Lise Gast - Nichts bleibt, mein Herz, und alles ist von Dauer

Здесь есть возможность читать онлайн «Lise Gast - Nichts bleibt, mein Herz, und alles ist von Dauer» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Nichts bleibt, mein Herz, und alles ist von Dauer: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Nichts bleibt, mein Herz, und alles ist von Dauer»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

'Nichts bleibt, mein Herz, und alles ist von Dauer' ist Lise Gasts letzter großer Roman. Über eine Zeitspanne von mehr als einem halben Jahrhundert und über mehrere Generationen hinweg, erzählt er die vielfältige Geschichte der Familie Haberland. Die Handlung beginnt am Silvesterabend 1899 auf 1900. Es wird von harmonischen und glücklichen Jahren in Schlesien erzählt. Doch dann bricht der Erste Weltkrieg aus und eine bedrückende Zeit hält Einzug. Hunger und Armut prägen die folgenden Jahre – überschattet von den politischen Wirren der Nachkriegszeit. Die Großmutter – der gute Geist und Mittelpunkt der Familie – vereint durch ihr liebevolles und tröstendes Wesen die Generationen. Die grausamen Jahre des Zweiten Weltkriegs kommen und scheinen die Familie endgültig zu zersplittern. Einige sind im Krieg gefallen, andere auf der Flucht in den Westen getötet worden oder haben sich verloren. Die Schrecken des Krieges überschatten die Nachkriegszeit und es geht nur mühsam voran. Die Überlebenden müssen sich ein neues Leben aufbauen, fernab von Schlesien, und finden dabei vielleicht sogar eine neue Heimat…Lise Gast (geboren 1908 als Elisabeth Gast, gestorben 1988) war eine deutsche Autorin von Kinder- und Jugendbüchern. Sie absolvierte eine Ausbildung zur landwirtschaftlichen Lehrerin. 1933 heiratete sie Georg Richter. Aus der Ehe gingen 8 Kinder hervor. 1936 erschien ihr erstes Buch «Tapfere junge Susanne». Darauf folgen unzählige weitere Geschichten, die alle unter dem Pseudonym Lise Gast veröffentlicht wurden. Nach Ende des zweiten Weltkriegs floh Gast mit ihren Kindern nach Württemberg, wo sie sich vollkommen der Schriftstellerei widmete. Nachdem sie erfuhr, dass ihr Mann in der Tschechoslowakei in einem Kriegsgefangenenlager gestorben war, gründete sie 1955 einen Ponyhof und verwendete das Alltagsgeschehen auf diesem Hof als Inspiration für ihre Geschichten. Insgesamt verfasste Gast etwa 120 Bücher und war neben ihrer Tätigkeit als Schriftstellerin auch als Kolumnistin aktiv.-

Nichts bleibt, mein Herz, und alles ist von Dauer — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Nichts bleibt, mein Herz, und alles ist von Dauer», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Dr. Haberland ließ den Wagen nie vor dem Haus warten, sondern an der Hintertür. Wenn Schorschel mitfuhr, durfte er neben dem Kutscher auf dem Bock sitzen, aber auch er bekam die Zügel nicht in die Hand.

Ja, die Peitsche. Der Doktor behauptete immer, kein Kutscher könne mit Peitschen umgehen, er nahm sie stets, wenn er von einem Patientenbesuch heimkam, mit ins Haus, trug sie in die Eßstube und stellte sie hinter den Glasschrank. Seine Frau mochte das nicht leiden.

»Du siehst aus wie ein Pferdehändler«, sagte sie manchmal, wenn er, die Peitsche in der Hand, sich vor ihrem Lehnstuhl verbeugte. Dort blieb er auch stehen, wenn er wieder einmal losgedonnert hatte, was sie gar nicht liebte. Er war ein ausgesprochen aufbrausender Typ.

»Na, Frau Rat?« fragte er dann, seine Augen zu ihr aufgeschlagen, halb ernsthaft und halb lustig. Er hatte friderizianisch blaue Augen, die manchmal dunkel, manchmal blitzend hell waren, mitunter auch veilchenfarben.

»Ist schon gut«, sagte sie dann, von seinem Charme bezwungen. Er hatte einen ungeheuren Charme, der Doktor Haberland, das machte ihn unwiderstehlich. Versöhnt stapfte er hinaus.

Es war eine gute Ehe, so verschieden die beiden Partner auch sein mochten. Sie groß und füllig, er kleiner als sie und beweglich. Von ihr, der Frau Rat, stammte das schöne Wort:

»In den vielen, vielen gemeinsamen Jahren denkt man doch manchmal: Jetzt hat es sich mit der Liebe ausgeliebt. Aber da braucht nur eine große Freude oder ein großer Schmerz zu kommen, und eine Hand greift nach der anderen.«

Noch ein Wort, eine Lebensmaxime, stammte von ihr:

»Ich will nicht unglücklich sein.« Dieses Wort sollte ihren Kindern und Enkeln, die es nie vergaßen, viel und oft helfen.

Sie dachte es auch an diesem Silvesterabend. Der ›kleine Fritz‹, das spät empfangene zweite Kind, wurde schon bald erwartet. Ob sie die Geburt überstehen würde, vierzig Jahre alt jetzt, nach so langer Pause? Sie rechnete nicht damit, sprach es aber nie aus. Er, der Vater, freute sich so kindlich auf den Sohn.

›Fritz‹ sollte er heißen, das stand längst fest. Fritz war ein alter Familienname, es gab viele Fritze in der Haberlandschen Familienreihe. Auch er, der Doktor, stammte aus einem großen Geschwisterkreis; zehn waren sie gewesen, aber nur fünf wurden groß. Sein Vater war Handwerker, ein Färber; er, Rudolf, der erste Akademiker in der Familie. In der Schule sehr gut, machte er ein hervorragendes Abitur. Dann studierte er voller Eifer und Interesse, promovierte mit summa cum laude.

Seine erste Praxis eröffnete er in Reichenstein, dort wurde auch Regine geboren. Die Praxis lief nicht gut, ein alter einheimischer Kollege hatte den größeren Zulauf. Dr. Haberland bezeichnete seine Praxis als die mit der nicht gezogenen Klingel, bis ihm ein glücklicher Zufall eine Patientin zuführte, die er von einem schier unstillbaren Husten befreite. In Reichenstein wurde im Bergwerk gearbeitet; ein Schacht hieß ›der goldene Esel‹. Es ging die Sage, daß man dort einmal einen Esel aus Gold gefunden hätte. Die Kumpels im Schacht brachen eines der goldenen Beine ab, gingen damit in die Stadt, verkauften es und versoffen das Geld. Als sie wiederkamen, um den restlichen Schatz zu holen, war er verschwunden. Seitdem grub und suchte man nach dem goldenen Esel.

Wie in vielen Bergwerksorten ging auch in Reichenstein die Tuberkulose um, damals eine Volksseuche, die kaum zu besiegen war. Nachdem es Dr. Haberland geglückt war, jene Frau gesund zu machen, bekam er plötzlich Zulauf von Patienten. Trotzdem zog er weg. Camenz, das Dorf am Rande der Grafschaft, lockte ihn, nicht zuletzt wegen des kleinen Krankenhauses, das es dort gab. Es hieß das ›Mariannenhaus‹ nach der hohenzollerischen Prinzessin, die im Schloß wohnte, einem breiten Gebäude auf dem Berg, mit vier Türmen an den Ecken und einem Park von fünfhundert Morgen rundherum, in dem es Wasserspiele gab, ähnlich denen in Sanssouci, nur schöner. Das Schloß war nach einem Entwurf von Schinkel gebaut, später jedoch verkauft worden, als man merkte, daß man von den Fenstern nicht über die Stallgebäude ringsum hinübersehen konnte. Aber Schloß ist Schloß. Es wurde geliebt, und der Prinz, ein großer Gärtner vor dem Herrn, ging oft selbst mit der Baumschere umher und ästete aus. Wenn er ein Diner gab, wurde Dr. Haberland oft mit eingeladen, ein großes Fest für die ganze Familie. Einmal zerriß ein Hund ihm die Frackhose, kurz bevor er sie brauchte, und eine neue war im Dorf nicht zu beschaffen. Aber unter Frau Rats geschickten Fingern entstand eine kunstvolle Stopfstelle, niemand sah der Hose die Wunde an, und beim Diner brauchte Dr. Haberland nicht zu fehlen.

Manchmal kam auch der Kaiser. Dann wurde auf dem Bahnhof ein roter Teppich ausgerollt, und alle Bahnbeamten standen stramm.

Dr. Haberland war auch Bahnarzt und durfte erster Klasse fahren, unentgeltlich, was sogar Schorschel imponierte. Einmal fuhr der Doktor in einem Abteil mit einem großen, würdigen Herrn zusammen, den er nicht kannte. Als die Bahnstation nahte, an der er aussteigen mußte, stand der andere Herr auf, nahm einen dunklen Mantel um und schob sich einen ziemlich großen, auffallenden Ring über den Handschuh an den Finger. Dr. Haberland sah es staunend. Noch mehr staunte er, als er aus dem bremsenden Zug schaute und auf dem Bahnsteig eine Gruppe weißgekleideter Mädchen warten sah. Nanu, so ein Empfang? Wie oft war er hier schon aus dem Zug gestiegen, ohne daß er empfangen worden war!

Er war nicht für große Empfänge. Schon stand er an der Tür, die von außen aufgerissen wurde, sprang hinaus – und ein fröhliches Lied erklang. Daß die Gesichter der Wartenden vor Erstaunen erstarrten, sah er noch, dann aber verschwand er mit der ihm eigenen Fixigkeit. Der hohe Herr, der erwartet wurde, war nämlich der Bischof. Schlesien war ein vorwiegend katholisches Land. Auch Haberlands waren katholisch.

Sie waren keine fleißigen Kirchenbesucher. Aber einmal im Jahr wurde die Kutsche eingespannt, nicht, um zu kranken Leuten zu fahren, sondern nach Wartha, dem Wallfahrtsort einer wundertätigen Muttergottes. Dorthin fuhr die Frau Rat und beichtete. Der Doktor nannte das die Sündenfuhre.

Als ob seine Frau einen Wagen gebraucht hätte, um ihre Sünden abzuladen!

Als Regine zur Ersten Kommunion gegangen war, durfte sie mitfahren. In Wartha gab es wundervolle kleine Pfeffernüsse, Warthapusserle genannt, ein Grund mehr, sich auf die Sündenfuhre zu freuen.

»Ich muß noch mal weg«, sagte der Vater, als das Bleigießen beendet war, »dauert nicht lange, ich geh’ zu Fuß.«

»In den Ort?«

»Zum Nentwig-Tischler, Viertelstunde.« Hinaus war er.

»Zum Nentwig-Tischler?« Mutters Gesicht wurde nachdenklich. Sie kannte diese Geschichte, nicht der Vater hatte sie ihr erzählt, sondern die Frau des Patienten. Der hatte sich die rechte Hand verletzt, schlimm, so schlimm, daß man in Erwägung zog, sie zu amputieren. Aber einem Schreiner die rechte Hand abnehmen? Er bat und bettelte, noch zu warten, und der Doktor schwankte. Unterließ er die Operation, wie der Patient es wollte, so befürchtete er eine allgemeine Sepsis. Nahm er die Hand ab, so machte er den Mann arbeitsunfähig.

Er entschied sich schließlich abzuwarten. Und siehe, sie hatten Glück. Es gab keine Sepsis, die Hand heilte. Nentwig war überglücklich und seine Frau auch. Sie brachte ein Körbchen mit herrlich duftenden Walderdbeeren ins Doktorhaus und weinte und küßte der Frau Rat die Hand. Dorthin war der Doktor also gegangen. Sollte etwa ...?

Nein, nichts Gefährliches. Der Doktor ging nicht in die ›gutte Stube‹, wo der Christbaum noch stand und man Gäste von Rang empfing, sondern in die Werkstatt. Er fand Nentwig bei der Arbeit. Es roch gut nach Holz und Leim. Der Schreiner stand sofort auf, als er seinen Gast erkannte.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Nichts bleibt, mein Herz, und alles ist von Dauer»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Nichts bleibt, mein Herz, und alles ist von Dauer» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Nichts bleibt, mein Herz, und alles ist von Dauer»

Обсуждение, отзывы о книге «Nichts bleibt, mein Herz, und alles ist von Dauer» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x