dass er kein Kennwort parat hatte. Gerne hätte er jetzt gesagt: „Nennen Sie mir den Code.“ Der Grieche hätte geantwortet „Stichwort Feuersturm“. Mela hätte ihm dann noch einmal tief in die Augen geschaut und geraunt: „Sie wissen, was zu tun ist.“ Dann hätte er ihm den Koffer übergeben, dem Cafébesitzer einen Zehn-Lire-Schein in die Hand gedrückt, ihm zugezwinkert und aufrechten Ganges und mit hochgeschlagenem Lederkragen das Café verlassen. So aber stand er unbeholfen mit dem Koffer in seinen zittrigen Händen vor Costas dem Griechen, der ihn um einen Kopf überragte, und wusste nicht weiter.

„Und?“, stammelte Mela. Er wollte Zeit gewinnen. Seine Zunge lag trocken in seinem Mund und verweigerte den weiteren Dienst.

„Und was?“, antwortete Costas, der nun seinerseits sichtlich verwirrt war.

„Das Geld …“, ergänzte Mela. Dann kam ihm der rettende Gedanke. „Kennen Sie den Preis?“ Das war es. Wenn Costas nicht wusste, wie viel in dem Koffer war, dann war Costas nicht der richtige Ansprechpartner.

Der Grieche zögerte kurz und sagte dann: „Hundert. Es sollten hunderttausend Lire in diesem Koffer sein.“

Mela nickte. „Das ist richtig“, sagte er erleichtert, drückte Costas den Koffer in die Hand und schritt schnell zur Tür. „Ciao, Costas“, hörte er sich selbst noch sagen. Die Kofferübergabe war erfolgt. Mela seufzte innerlich vor Erleichterung. Das Spiel morgen würde laufen wie geplant. Italien würde gewinnen und sich für die Weltmeisterschaft qualifizieren. Im Hintergrund klackten die Schlösser des Koffers. Nur noch ein Schritt bis zur Tür. Mela streckte die Hand zum Türknauf, als Costas’ Stimme durch das Café dröhnte: „Alte Zeitungen!“, rief er. „In dem Koffer sind nur alte Zeitungen!“

Guido Ventura steuerte sein Motorrad vorsichtig durch die schmalen Gassen Piagnolias. Ab und zu rutschte das Vorderrad in den ausgefahrenen Spuren leicht zur Seite. Es waren nur noch wenige Meter, dann würde er auf den gepflasterten Teil der Hauptsraße gelangen, die zum Zentrum des kleinen Ortes führte. Er konnte bereits eine Ecke des Hauptplatzes sehen. In der Trattoria würde er sich nach einer Übernachtungsmöglichkeit erkundigen. Piagnolia hatte kein Hotel. Er war nicht sicher, ob einer der Einwohner ihn bei sich unterbringen wollte. Und direkt zu Adrianas Haus zu fahren, das traute er sich noch nicht. Er wollte wenigstens eine Nacht in Piagnolia verbringen, die einst vertraute Luft einatmen. Neuen Mut fassen. Sich erkundigen, was in den vergangenen siebzehn Jahren hier passiert war. Guido hoffte, dass seine ehemaligen Freunde noch lebten. Dass das Piagnolia, das er vorfinden würde, immer noch sein Piagnolia war, das er als junger Mann gegen seinen Willen verlassen hatte. Jetzt war er wieder hier und fühlte sich wie ein Zeitreisender. Die Häuser sahen von außen immer noch so aus wie zu dem Zeitpunkt, als er sich ein letztes Mal in Handschellen gefesselt aus dem Militärtransportwagen heraus nach ihnen umgedreht hatte. Diesen Tag würde er nie vergessen. Es war eigentlich sein Hochzeitstag gewesen. Aber die Militärpolizei hatte ihn, der den Militärdienst geschickt geschwänzt hatte, um in Florenz Ökonomie zu studieren, ausgerechnet an seinem Hochzeitstag ausfindig gemacht und abgeholt. Vor den Augen der geladenen Hochzeitsgäste, vor den Augen seiner geliebten Adriana, wurde er auf den Lieferwagen gehoben und weggefahren. Da konnte er noch nicht ahnen, was ihn erwartete. Siebzehn Lebensjahre hatten ihm dieses Land und seine kriminellen Herrscher gestohlen. Für nichts. Eine lange Zeit. Sie erschien ihm endlos. Jetzt war er wieder hier. Piagnolia wirkte auf ihn vertraut und doch fremd. Er spürte die Neugier in sich aufsteigen, zu erfahren, wie es jetzt hinter den Fassaden aussah. Wie die Menschen sich verändert hatten, ob er sie wiedererkennen würde nach all den Jahren – und ob sie ihn erkennen und wieder aufnehmen würden. Er blickte kurz nach rechts, zum Hoftor des Bürgermeisterhauses, bremste kurz ab und blieb dann stehen. Ob Agostino noch da war? Ob er ihn vielleicht sogar als Ersten besuchen sollte? Guido zögerte. Schließlich stieg er ab, stellte sein Motorrad vor das Tor und versuchte, das Tor zu öffnen. Es war verschlossen, also klopfte er – zunächst vorsichtig, weil er selbst gar nicht sicher war, ob er wollte, dass ihn jemand hörte. Dann klopfte er heftiger. Niemand öffnete. Er wollte schon gehen, als er Agostinos Bariton von innen rufen hörte. „Einen Moment noch! Ich komme gleich!“ Guido war sich nicht sicher, aber er meinte, noch hören zu können, wie Agostino leise vor sich hin fluchte. Sicher hatte er ihn bei einer wichtigen Arbeit gestört. Das war ihm peinlich. Vielleicht sollte er einfach wieder auf sein Motorrad steigen und weiterfahren. Noch hatte ihn niemand im Ort gesehen. Niemand würde erfahren, dass er noch lebte und dass er hier gewesen war. Er war bereits im Begriff, sich umzudrehen, als das Tor von innen aufgerissen wurde.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Piagnolia»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Piagnolia» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Elizabeth von Arnim - The Solitary Summer
Elizabeth von Arnim
Elizabeth von Arnim - The Enchanted April
Elizabeth von Arnim
Elizabeth von Arnim - Christine
Elizabeth von Arnim
Elizabeth von Arnim - The Pastor's Wife
Elizabeth von Arnim
Elizabeth von Arnim - In the Mountains
Elizabeth von Arnim
Elizabeth von Arnim - Vera
Elizabeth von Arnim
Elizabeth von Arnim - The Benefactress
Elizabeth von Arnim
Отзывы о книге «Piagnolia»

Обсуждение, отзывы о книге «Piagnolia» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x