Jakob Wassermann - Issue Does Not Exist],errors:{

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Philipp Unruh ist ein Bücherwurm. Er ist die Hauptfigur der Erzählung «Der niegeküßte Mund», die diesem bezaubernden Erzählband den Namen gegeben hat. In sich gekehrt studiert der Schullehrer seine wertvollen Buchschätze. Als das Schulhaus eines Tages Feuer fängt, gelingt es ihm mit letzten Kräften seine Bücher in einer Truhe zu retten. Doch wie verblüfft ist er, als kurz darauf die Truhe verschwunden ist. Was für ihn bisher eine einzige Katastrophe gewesen wäre, hat ab dem Moment, da Unruh der Premiere des neu eröffneten Theaters beiwohnt, für ihn nicht mehr die gleiche Bedeutung wie zuvor – die junge Komödiantin Myra verzaubert nicht nur ihn. Was ihre anderen Verehrer aber nur am Rande wahrnehmen, bemerkt Unruhs wacher Sinn: Myra trägt schwer an ihrem Schicksal. Als sie eines Nachts bei ihm Schutz und Geborgenheit sucht, spitzen sich die Dinge zu. – Neben der Titelerzählung enthält der Band auch die beiden Erzählungen «Treunitz und Aurora» und «Hilperich».-

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„Sind Sie verheiratet?“ fragte Siebengeist wie ein Untersuchungsrichter. „Nein? Sind Sie verliebt?“

Der Lehrer wurde blass und schüttelte unwillig den Kopf. Siebengeist lachte hell wie ein Kind. „Waren Sie je verliebt? Wissen Sie, Onkelchen, man könnte Sie geradezu für einen Eunuchen halten, wenn man nicht wüsste, dass Sie ein deutscher Bücherwurm sind. Sie verachten natürlich die Liebe, sofern sie nicht auf dem Papier verewigt ist. Haben Sie mal von einer gewissen Ninon de l’Enclos gehört? Ein wundersames Frauenzimmer. Sie hat ganze Generationen mit Liebe beschenkt. Ich war damals ein Gascognischer Prinz und in mancher Nacht küsste ich die unsterblichen Lippen. Seitdem ist die Welt bitter geworden. Onkelchen, was heutzutage sich Weib nennt, ist wert, eingesalzen zu werden. Ich habe keines kennen gelernt, in dem nicht die dumme Gans oder die Xantippe steckt. Sie sind schlecht, eitel, feig, anmassend, sitzen stets auf dem Galanteriestühlchen und sind mit Leidenschaft der Lüge ergeben. Dagegen liest man in den Kunstbüchern von den erlauchtesten Idealgestalten. Davor warne ich Sie, Onkelchen. Durch diese Literatur geht ein Riss. Sehn Sie doch nur, ein Mann wie ich, Prinz von Geblüt, sitzt auf dem Trockenen und weiss nichts anzufangen mit seinen Gefühlen, geht sehnsüchtig in der Welt umher und gafft sich die Augen aus nach dem Bild der Liebe. Nun, ich gebe mir noch eine kurze Frist, dann wähle ich ein angenehmes und schmerzloses Gift.“ Er lachte wieder sein kindliches Lachen.

Der Lehrer wischte sich den Schweiss von der Stirn. Es ist ein Traum, dachte er zweifelnd und betrübt und sah auf das Bahngeleise hinüber, auf dem ein Schnellzug einherraste. Er freute sich auf seine Abendstunden, auf seine Chronik, auf seine stille Abgeschiedenheit. Indessen forderte ihn der Provisor auf, mit ihm in einem Wirtshaus in Altenmuhr zu essen, und noch viel weniger als früher wagte er es abzuschlagen. Doch Siebengeist wurde merkwürdig schweigsam, ballte nur hier und da Schnee zusammen und warf ihn auf die Baumkronen, dass es knisterte. Dann lachte er und freute sich.

In der niedrigen, heissen Wirtsstube sassen Fuhrleute beim Bier. Siebengeist berührte kaum die Speisen. Er stocherte nachdenklich in seinen weissen Zähnen, während der Lehrer tüchtig zugriff. „Gelehrsamkeit stärkt den Magen“, bemerkte Siebengeist sarkastisch. „Wissen Sie, was mir eingefallen ist? Ich forme mir eine Jungfrau aus Schnee: schön, rein und klug. Ich gebe ihr das Herz eines treuen Hundes und die Augen einer edlen Hässlichen, die in Verborgenheit lebte. Das Ganze belebt, wäre ein Wunder an Vollkommenheit.“

Philipp Unruh dachte: wenn dieser Mann Apotheker ist, werden die Kranken seltsame Mixturen erhalten. Sein ordnungsliebendes Gemüt begann sich zu empören. Er betrachtete den Provisor scharf von der Seite und musste sich gestehen, dass er ein schönes Gesicht habe, ein intelligentes Auge, einen weichen, schwärmerischen Mund.

Auf dem Heimweg stockte jedes Gespräch. Die Ruhe der Natur war ein Befehl zur Ruhe für die Wanderer. Schon begann das beschneite Gelände bläulich zu schimmern. Wie schwärzliche Gestalten standen die Bäume da, streckten die Äste verzweifelt gegen den Himmel. Philipp Unruh empfand seinen Begleiter wie eine schwere Bürde. Er vermochte nicht zu überlegen und nicht zu denken in seiner Gegenwart. Unsichere Schuldgefühle belästigten ihn.

Als sie den Marktplatz des Städtchens entlang schritten, begegnete ihnen der Baron Apotheker und lud sie ein, den Nachmittagskaffee in seinem Hause zu nehmen. „Meine Frau wird sich freuen“, sagte er süsslich und in einem Ton, als spräche er von einer majestätischen Person. Siebengeist nickte zerstreut und nahm des Lehrers Arm, der verschüchtert und abwartend der Einladung folgte.

Es war ein uraltes Haus mit vielen Ecken und Winkeln, breiten, finstern Stiegen, geheimnisvollen Türen und knarrenden Dielen, worin die Apotheke war. Es stammte noch aus der Markgrafenzeit und teilte jedem seiner Bewohner etwas von seinem verschlossenen, düstern, eckigen und altmodischen Wesen mit. Aus der Tiefe des Flurs kam die Baronin und rief den Provisor zu sich hin. Philipp Unruh und der Apotheker gingen daher voran, doch da es schon finster war, bat der Baron seinen Gast, stehenzubleiben und eilte voraus, um ein Licht zu bringen. Der Lehrer lehnte sich aufseufzend an die breite, gotische Brüstung und hörte Stimmengeflüster auf der Stiege, das alsbald wieder verstummte. In diesem Augenblick kam der Baron mit der Lampe den Korridor entlang, und ein Lichtstrahl erhellte das ganze Treppenhaus. Da sah Philipp Unruh, wie sich zwei umschlungen hielten und küssten. Die Frau hing am Halse Siebengeists mit geschlossenen Augen. Er aber hatte die Augen offen, und es war, als sähe er weit über sie hinweg, in eine weite Ferne, und sein Blick war düster und starr. Das dauerte im Schein des Lichts keine Sekunde, aber der Lehrer glaubte, Zeuge eines grauenvollen Verbrechens gewesen zu sein. Als er dem Apotheker folgte, trugen ihn die Füsse kaum, und seine Zähne schlugen heftig aufeinander. Der Baron drehte sich um und lachte in seiner Hohomanier. „Armer Teufel,“ sagte er, „klapperkalt ist ihm.“ Und er brüllte in die Küche, dass es von allen Mauern widerhallte: „Johanna, heisses Wasser zum Grog!“ Gleich darauf begann er wieder zu lispeln und lispelte von der Poesie des Winters, während das andere Paar scheinbar harmlos plaudernd die Stube betrat.

Gemütliche Wärme herrschte in dem grossen Zimmer, dessen Decke gewölbt war wie in einer Kapelle. Der Ofen für sich war ein kleines Haus. Der Baron las seinen Prolog für das Theater vor, wobei Siebengeist ergeben in seine Tasse blickte. Offenbar waren die Gäste nur dieser Dichtung wegen herbeigeschleppt worden, denn der Baron las mit der studierten und zugleich naiven Wichtigkeit des Dilettanten, der sich ängstlich vorbereitet hat. Es kamen da viele Reime vor, und manche Gedanken, die eines Barons ausserordentlich würdig waren, um wieviel mehr eines Apothekers. Die Hippogryphen waren zu diesem Ritt kostbar gesattelt worden, und vom grossen Stall der Metaphern war, was Beine hatte, mitgelaufen. Zeit und Ewigkeit, Vaterland und Wissenschaft, Kunst und Natur waren, mit Traratrompetlein bewaffnet, auf einen erbaulichen Kothurn gestiegen und grinsten zum Vergnügen aller Mitbürger aufgeregt herab. Des Dichters Stirn war in Schweiss gebadet und sein blonder, zierlicher Schnurrbart zitterte rhythmisch mit.

Zu anderer Zeit hätte Philipp Unruh hohes Gefallen an der Produktion gefunden. Aber der gemütliche Raum schien jetzt von schwülen Mysterien erfüllt. Er sah Siebengeist gequält und grübelnd sitzen und wagte es endlich, auch die junge Frau anzuschauen. Überrascht und erschreckt senkte er den Blick nieder. Die schwarzen Augen der Baronin waren begeistert auf die Lippen ihres Mannes gerichtet, und sie lächelte begeistert. Zorn und Scham erwachten in dem Lehrer. Er atmete in Lügenluft, aber eine ihm bisher unbekannte Empfindung sinnlicher Neugier ergriff ihn. Als der Apotheker geendet hatte, lief die Frau beglückt auf ihn zu, umarmte und küsste ihn stürmisch. Dem Lehrer graute. Gefährlich, tückisch und verschlagen zeigte sich ihm das Weib, und er sah dem Provisor ins Gesicht, der mit einem dummen Lächeln gegen das Fenster blickte.

Auf einmal schrie jemand auf der Gasse laut und vernehmlich Feuer, und gleichzeitig ertönte die Sturmglocke. Siebengeist öffnete das Fenster und fragte hinunter. Es brenne beim alten Schulhaus, hiess es. Philipp Unruh stürzte davon, nur vom Gedanken an seine Bücher erfüllt.

Viertes Kapitel

Eine der Galerien, morsches, altersschwaches Zeug, stand lichterloh in Brand. Es sah unheilvoll aus, denn was da an Häusergerümpel beisammenstand, war sehr empfänglich für das Feuer. Die Flammen erfüllten den Hof, schlugen über das Dach des Schulhauses, und es gab ein Schock von Kindern, welches mit verbrecherischer Spannung darauf wartete, dass jenes verhasste Gebäude zur Stunde vom Erdboden verschwinden würde. Diejenigen Leute aber, denen es gleichgültig sein durfte, ob es Schulferien gab oder nicht, zeigten sich aufgeregt, und die Turmglocke, die solche Gelegenheiten gern ergriff, um einen prahlerischen Lärm zu erzielen, vermehrte die Angst der Gemüter. Ihre kurzen Schläge glichen dem Pochen eines schreckenerfüllten Herzens. Es rückte die Feuerwehr an mit mutigen Messinghelmen und verzagten Gesichtern und diese guten Menschen verübten nun ihrerseits wieder solchen Skandal mit Trompeten und Kommandieren und einem rasselnden Spritzenwagen und himmelhohen Leitern, dass der Tumult grösser wurde als die Gefahr. Statt zu handeln und sich unterzuordnen, machte sich jeder auf besondere Weise wichtig und benahm sich als eine verdienstvolle Autorität in Gummischläuchen oder im Wassertragen oder im Klettern und Fensterzertrümmern.

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