Jakob Wassermann - Issue Does Not Exist],errors:{

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Philipp Unruh ist ein Bücherwurm. Er ist die Hauptfigur der Erzählung «Der niegeküßte Mund», die diesem bezaubernden Erzählband den Namen gegeben hat. In sich gekehrt studiert der Schullehrer seine wertvollen Buchschätze. Als das Schulhaus eines Tages Feuer fängt, gelingt es ihm mit letzten Kräften seine Bücher in einer Truhe zu retten. Doch wie verblüfft ist er, als kurz darauf die Truhe verschwunden ist. Was für ihn bisher eine einzige Katastrophe gewesen wäre, hat ab dem Moment, da Unruh der Premiere des neu eröffneten Theaters beiwohnt, für ihn nicht mehr die gleiche Bedeutung wie zuvor – die junge Komödiantin Myra verzaubert nicht nur ihn. Was ihre anderen Verehrer aber nur am Rande wahrnehmen, bemerkt Unruhs wacher Sinn: Myra trägt schwer an ihrem Schicksal. Als sie eines Nachts bei ihm Schutz und Geborgenheit sucht, spitzen sich die Dinge zu. – Neben der Titelerzählung enthält der Band auch die beiden Erzählungen «Treunitz und Aurora» und «Hilperich».-

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Philipp Unruh stürmte in die Küche, nahm eine grosse Kohlenkiste, die er in seine Studierstube schleifte und warf dort mit erstaunlicher Handfertigkeit seine Bücher hinein. Unheimlich sah es aus, wie er von den düsterroten Flammen beleuchtet in atemloser Geschäftigkeit die schwarze Kiste mit den alten Folianten füllte. Mit einer Kraft, die er als Zuschauer verwundert beobachtet hätte, zerrte er den schweren Kasten zur Stiege, liess ihn unter grossem Gepolter herabgleiten, und erst unten fanden sich zwei Männer, die ihm halfen, seinen Schatz auf die Strasse zu tragen. Zwischen zwei Schneehaufen blieb die Kiste stehen. Erleichtert betrat der Lehrer wieder das Haus, um wenn es nötig war, auch die übrigen Habseligkeiten zu bergen. Die Wirtschafterin lief heulend im Flur herum. Da niemand noch an Gefahr für das Schulhaus dachte, klomm Unruh allein empor, sah sich um, fand es merkwürdig still, hörte nur das Geprassel des Feuers und das Zischen der Wasserstrahlen. Schränke und Wände waren blutigrot; die Fensterscheiben zitterten vor Hitze, doch mit jedem Augenblick verminderte sich die Gefahr. Die Holzgalerie brannte ab wie Papier und die Steinmauer wurde schwarz von Russ. Im Hofe stand die Feuerwehr, eine Schar von Todesverächtern.

Philipp Unruh trat wieder auf die Strasse. Er winkte den Gemeindediener herbei, dass er ihm helfe, die Kiste zurückzutragen. Allein die Kiste war verschwunden. Der Raum zwischen den beiden Schneehaufen war leer. In den weichen Schnee war ein tiefes Rechteck eingedrückt, sonst war nichts zu sehen. „Wo sind denn die Bücher?“ fragte der Lehrer mechanisch, und blickte sich befremdet um. „Gutmann, wo ist meine Kiste?“ schrie er einen vorübergehenden Feuerwehrmann an, und sein Gesicht verzerrte sich. Gutmann zuckte beschäftigt die Achseln. Der Gemeindediener versuchte zu trösten und öffnete nachdenklich sein Schnapsfläschchen. Einen um den andern rief der Lehrer an, aber keiner wusste etwas. Eine Gruppe sammelte sich, die Ratschläge gab und Meinungen austauschte. Der Polizist Grünhut stellte sich ein und schrieb Notizen in ein verschmiertes Buch. Der Lehrer hatte zuerst gejammert, jedem geklagt, einige um Beistand gebeten; jetzt wurde er still. Die Gewissheit, dass man ihm seinen teuersten Besitz entwendet habe, begann als etwas Ungeheures auf ihm zu lasten. Er fühlte sich vom Himmel selbst verwundet; beleidigt und verwundet in seinem innersten Wesen. Die Ungerechtigkeit, unter der er so zu leiden hatte, erstickte seine Überlegungen, raubte jedes Mass, jede Berechnung für das, was ihm zugestossen. Hier lag ein Verbrechen vor, unerhört und frevelhaft. Wer durfte einen armen Friedlichen auf solche Art zu Schaden bringen? Er war ein Lehrer, nichts weiter, und verrichtete ehrlich sein Geschäft. Er war vor andern um nichts bevorzugt. Oder wurde es so bitter gerächt, dass er dem harten Brot des Berufs etwas Wohlgeschmack und Süssigkeit hinzugefügt?

Breit und mit Würde angestopft, kam der Herr Wachtmeister des Wegs. Er versprach leutselig, sich der Sache anzunehmen. „Wacker,“ sagte er, „wacker,“ ein Lieblingswort, welches er grundlos bevorzugte. Der Polizist trank aus des Gemeindedieners Flasche und eilte in die Nacht, den Dieb zu verfolgen. Man schickte zum Bäcker und zum Schneider nebenan. Dieser begann zu schimpfen, man bringe ihn um seinen Ruf, jener tat sehr unschuldig und besorgt. Das Verschwinden der Kiste blieb ein finsteres Rätsel. Philipp Unruh ging noch immer auf der Strasse hin und her, blickte mit zusammengepressten Zähnen in die Nacht. Die Leute entfernten sich langsam. Es war neun Uhr und Schlafensstunde nah. Auf dem Brandplatz blieben zwei von den Messingbehelmten, lagerten sich an ein Kohlenfeuer und tranken zahllose Krüge Bier, die aus dem „lustigen Pfeifer“ geholt wurden.

Doktor Maspero war der letzte, der vor den trostlosen Beraubten hintrat. Er schaute prüfend zu dem Lehrer empor und sagte übelgelaunt: „Es ist ja gerade so, als ob Sie eine lebendige Familie verloren hätten. Pfui, Unruh, das heisst sich zum Narren stempeln.“

„Lieber Herr Doktor,“ entgegnete der Schulmeister unwillig und ohne die Stimme zu erheben, „wer etwas verliert, muss am besten wissen, was er verliert.“

Der Doktor brummte, zog die Augenbrauen in die Höhe, kicherte in sich hinein und wünschte gute Nacht.

Fünftes Kapitel

Doktor Maspero hatte gut lachen; er wusste, wo die Bücher hingeraten waren. Nicht ganz ein Komplott und mehr als ein Einfall trug die Schuld. Das kleine Männchen mit dem Alleswissergesicht versuchte sich gern in der Seelenheilkunde. Auch der Apotheker und der Schulrat hatten Teil daran. Diese behördliche Person billigte das Treiben des Lehrers nicht. Obwohl von Pflichtversäumnissen bislang keine Rede sein konnte, — hinter stummen Bücherdeckeln erhebt sich oft ein unheilvoller Geist. Niemand konnte das gründlicher bestätigen als der Baron. „Verderblich ist das Wort,“ lautete sein gebildetes Orakel. Der Doktor seinerseits mischte sich mit Leidenschaft in fremde Angelegenheiten. Er war ein Schnüffler und misstraute allen Leuten, bei denen er Geheimnisse vermutete. Er hasste die Schweigenden, hasste die Leute, die anspruchslos ihres Weges gehen und in sich verschliessen, was sie im Innern beschäftigt. Er hasste jene, die sich für irgend etwas mit wahrem Gefühl einsetzen und hielt sie für Lügner. Jeder Einsame galt ihm als Verräter an einem öffentlichen Wohl. Seine Zwerggestalt war der Grund eines wunderlichen, giftigen Ehrgeizes. War er den andern körperlich unterlegen, so wünschte er doch brennend, sonstwie zu herrschen. Daher sein penetranter Witz, seine angebliche Verachtung der Frauen; daher seine seltsame Eifersucht auf alles Grosse, was immer in der Welt geschah; daher seine Freude, sogenannte Wahrheiten zu sagen, seine unermüdliche Geschwätzigkeit, seine Gier, zu verurteilen, gehört zu werden, belacht zu werden, zu glänzen. Er war der erste gewesen, der Unternehmungen gegen die Bücherwut des Lehrers geplant hatte. Seine Motive waren menschenfreundlich; er sagte es. Aber es waren Worte geblieben bis zum Tag der Feuersbrunst. Da hatte er das Herausschleppen der Kiste beobachtet und war zum Bäcker geeilt, der für einen guten Spass alles Brot im Ofen schwarz werden liess. Alsbald war die Kiste unter dem Ladentisch verschwunden, und der Bäcker drückte sein gründliches Missfallen an der Studierwut des Lehrers aus, vermutete Schwarzkunst und teuflische Zauberei dahinter. Der Doktor empfahl ihm, die Bücher ordentlich zu bewahren, und verhielt sich so, als ob ein reformatorischer Gedanke jeden Schritt in dieser Angelegenheit vorbestimmt habe.

Auf dem Heimweg empfand Doktor Maspero ein verwickeltes System zu der Tat, die er gegen Philipp Unruh unternommen, ein System, welches zugleich philosophischer und pädagogischer Natur war. Als er sich der letzten Konklusion nahte, bemerkte er die Gestalt des Provisors Siebengeist, die am Zaun des Kasinogartens lehnte, als ob sie steif gefroren wäre, und die Augen des jungen Mannes beobachteten gespannt den Mond am klaren Himmel. Erschrocken blieb der Doktor stehen und sagte mit unsicherer Bosheit: „Sie sind mir ein gespenstischer Herr da.“

Siebengeist senkte den Kopf und blickte den Doktor von der Seite an. „Dieser Kerl ist mein Feind,“ erwiderte er langsam, die Faust gegen den Mond ballend. „Ich kann nicht schlafen, so lang er am Himmel steht.“

„Also ein Romantiker,“ meinte der Doktor, spöttisch in den Ton des Arztes verfallend, „ein Romantiker mit kalten Füssen also.“

Siebengeist begleitete schweigend den Doktor die Strasse hinab. Der Herr Adjutant kam ihnen entgegen, grüsste schreiend und lachend, als ob er eben von einer Amerikareise zurückgekehrt wäre und verschwand lautlos in der Nacht. Selten sind die Schlauen auch im Schweigen schlau. Der Doktor erzählte Siebengeist mit geheimnisvollem Wesen die Geschichte von den geraubten Büchern, und das philosophische System enthüllte sich in Beweiskraft. Siebengeist hatte nichts darauf zu antworten. Er nahm Schnee in die Hand und drückte ihn gegen seine Stirne. „Der Mond ist mein Feind,“ murmelte er. „Mich verdriesst sein Grinsen, seine Klarheit, sein erborgtes Licht, seine anspruchsvolle Nutzlosigkeit. Er steht da droben und hat sein Amüsement von der Welt. Und ich, ich muss mir den Kopf im Schnee kühlen, fiebernd vor Überdruss.“

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